Zitat von djinnchiller im Beitrag #1296Ich denke schon, dass das die Verwendung des generischen Maskulinum die Lesart in eine Richtung lenkt und dazu beiträgt Veränderung mindestens zu verlangsamen. Und auch wenn ich nachvollziehen kann, dass manchen das Gender* Schwierigkeiten bereitet, weil es ungewohnt ist - es gibt ausreichend andere Möglichkeiten das generische Maskulinum zu umgehen. Oder um ein von dir genanntes Beispiel zu nennen - wenn man von einer Frau spricht, tatsächlich Polizistin zu verwenden statt Polizist. Representation matters - auch in der Sprache.
Ich denke, da vermischen sich zwei verschiedene "Problem"kreise. Bei der Benennung von Einzelpersonen ist das doch gar kein Problem - "das da ist meine Ärztin" ... mir wäre bislang nicht aufgefallen, dass man über eine Ärztin gesagt hätte "das da ist mein Arzt". Das Problem ist doch eher der Plural und dass sich da verschiedenste Gruppen nicht "mitgemeint" fühlen.
Zitat von Chickenwings im Beitrag #1298Unausrottbar in allerlei Köpfen. Sowohl Männer als auch Frauen. Und ich finde, dass das alte Klischee wieder zunimmt. Leider.
Oh ja, nicht zuletzt auch wegen der Einstellung vieler junger Frauen, die meinen, sie wären keine Feministinen, sie wären gleichberechtigt, das wäre schon lange nicht mehr nötig. Und kuscheln sich in alte Verhaltensmuster ,wie z.B. dass unbedingt - selbst nach Jahren des Zusammenlebens - der tolle Heiratsantrag vom Mann kommen muß oder dass es selbstverständlich einen Verlobungsring geben muß und noch viel solcher Kleinkram. Das sehe ich mit Stirnrunzeln... dafür habe ich in jungen Jahren und heute manchmal auch noch nicht gekämpft im täglichen Leben. Selbst der Lehrling in der Autowerkstatt meinte damals, er wüßte mehr als ich, obwohl ich einen Dipl, Ing. mein eigen nenne.
Zitat von Sondermodell im Beitrag #1301 Representation matters - auch in der Sprache.
Ich denke, da vermischen sich zwei verschiedene "Problem"kreise. Bei der Benennung von Einzelpersonen ist das doch gar kein Problem - "das da ist meine Ärztin" ... mir wäre bislang nicht aufgefallen, dass man über eine Ärztin gesagt hätte "das da ist mein Arzt". Das Problem ist doch eher der Plural und dass sich da verschiedenste Gruppen nicht "mitgemeint" fühlen. [/quote]
Wobei da das " fühlen " das wichtigste Wort ist. Es heißt ja auch der Mensch und mankind - bei beiden fühle ich mich als vollwertiges Mitglied ..... soll das nun auch geändert werden? Außerdem wenn schon , ist mir die ganze Debatte zu kleinkariert - wir haben ja nachgewiesenermaßen sehr viel mehr Menschen, die keinem der beiden Geschlechter zugeordnet werden können oder wollen - die sind ja dann auch nicht angesprochen. M/W/D - wie macht man dann das, dass sich die die der Katergorie Divers angehören, auch mit eingeschlossen fühlen? Die das Pronomen Wir benützen ( davon mag man nun halten was man will, bin da zwiespältig, ist mir auch zu spitzfindig, aber auch damit kann ich leben )?
Zitat von Gin im Beitrag #1302Oh ja, nicht zuletzt auch wegen der Einstellung vieler junger Frauen
Jepp. Mir begegnen oft Frauen, die meinen Männer seien eh nicht in der Lage was im Haushalt zu machen und mit den Kindern alleine lassen ginge ja schonmal gar nicht, Kontrollettis eben. Sie halten sich für so perfekt und übermächtig, dass sie meinen das nur selbst hinzubekommen. Auch kein tolles Männerbild, was diese Einstellung hergibt. Mir selbst begegnet es ständig, dass mir handwerkliche Dinge nicht zugetraut werden, weil sich eben so viele Frauen auch aus sowas raushalten und nur kichernd "hach das ist doch nichts für Frauen" von sich geben. Kein Wunder, dass der Rest der Frauen dann auch nicht ernst genommen wird. Wenn jemand unsere Terrasse sieht, wird generell mein Mann gelobt wie toll der das hinbekommen habe. Dass ich die gepflastert habe, auf die Idee kommen sie nicht. Mein Mann korrigiert dann immer fleißig, ich dem zu müde geworden.
Ich gehöre auch zu denen, die das ausufernde (so empfinde ich das) gendern schlicht kontraproduktiv finden.
Ich bin absolut dafür, das Femininum zu verwenden, wo es wirklich problemlos verwendbar ist ... wie schon bei der genannten Polizistin, der Schülerin oder Studentin (weitere Beispiele spar' ich mir). Überall, wo aufgrund der Struktur der deutschen Sprache regelrechte Verrenkungen nötig sind, lehne ich es allerdings eher ab.
Ausserdem verstehe ich das Gewese um dieses Gender-Sternchen nicht. Vorher machte man an der Stelle nen Schrägstrich. Weiteres Bohei wurde darum nicht gemacht. Natürlich machte nicht jeder diesen Strich, aber sicher setzt auch nicht jeder dieses Sternchen. Allerdings, da bin ich mir ganz sicher, verweigerte man diesen Schrägstrich mit nicht ganz so viel Trotz wie nun das Sternchen. Wie gesagt: das Bohei drum ist kontraproduktiv.
Zitat von Gin im Beitrag #1300Ich sehe nur, dass das in großen Teilen der Bevölkerung keine Akzeptanz findet und dass sich darüber sehr viele lustig machen - was dem allgemeinen Fortschritt an Gleichberechtigung keinen Gefallen tut.
Aber das ist nur meine bescheidene Meinung und Beobachtung.
und bedeutet, dass ich in diesem Fall, wenn ich klar von einer Frau spreche, die diesen Beruf ausübt, nicht Polizist sondern Polizistin verwende. Ich bekomme allerdings auch keinen Föhn, wenn jemand das anders handhabt als ich.
I imagine one of the reasons people cling to their hates so stubbornly is because they sense, once hate is gone, they will be forced to deal with pain.
Zitat von Chickenwings im Beitrag #1305 [...] Wenn jemand unsere Terrasse sieht, wird generell mein Mann gelobt wie toll der das hinbekommen habe. Dass ich die gepflastert habe, auf die Idee kommen sie nicht. Mein Mann korrigiert dann immer fleißig, ich dem zu müde geworden.
Kenn ich . Reifenwechseln. Sie wechseln ihre Reifen? SIe meinen, ihr Mann macht das für sie........oder? Als ich sagte, mein Auto, meine Reifen, wechsel ich selber - war großes Staunen angesagt. Und der Maler im Haus bin auch ich - nur das Löcher bohren überlasse ich meinem Mann, der ist viel schneller fertig als ich. Eben weil er mehr Übung hat.
Ausserdem verstehe ich das Gewese um dieses Gender-Sternchen nicht. Vorher machte man an der Stelle nen Schrägstrich. Weiteres Bohei wurde darum nicht gemacht. Natürlich machte nicht jeder diesen Strich, aber sicher setzt auch nicht jeder dieses Sternchen. Allerdings, da bin ich mir ganz sicher, verweigerte man diesen Schrägstrich mit nicht ganz so viel Trotz wie nun das Sternchen. Wie gesagt: das Bohei drum ist kontraproduktiv.
Genderstern? Ist doch eher PolizistInnen und nicht Polizist*innen - ich finde aber alles doof, wir sollten lieber an der Gleichberechtigung in den Köpfen als auf dem Papier arbeiten - wie z,B. bei der Annahme, dass Gott männlich und weiß ist.... wer außer der alten christlichen Männern, die die Bibel schrieben bzw. nach ihrem Gusto redigierten, ist sich sicher das das göttliche Wesen, sollte es solch eines geben, männlich und weißhäutig ist?
Zitat von Gin im Beitrag #1300 Ich sehe nur, dass ... sich darüber sehr viele lustig machen -
Soll man denn alle diesbezüglichen Entgleisungen, die es nun mal gibt, ernst nehmen??
Ich nehme mir nach wie vor das Recht heraus, selbst zu entscheiden, was ich für vertretbar halte und was nicht.
Und auch junge Leute stehen den Auswüchsen und Absurditäten kritisch gegenüber - und das ist gut so. Alles besser als ein Lemming-Effekt.
Sag ich doch - lenkt vom wirklichen Problem nur ab. Womit ich meine, dass Gleichberechtigung noch immer nicht in allen Köpfen angekommen ist und es immer noch vielerorts die Männerrunden gibt, die meinen , Kolleginnen wären zum Kaffeeholen prädestiniert , immer noch.
Wir brauchen junge Menschen, die die gläsere Decke sehen und - m/w/d - fleißig gemeinsam dran arbeiten, dass dies ein Ding der Vergangenheit ist. Geschlecht genauso wie Hautfarbe.
Zitat von Gin im Beitrag #1317wer außer der alten christlichen Männern, die die Bibel schrieben bzw. nach ihrem Gusto redigierten, ist sich sicher das das göttliche Wesen, sollte es solch eines geben, männlich und weißhäutig ist?
wenn es einen Gott gibt dann ist es ihm bestimmt schnurzpiepegal wie wir ihn uns vorstellen, wenn er für XY männlich und weiß ist dann darf er für YZ gerne weiblich und schwarz sein. Ändert das was?
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock 'n' roll to you, put it in the soul of everyone. (KISS)
Auf N 3 (ich glaube "DAS") kam heute ein Bericht über einen Mann, der mit ü 40 seinen Beruf (Versicherungsvertreter) geschmissen hat und seitdem eine Ausbildung zur Hebamme macht.
Seit einigen Jahren ist tatsächlich geregelt, dass alle, die den Beruf ausüben (lernen) Hebamme heißen. Hat mich angenehm überrascht. Einfach geht also auch noch. (Obwohl ich ein bißchen grinsen musste: Heb-'Amme' männlich ist schon ein bißchen paradox. Aber jeder Mensch versteht, welchen Beruf er ausübt. Ohne geschriebenes/gesprochenes * oder Innen...)
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #1322Hebammer wäre auch gegangen.
Ja - oder Hebhammer ... klingt unmissverständlich maskulin.
Oha. Dann kämen bestimmte Proteste: Das geht aber nicht, ich bin irritiert, da gruselt es mich ... muss ja immer alles positiv klingen. Und ich find's sooooo lächerlich. Kranken- und Gesundheitspfleger, AOK - Die Gesundheitskasse ... (mehr fällt mir ad hoc nicht ein).
Never argue with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience.
Zitat von Gin im Beitrag #1317wer außer der alten christlichen Männern, die die Bibel schrieben bzw. nach ihrem Gusto redigierten, ist sich sicher das das göttliche Wesen, sollte es solch eines geben, männlich und weißhäutig ist?
wenn es einen Gott gibt dann ist es ihm bestimmt schnurzpiepegal wie wir ihn uns vorstellen, wenn er für XY männlich und weiß ist dann darf er für YZ gerne weiblich und schwarz sein. Ändert das was?
Genau das meinte ich damit - wenn es ein höheres Wesen gibt , dann so wie du sagst.... mea culpa, mein Post war bewußt provokativ.