Es geht um zwei Wochen, nicht um zwei Jahre. Meine Söhne haben Urlaub genommen oder Zeitausgleich. Und das haben bisher die meisten in ihrem Freundeskreis so gemacht. Einerseits wird die niedrige Geburtenrate und der perspektivische Arbeitskräftemangel beklagt und andererseits wird gemosert, wenn Väter Erziehungszeit nehmen. Das macht mich fassungslos.
Es ist wie immer: Es muß ein gangbarer Mittelweg gefunden werden.
Ist hier aber keiner dran interessiert.
Diese Schwarz-Weiß Malerei macht mich fassungslos - nicht nur klein. Immer sind die einen die Bösen und bei den Anderen blinkt der Heiligenschein - bis sie selber betroffen sind.
Nein, Leute, den Schuh, den ihr da hinstellt, zieh ich mir nicht an.
Kenne zu viele Betriebe , die verzweifelt qualifizierte Menschen suchen - und ja, da kann 2 Wochen "Fehlzeit" zusätzlich zu 6 Wochen Urlaub Probleme machen kann. Und macht, ich kenne einen Abteilungsleiter, der sich jetzt schon die Haare rauft mit den zusätzlichen Erziehungszeiten der Väter. Für 4 Wochen kriegt man nicht so auf die Schnelle einen eingearbeiteten Ersatz.
Der Facharbeiter von in 20 Jahren oder so will aber auch heute geboren werden.
Deinen Ansatz verstehe ich durchaus und finde ihn berechtigt.
Ohne Familienförderung sehe ich aber auch das Facharbeiterproblem mittelfristig genau da, wo es heute ist, nämlich einzige Lösung durch Zuwanderung. Dabei hat Deutschland genug Kinder. Nur eben wird ein nicht unerheblicher Teil davon durch das System flutschen wie schon seit ewigen Jahren und mittels Harz 4 durch die Steuerzahler finanziert durchgebracht, ohne dass sie großartig Anteil leisten. Da krankt es schon an den Zuständen in den Kitas, von Schule ganz zu schweigen.
Ich bin über jeden Baustein froh.
Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.
Zitat von Genny im Beitrag #6077Kenne zu viele Betriebe , die verzweifelt qualifizierte Menschen suchen - und ja, da kann 2 Wochen "Fehlzeit" zusätzlich zu 6 Wochen Urlaub Probleme machen kann. Und macht, ich kenne einen Abteilungsleiter, der sich jetzt schon die Haare rauft mit den zusätzlichen Erziehungszeiten der Väter. Für 4 Wochen kriegt man nicht so auf die Schnelle einen eingearbeiteten Ersatz.
In meiner Branche kenne ich das auch - das Haareraufen. Und soll ich Dir was sagen: Das Problem ist hausgemacht. Jahrelang Arbeitsverdichtung, erst einstellen, wenn es garnicht mehr geht, aber auch nur sowenig wie möglich, Und dann laut „Sch…e“ schreien, wenn die „Jungen“ von ihren Arbeitsrechten Gebrauch machen.
Nein, nicht die Schuld der Abteilungsleiter. Sondern des Higher Managements mit so abstrusen Thesen, daß ein Team „atmen“ muß. (Anderer Ausdruck für Hire-and-Fire nach Auslastung, wird über Arbeitnehmerüberlassung oder Externe realisiert. Bloß niemand fest einstellen!).
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Nora im Beitrag #6079 In meiner Branche kenne ich das auch - das Haareraufen. Und soll ich Dir was sagen: Das Problem ist hausgemacht. Jahrelang Arbeitsverdichtung, erst einstellen, wenn es garnicht mehr geht, aber auch nur sowenig wie möglich, Und dann laut „Sch…e“ schreien, wenn die „Jungen“ von ihren Arbeitsrechten Gebrauch machen.
Nein, nicht die Schuld der Abteilungsleiter. Sondern des Higher Managements mit so abstrusen Thesen, daß ein Team „atmen“ muß. (Anderer Ausdruck für Hire-and-Fire nach Auslastung, wird über Arbeitnehmerüberlassung oder Externe realisiert. Bloß niemand fest einstellen!).
Und das kommt noch dazu. Mitarbeiter verbrennen nenne ich das. Ich sehe es in meinem nächsten und nahen Umfeld. Es ist wirklich zum Spucken. Aber das hat jetzt nicht mehr unbedingt etwas mit dem Vaterurlaub zu tun. Nur am Rande.
Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.
Nein, nicht die Schuld der Abteilungsleiter. Sondern des Higher Managements mit so abstrusen Thesen, daß ein Team „atmen“ muß. (Anderer Ausdruck für Hire-and-Fire nach Auslastung, wird über Arbeitnehmerüberlassung oder Externe realisiert. Bloß niemand fest einstellen!).
Oh nein, ich rede von ganz normalen Arbeitsverträgen, unbegrenzt. Im technischen Bereich, im Handwerkerbetrieben. Die suchen seit jahrzehnten Leute, gerne auch welche, die einige Jahre ins Ausland gehen. Kriegen bloß keine. Trotz normalem unbegrenzten Arbeitsvertrag.
Streitet Euch nicht, ich biete einen Konzern, in dem ich beides gleichzeitig bestätigen kann, jetzt gerade wieder aktuell und nicht zum ersten Mal, also mit einer extrem flachen Lernkurve:
Zitat von Genny im Beitrag #6075Ich sehe auch die ganzen Probleme, wenn in einem Großbetrieb in einer Abteilung mit 5 hochqualitfizierten Mitarbeitern reihum 4 wegen Erziehungsurlaub ( weiblich und männlich) in den letzten 2 Jahren ausgefallen sind. Und die restlichen haben Überstunden , dass sie 2 Wochen blau machen könnten - könnten, weil dann nichts mehr geht.
Und Kitty - das ist eine Abteilung, die seit 2 Jahren verzweifelt qualifiziertes Personal sucht. Und die Aufgabenstellung erfordert 6 Monate Einarbeitung für eigenständige Arbeit.
Ich seh die Theorie - prima. Und ich seh die Praxis - und da scheitert es.
Zitat von Nora im Beitrag #6079In meiner Branche kenne ich das auch - das Haareraufen. Und soll ich Dir was sagen: Das Problem ist hausgemacht. Jahrelang Arbeitsverdichtung, erst einstellen, wenn es garnicht mehr geht, aber auch nur sowenig wie möglich, Und dann laut „Sch…e“ schreien, wenn die „Jungen“ von ihren Arbeitsrechten Gebrauch machen.
Nein, nicht die Schuld der Abteilungsleiter. Sondern des Higher Managements mit so abstrusen Thesen, daß ein Team „atmen“ muß. (Anderer Ausdruck für Hire-and-Fire nach Auslastung, wird über Arbeitnehmerüberlassung oder Externe realisiert. Bloß niemand fest einstellen!).
Am "Schönsten" finde ich dann, wenn die Firma dann nicht einmal versteht, warum ihr die Leute nicht die Bude einrennen... Irgendwann spricht sich so ein Verhalten eben rum und derzeit haben Menschen, die eine Stelle suchen, halt die Wahl.
Es wäre schon viel geholfen, wenn jeder einfach "nur" seine Arbeit machen würde, aber die wirklich großartigen Dinge auf dieser Welt geschehen nur, weil jemand mehr tut, als er muss.
Zitat von Sariana im Beitrag #6076Es geht um zwei Wochen, nicht um zwei Jahre. Meine Söhne haben Urlaub genommen oder Zeitausgleich. Und das haben bisher die meisten in ihrem Freundeskreis so gemacht. ...
Abwesend sind sie dann zwar auch, was m.E.n. ebenfalls beklagt und kritisiert wird. Aber immerhin kostet es den AG dann nix extra.
Zitat... Einerseits wird die niedrige Geburtenrate und der perspektivische Arbeitskräftemangel beklagt und andererseits wird gemosert, wenn Väter Erziehungszeit nehmen. Das macht mich fassungslos.
Unternehmen scheitern seit Jahrzehnten daran, zu erkennen, dass die Facharbeiter*innen, die ihnen heute fehlen, genau die sind, die sie selbst vor fünf Jahren nicht ausgebildet haben.
Also übersteigt der zeitliche Zusammenhang zwischen Geburtenrate und Arbeitskräftemangel die Warhnehmungsfähigkeiten von Unternehmen doch erst recht. Angesichts dessen, was perspektivisch alles von Maschinen, Robotern und KI erledigt werden soll, kann mensch allerdings auch bezweifeln, ob dieser Zusammenhang überhaupt noch besteht bzw. in welchem Ausmaß.
Zitat von Sariana im Beitrag #6076Einerseits wird die niedrige Geburtenrate und der perspektivische Arbeitskräftemangel beklagt und andererseits wird gemosert, wenn Väter Erziehungszeit nehmen. Das macht mich fassungslos.
Die naive Annahme, dass die Geburtenrate gesteigert werden kann, indem Väter nach der Geburt ihres Kindes zwei Wochen lang bezahlten Urlaub nehmen können, macht mich fassunglos.
Zitat von Chickenwings im Beitrag #6086Eben. Die meisten Männer nehmen dann den Urlaub und verschwinden mit dem Kumpel in die Kneipe. ....
Grundgütiger, da reichen aber keine 5€ fürs Klischeeschwein! Sitzen die meisten Mütter während der Eltern!zeit eigentlich in Urlaubsstimmung im Cafe?
Wenn durch zwei Wochen bezahlte Vaterzeit der Untergang des Abendlandes droht, dann ist es wohl an der Zeit, die Reproduktion einzustellen. Was für ein Glück, dass wenigstens die Frauen für den Arbeitsmarkt nicht so wichtig sind. Sonst gäbe es ja auch keine Mütter-Schutzzeiten fürs Kinderkriegen.
Echt jetzt?
.............................. life is all about finding people who are your kind of CRAZY ..............................
Ihr redet hier immer von Unternehmen , die es versäumen, Nachwuchs heranzuziehen - ich rede vom Mittelstand und Handwerksbetrieben, die sehr wohl ausbilden.
Ullala, das du dazu neigst meine Postings misszuverstehen und zu verdrehen, ist inzwischen bekannt. Kannste also stecken lassen. In deinem Klischeeschwein, was mich betrifft.
Zitat von Ullalla im Beitrag #6087Wenn durch zwei Wochen bezahlte Vaterzeit der Untergang des Abendlandes droht, dann ist es wohl an der Zeit, die Reproduktion einzustellen.
Es droht kein Untergang des Abendlandes, es ist nur rausgeschmissenes Geld. Blinder Aktionismus, um den Eindruck zu erwecken, dass etwas getan wird.
Zitat von Chickenwings im Beitrag #6089Ullala, das du dazu neigst meine Postings misszuverstehen und zu verdrehen, ist inzwischen bekannt. Kannste also stecken lassen. ...
ach, echt jetzt? Das war mir noch nicht bekannt, das macht mich fassungslos (nun gut, nur ein klitzekleines bisschen), aber danke für den sachundienlichen Hinweis. Auch dir noch einen schönen Tag!
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Mal ein anderes Thema: Gestern musste meine Kollegin vorzeitig die Arbeit verlassen, weil ihre 2jährige Tochter ins Krankenhaus musste. Die Kleine ist von der Oma aus dem Kindergarten abgeholt worden. Und aktuell hat sie das Balancieren für sich entdeckt. Auf dem Nachhauseweg kommt sie täglich an einem kleinen Garten vorbei, der nur mit einer sehr niedrigen Mauer eingefasst ist, nicht aber mit einem Zaun. Auf diesem Mäuerchen balanciert die Kleine immer an der Hand der Oma. Ja, es ist ein Privatgrundstück und ja, man könnte das im weitesten Falle als unerlaubtes Betreten werten. Aber muss man deshalb ohne Vorwarnung mit einem Stein nach dem Kind werfen und es am Kopf treffen? Die Kleine ist zum Glück auf den Rasen und nicht auf den Bürgersteig gefallen. Trotzdem hat sie am Kopf geblutet, war kurz bewußtlos und musste mit dem Rettungswagen in die Klinik! Was ist nur los mit den Menschen? Ich sage ja selbst von mir, daß ich Kinder nicht leiden kann und die mich nerven. Aber deshalb bin ich noch nie auf die Idee gekommen, einem Kind Gewalt anzutun.
****************************** Ich bin eine Fee - eine Katastro-FEE!
Zitat von Pummelfee69 im Beitrag #6092Aber muss man deshalb ohne Vorwarnung mit einem Stein nach dem Kind werfen und es am Kopf treffen? Die Kleine ist zum Glück auf den Rasen und nicht auf den Bürgersteig gefallen. Trotzdem hat sie am Kopf geblutet, war kurz bewußtlos und musste mit dem Rettungswagen in die Klinik! Was ist nur los mit den Menschen?
Ich bin mit dir fassungslos!
Ich habe genug Geld, um bis an mein Lebensende gut zu leben. Vorausgesetzt, ich sterbe nächsten Donnerstag.
Moderatorin in den Foren: COVID-19, Fassungslose, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz, Tägliches Leben, Rund um Kinder und Familie, Forum für besondere Lebenssituationen, Haushalt und Kochen, Plaudern und Spiele. Ansonsten Userin.
Pummelfee, das ist unfassbar. Wer immer das war, sollt in den Häfn. Und das sag ich nicht oft. Und hatte noch Glück, das Kind hätte bei einem blöden Fall tatsächlich tot sein können. Leut gibt's, un-glaub-lich.
Ich hoffe auch, dass es dem Mädel bald besser gibt. Und ja, auf Zeugen.
Zitat von Genny im Beitrag #6075Wenn wir aber gleichzeitig mit Rezession und Erhaltung des Wirtschaftsstandortes Deutschland kämpfen, habe ich eben eine etwas andere Sicht auf die Dinge. Deutschland ist keine Insel. Wir stehen in Konkurrenz mit dem Rest der Welt, der keinen Mutterschutz und kein Erziehungsgeld hat. Oder nur viel weniger.
Mit Leuten also, die sich (noch/gezwungenermaßen) ausbeuten lassen. Schön, dass du ein race to the bottom propagierst. In den USA machen das immer weniger mit (vermutlich mit ein Grund, warum jetzt auch noch die Abtreibung verboten wurde - von irgendwoher muss ja das Kanonenfutter und der Fließbandnachwuchs herkommen). In Japan geht die Geburtenrate drastisch zurück.
Was denkst du, was Menschen bereit sind, alles mit sich machen zu lassen? Wie lange die Kraft reichen soll - für vierzig Jahre Vollzeitarbeit und daneben irgendwie die Kids reinquetschen?
Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat wohl ganz andere Probleme, nämlich ein bissl den Absprung in die Moderne verpasst. Oder dachte man, man kann ewig von der Autobauerei leben?
ZitatUnd liebe Kitty, ein Mittelstandsbetrieb mit 20 Mitarbeitern kann nicht so einfach qualifizierte Mitarbeiter für 2 Wochen requirieren. Ich denke da an Handwerksbetriebe - Heizung, Sanitär, Schreinerei, Bäcker, Metzger.
Das war schon vor 20 Jahren ein alter Hut, nennt sich Zeitarbeit. War das Tagesgeschäft des Unternehmens, bei dem (nicht 'über das') ich gearbeitet hab. Ansonsten: die zwei Wochen für den entsprechenden Mitarbeiter freihalten (das wissen's ja dann schon mehrere Monate im Voraus), Auftragslage umdisponieren (vorverlegen, auf später verschieben, auf Kollegen aufteilen).
Bei Krankenstand muss es auch irgendwie gehen - oder es bleibt halt liegen.
Sonst tät der Wirtschaftsstandort Deutschland keinen einzigen Grippewinter überleben.
Für KMUs kann ich mir vorstellen, bis zu einem gewissen Umsatz Zuschüsse zu leisten. Die großen Betriebe sollten das durchaus stemmen können. Wenn sich da ein Chef den Kopf rauft, weil 80 % der Belegschaft _wieder: Monate!! vorhersehbar_ ausfällt, und niemand in der Lage ist, vorher umzuorganisieren, dann ist das durchaus ein Firmenproblem. Wär mir als Arbeitgeberin auch eher wurscht, geb ich zu. Ist deren Job, sich drum zu kümmern (dafür werden sie nämlich auch bezahlt). Was machen's, wenn die Leut kündigen, weil woanders bessere Gehälter winken? Ein besseres Aufgabengebiet? Sie in eine andere Gegend ziehen wollen?könnten.