Ich bin jetzt mit Paula Fox: Der Gott der Alpträume durch. Das Buch hat mich begeistert und aufgewühlt, es ist sehr intensiv. Man meint, den Duft von Lorbeer und Orangen zu riechen, wenn man mit der Hauptfigur durch das Leben in New Orleans segelt, muss lachen, wenn sie von ihrer Verkäuferkollegin zum Tee eingeladen wird ("Ich habe 28 Pullover!") und der Brief der Mutter an die Tochter, ganz zum Schluss, ist für mich einer der einzigartigsten literarischen Momente überhaupt.
Blue: Ja, für Dickens braucht man Muße, das ist ja mein Problem. Aber manche Anspielungen sind so modern, der Humor ist einzigartig: Die ehrenamtliche Vorsitzende des Subcomittees des Unterkomitees der Dachverbände für die Siedlungen in Afrika, die sich nicht um ihre eigenen Kinder kümmert. Ich glaube, das war Bleak House. Oder die Karrikatur von Behörden generell.
Zitat von Twix im Beitrag #895Wer hat Dschinns gelesen?
Fand ich sehr gut. Die Verschiedenheit der Charaktere innerhalb einer Familie und auch die Frage, wo Heimat zu finden ist werden meiner Meinung nach gut dargestellt. Zügig lesbar
Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln
Zitat von frangipani im Beitrag #877Ich hab grad den neuesten Roman von Jodi Picoult ausgelesen, ‘Mad Honey’, den sie gemeinsam mit einer anderen Autorin, Jennifer Finney Boylan, geschrieben hat.
Ich musste etwas schneller lesen als ueblich, weil das Buch bereits wieder in der Buecherei vorbestellt war, aber fand es trotzdem eindringlich. Muesste es wegen ein paar Details vielleicht nochmal lesen, irgendwann.
Alleinerziehende Mutter erlebt, wie ihr Sohn des Mordes an seiner Freundin angeklagt wird. Als Verteidiger holt sie ihren Bruder, Jordan McAfee, der schon in ‘19 Minuten’ der Anwalt war. Waehrend der Verhandlung kommen Dinge zu Tage, die das Verfahren auf den Kopf stellen und bis zum Schluss ging es mir wie der Mutter - ich fing an, an seiner Unschuld zu zweifeln. Mutterliebe (von Taeter und Opfermutter), Teenagerfreundschaften, Vorurteile, Angst vor einschneidenden Entscheidungen, erste grosse Liebe, Schuldgefuehle, haeusliche Gewalt, Transgender - jede Menge Emotionen. Die Co-Autorin ist Akademikerin, dekorierte BuchAutorin, Menschenrechtlerin und selbst Transfrau.
Der Titel bezieht sich auf den Beruf der Mutter, sie ist Imkerin. Geschickt wird das Verhalten der Bienen mit dem Verhalten der Menschen in der Story in Vergleich gesetzt.
Insgesamt wuerd ich sagen 8 out of 10.
Du hast mich animiert, das Buch auch zu lesen, denn mir haben einige der Romane von Jodie Picoult gefallen. Und dieser jetzt auch. Ich fand es weitgehend spannend und interessant! Auch die Tatsache, dass die beiden Autorinnen so eng miteinander gearbeitet haben, finde ich gut. Ich habe ein Buch gelesen, und nicht zwei offensichtlich zusammengeflickte. Danke für den Tipp!
Ich habe nur ein paar Ausschnitte mitbekommen, als mein Mann das Hörbuch gehört hat, aber die gefielen mir gut. Irgendwann höre ich es noch mal im Ganzen.
Ich habe gerade "Once Upon a River" von Diane Setterfield ausgelesen (dt. "Was der Fluss erzählt"), eine atmosphärische und ganz leicht mystisch angehauchte Geschichte, die am Rande der Themse spielt. Im Mittelpunkt steht ein kleines Mädchen, das am Mittwinterabend von einem schwer verletzten Mann in ein Wirtshaus am Fluss gebracht wird. Zunächst hält man die Kleine für tot, doch sie kommt wieder zu sich und wird für die einige Zeit vorher verschwundene Tochter eines Ehepaares aus der Gegend gehalten, doch es kommen Zweifel auf, ob das stimmt, und andere Menschen sehen ihrerseits geliebte, verlorene Kinder in ihr. Wie das alles zusammenhängt und was tatsächlich los ist, wird in verschiedenen Handlungssträngen auf eher gemächliche Weise erzählt. Obwohl es sich gefühlt zwischendurch manchmal etwas gezogen hat, gefiel es mir insgesamt doch sehr, vor allem, weil es schön konstruiert ist und nicht nur die eigentliche Handlung, sondern auch der Fluss und das Geschichtenerzählen eine wichtige Rolle spielen.
Jetzt lese ich "Inishowen" von Joseph O'Connor. Den habe ich vor ein paar Jahren entdeckt und schon zwei ganz unterschiedliche großartige Bücher von ihm gelesen ("The Thrill Of It All" über eine fiktive Folkrockband mit bewegter Geschichte und "Die Überfahrt", ein wundervoller Auswanderer-Gefängnis-Schiffsreisen-Musik-Roman). Hier steht am Anfang eine Zeitungsmeldung über ein ausgesetztes Kind aus dem Jahr 1948, die Handlung setzt dann Mitte der 90er ein. Aktuell weiß ich noch gar nicht so recht, wo die Reise hingeht, aber ich mag O'Connors Stil und Sprache wahnsinnig gerne.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
Moderatorin in Kultur und Unterhaltung | Mode und Kosmetik | Andere Sprachen - anderes Leben | Photographie | Hobbies aller Art
Wenn der Verlust der besten Freundin das ganze Leben prägt … Ein Roman über Freundschaft, Zusammenhalt, Lüge und Verrat. Freundinnen für immer wollten sie sein. Doch die Freundschaft zwischen Ines und Kirsten zerbricht in einer Stunde der Bedrängnis, in der Ines nicht für Kirsten da ist. Die beiden Mädchen sehen sich nicht wieder. Mehr als zwanzig Jahre später ist Ines berufstätige Mutter und vollauf damit beschäftigt, ihren Ansprüchen gerecht zu werden. Als eine Einladung zu einem Klassentreffen lange verdrängte Erinnerungen weckt, muss sie sich eingestehen, wie sehr der Verlust der einst so bewunderten Freundin sie geprägt hat. Auf dem Klassentreffen steht ihr Kirsten plötzlich gegenüber. Doch die Begegnung verläuft anders als erwartet – und stellt alles in Frage. Sind sie wirklich die, die sie glauben zu sein?
»›Nachtwanderung‹ von Cornelia Achenbach ist so ein spannendes Buch, es fängt wunderbar ein drängendes Unbehagen ein, am Erwachsensein, am Paarsein, am Familiesein, und eine Sehnsucht nach Freundschaft und Unschuld.«
"Inishowen" hat mir unterm Strich gut gefallen, auch wenn die Handlung im letzten Viertel hier und da sehr hart an der Satire kratzte, was ich nicht so gerne mag. Den Rest fand ich aber ziemlich gut.
Zum danach gelesenen Sachbuch erzähle ich gleich noch was im passenden Thread. Aktuell lese ich "The Android's Dream", ein ziemlich schräges, unterhaltsames und stellenweise auch sehr lustiges Science-fiction-Buch von John Scalzi. Der Bezug zu Philip K. Dick und "Do Androids Dream of Electric Sheep" ist ein ganz bewusster Ein bisschen erinnert mich das Buch an die Romane von Connie Willis, dort spielen ja auch Aliens weniger in Form vom Endgegner bei einer epischen Weltraumschlacht eine Rolle und es geht wie hier oft um das Zusammenleben und dessen Herausforderungen. Hier ist der Botschafter eines außerirdischen Volkes bei Verhandlungsgesprächen gestorben und es gibt Grund zu der Annahme, dass der irdische Vertreter, der kurz danach das Zeitliche gesegnet hatte, daran nicht ganz unschuldig war. Um den Erfolg der heiklen Verhandlungen nicht zu gefährden, versucht man nun Genaueres herauszufinden. Teils echt absurde Einfälle, aber genau mein Humor. Und so allmählich kann ich nach knapp 100 Seiten auch endlich die politischen Figuren und ihre Ämter auseinanderhalten.
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Marie-Madeleine, zu Joseph O'Connor: Den finde ich auch einfach großartig 🤩 Falls du ihn auch im Original lesen möchtest, empfehle ich allerwärnstens "The Secret World of the Irish Male". Um-wer-fend! Er ist übrigens der große Bruder von Sinéad O'Connor.
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #914Ich hatte die elektrischen Schafe schon mal in der Hand und hab es unterbewusst in meiner Klassikerliste abgespeichert. Lohnt es sich denn, MM?
Das Original von Philip K. Dick kenne ich noch gar nicht, aber ich finde den Titel so herrlich
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #915Marie-Madeleine, zu Joseph O'Connor: Den finde ich auch einfach großartig 🤩 Falls du ihn auch im Original lesen möchtest, empfehle ich allerwärnstens "The Secret World of the Irish Male". Um-wer-fend!
Das kenne ich noch nicht, habe aber sowohl "Inishowen" als auch das wundervolle "Star of the Sea" im Original gewesen. Und natürlich "The Thrill of It", über eine Folkrockband und ihre Irrungen und Wirrungen, mit einem kleinen Gruß an die Pogues in der Widmung.
ZitatEr ist übrigens der große Bruder von Sinéad O'Connor.
Stimmt! Und Musik spielt in seinen Büchern immer eine wichtige Rolle. Ich wollte mal noch den Liedern und Stücken aus "Inishowen" hinterhergehen, da wird auch so einiges erwähnt.
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Schon lange habe ich nicht mehr ein Buch weggelesen wie dieses.
Drei Freundinnen gehen auf einen Wochendtrip. Da sie unterwegs Probleme mit ihrem Auto haben, stranden sie in einem Kaff. Und eine verschwindet - und es stellt sich heraus, dass es diese Frau nicht gibt …
Der Schreibstil ist rasant, mitreißend. Die Kapitel sind kurz, je aus der Perspektive der zurückgebliebenen Freundinnen. Natürlich hat jede ein Geheimnis. Die Geschichte ist voller Wendungen und Überraschungen. Die eigentliche Lösung ist ein wenig dünn, kleines Minus. Aber … es gibt ein überraschendes Ende. Wer in den Urlaub fährt und eine gute, spannende Lektüre sucht - dieses Buch kann ich empfehlen.
Gerade fertig geworden und mir hat das Buch sehr gefallen. Es erzählt die wahre Geschichte der Magd Susanna Margaretha Brand in Frankfurt zu Gothes Zeiten, die wegen Kindsmord hingerichtet wurde und Goethe als Vorbild für sein Gretchen hernahm.
"The Android's Dream" habe ich gestern ausgelesen, ein unterhaltsamer schräger Ritt durch politische Intrigen, Action und Humor mit einer gelungenen Schlusspointe. So mag ich Science Fiction.
Jetzt gibt's was Leichtes, "Apples Never Fall" von Liane Moriarty. Eine Frau Ende 60 verschwindet spurlos, ihre vier Kinder, die mit unterschiedlichen Dingen im Leben zu kämpfen haben, fragen sich, ob sie sie als vermisst melden sollen und es ist unklar, was der Vater mit dem Ganzen zu tun hat. Erinnert mich stilistisch etwas an Marian Keyes, die ich sehr gerne lese.
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Liane Moriarty ist ja die Autorin von ‘Little Big Lies’, ‘Nine perfect Strangers’, etc. Ihre Romane kann ich in homöopathischen Dosen lesen. Es gibt hier eine ganze Moriarty Familie, Schwestern, die alle schreiben. Nicola und Jaclyn sind die anderen beiden. Von denen hab ich aber noch nichts gelesen.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"Data is not information and information is not knowledge." Phillip Adams, Australian journalist
“It’s what you read when you don’t have to, that determines what you’ll be when you can’t help it.” Oscar Wilde
Mehrere auf einmal müsste ich jetzt vermutlich auch nicht haben, aber so zwischendurch mag ich so ne locker-flockige Schreibe ganz gerne, wenn es nicht allzu flach wird (auch wieder so was, das viele Autorinnen im englischen Sprachraum viel besser hinkriegen als die pseudolustigen Frauenromane auf deutsch ... Ausnahmen bestätigen natürlich in beide Richtungen die Regel).
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Geht mir genauso, obwohl ich neulich einen Marian Keyes (Again, Rachel) nach 20 Seiten wieder in die Bücherei gebracht habe. Ging irgendwie nicht, bekam keinen Zugang. Ich kenne aber auch den Vorgänger, Rachel's Holiday, nicht.
Ich les grad Einiges parallel - einen australischen Krimi, ein Sachbuch über Kaltwasserschwimmen und eine Sammlung von Reportagen über Australier, die sich an den Haaren aus schlimmen Situationen und Lebenskrisen rausgezogen haben.
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Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #924Witzig - "Rachel's Holiday" ist das einzige Buch von Keyes, das mir nicht gefallen hat, deshalb reizt mich auch die Fortsetzung nicht.
Ha! Lustiger Zufall :)
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