Ich bin ein bisschen fassungslos, dass einige hier praktisch nichts über die Ukraine und die landwirtschaftliche Bedeutung des Landes wussten. Ich erinnere mich noch deutlich an die Überschrift in einem Schulbuch "Die Ukraine, die Kornkammer Europas".
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #1103Als ich zur Schule ging gab es keine Ukraine Da gab es die Sowjet Union
Kornkammer war der Gäuboden in Niederbayern
Weiß gar nicht mehr was wir in Erdkunde lernten Lauter Schmarren
Der Gäuboden war die Kornkammer Bayerns und selbstverständlich gab es auch zu Sowjetzeiten die Ukraine, genauso wie beispielsweise Usbekistan, Kasachstan, Tadschikistan und wie sie alle heißen.
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #1102Ich bin ein bisschen fassungslos, dass einige hier praktisch nichts über die Ukraine und die landwirtschaftliche Bedeutung des Landes wussten. Ich erinnere mich noch deutlich an die Überschrift in einem Schulbuch "Die Ukraine, die Kornkammer Europas".
Wer interessiert sich als Schüler schon für Kornkammern?
@franzi Mich hat da schon einiges interessiert. Zum Beispiel das Leben meiner Freundinnen in der DDR. Oder - ich war in den Siebzigern gerade am Ende meines Studiums - das Leben und die Informationsmöglichkeiten von Studenten und Akademikern in den Ostblockländern. Schließlich war das auch die Zeit in der wir dabei waren, die anerzogenen Feindbilder zu hinterfragen.
Mein Mann war in den Sechzigern in Russland und war erschüttert als ihm dort russische Studenten erzählten, dass sie Hitler verehren - natürlich erst, als der „Aufpasser“ weg war.
Jofi, Persönlich hat mich auch manches interessiert, weil ich verwandtschaftlichen DDR Bezug hatte. Aber kollektiv im Unterricht? Nee. Erdkunde und Geschichte waren damals, ab Mittelstufe, so langweilig, dass ich mich wohl nur mit Mühe und Not durchgekämpft und schnell abgewählt habe. Was ich über die Welt weiß, weiß ich nicht durch diesen Unterricht, sondern durch Atlanten, Lexika, Bücher lesen.
Durch die der verwandtschaftlichen Bezüge bekam ich auch ein bisschen was mit über das Leben und Lernen "jenseits" und war teilweise sehr irritiert über das, was erzählt wurde.
In Russland war ich erst 1998 und war da noch erschreckt über manches Erlebte. Zwar erzählte keiner mehr etwas über Hitler, aber jenseits des Moskauer Zentrums waren die Leute so arm, so fürchterlich arm, dass ich es ganz schrecklich fand.
Achja: die Studienreise ging nach Prag, und da habe ich in den Siebzigern noch auch ein Leben jenseits des Eisernen Vorhangs erlebt, was mich teilweise erschüttert hat.
(Ansonsten war ich in den Siebzigern zwischen 9 und 19 und fand manch anderes interessant.)
Zitat von Mendo im Beitrag #1115Also ich bin Jahrgang 1968 und wir hatten in der Schule (Bayern) sicher mal kurz Sowjetunion, aber nicht die einzelnen Staaten.
Auch 54 Jahre später hatte ich die Ukraine nicht für "Europa" gehalten. Dann ist ja Russland, zumindest der westliche Teil, auch Europa!
Ich war sehr erstaunt, daß manchmal in den Medien so getan wird, als wäre die Ukraine gleichwertig wie Italien, Frankreich, Spanien.
Zitat von Mendo im Beitrag #1120Du bist wo aufgewachsen?
Ich habe in den Sechzigern in Bayern Abi gemacht. Und klar, ich habe in der Schule auch gelernt, dass Russland teilweise zu Europa gehört. Abwählen war damals noch keine Option.