Evaristos "Girl, woman, other.." hat mir sehr gut gefallen - kenne aber nur das Original.
"Manifesto" war bei meinem Buchhändler nur auf deutsch sofort verfügbar. Naja, ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt. Mir war es etwas zu flappsig geschrieben. Aber es war leicht und locker zu lesen.
Zitat von Stina im Beitrag #299Frangi, lustig, bei mir liegt gerade auch zum allerersten Mal ein Fitzek lesebereit da - vielleicht komme ich heute dazu, zu starten. „Der Heimweg“, das hat mich jetzt zumindest mal vom Thema angesprochen, was seither bei allem, was ich seither von ihm in der Hand hatte, eher nicht der Fall war. Ich habe ewig keinen Psychothriller mehr gelesen. (...)
Hallo, Stina, schreib mal, wie er dir gefallen hat. Mir fällt spontan ein Wort ein "heftig". Ich möchte nichts verraten, aber würde gerne wissen, ob ich besonders sensibel bin. Besonders hart im Nehmen bin ich sicherlich nicht.
Kleiner Zwischenstand: ja, heftig trifft es, ich bin auch noch nicht arg weit, was aber mehr an Zeitmangel tagsüber und abendlicher Müdigkeit liegt. Dass die Inhalte so heftig sind, hatte ich von der Beschreibung nicht vermutet und hätte es dann vermutlich auch gelassen. Mal sehen, ob ich durchhalte. Besonders Spaß macht es jedenfalls nicht.
Ich lese gerade zum zweiten Mal "Beneath the skin", auf Deutsch glaube ich "Der Sommermörder" von Nicci French. Ein unglaublicher Thriller, so richtig zum Abtauchen in diesen schrecklichen Zeiten ...
Zitat von Galah im Beitrag #327Frage in die Runde: Wie fandet Ihr "Das Jahr ohne Worte" von Syd Atlas? Ich erinnere mich, dass Twix und andere Userinnen es gelesen hatten.
Ich hatte es gelesen und dachte erst einmal nur Wow. Ich habe aber auch einige Zeit gebraucht um es "sacken" zu lassen. Da stürmt ja schon einiges auf einen ein. War ich am Anfang einfach nur entsetzt von seinem Verhalten zum Ende hin, war ich nach einiger Zeit wieder ambivalenter. Wir kennen ja nur ihre Sicht. Seine könnte bzw. würde vermutlich anders klingen. Das Buch hatte auf jeden Fall Eindruck hinterlassen.
Mit "Number 11" bin ich inzwischen fertig und verstehe jetzt, was Utetiki mit dem Schluss meinte - die letzte Episode hat mir weniger gut gefallen als die anderen vier.
Diesen Mystery-Touch fand ich doof und überflüssig, abgesehen davon, dass ich große Spinnen sowieso eklig finde. Und was zum Geier sollte mir das allerletzte Kurzkapitel mit dieser Livia sagen? Ist die nun die Vampirin aus Rumänien oder wie?
Alles in allem mochte ich das Buch schon, aber mir war die Satire hier oft zu unsubtil. Das hat er in "Middle England" besser gemacht.
Am Wochenende habe ich das schmale Büchlein "To Be Taught, If Fortunate" von Becky Chambers gelesen, ein Spin-off ihrer "Wayfarers"-Reihe. Es spielt an Bord der "Merian", eines interstellaren Forschungsraumschiffs, das nach neuen Lebensräumen in anderen Galaxien sucht. Der Fokus liegt aber wie immer bei Chambers mehr auf dem Zwischenmenschlichen und der Psyche. Gefiel mir wieder sehr gut.
Nun widme ich mich irdischeren Forschungsreisen mit "Dämonen der See" von Nathaniel Philbrick. Es geht um die erste US-amerikanische Expedition im Südpolarmeer und liest sich fast wie ein Roman, weil Philbrick sich nicht nur den Geschehnissen, sondern auch den Charakteren der wichtigsten Protagonisten widmet. Der Expeditionsleiter Charles Wilkes scheint ein ziemlicher Ehrgeizling gewesen zu sein, der seinen persönlichen Zielen alles mögliche andere unterordnete. Das gibt bestimmt noch böses Blut im weiteren Verlauf. Oder Schlimmeres.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
I would love to live like a river flows,carried by the surprise of its own unfolding. (John O'Donoghue)
Moderatorin in Kultur und Unterhaltung | Mode und Kosmetik | Andere Sprachen - anderes Leben | Photographie | Hobbies aller Art
Zitat von Galah im Beitrag #327Frage in die Runde: Wie fandet Ihr "Das Jahr ohne Worte" von Syd Atlas? Ich erinnere mich, dass Twix und andere Userinnen es gelesen hatten.
Ich hatte es gelesen und dachte erst einmal nur Wow. Ich habe aber auch einige Zeit gebraucht um es "sacken" zu lassen. Da stürmt ja schon einiges auf einen ein. War ich am Anfang einfach nur entsetzt von seinem Verhalten zum Ende hin, war ich nach einiger Zeit wieder ambivalenter. Wir kennen ja nur ihre Sicht. Seine könnte bzw. würde vermutlich anders klingen. Das Buch hatte auf jeden Fall Eindruck hinterlassen.
Liest du es gerade oder hast du es vor?
Danke für Deine Antwort, Naoko.
Ich habe es gerade gelesen und finde es in mehrfacher Hinsicht seltsam. Gerade deshalb möchte ich meinen Eindruck gerne mit anderen abgleichen.
Das Thema hatte mich wegen der Krankheit interessiert, weil ich in einer ähnlichen Situation bin, nicht wegen des Fremdgehaspekts.
Von Anfang an habe ich gemerkt, dass ich mit dem Typ Frau, der die Autorin ist, nichts anfangen kann. Sie hat mich nicht getriggert, d.h. ich fand sie nicht direkt unsympathisch, aber eben vom Typ her wie Frauen, mit denen ich im Real Life keine 2 Minuten lang gemeinsame Themen finde - was selten der Fall ist, aber manchmal eben schon. Dies könnte erklären, warum ich das Buch seltsam fand oder vielleicht nicht verstanden habe. Von Liebe habe ich gar nichts gespürt. Mir kam die Beziehung von Anfang an wie eine kumpelhafte Zweckbeziehung vor mit den Kindern als Kitt, und nicht als die große Liebesgeschichte, als die die Autorin sie anpreist. Der Umgang der Frau mit der Krankheit ihres Partners erschien mir sehr fremd, weil so rational. Vielleicht hat sie das Emotionale aber auch nur weggelassen. Mit fortschreitender Lektüre wurde mir die Frau dann doch noch richtig unsympathisch, weil sie für meinen Geschmack zu oft betont hat, wie tough sie alles stemmt, und wie sie sich beim Fremdgehthema als Märtyrerin darstellt. Hier stimme ich auch Dir, Naoko, zu: Wir kennen die andere Seite nicht.
Schließlich sah ich auch insgesamt nicht, was das Buch überhaupt sollte, außer, der Autorin Geld in die Kasse zu spülen. Neugierig habe ich sie gegoogelt und auf ihrer Webseite ein Vermarktungsvideo für das Buch gesehen. Da sagt sie, sie hätte erzählen wollen, wie sie aus dem Tal der Tränen wieder herausgekommen ist. Davon habe ich aber nur gelesen, dass es ein paar Monate gedauert hat, ohne dass sie jetzt eine besondere Bewältigungsstrategie gehabt hätte.
Mein Fazit: Hier wurde ein persönliches Schicksal auf eher plumpe Art "ausgeschlachtet", indem an die Sensationsgier der Leser appelliert wird. Ein strenges Urteil - daher meine Frage, wie Ihr das seht.
Habe jetzt den neuen Yanagihara begonnen, als Hörbuch. (An Print traue ich mich bei Frau Y. nicht ran.) Nach ca. einem Fünftel stelle ich fest: Definitiv mehr "Flow" als bei den beiden vorigen Romanen! Vielversprechend!
Zitat von Galah im Beitrag #333 Danke für Deine Antwort, Naoko.
Ich habe es gerade gelesen und finde es in mehrfacher Hinsicht seltsam. Gerade deshalb möchte ich meinen Eindruck gerne mit anderen abgleichen.
Das Thema hatte mich wegen der Krankheit interessiert, weil ich in einer ähnlichen Situation bin, nicht wegen des Fremdgehaspekts.
Von Anfang an habe ich gemerkt, dass ich mit dem Typ Frau, der die Autorin ist, nichts anfangen kann. Sie hat mich nicht getriggert, d.h. ich fand sie nicht direkt unsympathisch, aber eben vom Typ her wie Frauen, mit denen ich im Real Life keine 2 Minuten lang gemeinsame Themen finde - was selten der Fall ist, aber manchmal eben schon. Dies könnte erklären, warum ich das Buch seltsam fand oder vielleicht nicht verstanden habe. Von Liebe habe ich gar nichts gespürt. Mir kam die Beziehung von Anfang an wie eine kumpelhafte Zweckbeziehung vor mit den Kindern als Kitt, und nicht als die große Liebesgeschichte, als die die Autorin sie anpreist. Der Umgang der Frau mit der Krankheit ihres Partners erschien mir sehr fremd, weil so rational. Vielleicht hat sie das Emotionale aber auch nur weggelassen. Mit fortschreitender Lektüre wurde mir die Frau dann doch noch richtig unsympathisch, weil sie für meinen Geschmack zu oft betont hat, wie tough sie alles stemmt, und wie sie sich beim Fremdgehthema als Märtyrerin darstellt. Hier stimme ich auch Dir, Naoko, zu: Wir kennen die andere Seite nicht.
Schließlich sah ich auch insgesamt nicht, was das Buch überhaupt sollte, außer, der Autorin Geld in die Kasse zu spülen. Neugierig habe ich sie gegoogelt und auf ihrer Webseite ein Vermarktungsvideo für das Buch gesehen. Da sagt sie, sie hätte erzählen wollen, wie sie aus dem Tal der Tränen wieder herausgekommen ist. Davon habe ich aber nur gelesen, dass es ein paar Monate gedauert hat, ohne dass sie jetzt eine besondere Bewältigungsstrategie gehabt hätte.
Mein Fazit: Hier wurde ein persönliches Schicksal auf eher plumpe Art "ausgeschlachtet", indem an die Sensationsgier der Leser appelliert wird. Ein strenges Urteil - daher meine Frage, wie Ihr das seht.
Ganz so schlimm empfand ich es nicht. Ich habe mir nach der Lektüre ein, zwei Interviews mit ihr angesehen und empfand sie da als authentisch und nicht unsympathisch. Es ist und bleibt ein einseitiges Bild, was wir da vor uns haben.
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Ich kann endlich auch mal wieder etwas empfehlen:
Martin Michael Driessen - An den Flüssen
Der Niederländer Martin Michael Driessen (1954) ist Schauspieler, Theater- und Opernregisseur, Übersetzer und Schriftsteller.
Das verbindende Element in den drei Erzählungen in diesem Buch sind die Flüsse, die einen ungewöhnlich großen Einfluss auf das Leben der jeweiligen Protagonisten haben.
In der ersten Geschichte geht ein egozentrischer, alkoholkranker Schauspieler auf eine Kanufahrt in den Ardennen. Er ist an dem allesentscheidenden Punkt im seinen Leben: diese Reise muss die Katharsis, die Läuterung bringen und damit seine Ehe, sein Verhältnis zu seinem Sohn und seine Karriere retten – oder die Fahrt geht weiter ins Verderben.
Die zweite Geschichte beschreibt das Leben zweier Flößer in Franken am Ende des 19. Jahrhunderts. Alles scheint vorgezeichnet. Konrad, aus einfachen, armen Verhältnissen, arbeitet 14-Jährig bei einem Holzgroßhändler. Sein großer Traum ist es, einst die Baumstämme den Rhein hinabzubringen bis nach Holland. Parallel dazu verläuft das Leben von Julius, Sohn und Erbe und später Konrads Chef. Es gibt immer wieder Berührungspunkte, doch der Abstand und die Fremdheit zwischen den beiden scheint unüberbrückbar.
Die letzte Erzählung handelt von zwei verfeindeten Familien in Nordfrankreich. Nicht nur ihr Glaube bildet eine Kluft zwischen ihnen, sondern sie streiten seit Generationen über den Grenzverlauf zwischen ihren Grundstücken, sie behaupten, dass der Bach, der das Tal teilt, immer wieder sein Bett verlegt und sie dadurch benachteiligt sind. Dass die Zeit in diesem Fall für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen könnte, wollen sie nicht glauben und schon gar nicht akzeptieren.
Ich bin sehr begeistert von dem Buch. Die Geschichten haben einen enormen Tiefgang, eine richtige Wucht, einen unerwarteten Verlauf und eine tolle Sprache, die mich richtig gepackt hat.
Letztes Jahr hatte ich eine ziemliche Leseflaute und ich freue mich, dass ich gleich so einen Treffer gelandet habe. Stärkt die Motivation.
Zitat von Saruma im Beitrag #337Ich kann endlich auch mal wieder etwas empfehlen:
Martin Michael Driessen - An den Flüssen[...]
@Saruma, gibt es ein weiteres verbindendes Element der drei Stränge außer dem Fluss-Szenario? Ich frage, weil ich gerne das eigentliche, also "innere"/hintergründige Thema des Romans wüsste, um zu entscheiden, ob er etwas für mich sein könnte.
Ein Roman hat ja ein äußeres Thema (in der Lit.wiss. "Topic" genannt) und ein inneres Thema. Das innere geht aus Beschreibungen oft nicht hervor, interessiert mich aber mindestens so wie das äußere...
Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #331Mit "Number 11" bin ich inzwischen fertig und verstehe jetzt, was Utetiki mit dem Schluss meinte - die letzte Episode hat mir weniger gut gefallen als die anderen vier.
Diesen Mystery-Touch fand ich doof und überflüssig, abgesehen davon, dass ich große Spinnen sowieso eklig finde. Und was zum Geier sollte mir das allerletzte Kurzkapitel mit dieser Livia sagen? Ist die nun die Vampirin aus Rumänien oder wie?
Alles in allem mochte ich das Buch schon, aber mir war die Satire hier oft zu unsubtil. Das hat er in "Middle England" besser gemacht.
Ja, das letzte Kapitel stieß mir auch auf.
Ich habe ja dann noch weitere Coes (Mr. Wilder & ich und Liebesgrüße aus Brüssel)gelesen, die waren wieder genau meine Kragenweite. Mal schauen, ob ich noch weitere Bücher von ihm für die nächste Challenge verwerten kann.
Zitat von Saruma im Beitrag #337Ich kann endlich auch mal wieder etwas empfehlen: Martin Michael Driessen - An den Flüssen[...]
@Saruma, gibt es ein weiteres verbindendes Element der drei Stränge außer dem Fluss-Szenario? Ich frage, weil ich gerne das eigentliche, also "innere"/hintergründige Thema des Romans wüsste, um zu entscheiden, ob er etwas für mich sein könnte.
Ich würde sagen, innere Einsamkeit, wie schwer es ist, sich selbst zu kennen und verstehen, sich zu überwinden, aber auch, den Abstand/die Abgründe zwischen sich und den anderen zu überbrücken.
Es ist übrigens kein Roman, sondern drei in sich abgeschlossene Kurzgeschichten.
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Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #340Ah, die zwei kenne ich noch gar nicht, muss ich mir dann gleich mal notieren.
Marie-Madeleine, zu "Liebesgrüße aus Brüssel":
Thomas Foley, ein kleiner, britischer Beamter, wird 1958 zur Weltausstellung nach Brüssel geschickt, wo der original nachgebaute britische Pub "Britannia" unter seine Verantwortung fällt. Ein größerer Gegensatz zu seinem beschaulichen Leben in der Heimat als frischgebackener Familienvater ist kaum denkbar. Viele sirenenhafte Verlockungen und abenteuerliche Herausforderungen prasseln auf den nicht sehr charakterfesten Thomas herein. Zwischen attraktiven Frauen, zahlreichen Empfängen und kulturellen Veranstaltungen, wo der Alkohol reichlich fließt, wird er auch noch mit den Auswirkungen des Kalten Krieges konfrontiert. Wo auf dem einen Gebiet seine Fantasie ziemliche Purzelbäume schlägt, lässt sie ihn auf dem anderen doch sehr im Stich.
Sehr sympathisch ist mir dieser nicht so 'brave' Beamte nicht. So war auch meine Neugier, ob dieser Möchte-Gern James Bond am Ende noch für sein Verhalten belohnt werden würde, Motor um weiterzulesen. Abgesehen davon ist es aber auch eine unterhaltsame, komisch-melancholische Geschichte in einer faszinierenden Szenerie. Eine amüsante Posse in leichtfüßiger Sommerstimmung.
Zitat von Saruma im Beitrag #341 Ich würde sagen, innere Einsamkeit, wie schwer es ist, sich selbst zu kennen und verstehen, sich zu überwinden, aber auch, den Abstand/die Abgründe zwischen sich und den anderen zu überbrücken.
Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #340Ah, die zwei kenne ich noch gar nicht, muss ich mir dann gleich mal notieren.
Marie-Madeleine, zu "Liebesgrüße aus Brüssel":
...
Sehr sympathisch ist mir dieser nicht so 'brave' Beamte nicht. So war auch meine Neugier, ob dieser Möchte-Gern James Bond am Ende noch für sein Verhalten belohnt werden würde, Motor um weiterzulesen. Abgesehen davon ist es aber auch eine unterhaltsame, komisch-melancholische Geschichte in einer faszinierenden Szenerie. Eine amüsante Posse in leichtfüßiger Sommerstimmung.
Saruma, da hast Du recht mit der Sympathie. Ich kam mir immer wie der außenstehende Beobachter vor, vor allem war ich viel eher auf der Seite der armen Ehefrau, die aber gut gekontert hatte, wie ich finde. Nett war der Einsprengsel, dass Foley gerade den Roman eines gewissen Ian Fleming "Liebesgrüße aus Moskau" las. Du hast einen Zahlendreher im Jahr, es spielt anlässlich der Expo in 1958. Den Pub gab es wirklich und einige Persönlichkeiten aus dem Buch auch. (Nebenbei habe ich erfahren, dass die Kirchenfenster aus einer Kapelle vom italienischen Sektor in der Liebfrauenkirche in Duisburg Verwendung gefunden haben nach der Expo. Die Kirche kenne ich, mein Gymnasium befand sich gegenüber und ich habe mir Aschermittwoch des öfteren das Aschekreuz dort abgeholt. Es waren meist blöde Stunden wie Physik oder Bio.) Coe schafft es immer wieder, kleinen Begebenheiten im Nachhinein eine Bedeutung mit einiger "Sprengkraft" zu geben. Wie das Fundstück im Ehebett.....
Zur Meisterschaft hat er diese Vorgehensweise allerdings in "Das Haus des Schlafes" gebracht. Das ist bisher (mir fehlen noch viele Romane) mein liebster Coe.
Zitat von Galah im Beitrag #264 Ein Vorschlag besonders für Dich, Twix und Frangi, die Ihr es bestimmt lieben werdet! (Bei Suzie und Marie-Madeleine bin ich mir nicht sicher.)
"Writers & Lovers" von Lily King
Passt in die Pandemie, weil es um das Durchhalten in einer langen Durststrecke geht. Trotz der Schwere des Themas ganz leicht, sooo schön, und hinterher ist man - glücklich.
Ich habe 'Writers & Lovers' nun durch, danke für den Tip. :)
Unterm Strich fand ich es gut. Was mir sehr gefiel, ist ihre Art zu schreiben. Einerseits ganz leicht und locker und mit wunderbar detaillierten Sätzen und dann kommt sie wieder mit kurzen knappen Sätzen um die Ecke, wo man nur denkt 'wow, auf den Punkt'. Ob es nun die Trauer um ihre Mutter ist, ihre Einsamkeit weil all ihre alten Freunde heiraten und aus ihrem Orbit verschwinden, die Ablehnung durch ihre diversen Boyfriends, ihr Frust beim Schreiben und in ihrem Dayjob, das bringt sie ziemlich gut rüber.
Was mir nicht so gut gefiel, war, wie easy sich nach all den Problemen dann zum Schluss auf einmal alles zum Guten dreht. Ihre Story mit Oscar war mir ein bisschen zu klischeelastig. Die Szenen rund um den Workshop in der Schule zu lang, genauso wie manche im Restaurant. Und bei der Schlussszene hab ich dann doch etwas geschluckt, obwohl ich die Idee dahinter herrlich schräg finde. Aber nie! so ausführen würde. Passte aber wieder zum Anfang des Romans.
Überrascht hat mich, dass die Autorin wie ich Jahrgang 63 ist. Ich hatte sie jünger eingeschätzt, so im Alter ihrer Protagonistin, Anfang/Mitte 30.
Mir fällt jetzt, nachdem ich mal recherchiert habe, auch auf, dass ich 'Euphoria' von ihr schon mal in der Hand hatte, es aber aus irgendeinem Grund nicht mitgenommen habe. Vielleicht geb ich ihm nochmal eine Chance - aber erstmal müssen jetzt erst wieder australische Krimis ran.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
- nicholas sparks “safe haven” wird dem stapel bedingt lesbarer, nur im notfall hervorzuholender bücher zugeordnet werden, vermute ich mittlerweile.
- das “christmas pig” von j.k. rowling ist immer noch “in arbeit”, aber immerhin zur hälfte “abgelesen” , ein drittes wurde angelesen
- sabine bode: "Älterwerden ist voll sexy" (muss man nicht gelesen haben…. sooo witzig ist es wahrlich nicht). ich war auf den namen der autorin reingefallen und hatte sie mit der anderen sabine bode verwechselt – die, die über “kriegsenkel” geschrieben hatte.
und schon fasziniert mich ein weiteres:
- benedict wells: hard land
ich muss dringend prioritäten setzen – ich verzettel / verlese mich total… 🙄
habe versucht, geduldiger zu werden, hab aber damit aufgehört. ging mir einfach nicht schnell genug.
you get older and you learn there is one sentence, just four words long, and if you can say it to yourself it offers more comfort than almost any other. It goes like this: At least I tried. -Ann Brashares -
Zitat von Galah im Beitrag #264 Ein Vorschlag besonders für Dich, Twix und Frangi, die Ihr es bestimmt lieben werdet! (Bei Suzie und Marie-Madeleine bin ich mir nicht sicher.)
"Writers & Lovers" von Lily King
Passt in die Pandemie, weil es um das Durchhalten in einer langen Durststrecke geht. Trotz der Schwere des Themas ganz leicht, sooo schön, und hinterher ist man - glücklich.
Ich habe 'Writers & Lovers' nun durch, danke für den Tip. :)
Unterm Strich fand ich es gut. Was mir sehr gefiel, ist ihre Art zu schreiben. Einerseits ganz leicht und locker und mit wunderbar detaillierten Sätzen und dann kommt sie wieder mit kurzen knappen Sätzen um die Ecke, wo man nur denkt 'wow, auf den Punkt'. Ob es nun die Trauer um ihre Mutter ist, ihre Einsamkeit weil all ihre alten Freunde heiraten und aus ihrem Orbit verschwinden, die Ablehnung durch ihre diversen Boyfriends, ihr Frust beim Schreiben und in ihrem Dayjob, das bringt sie ziemlich gut rüber.
Was mir nicht so gut gefiel, war, wie easy sich nach all den Problemen dann zum Schluss auf einmal alles zum Guten dreht. Ihre Story mit Oscar war mir ein bisschen zu klischeelastig. Die Szenen rund um den Workshop in der Schule zu lang, genauso wie manche im Restaurant. Und bei der Schlussszene hab ich dann doch etwas geschluckt, obwohl ich die Idee dahinter herrlich schräg finde. Aber nie! so ausführen würde. Passte aber wieder zum Anfang des Romans.
Überrascht hat mich, dass die Autorin wie ich Jahrgang 63 ist. Ich hatte sie jünger eingeschätzt, so im Alter ihrer Protagonistin, Anfang/Mitte 30.
Mir fällt jetzt, nachdem ich mal recherchiert habe, auch auf, dass ich 'Euphoria' von ihr schon mal in der Hand hatte, es aber aus irgendeinem Grund nicht mitgenommen habe. Vielleicht geb ich ihm nochmal eine Chance - aber erstmal müssen jetzt erst wieder australische Krimis ran.
Danke für Deine Eindrücke! Ich mag es gerne, nach eigener Lektüre meine Einschätzung noch mit anderen abzugleichen, v.a. wenn ich diese Menschen oder, wie bei Dir, zumindest deren Lesegeschmack in etwa kenne. Deine Überraschung bzgl. des Alters der Autorin kann ich mir erklären: Das Buch wirkt m.E. so authentisch, weil es stark autobiographisch ist. Die Autorin hat sehr ähnliche Erfahrungen gemacht in diesem Alter. Wenn man das als Leser vorher nicht weiß, nimmt man schnell an, die Autorin käme deswegen so glaubwürdig rüber, weil sie das gleiche Alter wie die Protagonistin hat.