Nun, wir erzählen auch aus anderen Berufen von Patzern und ihren Patzern. wobei ich immer für ein ordentliches Maß an Toleranz plädiere, einen schlechten Tag, eine schlechte Phase kann jeder mal haben, Fehler macht doch auch jeder mal. Außer mir natürlich, ich bin in jeglicher Hinsicht perfekt.
Ein Trauerfall, eine Beerdigung ist aber schon was Spezielles. Wenn ich da zum Kleiderkaufen gehe und mich beraten lasse und der Verkäufer packt dann Größe 34 ein oder 48 und die Farbe stimmt auch nicht (verpeilt) oder ganz was Anderes und sagt zu meiner Schwägerin, was die V. da ausgesucht hat, das verkauf ich der doch nicht.... dann ist das eben doch eine andere Nummer
Nachtrag: die nachvollziehbare Begründung von cara hab ich erst jetzt gelesen. Da hätt er aber auch sagen können: ich stimme das noch mit der Rest-Familie ab
Ja. Es sind sicher genau so viele Pastoren für ihren Job nicht geeignet wie Ärzte oder Lehrer, aber gerade in solchen Berufen könnte die Auswahl hinsichtlich Empathie gerne ein bisschen sorgfältiger erfolgen.
Meine Mutter war in der Stadt bekannt weil ein bunter Hund ... vor allem weil sie so ein freundliches Wesen hatte. Es war manchmal der Wahnsinn, wieviele Frauen bei uns zum Nachmittagskaffee aufliefen und wo sie überall zum Kaffee eingeladen war. Als meine Mutter starb und wir zum Gespräch beim Pfarrer waren, sagte der zu uns: zur Trauerrede brauche ich eigentlich keine Informationen mehr von ihnen .... mich haben seit gestern schon soviele Frauen besucht, die mir sagten, was ich alles erwähnen müsse, ich werde auch nix eigenes mehr unterbringen können :-) Damit hatte er für mich mehr schönes über meine Mama gesagt, als man das in einer Trauerrede wohl jemals hinkriegen würde. Er machte es dann auch sehr kurz, weil drei dieser Frauen zusammen dann auch eine Nachruf-Hommage an sie vortrugen
Ende letzten Jahres ist ein langjähriger sehr guter Freund von uns gestorben. Unser Pfarrvikar, der ihn auch gut kannte, hat vor der Beerdigung bei uns angerufen und gesagt, er würde gerne von uns noch hören, was er evtl. in der Trauerrede ergänzen könnte, weil wir ihn ja noch länger kannten als er. Und er hat dann wirklich eine sehr persönliche Ansprache gehalten, die den Charakter des Verstorbenen hundertprozentig getroffen hat. 🌻
Zitat von Sondermodell im Beitrag #4477Ja. Es sind sicher genau so viele Pastoren für ihren Job nicht geeignet wie Ärzte oder Lehrer, aber gerade in solchen Berufen könnte die Auswahl hinsichtlich Empathie gerne ein bisschen sorgfältiger erfolgen.
Da hast du recht. Man muss aber auch bedenken, dass viele Leute gerade in diesen Berufen durch langjährige (negative) Erfahrungen geprägt und vielleicht auch ausgebrannt sind, die ursprünglich mit viel Idealismus und Empathie angefangen haben.
Ja, ganz bestimmt. Ist an der Uni nicht anders. Alle Anfänger dort in Dozentenjobs freuen sich auf motivierte Studenten (obwohl sie es ja besser wissen müssten) und die allermeisten haben nach ein paar Jahren keinen Bock mehr, interessante Vorlesungen/ Seminare zu gestalten, weil der Großteil der Studierenden eh nicht zuhört oder gar nicht erst erscheint.
Zitat von Pelzpfote im Beitrag #4480 Da hast du recht. Man muss aber auch bedenken, dass viele Leute gerade in diesen Berufen durch langjährige (negative) Erfahrungen geprägt und vielleicht auch ausgebrannt sind, die ursprünglich mit viel Idealismus und Empathie angefangen haben.
Zitat von Pelzpfote im Beitrag #4480 Da hast du recht. Man muss aber auch bedenken, dass viele Leute gerade in diesen Berufen durch langjährige (negative) Erfahrungen geprägt und vielleicht auch ausgebrannt sind, die ursprünglich mit viel Idealismus und Empathie angefangen haben.
Man sollte vielleicht auch im Auge behalten, dass viele Geistliche eben das aus esoterischen Gründen wurden ... Esoterik nach der Auffassung der christlichen Kirchen ... was ja nicht unbedingt immer mit der reinen Lehre Jesu einhergeht ... zumindest nicht primär.
Na ... es wird aber als erstes doch mal Theologie studiert und nicht ein Pfarrersamt gelernt ... schliesslich wird nicht jeder Theologe auch Pastor ...
Zitat von Pelzpfote im Beitrag #4480 Da hast du recht. Man muss aber auch bedenken, dass viele Leute gerade in diesen Berufen durch langjährige (negative) Erfahrungen geprägt und vielleicht auch ausgebrannt sind, die ursprünglich mit viel Idealismus und Empathie angefangen haben.
Lehrer?
Oder Ärzte?
Ich verstehe deinen Beitrag grade nicht, vor allem den Smiley. 😯
Zitat von Tomsten im Beitrag #4486Na ... es wird aber als erstes doch mal Theologie studiert und nicht ein Pfarrersamt gelernt ... schliesslich wird nicht jeder Theologe auch Pastor ...
Aber rechnen hatten sie doch in der Grundschule. Jeder kann nicht Papst werden und auch nicht Superintendent (fast hätt ichs mit Bindestrich geschrieben. sry, katholisch)# Wer auf Lehramt studiert, kann ja auch nicht damit rechnen, direkt im KuMist zu landen. oder als Mediziner Präsident der Ärztekammer. oder Schiffsarzt auf der Aida vor Corona
Ich kapiere nicht, was Dein Beitrag mit dem zu tun hat, was ich schrieb. Theologie kann ich aus vielerlei Gründen studieren. Manche hoffen vielleicht, darin Erleuchtung zu finden (statt in einen Ashram in Indien zu gehen) andere möchte vielleicht mehr wissenschaftliche Informationen über und aus der Bibel. Und manche sind eben doch katholisch so sehr indoktriniert, dass sie die katholischen Dogmen auch selbst, sozusagen legitimiert, unters Volk bringen möchten.
Zitat von Pelzpfote im Beitrag #4479Und er hat dann wirklich eine sehr persönliche Ansprache gehalten, die den Charakter des Verstorbenen hundertprozentig getroffen hat. 🌻
So habe ich das bei meiner Tante zum Glück zuletzt auch erlebt.
Bei einer nicht kirchlichen Beerdigung eines Bekannten hatte ich auch vor einigen Jahren eine gute Erfahrung. Das war ein Mann mit Ecken und Kanten, der immer wieder auch Leute vor den Kopf gestoßen hat. Es gab aber dennoch Freunde, die ihn eben annehmen konnten wie er ist.
So hielt auch einer der Freunde eine Trauerrede. Das Gute war, dass er nichts "beschönigte", sondern mit teils liebevollem Humor beschrieb. Das war passend und "gut gemacht", man musste etwas schmunzeln und sah ihn vor sich.
Der Mann war übrigens selbst Kirchenmitglied, aber nie gläubig gewesen. Er war der Kirche aber stets sehr verbunden, weil sie ihm, der aus einer sehr lieblosen Familie kam, sozialen Halt gegeben hat. So war er als Messdiener und in der Jugendgruppe aktiv. Mit dem Pastor hatte er sich zwar immer über den Glauben gestritten, aber der habe dann nach dem Streit immer gesagt "Du gehörst trotzdem zu uns."
Zu seiner Beerdigung kam auch eine Nonne, die er während der Krankheit kennengelernt hatte. Das hätte ihn glaub ich auch gefreut.