Zitat von frangipani im Beitrag #447Dann mach ich mal weiter mit den englischen Vorschlägen. Ich kenne mich mit e-books so gar nicht aus - kann man von Deutschland aus eigentlich auch in anderen Ländern ordern?
Ja. Das geht zumindest bei Amazon problemlos, e-books auch im Original zu bekommen.
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Ich habe gerade abgebrochen: John Boyne – Cyril Avery
Da mir “Die Geschichte der Einsamkeit“ von ihm sehr gut gefallen hatte und auf Amazon reichlich positive Rezensionen zu “Cyril Avery“ zu finden waren, dachte ich, das kann nicht schief gehen. Leider doch. Ich empfand es – gelinde gesagt – als sehr wortreich, na, eigentlich als geschwätzig. Die einzelnen Szenen wurden enorm ausgewalzt und erschienen mir endlos. Alles war von einer dicken Schicht Humor überdeckt, auch wenn es ganz schlimm wurde. Für mich persönlich ist das in diesem Fall misslungen, da ich es größtenteils albern und nervtötend fand.
Nach knapp 200 Seiten, die pures Durchhalten waren, hatte ich wirklich keine Lust mehr und habe mir den Rest mit einem Seufzer der Erleichterung geschenkt.
Ich lese gerade The Power of the Dog von Thomas Savage (aber auf deutsch, Die Gewalt der Hunde). Im Winter habe ich den Film gesehen (Jane Campion Verfilmung), der hat mich schon mal sehr beeindruckt. Die Schauspieler, die Landschaft, das Thema. Toll! Manchen war der Film zu ruhig, mein Mann ist dabei fast eingeschlafen.
Eigentlich versuche ich zuallererst die Romanvorlage zu lesen, aber in diesem Fall hab ich das gar nicht gerafft, dass es eine Verfilmung eines Romans war. Jetzt bin ich vom Buch total begeistert. Wahrscheinlich helfen mit die Bilder aus dem Film sich das viel besser vorzustellen. Viele Szenen spielen sich im Film und Buch gleich ab. Im Roman geht man natürlich viel besser auf die einzelnen Personen ein, zB wird auch die Geschichte des Vaters des Jungen erzählt.
Alles in allem, ich empfehle beides, Film und Buch!
Zitat von Saruma im Beitrag #453Nach knapp 200 Seiten, die pures Durchhalten waren, hatte ich wirklich keine Lust mehr und habe mir den Rest mit einem Seufzer der Erleichterung geschenkt.
Schade - aber manchmal ist es halt so.
Mir ging es anfangs auch so, dass ich es zu dick aufgetragen fand, dann habe ich irgendwie noch mal über die Widmung (an John Irving) nachgedacht. Der nimmt ja auch gerne mal den dicken Pinsel. Unter dem Aspekt konnte ich es dann besser ertragen und habe das Buch am Ende sogar richtig gerne gemocht.
Aber ich verstehe auch, wenn man damit nicht warm wird.
Ich bin literarisch auch gerade in Irland, mit "The Searcher" von Tana French. Ich mag ihre langsam erzählten Krimis sehr, auch wenn nach etwa 90 Seiten noch gar nicht groß Kriminalistisches passiert ist.
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Jüngst bei einem Wochenendausflug nach Tangermünde gekauft Fontanes: Grete Minde
Die Sprache ist nicht unbedingt geläufig, lässt sich aber immer noch gut lesen. Es gefällt mir gut und da ich nun vor Ort war, ist manches noch bildhaft vor Augen.
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Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #456Mir ging es anfangs auch so, dass ich es zu dick aufgetragen fand, dann habe ich irgendwie noch mal über die Widmung (an John Irving) nachgedacht. Der nimmt ja auch gerne mal den dicken Pinsel. Unter dem Aspekt konnte ich es dann besser ertragen und habe das Buch am Ende sogar richtig gerne gemocht. Aber ich verstehe auch, wenn man damit nicht warm wird.
Ich weiß, Du bist ja Fan, nicht wahr? Mir hat die John Irving-Widmung leider nicht weitergeholfen.
Ich "erlaube" mir ja inzwischen, ein Buch abzubrechen, aber so ein bisschen fuchst es mich doch insgeheim. Vor allem, wenn so viele es loben. Aber irgendwie ist dieser Stil einfach nicht mein Ding.
Umso mehr freue ich mich, dass ich nun wieder einen Treffer gelandet habe und mein aktuelles Buch ("Young Mungo" von Douglas Stuart) richtig, richtig gut finde bisher.
Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #456Mir ging es anfangs auch so, dass ich es zu dick aufgetragen fand, dann habe ich irgendwie noch mal über die Widmung (an John Irving) nachgedacht. Der nimmt ja auch gerne mal den dicken Pinsel. Unter dem Aspekt konnte ich es dann besser ertragen und habe das Buch am Ende sogar richtig gerne gemocht. Aber ich verstehe auch, wenn man damit nicht warm wird.
Ich weiß, Du bist ja Fan, nicht wahr? Mir hat die John Irving-Widmung leider nicht weitergeholfen.
Wie gesagt, ich kann das durchaus nachvollziehen. Das Buch hat viel, was mich oft stört, in dem Fall aber aus irgendwelchen Gründen dann doch für mich funktioniert hat.
Irving-Fan bin ich auf jeden Fall, Boyne-Fan nicht durchgängig. Ich hatte schon richtige Highlights aus seiner Feder, einige gute Bücher und auch ein oder zwei, die ich nur ganz okay fand.
ZitatIch "erlaube" mir ja inzwischen, ein Buch abzubrechen, aber so ein bisschen fuchst es mich doch insgeheim. Vor allem, wenn so viele es loben. Aber irgendwie ist dieser Stil einfach nicht mein Ding.
Dann ist es auch Blödsinn, sich damit weiter zu quälen. Man muss ja vieles im Leben, aber ganz bestimmt nicht Bücher zu Ende lesen, die man doof findet!
Douglas Stuart steht schon weit oben auf meiner Wunschliste, mit "Shuggie Bain" erst mal. Ich habe mal ein sympathisches Interview mit ihm gehört. Schöner schottischer Akzent!
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"Shuggie Bain" will ich auf jeden Fall auch noch lesen. Mich hat "Young Mungo" komplett überwältigt und hingerissen. Ein Buch, das gleichzeitig so rau, hart und brutal und dann wieder so zartfühlend ist. Und das ohne falsche Sentimentalität, oder dass es so unecht und aufgesetzt rüberkommt. Und wirklich toll geschrieben, finde ich.
Zitat von Saruma im Beitrag #460... Mich hat "Young Mungo" komplett überwältigt und hingerissen. Ein Buch, das gleichzeitig so rau, hart und brutal und dann wieder so zartfühlend ist. Und das ohne falsche Sentimentalität, oder dass es so unecht und aufgesetzt rüberkommt. Und wirklich toll geschrieben, finde ich.
Schottisch höre ich auch gern.
Das ermutigt mich, es doch zu versuchen mit diesem Buch. Ich hatte es letztens schon mal auf meiner Liste, da aber doch wieder verworfen. Danke für die einladende Beschreibung!
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Ich weiß ja nicht, was Dich zweifeln lässt. Bleibt natürlich alles immer auch Geschmackssache und ob einen das Sujet anspricht und was man sich gerade von einem Buch wünscht. Dieser Roman ist sicher kein Wohlfühlbuch, es ist manchmal schon schwer auszuhalten. Es ist eine Sozialstudie, die mich gleich an den Regisseur Ken Loach denken lässt.
Ich fand es unglaublich authentisch und mitreißend. Beeindruckend die tiefe Einsicht, die der Autor in die verschiedenen Naturelle der Menschen hat und wie treffend er sie zeichnet.
Ich habe nun zwei Bücher der Autorin Ruth Ware gelesen und leider werde ich mit der Autorin nicht warm. Was schade ist, denn ihre Romane hören sich immer sehr spannend an, aber ich finde nicht den rechten Zugang. WOMAN IN CABIN 10 WIE TIEF IST DEINE SCHULD
haben mich beide nicht überzeugt. An sich spannende Geschichte, aber irgendwas fehlt, konnte mich nicht packen.
Mir ging es ähnlich mit "Im dunklen dunklen Wald". "Wie tief ist deine Schuld" hat mir da noch ein bisschen besser gefallen.
Bevor ich mich jetzt aufrege, isses mir lieber egal.
da es keinen (lebenden?) Krimi Thread mehr gibt, schreibe ich hier einen Tipp, der mich derzeit recht begeistert:
Ellen Dunne, Harte Landung.
Gefällt mir sehr, sowohl von der Story als auch sprachlich. Ich finde es bisher (1/3) als frisch und auch durchaus "weiblich." modern. Also nicht so "Harter, einsamer Funktionsalkoholiker + Kommissar findet bestialisch gemetzelte und gefolterte....."
Zitat von Saruma im Beitrag #462Dieser Roman ist sicher kein Wohlfühlbuch, es ist manchmal schon schwer auszuhalten. Es ist eine Sozialstudie, die mich gleich an den Regisseur Ken Loach denken lässt.
Bei Shuggie Bain bekam ich manchmal Erinnerungen an Lars von Trier. Und noch was anderes, fällt mir aber nicht ein.
Btw - ich hab auch schon manchmal wieder aufgegeben. Manchmal passt's einfach nicht, dann quäl ich mich auch nicht damit herum. Kommt aber nicht so oft vor - in den letzten paar Jahren zweimal. Paprika (japanischer Scifi/Cyber-Krimi, der sich sogar ganz interessant angehört hatte, aber ich bin überhaupt nicht 'reingekommen' - leider ist das bei Übersetzungen aus dem Japanischen/Koreanischen bei mir bisweilen der Fall), und ... 50 Shades of Grey. Ich hab's WIRKLICH probiert, mich bis Seite 30 oder so durchgekämpft, dann war Ende Gelände. Wie sowas überhaupt einen Verlag gefunden hat, ist mir ein Rätsel. Und nein, das pornographische/SM-Element meine ich damit nicht.
Strenggenommen auch aufgegeben, aber nicht, weil die Qualität nicht passte oder mir das Interesse fehlt: Catch 22 Super-Cannes (JG Ballard)
Ersteres ist natürlich fantastisch, aber gleichzeitig ein so intensives Leseerlebnis, dass ich dazwischen Pausen machen müsste, die bei mir dann (aus logistischen Gründen) so lang werden, dass ich den Anschluss verliere, wieder von vorne beginnen muss ... und irgendwann kriegt man davon literarische Echolalie.
Ballard ist erst recht intensiv und irgendwie - anstrengend beim Lesen. Weil zwar flüssig und lesbar geschrieben, aber gleichzeitig voller Brüche, und so surreal. 'Disconcerting', würd ich's auf Englisch beschreiben. Es fühlt sich dann an wie das Äquivalent von 'mit einem schweren Rucksack einen Berg raufgehen' - ziemlich umfassender Muskeleinsatz. Falls das Sinn ergibt!
Ansonsten weiß ich meistens schon beim Angreifen vom Buch, ob ich das lesen will - naja, nach Klappentext und den ersten paar Absätzen. Allerdings muss der Zeitpunkt passen. Wenn er das tut, ist das Lesen wie eine geistige Vitaminspritze.
Zitat von Kitty_Snicket im Beitrag #46550 Shades of Grey. Ich hab's WIRKLICH probiert, mich bis Seite 30 oder so durchgekämpft, dann war Ende Gelände. Wie sowas überhaupt einen Verlag gefunden hat, ist mir ein Rätsel. Und nein, das pornographische/SM-Element meine ich damit nicht.
Das unterschreibe ich aus tiefstem Herzen!
Ich habe mir Band 1 bis zum Ende angetan, weil ich den in einer Leserunde mit anderen zusammen gelesen und belästert habe, aber ohne die Runde hätte ich dieses Machwerk auch nach wenigen Seiten in die Ecke gepfeffert. Das war einfach so ... SCHLECHT! Zig Wiederholungen, Klischees, bis zum Erbrechen wiedergekäute Phrasen, einfach grauenhaft.
Selbst für Fanfictions ist das eine Schande, da habe ich auf Fanfictionseiten schon sehr deutlich Besseres gelesen. Mir ist es bis heute ein Rätsel, wie das so einen Erfolg haben konnte.
Und apropos Abbrechen: ich habe "The Shipping News" von Annie Proulx gestern nach 80 Seiten weggelegt. Es spricht mich einfach nicht an. Ich mag die Charaktere nicht, der Stil mit vielen Auslassungen insbesondere von Verben gefällt mir nicht, und auch die Handlung packt mich nicht. Es wirkt einerseits trist und düster und andererseits sehr überzeichnet.
Dafür gibt es jetzt "Writers & Lovers" von Lily King. Sehr weit bin ich allerdings noch nicht und kann noch kaum was dazu sagen.
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Ich habe das Buch Der Spion von Büsum von Knut Diers nach nicht mal 20 Seiten wieder weggelegt. Es fängt an mit langweiligen fiktiven Geschichten von Willy Brandt, auf die der Fall dann wohl später aufbaut.
50 Shades of Grey habe ich nie gelesen, da kann ich nicht wirklich mitreden, außer dass ich vorher schon weiß, dass mir pornographische Litaratur einfach nicht gefällt.
Bevor ich mich jetzt aufrege, isses mir lieber egal.
Oh, die Shipping News hab ich so mit 17, 18 gelesen? Lustigerweise kein Problem, durchzuhalten, obwohl ich stark davon ausgehe, dass ich es nur auf einer sehr oberflächlichen Ebene (wie so vieles in dem Alter, außerdem auf Englisch und da war ich noch nicht so flüssig) gelesen hab. Aber selbst da hat es mir sehr gut gefallen. Tja, des einen Freud ... :-))
Bei den 50 Shades muss man den größten Vorwurf halt dem Publikum machen. Was auch immer es war, das in den zahlreichen Leserinnen auf diese völlig verblödete Aschenbrödel-Phantasie angesprungen ist ... Offenbar konnte jede, vom Mauerblümchen (das die Anastasia ja theoretisch sein könnte) bis zum heißesten Feger, sich gut und gerne vorstellen, mit der eigenen, gottgegebenen Lieblichkeit und einem bis dato unerkannt-nicht ausgelebten Hang zur Perversion einem Milliardär den - zufällig sehr attraktiven - Kopf zu verdrehen. Im Grunde war das eine 1950er-Schnulze ... die Handlung (soweit ich sie auf Wiki nachgelesen hab) total trashige Seifenoper. Weit hammas bracht!
... und eigentlich wollte ich ja schreiben, was ich gerade lese oder fertig habe, hab aber vergessen.
Also: fertig mit Paulus Hochgatterer, Fliege fort, fliege fort! Wie üblich sehr gut. Und tieftraurig.
Noch mittendrin: Joyce Carol Oates, The Doll-Master (sind Kurzgeschichten, ich hab noch 2, das geht gut zwischendurch)
Pausiert: Sue Klebold, A Mother's Reckoning. Sue ist die Mutter von Dylan Klebold, der zusammen mit Eric Harris damals in Columbine das erste große High-School-Massaker verübt hat. Das Buch ist durchaus bedrückend, allein aufgrund der Faktenlage; selbst bei einem nüchternen Polizeibericht würde man ziemlich zusammenklappen; natürlich schreibt sie aus ihrer persönlichen Perspektive heraus. Auch wenn's blöd klingt, sie ist eine überaus sympathische Frau und das Buch macht sogar Hoffnung - auch das mag jetzt verwunderlich erscheinen, aber wird beim Lesen schnell klar.
Letzte Nacht angefangen: Comedy, Comedy, Comedy, Drama von Bob Odenkirk. Ich brauchte da was von ihm nach der vorläufig letzten Folge von Better Call Saul (die noch dazu ein bissl ein Schlag in die Magengrube war - what else is new), und während ich drauf warte, "Nobody" anzuschauen. Ja, ich bin gerade im Bob-Odenkirk-Rausch, Problem? (Gibt's eigentlich irgendwen, der den nicht liebt?? Ich erinnere mich auch an diesen Tweet von letztem Jahr, als er den Herzkasperl hatte.) Er hat einen leiwanden Schmäh - seine Bücher sind sehr witzig (habe auch schon A Load of Hooey); was wunder, sein Hintergrund ist ja eigentlich Comedy, da war er die 20 Jahre vor Breaking Bad.
Übers Wochenende habe ich mir mal wieder einen Fitzek hervorgeholt, Der Insasse. Das Buch liest sich, wie alles, was ich bisher von ihm gelesen habe, sehr spannend und oft denke ich beim Lesen "wie kommt man nur auf sowas?!", aber das macht ihn und seinen schnellen Schreibstil, glaube ich, auch aus. Am Ende bin ich dann doch nur noch halbzufrieden, denn irgendwie lässt sich schon ein Muster erkennen, dieses Buch hat mich sehr an "Passagier 23" erinnert und zum Ende hin wird es unübersichtlich (für mich) und eben auch etwas an den Haaren herbeigezogen. Aber so einmal im Jahr kann ich gut was von ihm lesen.
Weiter geht es jetzt bei mir mit Jilliane Hoffmanns "Nemesis", der 4. Teil der C.J.-Townsend-Reihe. Ich bin gespannt.
Bevor ich mich jetzt aufrege, isses mir lieber egal.
Ich les grad mal wieder 2, 3 Buecher parallel (Sachbuecher, Krimi). Eines davon heisst ‘Phosphorescence’ von Julia Baird. Gibts auch auf deutsch fuer Kindle unter ‘Phosphoreszenz’. Es ist ein Mix aus Wissenschaft, Alltagsgeschichten und Biografie. Die Autorin, eine australische Journalistin und Schriftstellerin, war vor ein paar Jahren schwerkrank und macht sich in den Buch auf die Suche nach altem Wissen darüber, wie man durch schwere Situationen kommt, Resilienz aufbaut. Bislang gefaellt’s mir gut, auch weil sie so mäandert, in ihren Erzählungen, von einem Thema zum anderen springt, dann wieder Wissenschaftler aus Biologie, Soziologie, Psychologie, Medizin zitiert und im nächsten Absatz von Hund und Sohn erzählt oder von Künstlern aller Art. Man muss sich auf das Buch einlassen. Auf amazon.de gibts eine längere deutsche Leseprobe.
Ich hab von ihr noch eine Biografie von Queen Victoria im Regal. Dafür müsste ich mich aber wohl erst auf eine einsame Insel begeben, das ist ein massiver Wälzer.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Die junge Journalistin Kiêu nennt sich Kim, ist 30, hat einen Freund und kann mit ihren vietnamesischen Wurzeln nichts anfangen. Dann stirbt ihre Großmutter in Little Saigon, Kalifornien und Kim reist zur Testamentseröffnung mit ihrer Familie widerwillig nach America. Doch während des Besuchs wird sie mit ihrer Identität und Herkunft konfrontiert. Besonders gefallen hat mir im Roman die Figur des Onkels, der ein begeisterter Trump-Anhänger ist. Daneben auch die geradezu filmreife Szene, in der Kim ihrem deutschen Freund, der gerade vor hatte, Karriere in Tokio zu machen und Berlin zu verlassen, eröffnet, dass sie von ihm schwanger ist.
Die ZEIT-Journalistin Khuê Pham hat mit "Wo auch immer ihr seid" einen gelungenen Debütroman hingelegt.
Sie erzählt eine deutsch-vietnamesisch-US-amerikanische Familiengeschichte, zerrissen zwischen den Ideologien des Vietnamkriegs, akademischem Streben und einer Flucht, die die Familie auseinander treibt. Die einzelnen Familienschicksale werden in Rückblenden parallel skizziert und am Ende wieder verflochten.
Sehr schöner Abenteuerroman der alten Schule. Und das von 2016/17.
Zu Beginn des Jahres 1885 bricht Lieutenant Colonel Allen Forrester mit zwei weiteren Männern nach Alaska auf, um dort den Wolverine River zu erforschen. Von seiner Reise und dem Leben seiner Frau Sophie, die währenddessen in der Garnison von Vancouver auf ihn wartet, erzählen Briefe, Tagebücher, Bilder und weitere Dokumente, die der entfernte Nachfahre Walter Forrester dem historischen Museum in Alpine zur Verfügung stellt.
Während Allen in der unbekannten Wildnis Alaskas mal mit Indianern kämpft, dann mit den unerbittlichen Wetterverhältnissen, dann wieder mit Krankheit, kämpft seine Frau Sophie gegen gesellschaftliche Konventionen. Dicker Wälzer, die Hälfte hätte es auch getan, aber gut. Die Autorin selbst wuchs in Alaska auf und lebt dort immer noch mit Mann und Kindern.
Drei Männer reisen zur Station K auf Alexander Island in der Antarktis: Als die drei auf einer Exkursion in einen schweren Sturm geraten, kommt es zur Katastrophe. Die Männer verlieren im dichten Schneetreiben Sichtkontakt, plötzlich ist jeder auf sich allein gestellt.
Zunächst schafft es nur Robert zurück zur Station. Er wird aber aufgrund seiner Verletzungen ein Pflegefall. Seine Frau reist an, kümmert sich um alles, stellt ihre Karriere zurück, um ihrem Mann, der seine Sprache verloren hat und seinen Körper nur schwer kontrollieren kann, zu pflegen. Unter großer Belastung.
Ich hatte ein Abenteuerbuch erwartet, das den Fokus legt auf die Expedition. Diese ist aber sehr zügig abgeschlossen: Der Fokus des Buches liegt bei Robert, der ein Pflegefall ist. Obgleich das Buch gut ist, hatte ich bereits in der Mitte nicht mehr das Gefühl, dass die Story voran kommt.
Vielleicht war mir das Thema dann doch zu heavy, aber das Buch hat mich nicht mitgerissen. Leider.