Ich bin gespalten. Einerseits mag ich das Team und fand es auch sehr positiv, dass nicht immer nur die beiden Jungs im Vordergrund stehen (wie in den ersten Folgen), sondern die Kommissarinnen auch mehr Raum bekommen und ich finde es auch durchaus nachvollziehbar, dass die vier nicht alle dicke Freunde sind.
Ich wäre allerdings gut damit ausgekommen, wenn die Familiengeschichte von Adam nicht schon wieder Raum eingenommen hätte, damit hätte man mal eine Folge aussetzen können, ich hatte nach dem Tod des Vaters sehr darauf gehofft und die Story selbst hat es nicht voran gebracht. Und seine Verstocktheit, selbst dem besten Freund, der wirklich viel für ihn getan hat, nicht zu vertrauen, ich verstehe es nicht. Das kleine Mädchen mit seinem "ich mag dich nicht", war da sehr erfrischend.
Die Geschichte selbst - tja zum Glück - nicht meine Welt, aber ich weiß, dass es diese Art von Ackermatch gibt und schon sehr vielen Jahren gibt, es hat auch mindestens in zwei früher Tatorten schon mal eine Rolle gespielt.
Die Mörderin in ihrer Abgebrühtheit, ihr trotzdem liebevollen Verhältnis zu ihrer Tochter, der sich eine besser Zukunft bei den Pflegeeltern ermöglichen will, alles durchaus in sich logisch und nachvollziehbar, wenn auch nicht in meiner Welt.
Nein kein Wohlfühlkrimi, aber ich fand ihn trotzdem gut, wenn ich auch nur eine 3+ geben würde.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Mir gefallen die Herren auch :) Aber ich fand den Tatort grauenhaft. Und Alina so nervend, das ich fast aggro geworden bin... Also hat sie gut gespielt, ja, das ist aber auch schon alles was ich positives dazu sagen kann.
Nachdem ich die Zusammenfassung vorweg gelesen hatte, habe ich mir statt des Tatorts den Film mit Jack Nicholson auf Arte angesehen. Anscheinend lag ich damit richtig.
Zitat von Kunterbunt im Beitrag #1659Nachdem ich die Zusammenfassung vorweg gelesen hatte, habe ich mir statt des Tatorts den Film mit Jack Nicholson auf Arte angesehen.
Ich hätte es mir auch denken können, nachdem ich *Hooligan-Milieu* gelesen hatte, dass mir dieser Tatort ein wenig zu *frisch* sein könnte ;).
Den Nicholson-Film habe ich leider übersehen. Ich kenne ihn, aber der ist so gut, dass man ihn ein zweites Mal anschauen kann. Ich hoffe, er ist in der Mediathek.
Das Ensemble und die Szenerie sind völlig austauschbar. Kein Charakterkopf, kein Lokalkolorit, kein Charme, nix. Ich kann mir nicht mal die Rollennamen merken, weil alles so fad ist.
Zitat von PiazzaNavona im Beitrag #1662Das Ensemble und die Szenerie sind völlig austauschbar. Kein Charakterkopf, kein Lokalkolorit, kein Charme, nix. Ich kann mir nicht mal die Rollennamen merken, weil alles so fad ist.
Geht mir ähnlich. Die faden Buben ...
Einzig die Fußballfreundin Esther ist mir aufgefallen, weil sie ein außergewöhnlich schones Profil hat.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Ihr schreibt hier oft "laut und aggressiv". Ich hatte eher Schwierigkeiten, die Unterhaltungen der Kommissare untereinander zu verstehen, weil die sich für mein Empfinden immer eher angezischt und angeflüstert haben, als laut und deutlich miteinander zu kommunizieren.
Ich hatte auch Mühe, etwas zu verstehen. Und dieser ständige Gelbfilter (?), der das ganze in diffuses Licht tauchte, hat mich wahnsinnig gemacht. Die Aggressivität der Alina, die unvermittelt immer wieder aus nichtigen Gründen aufploppte, war mir zu viel. Wäre mir auch bei einem Mann ähnlich ergangen. Und die horizontale Geschichte mit dem Bankräubervater oder so hatte ich gar nicht mehr im Kopf. Und hat mich Null interessiert.
Fazit: kaum was verstanden, kaum was sehen können, zu viel Klopperei, das Hooligan-Milieu fürchterlich. Highlight: die kleine Tochter.
Ich fands erbärmlich. "Erfrischungen", falls ich Bedarf habe, hole ich mir aus dem Kühlschrank; keinesfalls bedarf ich derer in Gestalt irgendeines renitenten Kleinkindes.
"Ich kann dich nicht leiden", "Wir sprechen nicht mit Polizisten", jou, große Klasse. Nächste Woche kommt dann "Ich darf nicht mit Feuerwehrleuten sprechen", übernächste Woche "Wir reden nicht mit Rettungssanitätern."
Und dieses Schlägerweib von Mutter - geschenkt.
Never argue with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience.
Die wackelige Kameraführung hat mich zusätzlich genervt.
Und ja, man konnte die Dialoge der Kommissare oft kaum verstehen. Aber das ist ja schon länger so üblich. Anscheinend wird das von den Machern als Qualitätsmerkmal gesehen. Ob der Zuschauer der Handlung folgen kann, spielt offenbar keine Rolle.
(Es sind fast immer Männer, die man kaum versteht. Frauen sprechen deutlicher.)
Die schauspielerische Leistung der Alina Darstellerin fand ich auch sehr beachtlich. Das hat mir aber nicht gereicht, um dem Tatort in Summe was Positives abgewinnen zu können.
Zitat von Nordsee im Beitrag #1668 (Es sind fast immer Männer, die man kaum versteht. Frauen sprechen deutlicher.)
Findest du? Mir fallen eher die (jungen) Frauen unangenehm auf. Die kriegen beim Sprechen alle die Zähne nicht auseinander und hören sich an wie die näselnden Anruferinnen aus den Callcentern. Klingt total quengelig und ist nicht immer gut verständlich.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Schlecht verstanden hab ich die auch... Aber ich verstehe in vielen Filmen den Ton schlecht.
Das liegt irgendwie an der billigen Aufnahmetechnik, hat mir mal wer gesagt (hab es technisch nicht verstanden...)
Die Alina Rolle fand ich klasse! Eine dicke, ungepflegte Frau, die dann auch noch nicht "brav" ist, sondern hart zulangt und sich aufführt. Selten im TV.
Ich fand die Adam privat Story auch öde. Das finde ich von Anfang an. So Privatzeugs mag ich nie (in extremo bei dem DO Tatort, finde ich)
Sonst fand ich die Rollen super. Schön divers ohne das zu Thematisieren, Schwules Paar mit netter Interpretation vom Degeto-Thema "Wen heiratet man als Herr Doktor" mal Gut gespielt und nachvollziehbar geschildert. Auch die Not, die der leibliche Vater hatte. Interessantes Thema. Was macht man mit den biologischen Eltern, wenn die nicht mitmachen im Familienmodell?
Die Hooligans - hat mich nicht gestört. Ich fand die Frauenrollen alle gut! Dass Frauen dick und aggressiv sein "dürfen" - ist selten in den üblichen Filmklischees und Rollenformaten. Oft ist lieb und hübsch Programm nach wie vor. Und bissl Amore am Arbeitsplatz oder wie ist das mit den Kommissarinnen gemeint gewesen?
@Lokalkolorit finde ich total gut rübergebracht! So ist das Saarland auch. Verarmt, verlottert, eine Industriebrache nach der anderen. Frankreich nebenan, changierend zwischen savoir vivre und uralter Animosität und Konkurrenz.
Und mir das wichtigste: endlich mal eine "normale" Tat. Kein Foltern, kein Entführen und im Erdloch verdursten lassen, keine Vergewaltigung (der übergriffige Rémy kriegt massiv auf die Eier von Alina), keine saufenden Kommissare, sondern enge Shirts und gute Figuren.
@Kinderrollen im TV - da bin ich bei @Sentenza. Mir oft zu "siebengescheit" geskriptet. Altkluge Wunderkids allenthalben. Ist Zeitgeist, glaub ich.
Toll fand ich die Szene "Kneipenwirtin" und Schürk.
ja, starke (buchstäblich) Weiber. Jenseits von üblichen ARD Klischees.
Würde mich mal interessieren, wen ihr so mögt von den Teams... ich finde z. B. diese Dortmunder furchtbar. Und die Münchner inzwischen zu geriatrisch. Der Münchner Exkurs in diese Fantasygeschichte: hab ich dermaßen blöd gefunden, dass ich mich spontan geschämt hab in München zu leben.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #1670 Würde mich mal interessieren, wen ihr so mögt von den Teams...
Naja, Teams ... eher Einelpersonen aus den Teams
Murot und Wächter Borowski (und seinen Chef Roland) Bibi und Ernstl - früher auch mal den Eisner die Aspergerin (?) und Dar Salim in Bremen Kalli in München (allerdings kein Vergleich zum Carlo!) Die Nürnberger, vor allem die Kommissarin Dortmund Frankfurt (meistens) manchmal den Karow den Brambach
und im Polizeiruf die Michelsen und ihren Chef den Partner vom schönen Berti (dessen Namen ich immer vergesse)
Und wie geschrieben: Wenn ich Blut, Spucke und Zähne sehen will, schau ich Fight Club. Der ist intelligenter.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Zitat von Katelbach im Beitrag #1671.. eher Einelpersonen aus den Teams
Borowski Bibi und Ernstl - früher auch mal den Eisner
Kalli in München (allerdings kein Vergleich zum Carlo!) Die Nürnberger, vor allem die Kommissarin
r.
ja gut. So klein ist die Schnittmenge ja gar nicht
Der Kalli sollte übernehmen. Paar nette Kollegen dazu und ab die Post in München. Der Batic und der L. könnten als spin off alle paar Folgen mal paar Szenen kriegen als Entzug für die alten Fans.
Am liebsten ist mir eh München Mord oder die ORF Landkrimis als Formate.
Die N sind toll! Absolut. Die Wiener lassen nach, finde ich. Bedauerlich nach.
Muss mal schauen, ob ich den ORF Landkrimi morgen in München schauen kann - am Ösi Tablet vielleicht???
Das mit dem Ton in Filmen ist so arg. Ich überlege ob ich im Technik mal einen Strang aufmache.... hat nicht der @Van Dyck früher ? mal was erklärt was man da einstellen muss?
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #1670... Sonst fand ich die Rollen super. Schön divers ohne das zu Thematisieren, Schwules Paar mit netter Interpretation vom Degeto-Thema "Wen heiratet man als Herr Doktor" mal Gut gespielt und nachvollziehbar geschildert. Auch die Not, die der leibliche Vater hatte. Interessantes Thema. Was macht man mit den biologischen Eltern, wenn die nicht mitmachen im Familienmodell?
Die Hooligans - hat mich nicht gestört. Ich fand die Frauenrollen alle gut! Dass Frauen dick und aggressiv sein "dürfen" - ist selten in den üblichen Filmklischees und Rollenformaten. Oft ist lieb und hübsch Programm nach wie vor. Und bissl Amore am Arbeitsplatz oder wie ist das mit den Kommissarinnen gemeint gewesen?
@Lokalkolorit finde ich total gut rübergebracht! So ist das Saarland auch. Verarmt, verlottert, eine Industriebrache nach der anderen. Frankreich nebenan, changierend zwischen savoir vivre und uralter Animosität und Konkurrenz.
Und mir das wichtigste: endlich mal eine "normale" Tat. Kein Foltern, kein Entführen und im Erdloch verdursten lassen, keine Vergewaltigung (der übergriffige Rémy kriegt massiv auf die Eier von Alina), keine saufenden Kommissare, sondern enge Shirts und gute Figuren.
...
Da kann ich mich in allen Punkten anschließen. Insbesondere beim Lokalkolorit mit der Ergänzung, Frankreich direkt hinter der Grenze ist genauso verarmt und verlottert.
Das einzige - was auch viele Fans im Saarland monieren - dass so gar kein sprachliches Lokalkolorit im Tatort ist und das ist ungewöhnlich, weil dort eben jeder einen gewissen sprachlichen Einschlag hat ... auch wenn der für mich unschön klingt, aber es ist eigentlich überall zu hören. Aber zugunsten der sprachlichen Verständlichkeit kann ich damit leben. Aber da war das Vorgängeteam meilenweit besser ... aber das war vom SR ja nicht mehr gewollt.
Und nein sympathisch fand ich nicht eine Rolle im ganzen Tatort gestern - aber da muss ich auch nicht in jedem Film haben, habe ich im Leben ja auch nicht ständig.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Ich mag die beiden jungen Kommisare,aber gerade wenn die Folgen etwas miteinander zu tun haben,sollte dazwischen nicht so eine lange Pause sein. Viele Details aus früheren Folgen hatte ich schon wieder vergessen,aber darauf baute die Handlung teils auf.