Zitat von SASAPI im Beitrag #7096 ... Wir können weder die Jüngeren dazu zwingen, gefälligst in Mangelberufen zu arbeiten, noch dazu, in gleicher Weise zu arbeiten, wie es "immer schon gewesen ist ". Einfach aus dem Grund, dass es zu wenig junge Arbeitnehmer gibt. ...
Das wundert mich nicht. Social Media hat einen großen Anteil daran. Es wird den jungen Leuten doch vorgegaukelt, dass man mit etwas Rumhampeln vor der Kamera im Monat um ein Vielfaches verdienen kann, als in einem normalen Beruf im ganzen Jahr. Leider fragt sich keiner, wer die ganze Arbeit machen soll wenn alle nur noch Influencer, Youtuber oder TikToker wären. Und später werden wohl ein Großteil dieser Leute wieder ins Sozialnetz fallen.
Ach, zwischen "vor der Kamera rumhampeln" und einem ganz normalen Beruf gibt es noch eine Menge Spielraum. Ja, einige werden sicher ein böses Erwachen erleben, aber der Rest macht das schon richtig. Rückblickend würde ich auch vieles nicht mehr mitmachen. Der Grund für "Work-Life-Balance" ist ja nicht in erster Linie, dass die Leute mehr Freizeit wollen, sondern dass sie nicht so viel Konsum wollen. Und eine gerechte Bezahlung. Und eine bessere Verteilung (!): Weniger Arbeit für den einzelnen, dafür Arbeit für alle. Dass das nicht ohne Verwerfungen geht, ist klar. Dass "die Alten" darauf keinen Bock haben, auch. Ist wie mit dem Autofahren (dabei fasse ich mir an die eigene Nase).
Wir können weder die Jüngeren dazu zwingen, gefälligst in Mangelberufen zu arbeiten, noch dazu, in gleicher Weise zu arbeiten, wie es "immer schon gewesen ist ". Einfach aus dem Grund, dass es zu wenig junge Arbeitnehmer gibt. m
Dazu passt ein Beispiel aus dem Südwesten, ähnlich den von dir angeführten:
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Ein Installationsbetrieb ohne Nachwuchsproblem: mehr Bewerber als Stellen
Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #7104 Der Grund für "Work-Life-Balance" ist ja nicht in erster Linie, dass die Leute mehr Freizeit wollen, sondern dass sie nicht so viel Konsum wollen. (...) Weniger Arbeit für den einzelnen, dafür Arbeit für alle.
Wie meinst Du das wegen *nicht so viel Konsum*?
Ich denke eher, dass mehr Freizeit automatisch auch mit mehr Konsum einhergeht.
Und ich glaube, dass W-L-B weniger gesamtgesellschaftlich betrachtet wird, sondern mehr auf dem individuellen, persönlichen Ebene.
Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #7104 Der Grund für "Work-Life-Balance" ist ja nicht in erster Linie, dass die Leute mehr Freizeit wollen, sondern dass sie nicht so viel Konsum wollen. (...) Weniger Arbeit für den einzelnen, dafür Arbeit für alle.
Wie meinst Du das wegen *nicht so viel Konsum*? Ich denke eher, dass mehr Freizeit automatisch auch mit mehr Konsum einhergeht. Und ich glaube, dass W-L-B weniger gesamtgesellschaftlich betrachtet wird, sondern mehr auf dem individuellen, persönlichen Ebene.
Weniger teure Statussymbole, mehr Zeit mit Freunden verbringen z.B. Da sind die Jungen natürlich genau so wenig homogene Masse wie die Alten.
Zitat von schafwolle im Beitrag #7109Ich denke eher, dass mehr Freizeit automatisch auch mit mehr Konsum einhergeht.
Zitat von Sintonia im Beitrag #7110Mehr Freizeit bedeutet tatsächlich mehr Konsum. Kaum einer wird seine Freizeit hauptsächlich mit Faulenzen und Schlafen verbringen.
Ich seh da keinen Automatismus. Mehr Freizeit kann auch bedeuten, dass man selber kocht statt eine TK-Pizza aufwärmt, einen Spaziergang macht, zum Sport geht, sich ehrenamtlich engagiert, die Enkel betreut, Handarbeit macht statt von der Stange zu kaufen, einen Garten bewirtschaftet, ein Fernstudium aufnimmt...
fettundlila ...irgendwann ist irgenwie ein andres Wort für nie... energy flows, where attention goes
Wenn in Deutschland alle arbeiten würden (die könnten), das Geld in Deutschland bleiben würde (nicht ins Ausland fließt)..... Dann könnten wir uns auch eine 3 Tage Woche leisten.
Aber Deutschland hat nicht nur einiges verpasst und hängt hinten nach .... Sondern wir unterstützen zu viel auf Kosten Bürger des eigenen Landes.
Ein Termin beim Fach Arzt? Gerne in 3 - 6 Monaten. Einen Handwerker finden, Glücksache.
Digitalisierung um die Papierflut einzudämmen? Nein, das spielt der Datenschutz nicht mit und wenn ja dann sind die Programme und Apps wirklich zum Fremdschämen.
Rentner die 40 Jahre gearbeitet haben und trotzdem Aufstockung bekommen müssen weil es nicht reicht.
Zig Asylanten Aufnehmen aber gleichzeitig verbieten, das sie arbeiten dürfen.
Zudem tausend idiotische Gesetze die der Wirtschaft schaden.
Hartz 4/ Bürgergeld das umgerechnet besser zahlt als arbeit.
Deutschland der Weltenretter..... Überall fließt Geld hin aber das eigene Land wird vernachlässigt.
Deutschland war einmal ein gutes Land. Mittlerweile nicht mehr.
Im Ausland sind wir die Lachnummer. Schade......
Denn alle die das Land stark gemacht haben, schauen nun zu wie es systematisch zugrunde geht.
Und wie beim Klimawandel gibt es einen "Point of no return". Und wirtschaftlich gesehen sind wir bei 5 vor 12.
In 20 - 30 Jahren werden wir an die Türen anderer klopfen.....
Die Ideologie die oft angeführt wird, ist zwar nett aber eben nicht realisierbar.
Deutschland kann nicht Utopia sein. Vor allem nicht wenn die Globalisierung eine große Rolle einnimmt.
Jahrelang haben wir russisches gas billig genommen und es war uns scheiß egal. Mit China und deren Menschenrechte das gleiche in grün.
Was war mit der Fussball WM in Katar?
Und nun das heuchlerische element. Wir nehmen alles mit aber beschweren uns bzw. Zeigen mit dem Finger auf die anderen. Gleichzeitig wird der eigene Anteil verdrängt.
Ganz ehrlich. Wenn ich 40 Jahre lang hart gearbeitet habe und in die Renten Kasse eingezahlt habe.... Und dann muss ich jeden Cent umdrehen. Ich würde Amok laufen. Vor allem wenn ich dann sehe das "Neubürger" genau das gleiche bekommen ohne jemals was einbezahlt zu haben.
Ich denke eher, dass mehr Freizeit automatisch auch mit mehr Konsum einhergeht.
Und ich glaube, dass W-L-B weniger gesamtgesellschaftlich betrachtet wird, sondern mehr auf dem individuellen, persönlichen Ebene.
Mehr Freizeit bedeutet tatsächlich mehr Konsum. Kaum einer wird seine Freizeit hauptsächlich mit Faulenzen und Schlafen verbringen.
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Ähmmmm.... die einzig denkbaren Alternativen? Dann sehe, sähe ich tatsächlich schwarz. Die meisten jungen Leute in meinem Umfeld - für die meisten ist WLB tatsächlich ein Faktor - gestalten ihre freie Zeit durchaus sinnvoll. Gesellschaftliches Engagement, Ausflüge in andere Lebenswelten, Ausprobieren bislang fremder Dinge, Kultur, Sport, Wandern.....
Es sind natürlich viele Veränderungen nötig, und es ist auch normal, dass "die Alten" sich dagegen stemmen. Es schwingt ja immer eine Abwertung ihres Lebensmodells mit, wenn Nachfolgende keinen Bock haben, es weiterhin genau so falsch zu machen. Mir ist jedenfalls unklar, wie man unser Wirtschaftssystem auch noch verteidigen kann, wo sogar eingefleischte Kapitalismusfreunde inzwischen erkennen, dass wir auf einem Holzweg sind.
Kann sich noch jemand an die Kampagne für den arbeitsfreien Samstag in den 70ern erinnern? "Am Samstag gehört der Papi mir!" Was war das für ein Aufschrei von Menschen wie Lufti und Co.! Das Land wird untergehen, die Sitten und Moral verfallen, und Deutschland wird zum Drittweltland.
Hast du wirklich den Eindruck daß die "alten" sich aus diesem Grund dagegen stemmen? Weil sie sonst ihr eigenes tun in der Vergangenheit als falsch abtun würden?
Zitat von Kunterbunt im Beitrag #7120Kann sich noch jemand an die Kampagne für den arbeitsfreien Samstag in den 70ern erinnern? "Am Samstag gehört der Papi mir!" Was war das für ein Aufschrei von Menschen wie Lufti und Co.! Das Land wird untergehen, die Sitten und Moral verfallen, und Deutschland wird zum Drittweltland.
Jaja...Blabla...
Nix Blabla.... Man sieht ja das der Samstag dringend nötig ist.
Ich habe diese Denkweise noch nie verstanden und werde sie auch nicht verstehen. Wenn man40 Stunden die Woche arbeitet dann bleibt es bei 40 Stunden. Egal ob samstag, Sonntag usw.
Dieses starre festgehalten an Montag - Freitag 9 - 17 Uhr, ist aufgrund der Globalisierung und auch abhängigkeit anderer Länder in vielen Bereichen Selbstmord.
Deutschland muss einfach flexibler werden. Und nicht immer weiter einschränken.
Zitat von Lufti im Beitrag #7121@Nischenprodukt Hast du wirklich den Eindruck daß die "alten" sich aus diesem Grund dagegen stemmen? Weil sie sonst ihr eigenes tun in der Vergangenheit als falsch abtun würden?
Das ist ganz sicher auch ein Grund, natürlich nicht der einzige. Solche Effekte laufen in der Regel unterschwellig ab und sind bei großen Veränderungen immer dabei.
Zitat von Lufti im Beitrag #7122 Nix Blabla.... Man sieht ja das der Samstag dringend nötig ist. Ich habe diese Denkweise noch nie verstanden und werde sie auch nicht verstehen. Wenn man40 Stunden die Woche arbeitet dann bleibt es bei 40 Stunden. Egal ob samstag, Sonntag usw. Dieses starre festgehalten an Montag - Freitag 9 - 17 Uhr, ist aufgrund der Globalisierung und auch abhängigkeit anderer Länder in vielen Bereichen Selbstmord. Deutschland muss einfach flexibler werden. Und nicht immer weiter einschränken.
Ja, darum geht es den Leuten aber heute doch? Genau darum - mehr Flexibilität. Aber eben nicht 40 Std. die Woche, sondern nur 30. Und nicht unter Umsetzung von starren Arbeitszeitvorgaben, die ja nicht nur dazu dienen, dass die AN nicht beschissen werden, sondern auch eine Kontrolle bieten im Sinne von "Arbeitszeit absitzen".
In anderen Ländern ist es völlig normal um 22 Uhr zum Zahnarzt zu gehen.
Oder das der Handwerker am Sonntag kommt.
Wie viele Büro Leute würde gerne nachts statt tagsüber arbeiten aber dürfen nicht?
Wie unflexibel sind Einrichtungen zur Betreuung von Kindern?
.......
Und nur als kleiner Denkanstoß.
Vor wenigen Jahrzehnten hat 1 Gehalt ausgereicht um eine ganze Familie zu ernähren, ein Eigenheim abzubezahlen und trotzdem 1x im Jahr in den Urlaub zu fahren.
Und heute gehen beide arbeiten und es wird trotzdem knapp. Eigenheim unmöglich und Urlaub nur alle 2 Jahre mal.