Zitat von Gin im Beitrag #1232Ich finde das eine gute Lösung, auch : Studierende, Arbeitende geht in vielen Bereichen. Heißt doch auch Beschäftigte ....oder Schreibende.
Naja, grammatisch ist es schlicht falsch, wie man besonders gut bei den "vielen toten Radfahrenden" sehen kann.
Auch dafür gibt es die korrekte Bezeichnung. Das sind nicht mehr lebende Radgefahrene.
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #1250Studierende fällt für mich nicht unter gendern. Den Begriff gab es zu meiner Schulzeit schon. Da wurden nur Männlein und Weiblein in einem Begriff zusammen gefasst.
Und da werden alle LBGTQ Menschen auch mit unter einen neutralen Schirm mitgenommen. Das (Beispiel) LehrerInnen unterscheidet auch in 2 Geschlechter..... auch nicht besser, oder? Ach, ich finde die ganze Diskussion in Anbetracht unzähliger reeler Probleme in der Welt sowas von Zeitvergeudung.....
Zitat von Hillie im Beitrag #1254Gestern, in der Therme, war ich doch verwirrt: hat hier das Gendern auch schon Einzug gehalten? Ich war im Mineralinnenbecken, mein Mann auch. War das rechtens?
Zitat von Tomsten im Beitrag #1259Ich bin gespannt, wann endlich das Wort Mensch aufs Korn genommen wird ;-) Und was machen die englischsprachigen Länder, wenn die auch nen Gender-Rappel (und Gensie Rappelinnen) bekommen. Wir mit den Menschinnen haben da ja schon Übung, aber was stellen die mit dem Human an ... Huwoman?!
Ich hoffe mal, bis dahin sitze ich auf einer Wolke und kann unbedarft darüber vor mich hin kichern....
Zitat von Nora im Beitrag #1251(„Schwester, jetzt rufen sie doch bitte mal den Arzt“ - nein, das ist immer noch nicht augestorben).
Yep, gerade in einer Notsituation besinnt man sich ganz bestimmt auf korrektes Gendern .... ... rufen Sie doch bitte mal den Arzt oder die Ärztin...
Mag ja sein, dass ich die Ausnahme bin, aber wenn ich höre: Der Arzt kommt gleich - dann weiß ich, dass entweder ein männlicher oder ein weiblicher Arzt zur Tür reinkommt - was mir normalerweise auch shietegal ist, Hauptsache , es ist ein guter Vertreter seines Berufsstandes.
Zitat von -franzi- im Beitrag #1252[quote=caramia_2.0|p212192] Übrigens habe ich Einkauf- Ende gelesen
Ich auch!
Ja, das Thema Krankenschwestern... Ich kenne es mehrfach, dass Krankenpfleger einfach als "Schwester Ulf" angesprochen wurden und alle (!) fanden es lustig. Ein Bekannter wurde "Wärter" gerufen - auch das hat geklappt. War allerdings in der Vor-Gender-Phase.
Echt, es ist noch in einigen Köpfen, dass Ärzte per se männlich sind (ohne gendern)? Ich musste einige Jahre bei der Prüfungsaufsicht für angehende Mediziner mitmachen. Und hab immer wieder festgestellt, dass unsere zukünftigen Ärzte Frauen sind, 3/4 der Prüflinge waren oft weiblich! Hängt sicher damit zusammen, dass es ZVS Fach ist und Frauen eben oft ein klasse Abi hinlegen. Insofern kann ich mir - wenigstens bei jüngeren Patienten - gar nicht mehr vorstellen, dass sie bei dem Anblick einer weißbekittelten Frau nur die Schwester und nicht die Ärztin vermuten. (Am einfachsten wäre ein Namensschild am Kittel oder wenn dottore sich vorstellt).
Zitat von Mathildchen im Beitrag #1286 [...] Insofern kann ich mir - wenigstens bei jüngeren Patienten - gar nicht mehr vorstellen, dass sie bei dem Anblick einer weißbekittelten Frau nur die Schwester und nicht die Ärztin vermuten. (Am einfachsten wäre ein Namensschild am Kittel oder wenn dottore sich vorstellt).
gekürzt von mir
Womit wir bei einem anderen Fassungslos Thema wären - in so manch einem Krankenhaus ist es dem Personal , das einem auf dem Gang der Krankenhäuser begegnet, doch tatsächlich nicht möglich, ein freundliches Guten Tag irgendwie zu erwiedern - sei es nur mit einem Kopfnicken. Und wenn ich durch den Gang zum Krankenzimmer allein auf weiter Flur gehe und ein einzelner Arzt kommt mir entgegen und nimmt mir den Gruß nicht ab - erbärmlich.
Zitat von Nora im Beitrag #1251Sie wissen einfach etwas um die Realitäten dessen, was Sprachverwendung im Gehirn anstellt. Wenn immer nur von Ärzten gesprochen wird, bildet sich im Gehirn die Ansicht, daß Arzt = Männlich, weibliche Weiskittel also eine Aberration, also kritisch zu betrachten und im Vergleich zum männlichen Arzt als nicht so kompetent zu betrachten, und nicht so ernstzunehmen („Schwester, jetzt rufen sie doch bitte mal den Arzt“ - nein, das ist immer noch nicht augestorben).
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Edit: vielleicht sollten wir zwengs der ausgleichenden Gerechtigkeit für die nächsten Jahrhunderte das generische Femininum einführen .
I imagine one of the reasons people cling to their hates so stubbornly is because they sense, once hate is gone, they will be forced to deal with pain.
Zitat von Mathildchen im Beitrag #1290Oder Scrubs. Ich musste erst mal googeln, was das ist. Also Kittel, aber anders.
Sorry, war nicht böse oder Arrogant gemeint..... Meine Hausärztin(en) haben immer solche Arbeitskleidung an, oder zumindest Polos in "hauseingenen " Farben mit Hausarztpraxis XXX draufgestickt. Finde ich sehr hygienisch und sieht auch professionell aus.
Augenarztpraxis auch Uniform - Polo und weiße Hosen
Zitat von Nora im Beitrag #1251Sie wissen einfach etwas um die Realitäten dessen, was Sprachverwendung im Gehirn anstellt. Wenn immer nur von Ärzten gesprochen wird, bildet sich im Gehirn die Ansicht, daß Arzt = Männlich, weibliche Weiskittel also eine Aberration, also kritisch zu betrachten und im Vergleich zum männlichen Arzt als nicht so kompetent zu betrachten, und nicht so ernstzunehmen („Schwester, jetzt rufen sie doch bitte mal den Arzt“ - nein, das ist immer noch nicht augestorben).
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Edit: vielleicht sollten wir zwengs der ausgleichenden Gerechtigkeit für die nächsten Jahrhunderte das generische Femininum einführen .
Zweimal falsch wird nicht automatisch richtig....
Ich denke, diese Assoziation in Arzt equals Mann - dies nur als Beispiel - wird bei zukünftigen Generationen nicht mehr vorrangig sein, schlicht und ergreifend weil die Erfahrung anders ist. Papa kocht, Mama bohrt und wechselt Reifen, Papa staubsaugt und backt mit mir Kuchen, Mama ist in der Praxis, Mama ist Polizist , Papa ist Pfleger .....usw. Oder seht ihr das anders?
Zitat von ZeroZero im Beitrag #1116Ich bin ähnlich erstaunt, plötzlich ist jeder Experte für das Leben in der Ukraine...
Also ich hab da beruflich noch Einblicke in ganz andere "ukrainische Expertisen" (@Caramia z. B. ) Die Überschrift in so einem Kapitel müsste imho heute heißen "Die Ukraine, Wiege der Fertilitäts- und Reproduktionsmedizin" .....
Ukraine ist führend bei z. B. Eizellen und Embryonen Transfers, Leihmutterschaften sind imho DAS Wirtschaftsfeld. In Ukraine gibt es imho keinerlei Beschränkungen, alles, was technisch möglich ist, kann gemacht werden und wird gemacht. Auf höchstem wiss. Niveau mit Patienten und Kunden aus der ganzen Welt.
Und ich höre, dass das inzwischen aufgrund des Krieges ein Riesenproblem ist. Für die schwangeren Leihmütter und die künftigen Eltern dieser noch ungeborenen Kinder.
Beitrag gekürzt und gefettet
@R_Rokeby, ergänzend möchte ich dazu noch auf ein Buch der finnisch-estnischen Autorin und Dramaturgin Sofi Oksanen hinweisen (gehört auch in den Buchtipp-Strang), welches dir sicher bekannt ist: Hundepark.
ZitatSofi Oksanen: „Hundepark“ In den Fängen der osteuropäischen Fruchtbarkeitsindustrie
Olenka ist mit dem Kinderwunsch anderer reich geworden. Doch ihre Karriere in dem ukrainischen Unternehmen, das Eizellenspenderinnen vermittelt, hat einen Preis.
Mehr als ein Thriller
Auf den ersten Blick erinnert die Handlung von Sofi Oksanens Roman an einen Thriller, aber tatsächlich ist „Hundepark“ sehr viel mehr. Die finnisch-estnische Autorin lässt ihre Hauptfigur Olenka erzählen: von ihrer Familie, die aus Tallinn in die Ukraine gezogen ist, von ihrer gescheiterten Modelkarriere in Paris, von ihrem Aufstieg bei einem ukrainischen Unternehmen, das reichen Kunden aus dem Westen Eizellenspenderinnen vermittelt. Daria ist eine dieser Spenderinnen, und als Olenka sie dem einflussreichen Ehepaar Viktor und Lada Krawez empfiehlt, scheint alles nach Plan zu laufen – bis Daria nach der Geburt von Ladas Kind verschwindet. Eine Katastrophe, denn Lada will ein weiteres Kind von derselben Spenderin.
Osteuropa in den Nullerjahren
Es ist ein raffiniert konstruierter Text, der die osteuropäische Gesellschaft in den Nullerjahren skizziert, eine harte Gesellschaft, in der Lügen und Korruption zum Alltag gehören und Moral so biegsam ist wie eine Weidenrute. Olenka rechtfertigt ihre Tätigkeit als hilfreiche Dienstleistung für Paare mit Kinderwunsch und verschließt die Augen davor, dass sie aus dem Elend der als Spenderinnen ausgesuchten Mädchen Kapital schlägt, bis sie selbst zu Fall gebracht wird. - Deutschlandfunkkultur
Ich bin erst bei Seite 59 von 464 Seiten plus interesantem Glossar am Schluss zu Russland und Ukraine. Lese aktuell parallel noch andere Bücher und wollte mir für dieses Buch mehr Zeit nehmen.
@Gin: ich hab's auch nicht böse interpretiert. Ich kannte den Ausdruck nicht. Dümmer wird Frau durch das Forum jedenfalls nicht.
Ja, Gin, genau so sehe ich das. In einem anderen Forum sind mehrere Frauen diejenigen, die bauen (Haus und Garten), der Gatte kocht etc. Die klassischen Rollenverteilungen sind nicht mehr so festgezurrt wie noch im letzten Jahrhundert. (Also, bei Manchen schon.)
Edit: vielleicht sollten wir zwengs der ausgleichenden Gerechtigkeit für die nächsten Jahrhunderte das generische Femininum einführen .
Zweimal falsch wird nicht automatisch richtig....
Das generische Femininum war auch eher spaßig gemeint. Es ist interessant zu beobachten, wie angepiekst manche Menschen reagieren, wenn man konsequent alles in der weiblichen Form verwendet. Schon gelegentlich ausprobiert.
Zitat von Gin im Beitrag #1293Ich denke, diese Assoziation in Arzt equals Mann - dies nur als Beispiel - wird bei zukünftigen Generationen nicht mehr vorrangig sein, schlicht und ergreifend weil die Erfahrung anders ist. Papa kocht, Mama bohrt und wechselt Reifen, Papa staubsaugt und backt mit mir Kuchen, Mama ist in der Praxis, Mama ist Polizist , Papa ist Pfleger .....usw. Oder seht ihr das anders?
Ich denke schon, dass das die Verwendung des generischen Maskulinum die Lesart in eine Richtung lenkt und dazu beiträgt Veränderung mindestens zu verlangsamen. Und auch wenn ich nachvollziehen kann, dass manchen das Gender* Schwierigkeiten bereitet, weil es ungewohnt ist - es gibt ausreichend andere Möglichkeiten das generische Maskulinum zu umgehen. Oder um ein von dir genanntes Beispiel zu nennen - wenn man von einer Frau spricht, tatsächlich Polizistin zu verwenden statt Polizist. Representation matters - auch in der Sprache.
I imagine one of the reasons people cling to their hates so stubbornly is because they sense, once hate is gone, they will be forced to deal with pain.
Zitat von Mathildchen im Beitrag #1295 Die klassischen Rollenverteilungen sind nicht mehr so festgezurrt wie noch im letzten Jahrhundert. (Also, bei Manchen schon.)
Du verstehst mich immer noch nicht - unter dem Begriff Verein Deutscher Ingenieure fühle ich mich als weiblicher Ingenieur genauso erfaßt wie wenn man das Ungetüm Verein Deutscher Ingenieurinnen und Ingenieure sagen und schreiben würde. Und der Ausdruck Polizist beinhaltet für mich männliche und weibliche Polizisten , Koch weibliche und männliche Köche.... Aber wer daraus eine große Sache machen will - bitte gerne. Ich sehe nur, dass das in großen Teilen der Bevölkerung keine Akzeptanz findet und dass sich darüber sehr viele lustig machen - was dem allgemeinen Fortschritt an Gleichberechtigung keinen Gefallen tut.
Aber das ist nur meine bescheidene Meinung und Beobachtung.