Ich hatte schon den Eindruck, dass der Junge das (unbewusst) auch macht, um die Mutter zu einer Reaktion zu provozieren, erst vielleicht, dass SIE sagt, "es reicht jetzt" und später (der Freund war zwar nicht nett, aber objektiv auch nicht gefährlich und ich glaube ihm, dass ER dem Jungen nie etwas getan hat) und er hat sehr jämmerlich aber auch bestimmt seine Mutter um Hilfe angefleht und ich hatte das Gefühl auch dafür hat er diese Situation herbei geführt.
Nicht wirklich absichtsvoll und geplant, aber eben als Schrei nach echter Aufmerksamkeit, nach Liebe, nach Zuwendung, nach Hilfe - von der er zu oft erfahren hat in seinem Leben, dass er sie von seiner Mutter nicht erwarten kann, aber weil es seine Mutter ist, tut er es trotzdem. Und ich fand, das lag alles in der Szene drin. Dass seine Mutter ihn vernachlässig und beinahe hat verhungern lassen, haben wir zwar erst später erfahren, aber dass sie nicht ganz knusper und keine tolle Mutter ist, war ja schon vorher zu vermuten aufgrund der Heimunterbringung.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Zitat von PeggySue im Beitrag #1984 Die Eltern der beiden Mädchen die ihre Freundin erstochen haben konnten es sich bis dahin bestimmt auch nicht vorstellen wozu ihre Töchter fähig sind. Im Polizeiruf heute war der Täter strafmündig und kommt nicht ungeschoren davon und das Opfer hat überlebt. ...
Ich musste an die beiden Mädchen denken, als Frau Brasch den Gordon fragte: Wie fühlst du dich jetzt? Als seine Reaktion konnte ich mir alle Mögliche vorstellen, aber niemals, dass er LACHT. Schrecklich. Zumindest wusste er, dass er traurig sein könnte, normalerweise. Er weiß, wie Menschen mit solchen Taten umgehen, dass sie zum Beispiel traurig sind. Aber mangels Empathie und Unrechtbewusstsein stellt sich so ein Gefühl erst gar nicht ein bei ihm.
Ich fand ihn todlangweilig. Da hat mir der Polizeiruf letzte Woche ganz erheblich besser gefallen. Ich sehe die Kölner sonst auch gern, aber das Verwirrspiel heute - nee. Nicht mein Geschmack.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Zitat von Malaita im Beitrag #2008 Die Gespräche zwischen Ballauf und der Wirtin haben mir gut gefallen.
Jaaahh, die Wirtin , das olle Flintenweib, voll Bewunderung gemeint! Schön, stilvoll und wunderschöne Art zu sprechen (wenn auch nicht ganz der Region entsprechend). Und die Idee zur Lösung (dass da gemeinsam etwas getan worden sein musste). Ansonsten aber vier minus.
Mich hat er nicht vom Hocker gerissen. Und Spannungsfaktor gleich Null. Die Story war insgesamt für mich eher unglaubwürdig, die Charaktere überzeichnet.
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
Ich kann nicht wirklich urteilen, dafür war ich vom Ambiente zu sehr beeindruckt. Ich hab ein paar Jahre in der Region nahe der Abbruchkante gelebt. Das ist so faszinierend, gruselig. Sowohl die alten verlassenen Dörfer, schon vorher grottenhässlich, noch hässlicher die neuen sterilen teuren Häuser. Und nachts nur das Leuchten der Bagger und als Geräusch die Abraumbänder, die unentwegt rasseln. Und ganz besonders unheimlich, wenn es stürmt, die vom hellen Sand vernebelte Luft.
Zitat von Anemone im Beitrag #2016Ich kann nicht wirklich urteilen, dafür war ich vom Ambiente zu sehr beeindruckt. Ich hab ein paar Jahre in der Region nahe der Abbruchkante gelebt. Das ist so faszinierend, gruselig. Sowohl die alten verlassenen Dörfer, schon vorher grottenhässlich, noch hässlicher die neuen sterilen teuren Häuser. Und nachts nur das Leuchten der Bagger und als Geräusch die Abraumbänder, die unentwegt rasseln. Und ganz besonders unheimlich, wenn es stürmt, die vom hellen Sand vernebelte Luft.
Ja, das ist furchtbar. Die verschandelte Umwelt - ganz schlimm. Und die Menschen, die ihre angestammte Heimat verlassen müssen, weil da zufällig Kohle drunter liegt....Was mögen die so durchmachen.
Ich habe vorher nicht gelesen, wo gedreht wurde und habe mehr darauf geguckt, ob ich Schauplätze identifizieren kann, weil ich die Ecke halbwegs kenne, als dass ich auf den Inhalt geachtet habe
Es ist beileibe nicht so, dass alle dort Wohnenden quasi vertrieben werden. Viele haben sich voller Kenntnis über die begrenzte Nutzung dort noch EFH gebaut mit der Aussicht, wenn die Kinder aus dem Haus sind, sich finanziell gut abfinden zu lassen. Ich bin damals durch zig verlassene Gärten gestromert, hab Fotos gemacht und gestaunt, welch schöne noch nicht so alte Häuser da standen. Die an den Hauptstraßen, die alten Häuser, die waren schon vor den Abbauplänen da, aber halt auch viele andere Häuser sind bewusst mit der Aussicht auf Entschädigung gebaut worden.
ich fand den tatort wunderbar: traurig, beeindruckend, supergut gespielt. mir tut es um die alten dörfer leid, die dem tagebau gewichen sind, um die alten höfe, die platte landwirtschaft. diese neubausiedlungen sind so seelenlos, und wer ewig gewohnt hatte, findet sich im neuen kaum zurecht.
ich fand diesen film so traurig, dass mir die tränen kamen.