Zitat von ralice im Beitrag #1598Ich habe mir jetzt " Frau Komachi empfiehlt ein Buch" auf meinen Reader geladen und bin von dem Roman recht angetan. Er ist interessant, flüssig geschrieben und macht Freude beim Lesen.
Ich hab nach der "Frau Komachi" noch folgendes gerne gelesen:
"Das Restaurant der verlorenen Rezepte" ... von Hisashi Kashiwai
Soll eine Reihe werden und dieses Jahr erscheint wohl schon der nächste Band!
Ich hab eine ganze Anzahl von "Japan-Büchern" in den letzten Jahren für mich entdeckt und stelle vielleicht demnächst mal das Land Japan im Strang um die literarischen Weltreise ein.
Die "Frau Komachi" habe ich ruck zuck fertig gelesen. Mag nun keine "Weltliteratur" sein, aber das Buch ist keineswegs oberflächlich und trotzdem angenehm zu lesen. Ich mag keine Bücher mit Weltuntergangsstimmung, die reale Welt ist momentan traurig genug.
Zitat von kaffeewasser1 im Beitrag #1589ich hab es mir letzte woche freudig gekauft, weil ich fan von ihr bin - und ich bin seeeeehr enttäuscht. komme gar nicht rein, finde es anstrengend und gar nicht so zeruya-shalev-mäßig.
Ist das die Neuauflage ihres Erstlingsromans? Da hat sie vielleicht noch geübt ;-)
"Schicksal" muss ich mir endlich mal besorgen, das fehlt mir noch in meiner Shalev-Sammlung. Ich mag die Autorin sehr und war insbesondere von "Mann und Frau", "Schmerz" und "Späte Familie" sehr angetan.
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Es ist einfach ganz anders als die anderen Bücher, nicht so fließend und nachvollziehbar und geschichtenerzählend, sondern eher popkulturmäßig (nee, das ist das falsche Wort, aber kommt dem nahe, was ich sagen will), provokant, wie ein zerrissener Innenbericht, vielleicht wie eine Skizze, wo Gedanken zu Kartoons werden und Metaphern Beine kriegen und sich verselbständigen (....äh, wird das jetzt auch mit doppeltem -st- geschrieben? oder bleibt es alt?)
Aber da ich es abgebrochen habe, kann ich so viel mehr darüber gar nicht sagen.
Für mich fühlte es sich an, als erzählt jemand von sich, der sich absolut nicht mag und in großer Bedrängnis versucht, sich vor einer unverständnisvollen Außensicht zu verteidigen, zu rechtfertigen, zu beschreiben, sich verständlich zu machen. Und irgendwie waren die Bilder auch keine schönen, sondern eher drastisch.
Ich mag den Stil sehr, obwohl man sehr aufmerksam sein muss und ich zugegebenermaßen manchmal beim Lesen ein wenig "schludere". Es ist gut lesbar, aber es springt zwischen Jahren und Ereignissen hin und her ohne dass das "angekündigt" wird - also keine praktische Jahreszahl über Abschnitt oder Kapitel. Man muss selber aufpassen. Aus diesem Grund war ich ganz am Anfang auch etwas verwirrt, aber die Verwirrung legt sich und dann ist es ein unterhaltsamer, gut geschriebener Roman, der einen in Nullkommanix in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts transportiert. Ich habe die 70er bewusst erlebt, und sehe jede beschriebene Farbe und rieche jeden Geruch. Ganz großes Lese-Kino.
Ich mag eigentlich keine Wirtschaftsromane oder ähnliches, aber zum Glück spielt dieser Aspekt hier nur eine ganz kleine Rolle, obwohl es um Mauscheleien, Subventionen und Hinterzimmer-Absprachen geht. Um die Hauptpersonen herum entwickelt sich ein ziemlich detailgetreues und teilweise erschreckend treffendes Gesellschaftsbild der Nachkriegsjahre bis in die 1970er hinein.
Manche Dinge sind vermutlich noch immer genauso, und das ist ziemlich erschreckend:
"Sie hatte es ihm noch nie erklärt. Weil es vulgär gewesen wäre, das alles auszusprechen. Wie es immer nur darum ging, möglichst viele Bälle in der Luft zu halten. Dass man das höchste Gebäude der Stadt nicht deshalb baute, weil jemand das Gebäude brauchte, die Tausenden von Quadratmetern Bürofläche, die es darin geben würde. Sondern, weil es ging. Weil man die Grundstücke hatte [...]. Weil man die Pläne für das Gebäude hatte. Weil man die Baufirma hatte [...]. Weil man die Verbindungen hatte [...].Ob dabei am Ende ein Gebäude herauskam, das jemand mieten, kaufen, versteigern oder pleite gehen lassen wollte, war unerheblich. Solange es immer weiterging, die Bälle in der Luft blieben und danach wieder was Neues kam."
Bei ungefähr der Hälfte des Buches fiel mir auf, dass die Farbe "braun" darin sehr oft vorkommt. Dasselbe gilt natürlich auch für orange oder grün. Aber schon auf Seite 15 heißt es: "Braun schien die Farbe des Jahrzehnts zu werden, das zeichnete sich ab, aber niemand sprach darüber..."
Die nicht bewältigte, verdrängte Vergangenheit spielt ab und zu eine Rolle: "Bauen war das, woran alle sich festhalten konnten, fünfundvierzig, achtundvierzig, dreiundfünfzig, neunundfünfzig. Alles andere hatte Zeit. Das mit den Nazis, das mit der Demokratie, das mit der Geschichte, immer nur Streit, aber, guck mal, aufbauen müssen wir das ja eh. Je schneller, je lieber. Mit anpacken, das war alles, was jetzt zählte."
Um einen über-strapazierten Ausdruck zu verwenden: ich feiere dieses Buch.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Ich lese gerade Die Mansarde von Marlen Haushofer. Wurde sofort reingezogen in diese Ehe, diese Beschreibungen der Alltäglichkeiten, den (noch) im Dunkeln liegenden Ereignissen in der Vergangenheit. Die Distanz ihrer Hauptfigur zu ihren Kindern - schwer auszuhalten und doch vertraut.
Ich hab eine ganze Anzahl von "Japan-Büchern" in den letzten Jahren für mich entdeckt und stelle vielleicht demnächst mal das Land Japan im Strang um die literarischen Weltreise ein.
Darüber würde ich mich sehr freuen, Blondine, obwohl ich nicht immer dazu komme, alles nachzulesen.
Ganz so oft war's bei mir noch nicht, aber 4-5 Durchgänge hat der bei mir auch :)
Gelesen, auf deutsch gehört von Rufus Beck und auf englisch gehört von Stephen Fry (noch mal eine ganze Ecke genialer als der Beck, finde ich ... ich liege schon am Boden, wenn der nur "Poltergeist" so very British ausspricht!)
Ich hoffe, zu gegebener Zeit auch die nächste Generation zu potterisieren, aktuell sind sie noch ein bisschen zu jung dafür. Der Große ist zwar schon 8, aber ein ziemlicher Schisser
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Zitat von PiazzaNavona im Beitrag #1610Ich lese gerade das dritte Mal "Harry Potter und der Gefangene von Azkaban" vor.
Is ja lustig. Genau diesen Band habe ich in den Faschingsferien auch teilweise vorgelesen. Tochter kam bis zur Mitte des Buches alleine und wollte dann unbedingt den Film dazu sehen.
Und ich fange dieses Wochenende mit dem aktuell neu erschienene Buch um Kinderarmut des Theologen und Arche Gründers Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher an:
"Das Verbrechen an unseren Kindern" Warum junge Menschen scheitern und was wir dagegen tun müssen!
Dieses Buch wurde kürzlich durch ein Interview im Stern vorgestellt und gibt wohl einen Überblick über Erkenntnisse aus 30 Jahre Archearbeit und stellt den Zusammenhang zur verfehlten Politik dieser Jahre her.
Dieses Interview könnt ihr selbst recht schnell alle googeln ... so Euch das interessiert ... und ich lese dann also mal los!
Diese Woche gelesen: Dustin Thao - Bleib bei mir, Sam.
Ein schönes Jugendbuch rund um das Thema Trauern und Loslassen, wenn auch recht vorhersehbar und mit einigen Stelen, die "zu einfach" aufgelöst wurden.
Zitat von Blue2022 im Beitrag #1616....verstehe die guten Rezensionen nicht so recht.
Das habe ich mir auch schon öfters gedacht! Aber natürlich werden weder die Verlage noch die Geschäfte über ihre Bücher schreiben, dass sie "Mist" sind! Das sind alles Bestseller!
Es gibt von Harry Potter im Deutschen noch eine zweite Hörfassung und zwar von Justus von Manteuffel gelesen. Mein Potterfan-Freund ist sehr angetan davon.
Die Stephen Fry -Version muss ich mir unbedingt zulegen. Fry verehre ich eh sehr. Er hätte mE auch einen guten Professor Slughorn abgegeben.
"Der doppelte Erich. Kästner im Dritten Reich" von Tobias Lehmkuhl.
Ich bedaure ein wenig, dass ich nicht zuerst eine umfassende Kästner-Biografie gelesen habe, aber man kann vieles ja - wenn auch nicht im Detail - online nachlesen. Definitiv bringt es mich dazu, mehr von und über Kästner lesen zu wollen. Ich empfinde große Sympathie für ihn und kann sein Verhalten gut nachvollziehen. Er ist ein Charakter, der mich sehr fasziniert.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)