Zitat von Twix im Beitrag #1125Ebenfalls noch nicht, da ich Sorge vor "kennt man ja schon diese Thematik"
Eben das trifft hier nicht zu oder höchstens in Teilen. Ich zumindest kannte das Thema mit den norwegischen Bräuten deutscher Soldaten überhaupt nicht, ebensowenig den Massenselbstmord von Demmin.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
* Moderatorin in Kultur und Unterhaltung | Mode und Kosmetik *
Zitat von Twix im Beitrag #1125Ebenfalls noch nicht, da ich Sorge vor "kennt man ja schon diese Thematik"
Eben das trifft hier nicht zu oder höchstens in Teilen. Ich zumindest kannte das Thema mit den norwegischen Bräuten deutscher Soldaten überhaupt nicht, ebensowenig den Massenselbstmord von Demmin.
Frida von Abba ist auch ein Kind aus einer solchen Beziehung.
Ich werde das Buch als nächstes lesen, wenn ich heute "Die Kinder sind Götter" ausgelesen habe. Hat mir auch gut gefallen und an manchen Stellen die Augen geöffnet...
Petra Johann, Der Buchhändler Eigentlich hatte ich einen spannenden Thriller erwartet. Spannend war es, ich habe es in wenigen Tagen (Zugfahrt) ausgelesen. Es befasst sich mit einem sehr heiklen Thema, es geht um einen pädophilen Buchhändler, allerdings stellt sich dies erst im letzten Drittel heraus. Erik möchte seine Vergangenheit hinter sich lassen und übernimmt eine Buchhandlung. An seinem neuen Wohnort wird er sofort aufgenommen, schließt Bekanntschaften, doch dann verschwindet ein Mädchen. Und schon bald rückt Erik in den Fokus, denn er hat eine pädophile Neigung. Der Roman ist aus der ich-Perspektive von Erik und aus den Perspektiven der ermittelnden Beamtinnen geschrieben. Auch wenn das Thema heikel ist, ich habe das Buch verschlungen. Erik wirkt sympathisch, bis zur „Auflösung“ seines Geheimnisses hatte ich keinen blassen Schimmer, es scheint eigentlich nur um das Verschwinden des Mödchens zu gehen. Die beiden Kommissarinnen haben je ihre Geschichte, die verschworene Nachbarschaft wirkt suspekt … Das Ende kommt etwas schnell, also die Auflösung, aber ansonsten: absolute Empfehlung.
"Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord", Alfred Döblin, im projekt Gutenberg - verlinkt, weil ich es über das Autorenverzeichnis dort nicht finden konnte (im link einfach die erste Möglichkeit angeklickt). Und weil hier der Epilog enthalten ist. Die Geschichte in fast einfacher Sprache, je grauenerregender der Blick in diese Ehe vor ziemlich genau 100 Jahren wird, desto kürzer wird Döblin.
Und dann im Epilog eine facettenreiche Aufarbeitung des Gerichtsprozesses, an deren Ende Döblin schreibt "Die Schwierigkeiten des Falls wollte ich zeigen, den Eindruck verwischen, als verstünde man alles oder das meiste an solchem massiven Stück Leben. Wir verstehen es, in einer bestimmten Ebene.“
In Buchform wären es wohl 144 Seiten, schnell gelesen, lange im Kopf.
Zitat von Twix im Beitrag #1101Das Buch Kinder sind Könige, gefällt mir ausgesprochen gut
Ev weil ich Instagram kenne und viel verstehe, über was sich ausgetauscht wird
Das habe ich auch im Urlaub gelesen und mir hat es sehr gut gefallen. Einige Male lief es mir kalt den Rücken runter. Ich bin zwar nicht bei Instagram, aber solche Filmchen sieht man ja inzwischen überall.
Dazu noch das nie alt werdende Thema, Mütter und deren Erwartungen an ihre Kinder bzw. die Unfähigkeit, sich in sie hineinzuversetzen.
Also klare Leseempfehlung, wie so ziemlich alles von Delphine de Vigan.
Wie konnte es so weit kommen? Elin – Mitte 50, Allgemeinärztin seit 20 Jahren und genauso lange verheiratet mit Aksel – ist kurzerhand in ihre Praxis gezogen. Während Aksel jede freie Minute mit Skilanglauf verbringt, schickt Elin eines Abends schon leicht angeschickert eine Nachricht an ihren Jugendfreund Bjørn – der antwortet prompt. Elin fühlt sich das erste Mal seit Langem wieder richtig lebendig. Aus Alltagsresignation wird erwartungsvolle Aufbruchsstimmung. Doch eine langjährige Ehe und das gutsituierte Leben im Reihenhaus lassen sich nicht so leicht abschütteln. Das ist die Ausgangssituation des vielfach ausgezeichneten Romans, der mit entlarvender Ehrlichkeit das Beziehungsleben der modernen Großstädter in mittleren Jahren unter die Lupe nimmt. (Quelle: Amazon, Buchbeschreibung)
Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen - mir hat es gut gefallen. Die Beschreibungen von Beziehungsmechanismen, von ihren Patienten (und deren Erwartungen an sie als Ärztin), die Zwiegespräche mit dem in ihrem Behandlungszimmer stehenden Plastik-Skelett namens Tore, ... Das Buch ist gut geschrieben, liest sich leicht, ohne trivial zu sein. An der einen oder anderen Stelle hätte es noch etwas Intensität vertragen können, dennoch insgesamt empfehlenswert.
Angeregt durch Besuch in Potsdam, Sanssouci, lese ich gerade
"Tim Blanning: Fredrick the Great King of Prussia (gibts auch auf Deutsch)
Tim Blanning ist Professor an der University of Cambridge und auf Geschichte des 18. Jhd spezialisiert. Hat damit eine Biographie geschrieben, wo auch die mutmaßliche Homosexualität von Friedrich des Großen nicht verschämt untern Teppich gekehrt wird.
Was ich auch gut fand, aufgrund meiner eignene Geschichte dachte ich, das Kapitel "the breaking of Fredrick", wo sein Vater versucht hat, ihn mit größtmöglicher Grausamkeit zu brechen, könnte evtl für mich problematisch werden, aber es war ok, der Autor geht nicht in Einzelheiten zB hinsichtlich Hinrichtung von Katte. Das fand ich gut, er macht klar, wie Friedrich von seinem Vater Friedrich Wilhelm gequält wurde, aber ohne sich darin zu suhlen.
Für die englische Version hab ich mich entschieden, weil die deutsche für Kindle über 25 Euro gewesen wäre, und soviel bezahl ich nicht für ein Buch, wo ich nur eine Datei habe, wohingegen die englische bei etwas über 10 Euro lag, was ok ist, man muss halt bei den Namen / Länderbezeichnungen etwas umdenken.
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die andern können mich. (Konrad Adenauer)
Gesegnet seien die, die den Mund halten, wenn sie nichts zu sagen haben.(frei nach Oscar Wilde)
Oh wow, @N8eule, das ist mal ein teurer Spaß, dieses Buch. Und dann noch an die 1000 Seiten. Danke meines schlechtes Englisch habe ich mich für die Biographie von Johannes Kunisch entschieden.
Zitat von Utetiki im Beitrag #1138Oh wow, @N8eule, das ist mal ein teurer Spaß, dieses Buch. Und dann noch an die 1000 Seiten. Danke meines schlechtes Englisch habe ich mich für die Biographie von Johannes Kunisch entschieden.
In der englischen Version sind es nur knapp 500 Seiten, wobei ich keine Ahnung hab, weshalb die deutsche Fassung fast doppelt so lange ist; ich vergleiche bei so etwas in der Vorschau immer die Inhaltsverzeichnisse, und die scheinen gleich zu sein.
Das Lesen auf Englisch ist ganz ok, dauert aber auch bischen länger, weil ich das nicht wie einen englischen Roman runter lesen kann.
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Deutsche Uebersetzungen sind immer laenger als englische. Liegt an den Wortlaengen generell, aber auch daran, dass oft mehr Worte, fuer den gleichen Inhalt, im Satzbau gebraucht werden.
Don't worry about the World coming to an end. It's already tomorrow in Australia. -Charles M Schulz
Nee, Amazon spinnt da ein bisschen, habe ich gerade entdeckt. Bei der Kindle-Ausgabe steht, die Print-Version hätte 943 Seiten. Das gebundene Buch hat aber 718 Seiten und da leuchtet mir Deine Begründung, @frangipani, dann durchaus ein.
Ich hab die Blanning-Bio dann doch bei medimops für 9,99 gefunden. Es hilft ja ungemein, wenn man den Namen des Autors richtig schreibt.
Ich kann übrigens auch was empfehlen. Weshalb ich überhaupt so hinter Friedrich-Biographien her bin: Jürgen Overhoff: Friedrich der Große und George Washington - Zwei Wege der Aufklärung
Mir hat die Gegenüberstellung der beiden sehr gut gefallen und mir machte das Lust auf mehr. Okay, ein bisschen viel Schlachtengetümmel war auch dabei, aber das kann ich gut überlesen.
Utetiki, ich hatte beruflich häufiger Spass damit, mit den unterschiedlichen Textlängen.
Die Biografien klingen interessant. Ich hab mir früher mal auf Deutschlandbesuch einige Biografien von preussischen Königinnen und Kaiserin, von Karin Feuerstein-Praßer verfasst, gekauft. Einmal einen Sammelband, und eine Biografie von Kaiserin Augusta. Trotzdem hab ich das Gefühl, ich weiss viel zuwenig.
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Zitat von frangipani im Beitrag #1143Utetiki, ich hatte beruflich häufiger Spass damit, mit den unterschiedlichen Textlängen.
Das wollte ich auch gar nicht in Abrede stellen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass das Buch dann doppelt so viele Seiten hat. Okay, kommt sicher auch auf Schrifttype und -größe an. Die Darstellung bei Amazon war ja offensichtlich ein Fehler.
Mit der deutschen Geschichte kenne ich mich vor dem 20. Jahrhundert peinlicherweise auch deutlich schlechter aus als mit der englischen oder teils auch der französischen.
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Ich lese zur Zeit ein Buch von Wally Lamb das Taschenbuch: Früh am Morgen beginnt die Nacht. 1008 Seiten. Bin zur Hälfte damit durch.
Das ist ein wunderbares Buch, das bereits Anfang der 90er erschienen ist, ich aber erst jetzt entdeckt habe.
Klappentext: Seit seiner Kindheit kümmert sich Dominick Birdsey um seinen Zwillingsbruder Thomas, der unter Schizophrenie leidet. Unterdessen ist sein eigenes Leben in die Brüche gegangen: Seine Frau hat ihn verlassen, er hat seinen Job verloren und seine Mutter ist gestorben, ohne ihm mitgeteilt zu haben, wer sein leiblicher Vater ist. Als Thomas nun die endgültige Verbannung in eine geschlossene Anstalt droht, unternimmt Dominick den verzweifelten Versuch, ihn davor zu bewahren.
Es ist ein sehr komplexer Roman mit einem sehr ernsten Thema, der jedoch auch in Teilen humorvoll daher kommt.
Man muss sich allerdings auf solch ein Thema einlassen können, um an diesem Buch Freude zu haben.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
Das Buch hat mir sehr gefallen, Tenderoni. Ich bekomme direkt Lust, es mal wieder zu lesen, bei mir ist es schon ewig her.
Ich lese übrigens derzeit "Rebels and Traitors" von Lindsey Davis. Die Autorin kenne und mag ich von ihren beiden Krimiserien aus dem alten Rom um Marcus Didius Falco und später Flavia Albia. Hier widmet sie sich allerdings einer ganz anderen geschichtlichen Epoche und bleibt in ihrem Heimatland England zur Zeit der Bürgerkriege. Im Mittelpunkt steht ein junger Soldat, der auf Seiten Oliver Cromwells kämpft, sowie eine junge Frau, die mehr oder weniger zwangsweise einen abenteuerlichen Typen heiratet, der für die Krone in die Schlacht zieht. Es wird aber auch relativ viel über die historischen Ereignisse berichtet, ohne direkt auf die Protagonisten einzugehen, was ohne viel Hintergrundwissen manchmal ein wenig anstrengend zu lesen ist. Insgesamt gefällt es mir aber dennoch gut, vor allem, wenn ich mal länger als nur ein paar Seiten am Stück dranbleiben kann.
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