Zitat von Amelanchier im Beitrag #3473Ich weiß, dass manche Patienten mit Keto gute Erfahrungen haben. Mein Problem dabei ist eher, dass eine solche Ernährungsumstellung wie ein Hobby betrieben werden muss.
Ja, der Aufwand dürfte vor allem anfangs sehr hoch sein. Hat mich einfach interessiert, ob du damit Erfahrungen hast, nachdem ich ein paar Interviews mit Chris Palmer gesehen habe (wobei das nicht auf Migräne konzentriert ist) und immer mal wieder an seinem Buch "Brain Energy" lese.
Zitat von Tigerente im Beitrag #3474dass das für mich zwar prinzipiell eine gute Ernährungsweise wäre, sie aber nicht in meinen Alltag passt, so lange ich noch einen Job habe und gleichzeitig Familie mit anderen Essensbedürfnissen versorgen muss.
Ich nehm das mal bloß als Aufhänger: Mir fällt in letzter Zeit so oft auf, dass Frauen viel öfter ein bestimmtest (Nicht-)Handeln mit ihrer Familie begründen, während Männer das (Nicht-)Handeln damit begründen, was sie jetzt brauchen. Sei es eine bestimmte Ernährung, sei es Sport, aber auch ein Jobwechsel oder eine Weiterbildung. Hab gerade wieder so einen Fall im Bekanntenkreis. Sie, erkrankt, lehnt eine Reha wegen der Familie ab, der Partner verweigert ihr aber die Unterstützung und Entlastung im Alltag, weil er seine Freiräume braucht.
Zitat von Borghild im Beitrag #3476 Sie, erkrankt, lehnt eine Reha wegen der Familie ab, der Partner verweigert ihr aber die Unterstützung und Entlastung im Alltag, weil er seine Freiräume braucht.
ja, das sagst was....
Erlebe ich im Job auch eher so.
Aber.... Das ist manchmal nur die Oberfläche. Ich hab in all den Jahren und Jahrzehnten gelernt, dass es oft andere Motive und Emotionen geben kann, warum wer was tut oder lässt.
Man steckt nicht drin. Weder in Ehen noch in Paarbeziehungen. Von außen sieht man nur, was das Paar oder die Personen halt nach außen sehen lassen.
und ich hab manchmal den Eindruck, dass es auch eine Art guter Grund sein kann, zu sagen, was ginge nicht, wegen den Kindern. Vor sich selber ein guter Grund.
Bei mir ist es vor allem der eh schon hohe mental load. Ich jongliere einen ziemlich fordernden Job mit derzeit einem heftigen zusätzlichen Großprojekt und zu Hause sind die Kinder noch nicht alt genug, um an alles allein zu denken.
Ich hab nicht die freien Valenzen, um noch drüber nachzudenken, was ich morgen Mittag esse. Ich guck, wenn ich zum Lunch treffe und wir und dann nehm ich, was es da hat.
Verhütung: seit dem letzten Kind nur mit Kondom und eben jetzt seit ein paar Monaten mit der Minipille. Die bleibt aber eher nicht. Bin nicht überzeugt.
Das klingt übel, Rokeby. Selbst wenn man weiss, woher es kommt und dass es kein Schlaganfall ist. Hast du eigentlich mal die HWS checken lassen?
Histamin, da sagst du was. Je mehr ich mich schlau mache und mich umhöre, denke ich, dass die Mastzellen an allem schuld sind. Überreaktiv und das löst dann den Histaminschub aus. Ich war ja nun beim Immunologen und nix kam dabei raus. Keine echten Allergien, kein erhöhter Tryptasewert (zwar nicht niedrig, aber noch im Rahmen des Normalen), aber ich glaub auch, dass man da in einem akuten Schub sein muss, damit da was gemessen werden kann. Mehr konnte oder wollte er mir auch nicht raten. Da bleibt da eigentlich nur entsprechend essen, viel Entspannung zwischendurch, diverse Reize vermeiden. Übrigens kann auch eine verspannte HWS Histamin ausschütten.
Ich hatte heute tagsüber eine kleine Feier, hab ca 2 Glas Sekt über 4 Stunden getrunken, aber auch Schwarzwälder Kirschtorte gegessen (wenn's schonmal echte gibt), ein bisschen Fingerfood, Kaffee getrunken, war natürlich auch ein wenig freudig aufgeregt, es war kalt .. alles Trigger. Hab jetzt etwas Halsweh, Beine kribbeln, Ohren rauschen ein wenig, alles typische Anzeichen. Also ist jetzt Couch, warme Decke und Tulsitee angesagt.
Don't worry about the World coming to an end. It's already tomorrow in Australia. -Charles M Schulz
Zitat von frangipani im Beitrag #3479Das klingt übel, Rokeby. Selbst wenn man weiss, woher es kommt und dass es kein Schlaganfall ist. Hast du eigentlich mal die HWS checken lassen?
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jepp. Ich mach den Zirkus beim Kieferorthopäden ja auch deswegen....
meine Migräne ist irgendwie "einflussneutral" - ich hab in den über 40 Jahren nie erkannt, was ein Trigger wäre. Die Anfälle kommen wie sie wollen.
Daher bin ich beim Essen auch so wurschtig... Das einzige, wo ich denke, das könnte es doch sein: wenn ich zu wenig esse, zu selten. Da erkenne ich so jedes 5. Mal eine Art Korrelation. Die anderen 4 mal auch nicht.
Histamin wär halt wichtig, weil ich ja auch so ein Allergie-Muckel bin
Aber ich esse im Grunde am liebsten, was H-Bomb ist
Da kann ich mich nie so recht motivieren. Halt auch, weil die Wirkung von Karenz nie so recht klar und fühlbar ankommt bei mir.
Amelanchier: Also wenn Histamin der Auslöser bei dir sein sollte, könntest du ja mal Frangis Tulsitee ausprobieren und schauen, ob das einen Einfluss hat. Essenspläne könntest du dir vergleichweise einfach von Chatgpt zusammenstellen lassen. Aber ich will dich nicht überreden, mir fällt es ja auch als Single schon schwer.
Roke, die Trigger sind kumulativ- ein bisschen wie ein Jenga-Turm. Wenn ich während der Periode noch zusätzlich wenig schlafe und eine Mahlzeit auslasse zB
Zitat von Amelanchier im Beitrag #3478Bei mir ist es vor allem der eh schon hohe mental load. Ich jongliere einen ziemlich fordernden Job mit derzeit einem heftigen zusätzlichen Großprojekt und zu Hause sind die Kinder noch nicht alt genug, um an alles allein zu denken.
Ich hab nicht die freien Valenzen, um noch drüber nachzudenken, was ich morgen Mittag esse. Ich guck, wenn ich zum Lunch treffe und wir und dann nehm ich, was es da hat.
Das geht mir genauso. Dieser mental load, all den Kram auch noch möglichst frisch einzukaufen. Und überhaupt zu überlegen. Bei mir ist es so, dass bei mir (im Wochenrhythmus) jeder Arbeitstag anders ist, dann noch an manchen Tagen abends Sport zu unterschiedlichen Zeiten - dann noch irgendwelches Essen, wo ich nicht mal eben schnell ein Brot schmieren oder in die Kantine gehen kann oder so, das ist mir echt zu viel. Ich schleppe auch immer so viel mit zur Arbeit und zurück (strukturell bedingt), da quillt Rucksack und Fahrradtasche schon über, da will ich nicht noch extra Essen mitnehmen.
Also bei mir ist es schon auch jetzt wo die Kinder groß sind Job und Freizeit, wo mir eine spezielle Ernährungsweise, die über vegetarisch oder vegan hinausgeht, viel zu anstrengend wäre. (Vegan bekomme ich auch in der Mensa, und ein Brot kann ich mir da auch abends mal schmieren.)
Mal ganz abgesehen davon, dass selbst wenn man sich nicht "für die Familie aufopfert", wenn man halt mit 4 Leuten in einem Haushalt zusammenlebt, und das ist eben keine lose WG erwachsener Menschen, dann versucht man ja schon, irgendwie auch genug gemeinsame Mahlzeiten zu haben, die für möglichst viele davon passen und nicht ständig eine Extrawurst für sich selbst zu braten. Also ich jedenfalls.
Zitat von Tigerente im Beitrag #3487Also bei mir ist es schon auch jetzt wo die Kinder groß sind Job und Freizeit, wo mir eine spezielle Ernährungsweise, die über vegetarisch oder vegan hinausgeht, viel zu anstrengend wäre. (Vegan bekomme ich auch in der Mensa, und ein Brot kann ich mir da auch abends mal schmieren.)
Mal ganz abgesehen davon, dass selbst wenn man sich nicht "für die Familie aufopfert", wenn man halt mit 4 Leuten in einem Haushalt zusammenlebt, und das ist eben keine lose WG erwachsener Menschen, dann versucht man ja schon, irgendwie auch genug gemeinsame Mahlzeiten zu haben, die für möglichst viele davon passen und nicht ständig eine Extrawurst für sich selbst zu braten. Also ich jedenfalls.
Das darf ja zum Glück auch jede für sich selbst entscheiden. Wenn die Ernährungsweise eine Krankheit stoppen oder heilen kann, halte ich es für vollkommen nachrangig, ob alle Familienmitglieder nun das gleiche Essen zu sich nehmen oder nicht.
Zitat von Tigerente im Beitrag #3487Vegan bekomme ich auch in der Mensa,
Vegan bedeutet nicht, daß es nicht voller Trigger für Migräne sein kann - gerade in Großküchen. Ich sage nur „Hefeaufstrich“…
ZitatMal ganz abgesehen davon, dass selbst wenn man sich nicht "für die Familie aufopfert", wenn man halt mit 4 Leuten in einem Haushalt zusammenlebt, und das ist eben keine lose WG erwachsener Menschen, dann versucht man ja schon, irgendwie auch genug gemeinsame Mahlzeiten zu haben, die für möglichst viele davon passen und nicht ständig eine Extrawurst für sich selbst zu braten. Also ich jedenfalls.
Ist mir ein Rätsel. Wenn Keto Essen mich davon befreit, ständig Migräne zu haben (ich habe das vernachlässigbar selten…), Dann wäre mir der Rest meiner Mischpoke sowas von egal.
Die sterben nicht an Keto-Essen, und wenn sie unbedingt was anderes wollen - nu, die wissen wo der Kühlschrank ist und den Herd bedienen können sie auch.
In dem Falle ist Keto nämlich Deine Medizin - würdest Du auch darauf verzichten, Tablette X zu nehmen, die Dir hilft, Nur, weil Dein Partner es doof findet, daß Du zum Frühstück eine Tablette nimmst?
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Borghild im Beitrag #3488 Das darf ja zum Glück auch jede für sich selbst entscheiden. Wenn die Ernährungsweise eine Krankheit stoppen oder heilen kann, halte ich es für vollkommen nachrangig, ob alle Familienmitglieder nun das gleiche Essen zu sich nehmen oder nicht.
Klar. Als ich Schwangerschaftsdiabetes hatte, habe ich ja auch entsprechend gegessen. Das war aber z. B. auch mit meinem Essen am Tage in der Mensa vereinbar.
Keto ist da echt schon eine andere Hausnummer.
Und ja noch nicht mal klar, ob das bei Amelanchier wirklich was bringen würde.
Hängt Dich bei uns beiden mal nicht so an der "Rücksicht auf die Familie" auf. Das ist eher Rücksicht auf uns, uns neben Familie und fordendem Job nicht noch ein weiteres zeitraubendes "Hobby" zu suchen.
Für mich habe ich ja eh gemerkt, dass dieses "ich muss nur meine Ernährungsform ändern, damit ich dauerhaft abnehme" ein Trugschluss war. Das hat mich nur unter Stress gesetzt. Und eben genau deshalb langfristig nichts gebracht. Langfristig gebracht haben andere Dinge was, die dazu geführt haben, dass ich plötzlich trotz Nudeln am Abend oder einfach einer Scheibe Brot mit was drauf auch schon von weniger satt war als vorher.
Zitat von Tigerente im Beitrag #3487Vegan bekomme ich auch in der Mensa,
Vegan bedeutet nicht, daß es nicht voller Trigger für Migräne sein kann - gerade in Großküchen. Ich sage nur „Hefeaufstrich“…
Äh, ich glaube, hier kommt was durcheinander.
Punkt 1: ich habe keine Migräne. Nicht im Geringsten. Seit ich voll in den Wechseljahren bin auch fast keine Kopfschmerzen mehr.
Punkt 2: vegan war nur ein Beispiel von etwas, was auch schon "einschränkend" ist, aber im Alltag heutzutage leichter umzusetzen ist als Keto.
Mit Keto habe ich mich nur mal theoretisch beschäftigt, weil man mir prophezeit hatte, dass sich aus meiner Schwangerschaftsdiabetes garantiert irgendwann eine echte Diabetes entwickeln wird. Sonst wüsste ich gar nicht, was das ist.
Nora, Borghild, Ihr versteigt Euch da gerade total in das Familienthema. Ich glaube, Amelanchier und ich haben relativ deutlich klargemacht, dass wir es auch aufgrund unserer Jobs sehr herausfordernd finden würden, so zu essen. Und ich habe eben gerade keine Krankheit, die das überhaupt erfordert, und Amelanchier weiß auch nicht so recht, ob der Nutzen so sicher ist, dass er den Aufwand rechtfertigen würde.
Es ist ja nicht so, dass es klar ist, dass die Migräne verschwindet, wenn Amelanchier sich jetzt keto ernährt.
Zitat von Tigerente im Beitrag #3491Nora, Borghild, Ihr versteigt Euch da gerade total in das Familienthema.
Ich versteige mich in gar nichts. Ich habe von einer Beobachtung geschrieben, die ich öfters mache. Ob sie auf Mitschreiberinnen hier im Strang zutrifft, dürfen diese gern für sich selbst beurteilen.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #3493ich finde es ungut, dass das so mit Vorwurf diskutiert wird.
Ich lese hier keine Vorwürfe.
dann ist es doch super! Freut mich, dass du die Diskussion so positiv siehst. So soll es sein!
Wie geht es dir denn mit deiner Migräne? Ich wusste gar nicht, dass du auch Leidtragende bist. Kannst du sie bei dir denn mit Ernährung positiv beeinflussen? Ich halt nicht...
Ist auch meine Beobachtung, dass Frauen öfter die äußere Erlaubnis brauchen und Männer sich eher die innere erteilen, Pausen zu machen/etwas für sich zu tun.
Bei uns wäre die problematische Paardynamik bei so was wie Keto halt, dass mein treusorgender Mann an langen Arbeitstagen dann für die ganze Familie so leckere Dinge wie Nudeln mit Tomatensauce, Pellkartoffeln mit Quark oder Grießbrei kocht. Ja, da setze ich mich lieber an den gedeckten Tisch, als mein eigenes Süppchen zu kochen.
Dafür lässt er sich dann durchaus auch auf Mahlzeiten ein, bei denen er skeptisch ist, weil seiner Ansicht nach dann doch irgendwie die Sättigungskomponente fehlt (Gemüsesuppe ohne Nudeln drin, oder ein warmer Gemüsesalat, den ich neulich gemacht habe, nur mal so als Beispiele).
Ich vermute, bei Amelanchier ist es ähnlich - mal kocht der, mal kocht der, und außerdem weiß ich, dass sie bekennende Brotliebhaberin und -bäckerin ist.
Und ich muss eben keiner besonderen Ernährungslehre anhängen aus gesundheitlichen Gründen, insofern bleibe ich bei "Allesfresserin".
Die bösen Hefeflocken tut mein Mann übrigens in jede Salatsauce, die er macht. Auch in die unveganen aus saurer Sahne oder Schmand.
Aber vor allem bedeutet es auch noch meal prep fürs Büro und dort dann Orga und Erklärungen, denn ich hab mehr oder weniger jeden Mittag ein “business Lunch 🙄🙄” und nicht in jedes Restaurant am Platz darf man selbstgemachtes mitbringen.
Und meal prep für den nächsten Morgen und jede Menge neue Routinen. Dazu dann Geschäftsreisen mit extra-nachdenken und planen.