Zitat von Amelanchier im Beitrag #1872 Reden wir halt über Sport 😀
Mein erklärtes Ziel war ja, Freude am Sport zu entwickeln. Zwischenzeitlich war ich sehr gut unterwegs. Nach einigen erzwungenen Pausen (Impfung, Covid, Verletzung) muss ich jetzt wieder recht viel Disziplin aufbringen. Und das frustriert mich.
Nächstes Ziel ist dann also: nachhaltig Freude an Sport. Mit dem auf und ab der Leistungsfähigkeit umgehen lernen.
Ich glaube, der Wiedereinstieg nach erzwungenen Pausen fällt total vielen schwer. Oft macht der Körper dann ja auch noch nicht, was der Kopf sich vorgenommen hat. Du machst, wenn ich mich recht entsinne und sich das nicht geändert hat, ja auch immer allein Sport. Ich schätze, das braucht auch nochmal mehr Disziplin, bis es dann wieder zum Selbstläufer wird.
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #1924Nun ja, wenn man Aufräumen zu einer Kunst erhebt, macht es halt viel mehr Spaß. :-)
Genau! Ich schau jetzt richtig gern auf mein Bücherregal, es sieht wirklich schön aus. Es gibt ein paar kleine Lücken, aber keine Stapel mehr drauf und zum Beispiel Landkarten kann man rausgreifen ohne einen turmhohen Stapel durchwühlen zu müssen. Und, glaubt mir, ich hab immer noch genug - schöne - Bücher. Hab da ein kleines Faible...
Die Idee auch bei den Unterlagen irgendein System - zum Beispiel mit farbigen Trennseiten und Etiketten -.zu entwickeln motiviert mich, auch vielleicht sogar das langweiligste aller Themen anzugehen....aber nicht jetzt gleich.
Ja, ich finde auch, dass ein aufgeräumtes Bücherregal, eine etwas leerere Wohnung Ruhe ausstrahlt. Und Momox macht mir auch Spaß, ich mache fast jeden zweiten Monat irgendein Päckchen fertig.
Frangi, schön, dass du dich mal wieder meldest! Ich hab die letzten drei Tage mal durchgezählt und komme auf 22 Nahrungsmittel, aber dabei sind auch solche Kandidaten, die man eben öfter zu sich nimmt.
Ja ab und an nehme ich jemanden mit zum laufen, aber meist gehe ich allein. Nun habe ich aber gestern wegen der unerträglichen Hitze ein Lauftraining gegen eine MTB-Tour mit meinem Mann getauscht und das war eine gute Idee. War sehr schön! Laufen heute Morgen dann eher mühsam… tja …
Wie intensiv machst Du denn Sport, Amelanchier? Ich glaube ziemlich intensiv und auch recht fordernd, oder? Bei mir war es so, dass ich nach meiner erzwungenen Pause im Winter mich total nach Bewegung gesehnt habe und die Verspannungen sagten: Du musst.
Meinem Freund geht es da glaub eher wie Dir...der ist dann irgendwann mit seinem Trainingslevel unzufrieden und es macht keinen Spaß. Bei mir mit meinen ca 2 Sporteinheiten pro Woche kann man eben nicht von Trainingslevel reden.
Ansonsten geht es mir wie Borghild, dass mir Verabredungen....oder gebuchte Kurse helfen.
Verspannungen, die nach Bewegung rufen kenne ich auch. Das ist bei mir allerdings was ganz anderes, fühlt sich anders an, als wenn der Körper an sich ausgepowert werden will. Mitunter können Verspannungen ja auch eine Folge von Training sein.
Anhaltende Unzufriedenheit mit dem Trainingslevel bringt halt bloß Frust. Fit wird man nur, indem man fitter wird. 🙃 Aber der Weg dahin geht über die Akzeptanz des Status quo. (Ich behaupte auch gar nicht, dass das einfach ist. 😉)
Anders als beim Essen ist mir zu Sport bisher kein intuitiver Zugang gelungen, bzw. der wurde früh zerstört.
Als Brücke arbeite ich jetzt viel mit Plänen und Zahlen. Was weniger befriedigend und genussvoll ist. Aber befriedigend und genussvoll hab ich ohne diesen Zugang eben auch nicht erreicht. Und so kann ich zumindest manchmal einen Blick drauf erhaschen.
Intuitiv essen kann man ja anscheinend lernen. Intuitiv Sport vielleicht auch ? Einfach ist es jedenfalls nicht.
Und damit meine ich nicht „Bewegung“. Das fällt mir leicht. Habe einen bewegten Alltag. Mache alles mit dem Rad oder zu Fuss, hab ein Haus voller Treppen … Ich meine richtig Sport mit entweder auspowern oder eben neue Bewegungen lernen.
Zitat von Amelanchier im Beitrag #1932Intuitiv essen kann man ja anscheinend lernen. Intuitiv Sport vielleicht auch ? Einfach ist es jedenfalls nicht.
Und damit meine ich nicht „Bewegung“. Das fällt mir leicht. Habe einen bewegten Alltag. Mache alles mit dem Rad oder zu Fuss, hab ein Haus voller Treppen … Ich meine richtig Sport mit entweder auspowern oder eben neue Bewegungen lernen.
Auspowern ist vermutlich nicht was für jeden oder zumindest hat da jede/r persönliche Grenze, was die Power und damit auch das 'aus' anbelangt :-)
Aber intuitiv geht da natürlich auch - schau dir an, wie Kids stundenlang Spiele spielen, die viel körperlichen Einsatz erfordern. Von Fangerln über Fußball bis zu allen anderen Sachen, die überdurchschnittlich viel Bewegung über einen längeren Zeitraum beinhalten. Klar mit Pausen, die aber eben intuitiv - also nach eigenem Bedürfnis - gesetzt werden.
Inwiefern wurde dir der Zugang zerstört - musstest du zuviel leisten oder hat man dich umgekehrt eher abgewürgt, weil du was nicht 'gut genug kannst' oder was anderes?
(Ich vermute, du könntest das wieder neu lernen, eventuell mit einem guten Lehrer, und wahrscheinlich darfst dich nicht gleich entmutigen lassen, aber man kann sich das - wie so vieles - zurückholen)
Ja ich sehe bei meinem Mann und den Kindern, dass es intuitiv geht. Die Frage ist, ob man das auch in meinem Alter noch lernen kann - und wie.
Also nicht Sport lernen sondern eher lernen, dem eigenen Körper zuzuhören, zu vertrauen, Bewegungsimpulse wahrzunehmen, wahrzunehmen, wann es zu viel war. Dosieren zu lernen …
So wie andere eben intuitiv essen lernen.
Mir wurde sehr früh beigebracht, ich sei unsportlich und Sport sei nicht mein Ding.
Warum das geschah, ist mir klar. Zu Hause, weil alles andere enorm mein Ding war und mein nur wenig älteres Geschwister auch was zum Glänzen haben sollte.
In der Schule aus ähnlichen Gründen- niemand soll alles können können.
Ich musste fast 40 werden, um diesen Glauben überhaupt erst mal in Frage zu stellen. Nun trage ich ihn Schicht für Schicht ab und stelle fest, dass ich durchaus “sportlich” bin. Nur dieses Vertrauen fehlt mir und ich brauche Pläne und Disziplin als Krücke.
Zitat von Amelanchier im Beitrag #1932Intuitiv essen kann man ja anscheinend lernen. Intuitiv Sport vielleicht auch ? Einfach ist es jedenfalls nicht.
Und damit meine ich nicht „Bewegung“. Das fällt mir leicht. Habe einen bewegten Alltag. Mache alles mit dem Rad oder zu Fuss, hab ein Haus voller Treppen … Ich meine richtig Sport mit entweder auspowern oder eben neue Bewegungen lernen.
Kurzer Einwurf, da du gerade Essen mit "Sport" vergleichst. Intuitiv essen ist doch eher wie das, was du "Bewegung" genannt hast. Man kann es praktisch den ganzen Tag machen, es fordert nicht sonderlich heraus.
So wie man beim intuitiven Essen weder zunimmt noch abnimmt (für Personen im Normalgewicht). Ich kann problemlos tagelang 20km am Tag wandern. 3h oder mehr pro Tag hart trainieren, halte ich nicht so lange durch.
Zitat von Amelanchier im Beitrag #1932Als Brücke arbeite ich jetzt viel mit Plänen und Zahlen. Was weniger befriedigend und genussvoll ist. Aber befriedigend und genussvoll hab ich ohne diesen Zugang eben auch nicht erreicht. Und so kann ich zumindest manchmal einen Blick drauf erhaschen.
Hast du dich mal an Sport versucht, der weniger messbar ist? Tanzen, klettern, Kampfsport?
Zitat von Amelanchier im Beitrag #1934Also nicht Sport lernen sondern eher lernen, dem eigenen Körper zuzuhören, zu vertrauen, Bewegungsimpulse wahrzunehmen, wahrzunehmen, wann es zu viel war. Dosieren zu lernen …
Denn die oben genannten Sportarten fördern und fordern meines Erachtens nach genau das, was du suchst. Vom Joggen würde ich das nicht behaupten.
Zitat von Amelanchier im Beitrag #1934Ich musste fast 40 werden, um diesen Glauben überhaupt erst mal in Frage zu stellen. Nun trage ich ihn Schicht für Schicht ab und stelle fest, dass ich durchaus “sportlich” bin. Nur dieses Vertrauen fehlt mir und ich brauche Pläne und Disziplin als Krücke.
Na dann mach mal weiter und schau was passiert! (Pläne und Disziplin scheinen mir zwar eher der Intuition entgegengesetzt, aber vielleicht funktioniert es ja grade so - fast wie eine paradoxe Intervention)
Du hast das eine gelernt ("kannst du nicht"), dann kannst auch das andere lernen ("kann ich schon!") - braucht halt vielleicht seine Zeit. Und nachdem du es eben eh in dir hast - musst es nur noch ein bissl herauskitzeln.
Mir fällt es schwer , was zu finden, wo ich wirklich dranbleibe.
Schon allein, weil es recht viel Aufwand kostet, regelmäßige Termine einzuhalten. Joggen und Gym kann ich flexibel in die Lücken quetschen. Keine Anmeldungen, keine Absprachen.
Fahrradfahren frisst zu viel Zeit.
Einmal die Woche gehe ich reiten. Das ist aber mehr ein soziales Event als Sport.
Und dann gehe ich ab und an schwimmen, Padél spielen, wandern,…. Nix davon regelmäßig.
An Teamsportarten traue ich mich noch nicht ran. Ebenso Gruppenkurse. Da ist für mich das Stresslevel sehr hoch. Vielleicht ein nächster Schritt.
Klettern (Bouldern) war prima bis zum Bänderriss. Ich springe jetzt schon wieder kontrolliert mit guten Schuhen auf festen Boden aus 80 cm Höhe ab (Treppe, Mauern). Fürs Bouldern reicht mir das noch nicht ganz. Vielleicht sollte ich da auch mal mit einem Falltraining starten. Da hab ich dann aber wieder das Kursproblem.
Seufz.
Immer noch mehr Hürden als Möglichkeiten. Die meisten natürlich im Kopf. In meinem gym könnte ich problemlos spontan einen Kurs besuchen. Trau mich nicht.
Ich hab so viele Jahre dies und das ausprobiert. Immer in der Hoffnung „du musst nur was finden, was dir Spass macht“.
Was ich gefunden hab, war dann jeweils bei der ersten Hürde bloss der Beweis „kann ich mal wieder nicht“
Joggen war der erste Sport, bei dem es hiess „bleib dran. Hier ist dein Plan“ und bei dem die Verbesserung sofort sichtbar wurde.
Krafttraining dann ebenso, aber ohne die Joggingerfahrung hätte ich mich nie in ein Fitnessstudio getraut aus Angst vor Demütigung/vorweggenommener Scham.
Maryquitecontrary hatte im alten Forum mal einen Podcast gepostet, mit dem sie es zum regelmäßigen Joggen geschafft hat. Falls dich das interessiert, sollte sich das mit ein wenig Mühe finden lassen.
Ich gehe jetzt in ein Konzert des tollsten noch lebenden Jazzmusikers der Welt. Mein Highlight des Jahres! (Hoffentlich regnet es nicht.) Habt einen wunderbaren Abend!
Zitat von Borghild im Beitrag #1947Und woran erkennst du den richtigen Moment?
Entweder Zuversicht oder Trotz überwiegen die Angst oder ich muss Disziplin aufbringen und den Verstand nutzen, um die Erfahrung „hab überlebt, war gar nicht schlimm“ zu katalysieren.
Wenn Disziplin, dann muss das restliche Leben das hergeben.
Da das grad nicht so ist, warte ich auf Zuversicht oder Trotz.