Stimmt, "Tschick". War mir fast entfallen. Schon verrückt, wie schnell sogar Literatur heute vergessen wird. Von Herrndorf hat mich aber "Arbeit und Struktur" am meisten berührt, das könnte ich leicht wieder in die Hand nehmen und lesen.
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #675Ich lese ja mehr die erprobten Klassiker. Aber ich habe eine Frage an die Literaturbegeisterten: Welches Buch, das in den letzten 10 Jahren erschienen ist, würdet ihr dazu zählen und könntet es empfehlen? Mir fällt hier nur Donna Tartts "Distelfink" ein, von 2013. Und, was auch das Zeug zum Klassiker hat, Jackie Thomaes "Brüder".
empfehlenswert (wenn auch wohl nicht den klassikern zuzurechnen): Steinhöfel: Die mitte der welt (allerdings schon älter als 10 jahre) benedict wells: vom ende der einsamkeit bernhard schlink: die enkelin
habe versucht, geduldiger zu werden, hab aber damit aufgehört. ging mir einfach nicht schnell genug.
you get older and you learn there is one sentence, just four words long, and if you can say it to yourself it offers more comfort than almost any other. It goes like this: At least I tried. -Ann Brashares -
Zitat von LillyTown im Beitrag #679"Altes Land" von Dörte Hansen würde ich als Klassiker bezeichnen. Wunderbares Buch.
ja, gefiel mir auch.
habe versucht, geduldiger zu werden, hab aber damit aufgehört. ging mir einfach nicht schnell genug.
you get older and you learn there is one sentence, just four words long, and if you can say it to yourself it offers more comfort than almost any other. It goes like this: At least I tried. -Ann Brashares -
Ich glaube, dass gerade die Geschichte der afro-deutschen Brüder das Zeug zum Klassiker hat, weil es spezifisch deutsche Geschichte mit Migration und Schwarz-Sein zusammenbringt. Das wird in den kommenden Jahren noch zunehmen. Von daher hoffe ich, dass das Buch dann noch mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Ich gucke mir eure anderen Empfehlungen sehr gern an! Der Zehrer reizt mich. Nur Schlink ist für mich kein guter Schriftsteller. Man merkt ihm die Juristerei im Hintergrund an, ich finde seinen Stil hölzern, knöchern, leblos.
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #682Nur Schlink ist für mich kein guter Schriftsteller. Man merkt ihm die Juristerei im Hintergrund an, ich finde seinen Stil hölzern, knöchern, leblos.
Ich bin auch nicht so der Schlink-Fan. Aber Olga ist anders! Ich denke, dich würde das Thema sehr interessieren, das Buch auch gefallen.
Ich lese jetzt tatsächlich schon länger jetzt von Ian Kershaw "Höllensturz", das Sachbuch. Fällt mir schwer, es am Stück runter zu lesen. Ansonsten hab ich über Einstein ein Sachbuch gelesen (nur die Hälfte verstanden) und hab jetzt noch ein paar tolle Sachbücher dazu gekauft.
Bei Romanen hatte ich in den letzten Monaten so viel Pech, dass ich so richtiges Desinteresse habe. Meinen SuB betrachte ich mit einer gewissen katzenartigen Verachtung...
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #677Was macht "Die Wand" für dich so besonders?
Ich tue mich etwas schwer, dafür Worte zu finden.
Vor gut 30 Jahren las ich es das erste Mal. Da fand ich einfach die Beschreibung, wie sich die Zurückgelassene alleine durchschlagen und versorgen musste so detailliert und nachvollziehbar beschrieben. Interessant, abenteuerlich und spannend.
Und immer wenn ich es mal wieder las, entdeckte ich neue Aspekte. Erst nach einer Weile kam ich z.B. drauf, dass die Wand auch im übertragenen Sinn gemeint sein kann. Die Menschenscheu, das eigentlich mit sich selbst gut klarkommen. Da verstand ich auch irgendwann die Situation, als ihr der Hund wichtiger war. Hatte ich lange nicht verstanden, warum sie so handelte, wäre doch ihre Chance gewesen nicht mehr allein zu sein.
Ich glaube, das Buch hat mich in verschiedenen Lebensphasen begleitet. Und immer meiner "Phase" entsprechend verstand ich andere Teile des Inhalts.
Ist das einzige Buch, mit dem es mir so geht.
Menschen können nicht irgendein Leben führen, sondern nur ihr eigenes. Remo Largo
Mensch, was ist das hier für ein Service! Total nett! Danke euch allen.
Blue, na gut, könnte gehen, ein guter Anfang, gut geschnitzt! :-) Da öffnet sich eine Tür. Haushofer, ja, das hört sich vielversprechend an. Solche Bücher gibt es. Ich habe so ein Buch nicht, aber ich habe eine besondere Beziehung zu "Kim" von Rudyard Kipling. Weltbester erster Satz und überhaupt ---
"He sat, in defiance of municipal orders, astride the gun Zam Zammah on her brick platform opposite the old Ajaib-Gher—the Wonder House, as the natives call the Lahore Museum. Who hold Zam-Zammah, that “fire-breathing dragon”, hold the Punjab, for the great green-bronze piece is always first of the conqueror’s loot. "--
sagt alles über Charakter der Hauptfigur und die Verortung deutet schon an, wo die abenteuerliche Reise hingeht. Ich kann mich mit dem Jungen vor allem so gut identifizieren.
Zitat von Hobbitfrau im Beitrag #687Erst nach einer Weile kam ich z.B. drauf, dass die Wand auch im übertragenen Sinn gemeint sein kann. Die Menschenscheu, das eigentlich mit sich selbst gut klarkommen. Da verstand ich auch irgendwann die Situation, als ihr der Hund wichtiger war.
Ich war von "Die Wand" eher enttäuscht. Fand es metaphorisch eher überschaubar.
Bücher, die ich in den letzten Wochen verschlungen habe:
Isidor von Shelly Kupferberg Die (wahre) Geschichte eines herausragend intelligenten jüdischen Mannes, der sich aus einem armen Schtetl in Galizien in die Metropole Wien aufmacht, und dort als Jurist, Kulturliebhaber, Bonvivant und Selfmade-Millionär sein Glück findet. Bis zum "Anschluss" im Jahr 1938. Die Entrechtung, Entmenschlichung, Vertreibung und Vernichtung der österreichischen Juden wird hier sehr eindrücklich anhand der Biographie Isidors und seiner Familie dargestellt. Unbedingt empfehlenswert, ich habe den schmalen Band an einem Tag gelesen.
Die Jagd von Sasha Filipenko Der belarussische Autor erzählt eine Geschichte, die das Russland der Oligarchen, der Autokratie Putins, der Korruption und der in Teilen der Bevölkerung herrschenden moralischen Verkommenheit darstellt. Es wird das Schicksal des Journalisten Anton Quint geschildert, der sich mit einem Oligarchen anlegt. Darauf gibt dieser den Befehl gibt, Quint "das Maul zu stopfen". Damit beginnt die Jagd auf den Journalisten, die exemplarisch für die Menschverachtung und Brutalität krimineller russischer Milieus und auch offizieller russischer Politik ist. Kaum auszuhalten, dieses Buch!
Über Carl reden wir morgen von Judith W. Taschler Das Buch wurde hier von bazeba empfohlen. Sehr gut geschriebene mehrgenerationale Familiengeschichte, die sich vorwiegend im österreichischen Mühlenviertel abspielt. Fesseld, nur das Ende ist enttäuschend.
Ich muss gestehen, dass ich 'The Magician' von Colm Toibin nur teilgelesen wieder in die Bibliothek gebracht habe. Ich bin grad bis zu der Stelle gekommen, an der Thomas und Heinrich Mann zusammen nach Italien gehen. Möglicherweise war es grad nicht die richtige Zeit dafür. Ich empfand den Schreibstil als sehr uninspirierend und blass und das Lesen als schleppend. Vielleicht nehme ich ihn mir im nächsten Winter nochmal vor.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #693War das Dein erstes Buch von ihm, frangi?
Ja, war es.
'Brooklyn' kenn ich nur als Film.
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"Brooklyn" habe ich gelesen und gerne gemocht - da ist mir der Stil nicht negativ aufgefallen, deshalb hätte mich mal interessiert, wie der Zauberer im Vergleich zu anderen Büchern stilistisch daherkommt.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
I would love to live like a river flows,carried by the surprise of its own unfolding. (John O'Donoghue)
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Ich fand es irgendwie hölzern und distanziert. Aber vielleicht hatte ich wirklich nicht so den Kopf dazu gerade.
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ich fand die Wand lesenswert... es ist so eine Art Robinsonade, eine Arche, die Tierwelt und Menschheit das Überleben garantiert... sie liebt die Natur und ihre Tiere, er wird wohl stumpfsinnig und kommt weniger gut klar... und zum Schluß entscheidet sie .. wohl auch eher im Affekt ... dass die Menschheit nicht überleben muss und soll und dass sie keine weiteren Beziehungen in dieser Welt eingehen kann.
Ich mochte das Buch und auch den Film... Literaturverfilmungen sind ja oft nicht so mein Ding... diese fand ich aber sehr gelungen.