Hallo, freut mich, dass IN DIESEM SOMMER hier Zuspruch findet. 😀 Ich habe den nächsten Tipp. 😉
RABENFRAUEN von Anja Jonuleit. Ich habe schon einige Bücher dieser Autorin gelesen. Vielleicht kann man sie mit Mechthild Bormann vergleichen? Ihre Romane spielen meist auf zwei Ebenen (die, die ich kenne) und meist wird ein Familiengeheimnis aufgedeckt. Gut geschrieben. Hier geht es um COLONIA DIGNIDAD bzw. zwei Freundinnen, die in „die Fänge“ dieser Sekte geraten. Sehr eindringlich, mit gut durchdachten Charakteren. Es gibt sogar drei Erzählstränge, die miteinander verbunden sind.
@Suzie: Bin fertig mit Für diesen Sommer von Klönne. Sehr gute Empfehlung, das Buch hat mir richtig gut gefallen (nicht sehr gut, aber gut). Durch das Cover wirkt es recht oberflächlich, nach einer seichten Geschichte, aber wo-ho: In dem Buch gehts ordentlich zur Sache. Wer Familiengeschichten-schicksale gerne liest und dabei auch Zeitsprünge mag (von damals zu heute, von Kriegszeiten zu Kleinkindtagen und wieder zurück), wird Freude haben an diesem Buch. Ich fand die Protagonistin gut dargestellt: Am Anfang kommt sie rüber als bekäme sie nix auf die Kette. Im Laufe des Buches legt sie eine unglaubliche Entwicklung hin.
Zitat von Stina im Beitrag #521- aber ich komme auch gerade erfolglos aus der Buchhandlung, weil ich den „Papierpalast“ gerne kaufen wollte und er nicht vorrrätig war. ...
Bin seit heute stolze Besitzerin von Der Papierpalast. Freue mich riesig aufs Lesen! - Liest das grad noch wer?
Dann hab ich im Bücherladen noch als Taschenbuch Pandatage von James Gould-Bourn mitgenommen. Kennt das jemand?
Der "Papierpalast" gefiel mir nicht. Ich fand den Plot fade, die Heldin zu wankelmütig und charakterschwach. (Den Vergleich mit "City of Girls" einer Userin konnte ich nicht nachvollziehen, da ich "City of Girls" in jeder Hinsicht anders fand.) Mir war allerdings aufgefallen, was für einen riesigen Medien-Hype es um den "Papierpalast" gab und gibt. Wie bei den "Flusskrebsen", die mir auch nicht gefallen hatten. In der Bri wurden die "Flusskrebse" ja in den Himmel gehoben. Daher traue ich mich auch kaum mehr in diesen Strang, mein Geschmack ist irgendwie anders.
Meine Highlights in 2022 bisher: Writers & Lovers, Herz auf Eis, City of Girls und Zur Freiheit.
Zitat von Suzie im Beitrag #526RABENFRAUEN von Anja Jonuleit. Ich habe schon einige Bücher dieser Autorin gelesen. Vielleicht kann man sie mit Mechthild Bormann vergleichen?
Das klingt gut - ich habe Jonuleit schon länger auf der groben Liste und werde sie mal ein Stückchen höher rücken lassen.
Zitat von Platzhalter im Beitrag #530Mir war allerdings aufgefallen, was für einen riesigen Medien-Hype es um den "Papierpalast" gab und gibt.
An mir ist das Buch bisher komplett vorbeigegangen, obwohl ich mich viel in Literaturforen herumtreibe. Ich wüsste nicht mal, worum es geht
ZitatWie bei den "Flusskrebsen", die mir auch nicht gefallen hatten. In der Bri wurden die "Flusskrebse" ja in den Himmel gehoben.
Ich fand das Buch schon gut, aber den ganz überschwenglichen Lobeshymnen konnte ich mich nicht anschließen. Dafür war es mir stellenweise zu konstruiert und/oder zu dick aufgetragen. Aber die Naturschilderungen fand ich sehr schön, da merkt man, dass die Autorin ursprünglich aus dem Nature Writing kommt.
ZitatDaher traue ich mich auch kaum mehr in diesen Strang, mein Geschmack ist irgendwie anders.
Ach was, unterschiedliche Meinungen machen es doch erst interessant (und ich bin auch immer mal die Geisterfahrerin bei allseits gehypten Büchern).
ZitatWriters & Lovers
Das gefiel mir ja auch vor kurzem sehr gut.
"Emotionally Weird" finde ich tatsächlich eher "weird", und wenn ich nicht Kate Atkinsons Stil, Sprachwitz und Humor so gerne hätte, wäre das Buch vermutlich schon in der Ecke gelandet, weil ich den Plot ziemlich wirr finde und auch nicht weiß, was ich von der komischen Metaebene halten soll, auf der die Mutter der Erzählerin immer wieder ihren Senf zur Erzählweise dazugibt. Aber es gibt auch einige herrlich witzige Szenen und wundervoll ausgedrückte Beobachtungen.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
* Moderatorin in Kultur und Unterhaltung | Mode und Kosmetik *
Ich bin auf den Papierpalast übrigens gar nicht über die Medien gestoßen, sondern er war ein persönlicher Tipp unserer Bücherei-Leiterin, die weiß, dass ich ganz gerne Familiengeschichten lese, aber das gerne auch auf halbwegs anspruchsvollem Niveau geschrieben sein darf und nicht immer nur Riley, Lennox und Konsorten. Als sie mir das sagte, war es aber entliehen, mein SUB wegen der Challenge sowieso schon riesig und dann sah ich es auch noch am selben Tag in der Buchhandlung und dachte „ja, klingt wirklich interessant“, hab es aber erst mal stehen lassen und nur notiert. Das nächste Mal bin ich dann im Forum drüber gestolpert - da könnte ein Medienhype natürlich indirekt eine Rolle spielen. Mal angesehen davon, es wird so viel Mist gehypted - sollte es auch mal bei einem guten Buch der Fall sein, ist das vielleicht nicht so tragisch 😊
Und den Strang habe ich auch immer als offen empfunden und nicht so, als dass man schräg angeschaut wird, wenn man eventuell anders als die Mehrheit empfindet..
Gestern abend habe ich "Emotionally Weird" ausgelesen. Die Auflösung hat mich nur in Teilen überrascht, machte aber nichts, weil ich sie schlüssig fand. Und auch wenn mir da vieles zu wirr/konstruiert/metaphysisch war, der Schluss war echt genial.
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Über einen flämischen Kollaborateur im Zweiten Weltkrieg, Willem Verhulst, dessen Familie und das Haus, in dem sie gewohnt haben.
Wie schon in “Krieg und Terpentin (Der Himmel meines Großvaters)“ und “Die Fremde“ hat der Autor auch in diesem Fall einen persönlichen Zugang. Er hat nämlich viele Jahre in demselben Haus in Gent gewohnt. Und der Sohn des Kollaborateurs, der eine Biografie über seinen Vater geschrieben hat, war Stefan Hertmans damaliger Professor.
Der Autor ist ein richtiger Maulwurf, er untersucht sein Thema von allen Seiten und beleuchtet alle Aspekte und Perspektiven. Dabei geht es ihm aber nicht nur um die Fakten, sondern er will seine Geschichte so gut es nur irgend geht nachempfinden, nacherleben. Dabei spielt vor allem auch die Materie eine wichtige Rolle. Hertmans will die Stimme, die Seele, die den Dingen innewohnt, hören, erfahren, erfahrbar machen. Ich finde das sehr faszinierend, wie er versucht, das Stoffliche, Gegenständliche zu sich und dann zum Leser sprechen zu lassen.
So wird die Erzählung immer wieder unterbrochen durch die Hausbesichtigung, die Hertmans damals mit einem Notar vornahm. Der Aufgang bis zum Dachboden verläuft parallel und spiegelnd zum Aufstieg Willem Verhulsts.
Ich mag die gründliche, sorgfältige, detailreiche Erzählweise. Der Autor ist selbst Teil der Geschichte, aber nicht im Zentrum, nicht als allwissender, moralisierender Urteiler. Er versucht, die Dinge so tief wie nur möglich zu durchspüren, um so wahrhaftig wie möglich zu berichten. Dann tritt er wieder zurück und überlässt die Familie wieder der Vergangenheit. Und dem Leser.
Berührend und gelungen fand ich das Porträt von Mientje, Willems zweiter Ehefrau, die gläubige Protestantin ist und all die Jahre standhaft ihrem widersprüchlichen, schillerndem, schwer greifbarem Ehemann treu bleibt, was er nicht im Geringsten verdient hat.
Zitat von Twix im Beitrag #542Von Emma Stonnex @MM
Danke!
Mir hat das Buch gut gefallen, alleine schon die unterschiedlichen Charaktere, die ich toll dargestellt fand. Allerdings ging mir die eine Frau (die mit dem Esoterik-Tick) etwas auf den Zeiger.
Ich finde auch die zugrundeliegende, nie aufgeklärte wahre Geschichte um die verschwundenen Leuchtturmwärter auf Eilean Mòr in Schottland sehr spannend.
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Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #541..."Unter der Drachenwand" fand ich großartig. Ich hoffe, es gefällt Dir auch so gut wie mir.
Wirklich einfach nur sehr gut dieses Buch.
Ich habe mal wieder ge-momox-t.
Tiger - Polly Clark Eine ganze Welt - Goldie Goldbloom Der Klang der Wälder - Miyashita Das Flüstern der Bäume - Michael Christie Das Meer der Libellen - Owour Jägerin und Sammlerin - Lux
Den Papierpalast hab ich noch nicht angefangen...Aber morgen!
Habe ich gestern unerwartet geschenkt bekommen und bin gespannt!
"Wer nichts fürchtet, ist nicht weniger mächtig als der, den alles fürchtet." - F. Schiller, Die Räuber
Moderatorin im Reiseforum, Frauengesundheit, Kinder, Familie und Erziehung, Kindergesundheit, Kinderwunsch, Psychische Gesundheit und psychische Erkrankungen, Schwangerschaft, Baby und Kleinkind, Umbrüche im Leben, Verlust und Trennung, Was bringt Dich aus der Fassung?
@Blue: ich bin gespannt, was Du von "Tiger", der Goldbloom und den Bäumen hältst. Die stehen auch alle noch auf meiner Wunschliste.
@fritzi: mir sagt zwar der Titel was, das Buch an sich kenne ich aber leider nicht.
Ich lese jetzt "Beinahe Alaska" von Arezu Weitholz. Ich mag ihre Beobachtungen über das Dasein als kinderlose Singlefrau in den 40ern und ihre leicht überspitzten Schilderungen einer Kreuzfahrt im Eismeer, allerdings hoffe ich auch, dass es nicht noch überspitzter wird, denn dann ginge der Klischeealarm an.
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Ich hab das erste Drittel vom Papierpalast jetzt durch. Da muss man ja ganz schön aufpassen, bei den vielen Personen (vor allem Ehepartnern) und den Zeitsprüngen. Und es wird langsam erzählt - so passend zu einem heissen Sommertag. Ich hab's ja derzeit nicht so mit amerikanischen Romanen, aber so langsam packt's mich. Ja, die Protagonistin ist wankelmütig und teilweise rücksichtslos, aber ich find's nicht unrealistisch. Mal gucken, wie es weitergeht.
Don't worry about the World coming to an end. It's already tomorrow in Australia. -Charles M Schulz