Danke für den Tip, @R_Rokeby, das läuft ja noch ein paar Wochen.
Ich hab eben "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" gesehen. Mit Iris Berben, Godehard Giese und einem ganz toll spielenden Claude Heinrich (den kannte ich noch nicht). Das Buch steht schon seit langem hier ungelesen im Regal. Hatte es irgendwie aus den Augen verloren.
Ich fand den Film gut, nicht zu pathetisch, nicht zu klamaukig, ab und an punktgenau auf wunde Punkte zielend. Iris Berben spielt eine todkranke Fotografin, die ihr wildes Leben lang unabhängig und ohne Bindungen lebte. Sie trifft auf einen steifen, pedantischen Sterbebegleiter samt pubertierenden Sohn, der im Endeffekt viel mehr Reife beweist als sein Vater. Ich werd das Buch nun doch noch lesen, weil ich glaube oder hoffe, dass dort ein paar unbeantwortete Fragen aus dem Film noch beantwortet werden.
Ausserdem hätte ich jetzt gern die Klamotten und die Wohnung samt Möbeln von der Karla (Berben).
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
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Ich fand den Film auch sehr gut. Wie Du schreibst, Frangi, nicht zu dick aufgetragen. Trotzdem hat der Deich nicht gehalten. Ich mochte den Vater übrigens auch sehr gerne. Pedantisch fand ich ihn nicht. Ein nicht redender/nicht reden könnender Mann. Aber er hat es auf seine etwas unbeholfene Art doch versucht. ich fand ihn wirklich sympathisch.
Zitat von Saruma im Beitrag #2232Ich fand den Film auch sehr gut. Wie Du schreibst, Frangi, nicht zu dick aufgetragen. Trotzdem hat der Deich nicht gehalten. Ich mochte den Vater übrigens auch sehr gerne. Pedantisch fand ich ihn nicht. Ein nicht redender/nicht reden könnender Mann. Aber er hat es auf seine etwas unbeholfene Art doch versucht. ich fand ihn wirklich sympathisch.
Ging mir auch so. Er hat sich ja nach und nach aus seiner Unbeholfenheit gewagt. Pedantisch fand ich ihn anfangs, bei der Arbeit (wo er es ja sein muss) und bei den ersten Besuchen.
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"Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" Ard Mediathek. Ein Film über eine Frau mit tödlicher Krebsdiagnose (Iris Berben) und ihre Sterbebegleiter.
Zitat von frangipani im Beitrag #2230 Ich fand den Film gut, nicht zu pathetisch, nicht zu klamaukig, ab und an punktgenau auf wunde Punkte zielend. Iris Berben spielt eine todkranke Fotografin, die ihr wildes Leben lang unabhängig und ohne Bindungen lebte. Sie trifft auf einen steifen, pedantischen Sterbebegleiter samt pubertierenden Sohn, der im Endeffekt viel mehr Reife beweist als sein Vater. Ich werd das Buch nun doch noch lesen, weil ich glaube oder hoffe, dass dort ein paar unbeantwortete Fragen aus dem Film noch beantwortet werden.
Ich fand den Film grundsätzlich auch nicht schlecht. Am besten für mich war die Hilflosigkeit des Sterbebegleiters, der vieles erst lernen musste - nämlich dass es nicht um seine Werte, seine Weltsicht geht. Das war an der übergriffigen Einladung der Schwester und seiner Argumentation pro schön dargestellt.
Ansonsten habe ich einiges zu meckern:
ZitatAusserdem hätte ich jetzt gern die Klamotten und die Wohnung samt Möbeln von der Karla (Berben).
Ganz genau. Außer im Film stirbt keiner so schön, und auch eher nicht in einem solchen Ambiente. Eher in der 1,5-Zimmer-Behausung, wenn nicht in einem Krankenhaus oder (mit viel Glück) im Hospiz. Kaum jemand sieht im Finalstadium so blendend aus, wie Karla dargestellt ist. Und Sterbefasten ist auch kein leichter Weg. Ist für mich eher ein Märchenfilm.
Ich kreide den Machern an, dass sie ein unrealistisches Bild vermitteln.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Zitat Kaum jemand sieht im Finalstadium so blendend aus, wie Karla dargestellt ist. Und Sterbefasten ist auch kein leichter Weg. Ist für mich eher ein Märchenfilm.
Meine Freundin, auch an Pancreaskrebs erkrankt, sah bis 2 Tage vor ihrem Tod aus wie das blühende Leben. Gibt es also. Sie hatte außer Morphium zur Schmerzllinderung keine weiteren Medikamente nehmen wollen.
Ich finde, Iris Berben sieht überhaupt erschreckend aus, als wäre sie tatsächlich selbst schwer erkrankt.
Zitat Kaum jemand sieht im Finalstadium so blendend aus, wie Karla dargestellt ist. Und Sterbefasten ist auch kein leichter Weg. Ist für mich eher ein Märchenfilm.
Meine Freundin, auch an Pancreaskrebs erkrankt, sah bis 2 Tage vor ihrem Tod aus wie das blühende Leben. Gibt es also. Sie hatte außer Morphium zur Schmerzllinderung keine weiteren Medikamente nehmen wollen.
Ich habe mehrere meiner Nächsten begleitet, da sah es wirklich anders aus.
ZitatIch finde, Iris Berben sieht überhaupt erschreckend aus, als wäre sie tatsächlich selbst schwer erkrankt.
Echt? Findest du? Da hat wohl jede/r eigene Erfahrungen.
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Zitat von Katelbach im Beitrag #2237 [...] Ansonsten habe ich einiges zu meckern:
ZitatAusserdem hätte ich jetzt gern die Klamotten und die Wohnung samt Möbeln von der Karla (Berben).
Ganz genau. Außer im Film stirbt keiner so schön, und auch eher nicht in einem solchen Ambiente. Eher in der 1,5-Zimmer-Behausung, wenn nicht in einem Krankenhaus oder (mit viel Glück) im Hospiz. Kaum jemand sieht im Finalstadium so blendend aus, wie Karla dargestellt ist. Und Sterbefasten ist auch kein leichter Weg. Ist für mich eher ein Märchenfilm.
Ich kreide den Machern an, dass sie ein unrealistisches Bild vermitteln.
Das seh ich nicht ganz so streng. Dass die Wohnung so fancy war, das kann man ja ihrer Karriere anlasten. Früher viel Kohle gemacht, aber heute einsam auf 150qm mit Parkett und grossen Fotos von ehemaligen Stars an der Wand.
Das mit dem Aussehen, da stimme ich dir in einem zu - niemand (geändert nach Martinje's Post: kaum einer) sieht mit Endstadium Bauchspeicheldrüsenkrebs noch so gut aus (wenn ich da an Steve Jobs denke). Generell würd ich das so nicht sagen. Meine Mutter zB sah in ihren letzten Tagen besser aus als in den Monaten davor. Rosig und mit wenig Falten.
Es ist halt ein Film. Er hatte genug zum drüber Nachdenken (ich sah mich ein kleines bisschen in der Position, so allein und auf ehrenamtliche Begleiter angewiesen). Was ich aber im Buch jetzt nachlesen werde, ist die Sache mit der Schwester. Die wurde mir im Film ein bisschen zu kurz abgehandelt.
Ich hab dann noch online aufgeschnappt, dass die Autorin Susann Pasztor einen Cameoauftritt hatte. Ich glaub, das könnte die Schwester gewesen sein.
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Das seh ich nicht ganz so streng. Dass die Wohnung so fancy war, das kann man ja ihrer Karriere anlasten. Früher viel Kohle gemacht, aber heute einsam auf 150qm mit Parkett und grossen Fotos von ehemaligen Stars an der Wand.
Klar. Derrick-Phänomen. Sterben, Alkoholkrankheit, Krankheit ... werden zum Anschauen gern in illustre respektive "bessere" Kreise verlegt. Und genau das stört mich.
Mit Frau Müller, die im Supermarkt Regale einräumt, dem Busfahrer Herrn Huber oder verarmten Rentnern, die ganz klar in dieselbe Situation kommen, lässt sich kein Staat machen. Da schaut es nicht so schön aus. Bringt auch keine Quoten.
Zitat Es ist halt ein Film. Er hatte genug zum drüber Nachdenken (ich sah mich ein kleines bisschen in der Position, so allein und auf ehrenamtliche Begleiter angewiesen).
Wird mir auch so gehen.
Am besten und realistisch dargestellt fand ich den Begleiter in seiner anfänglichen Hilflosigkeit, die sich auf den Wunsch, Gutes zu tun, begründete (und den sie im RL wahrscheinlich für eine solche Aufgabe gar nicht zulassen würden, nachdem er, so wie es aussah, den Tod seiner Frau noch längst nicht verarbeitet hatte).
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Zitat von Katelbach im Beitrag #2237Außer im Film stirbt keiner so schön, und auch eher nicht in einem solchen Ambiente. Eher in der 1,5-Zimmer-Behausung, wenn nicht in einem Krankenhaus oder (mit viel Glück) im Hospiz. Kaum jemand sieht im Finalstadium so blendend aus, wie Karla dargestellt ist. Und Sterbefasten ist auch kein leichter Weg. Ist für mich eher ein Märchenfilm. Ich kreide den Machern an, dass sie ein unrealistisches Bild vermitteln.
Ein realistisches Bild erwarte ich eigentlich kaum bei den Öffentlich-Rechtlichen. Ist doch fast immer alles schön, geschmackvoll, ästhetisch. Da mache ich von vorn herein innerlich meine Abstriche.
Und wenn man die Intention hat, Sterbefasten als gute Option und ebenbürtige Alternative darzustellen, dann hält man sich mit der wirklich wahren Wirklichkeit sicher zurück.
Zitat von Katelbach im Beitrag #2244[ Klar. Derrick-Phänomen. Sterben, Alkoholkrankheit, Krankheit ... werden zum Anschauen gern in illustre respektive "bessere" Kreise verlegt. Und genau das stört mich.
Mit Frau Müller, die im Supermarkt Regale einräumt, dem Busfahrer Herrn Huber oder verarmten Rentnern, die ganz klar in dieselbe Situation kommen, lässt sich kein Staat machen. Da schaut es nicht so schön aus. Bringt auch keine Quoten.
Ist halt ARD und nicht arte.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
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Danke für den Tipp "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster". Ich fand ihn sehr, sehr schön. (Und mir gefielen auch die lustigen Momente... * Saftpackung anguck* - "Wohlfühl-Birne... na klasse..." )
Ich habe mir heute den französischen Film "Stiller Verdacht" in der ZDF-Mediathek angeschaut. Fand ich sehr gut.
Ein toller Familienmensch wird wie aus dem Nichts heraus des Mordes an seiner vorhergehenden Familie verdächtigt. Es schwebt über dem Film für den Zuschauer die Frage: Hat er nun oder hat er nicht?
Ich habe ihn gestern auch angesehen. Ich fand ihn auch gut. Einige Dinge waren nicht realistisch- ich will nicht spoilern- aber das ist eben Film und nicht Wirklichkeit.
Zitat von Malaita im Beitrag #2248Ich habe mir heute den französischen Film "Stiller Verdacht" in der ZDF-Mediathek angeschaut. Fand ich sehr gut.
Ein toller Familienmensch wird wie aus dem Nichts heraus des Mordes an seiner vorhergehenden Familie verdächtigt. Es schwebt über dem Film für den Zuschauer die Frage: Hat er nun oder hat er nicht?
Der ist gut. Ich hab den schon mal vor ein paar Jahren gesehen.
Never argue with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience.