Trotz der eigentlich interessanten Geschichte fand ich den Tatort ziemlich zäh. Deshalb vergebe ich nur die Note 3.
Warum hatte Frau Stern die meiste Zeit diese hässliche Mütze auf, die sie eher verunstaltet hat? Und wo sind ihre Zwillinge abgeblieben? Wenn sie geschieden ist, müsste sie ja alleinerziehend sein.
Wenn man den Kommissaren ein Privatleben in die Rolle schreibt, sollte man den Zuschauer aber daran teilhaben lassen und sowas wie Kinder nicht total in der Versenkung verschwinden lassen.
Im Film wurde zwar erwähnt, dass Frau Stern geschieden ist, aber kein Wort von den beiden Kindern.
Zitat von Nordsee im Beitrag #1631 Wenn man den Kommissaren ein Privatleben in die Rolle schreibt, sollte man den Zuschauer aber daran teilhaben lassen und sowas wie Kinder nicht total in der Versenkung verschwinden lassen.
Im Film wurde zwar erwähnt, dass Frau Stern geschieden ist, aber kein Wort von den beiden Kindern.
Es fiel am Schluss der Satz: "Du hast Familie." Reicht mir. Vielleicht bin ich da allein damit, aber mich interessiert nicht, ob jemandes Kinder gerade bei anderen Elter sind, im Internat oder auf Ausflug - außer es ist handlungsbestimmend.
Liegt vielleicht daran, dass ich kinder- und familienlos bin.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Aus meiner Sicht: Überfrachtete Gechichte, die wahre Story (KZ - Schurken und der Umgang unseres Justizsystems) und die herbeigezauberte Lösung kam dann in der letzten Viertelstunde (wie Kai aus der Kiste). Hab mich echt gefragt, warum Lena Beweismaterial ihrer Kollegin unterschlägt.... doch nicht aus Fürsorge zu Ihrer nervigen Tante.... .. und die Mütze von Frau Stern fand ich noch am besten......
Die Geschichte fand ich gut, auch die Charaktere, es mangelte aber leider an der filmischen Umsetzung. Also gerade das, was an dem Dortmund Tatort letzte Woche so gut gelungen war, fehlte hier.
Mit einem anderen Regisseur hätte man mehr daraus machen können.
Mir hat er sehr gut gefallen. Dachte vorher noch, die Geschichten mit Lena Odenthal sind ja auch bald mal aus erzählt. Und schwupps - Überraschung! War wirklich ein toller Tatort, auch das Menschliche hat mir gefallen. Als Odenthal und Stern so mal ganz kurz ihre behandschuhten Hände in einander geschoben haben, das fand ich sehr rührend. Auf jeden Fall einer der besseren dieser Reihe!
Mir hat er auch gut gefallen und ich fand ihn auch sehr nachvollziehbar und fürchte so Leute wie den Enkel, der alles glaubt, was sein Großvater ihm mal erzählt hat, wird es wirklich geben und sie machen vermutlich einen Teil der Reichsbürgerszene aus, ebenso wie das Absingen der indizierten Lieder auf Beerdigungen.
Und ich finde es auch gut, dass es immer wieder mal thematisiert wird, dass viel zu viele Nazis nie von der Justiz verfolgt und verurteilt wurden, weil es andere Interessen gab so passte der Tatort auf seine Art auch gut zu dem Mehrteiler Bonn (den ich auch sehr empfehle).
Ich hätte mir auch vorstellen können, dass die Tante die Täterin war, so in der Richtung, ich habe eine endgültige tödliche Diagnose und jetzt wird aus der verhinderten Anklägerin die Richterin, aber dieser Lösung war in gewisser Weise noch besser und stimmiger und vielleicht kommt die Darstellerin auf diese Weise ja nochmal wieder nach Ludwigshafen. Auch wenn sie es ganz offensichtlich für das letzte Kaff der Welt hält. ;-))
Und ich kann schon verstehen, dass Lena beim ersten Aufkommen des Verdachts ihre Kollegin nicht informiert hat, sondern erst mal genauer schauen wollte, ob die Tante nun hinreichend verdächtig ist oder sie Gespenster sieht.
Und nett fand ich, dass Frau Stern (die offenbar kinderfrei hatte) die Zeit für eine kleine Affaire genutzt hat - nicht sehr professionell mit einem, gegen den sie zeitgleich ermittelt, aber nun gut, er war halt gerade da und war ja irgendwie auch ein Nette, aber nu isser weg nach Norddeutschland.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Zitat von Newton im Beitrag #1635Aus meiner Sicht: Überfrachtete Gechichte, die wahre Story (KZ - Schurken und der Umgang unseres Justizsystems) und die herbeigezauberte Lösung kam dann in der letzten Viertelstunde (wie Kai aus der Kiste). ...
Ich habe gerade noch mal nachgeschaut - das mögliche Motiv, der Hintergrund wird in Minute 47 von 90 eingeführt.
Der Bezug bzw. das möglich Motiv NS-Verbrechen wird auch für unaufmerksamere Zusschauer*innen unübersehbar spätestens(!) mit dem Besuch Sterns im KZ. Dort spricht sie mit dem Gedenkstätten-ieter über die "Schlange von Natzweiler" Fritz Rissen (statt Fritz Herwig) und dessen überraschenderweise per Fernleihe entnommener Akte, die dann ja im Altenheim wieder auftaucht.
Andere haben das mögliche Motiv schon geahnt, als Lenas Tante von ihrer Arbeit als "Nazi-Jägerin" erzählt. Vertieft wurde es, als der Enkel der erste Leiche seinen Großvater mit "klaren SS-Bezügen" beerdigt.
Das war ja der Witz an der Sache - das zunächst vollkommen unklare Motiv.
Zitat... Hab mich echt gefragt, warum Lena Beweismaterial ihrer Kollegin unterschlägt.... doch nicht aus Fürsorge zu Ihrer nervigen Tante....
Das finde ich noch weit nachvollziehbarer als Anderes. Mensch kann sich beispielweise fragen, wieso Lena komplett regelwidrig ihre eigene Tante befragt bzw. verhört. Oder wieso Frau Stern mit einem zunächst Tatverdächtigen essen geht, herumpoussiert, schlussendlich Sex hat.