Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1519Kontrastprogramm: das hier erwähnte "22 Bahnen" lag ebenfalls in der Dorfbücherei und durfte mitkommen. Nach den ersten paar Seiten bin ich schon "drin". Danke für den Tipp!
Bleib dran, auch wenn es ein coming-of-age-Roman ist!
Zitat von Twix im Beitrag #1523Ich war ja großer Fan von Benedikt Wells und den Büchern "vom Ende der Einsamkeit und Fast genial"
Ich mochte bisher alles von ihm, wobei mir "Fast genial" insgesamt am wenigsten gefallen hat (was aber beileibe nicht "schlecht" bedeutet, es fiel nur für mich im Vergleich zu den anderen etwas ab, und bei dem Schluss weiß ich bis heute nicht, ob ich den nun eigentlich genial oder bescheuert finde ).
Ich habe am Wochenende "Long Bright River" von Liz Moore ausgelesen, gefiel mir gut und hat mich an verschiedenen Stellen ziemlich überrascht. Es ist nicht in erster Linie ein Krimi, sondern eher eine Art Sozialstudie, liest sich aber streckenweise genauso spannend, und ein paar Krimi-Elemente sind schon drin, es gibt einen Mörder, der frei rumläuft und Prostituierte umbringt und die Erzählerin ist Polizistin in einem miesen Viertel von Philadelphia. In der Gegenwartshandlung sucht sie ihre Schwester, die nicht von den Drogen wegkommt und anschaffen geht und jetzt spurlos verschwunden ist, parallel dazu schält sich nach und nach die Vergangenheit der Schwestern heraus.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
Moderatorin in Kultur und Unterhaltung | Mode und Kosmetik | Andere Sprachen - anderes Leben | Photographie | Hobbies aller Art
Ich lese gerade "Die karierten Mädchen" von Alx Hennig von Lange
Inhalt: Die über 90-jährige Klara ist blind und kann ihr Haus schon lange nicht mehr allein verlassen. Ganz unerwartet wird die Tür aufgestoßen, hinter der sie ihre Vergangenheit verschlossen hat. Ergreift sie ihre letzte Chance, ihr bestgehütetes Geheimnis – die Geschichte ihres Lebens – zu offenbaren? Siebzig Jahre zuvor: Klara ist überglücklich; mitten in der Weltwirtschaftskrise 1929 bekommt sie eine Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum. Als eines Tages dort ein Baby abgegeben wird, fühlt sie sich der kleinen Tolla auf Anhieb stark verbunden. Bald spitzt sich die wirtschaftliche Lage zu. Klara, die das Heim inzwischen leitet, sucht die Nähe der neuen Machthaber in der Hoffnung auf Rettung. Zu spät erkennt sie, mit wem sie sich eingelassen hat. Und dann ist sie plötzlich selbst in Gefahr: Denn Tolla, das Waisenmädchen, das inzwischen wie eine Tochter an Klaras Seite lebt, ist jüdischer Herkunft.
Liest sich auf den ersten Seiten gut - wahrscheinlich werde ich mir den zweiten Band auch zulegen. Thema ist so bedrückend aktuell wie wichtig
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. - Charlie Chaplin -
Bleib dran, auch wenn es ein coming-of-age-Roman ist!
Ich hab's an einem Tag gelesen! Bin vollkommen begeistert von der Autorin und dem Buch.
Zitat von ralice im Beitrag #1530Wie findest du es? " Die Vermessung der Welt" habe ich gerne gelesen, ist "Lichtspiel" auch empfehlenswert?
Ich habe "Lichtspiel" vor kurzem gelesen, und "empfehlenswert" ist eine Untertreibung. Für mich das beste Buch, das ich in den letzten Jahren in der Hand hatte. Ich fand schon "Die Vermessung der Welt" klasse, "Lichtspiel" ist nochmal eine Klasse besser. Und für die, die die "Vermessung" nicht mochten, wäre "Lichtspiel" trotzdem einen Leseversuch wert, weil es "anders genug" ist. "Tyll" kenne ich noch nicht, weil mein Interesse für das Thema und die Zeit auf einer Skala von Null bis Zehn ungefähr bei "minus 5" liegt. Ist dieses Kehlmann-Buch trotzdem zu empfehlen, auch wenn einen die Rahmenumstände nicht interessieren?
Ich möchte gern hier ein Buch empfehlen, dass ich schon vor längerem gelesen habe: "Besichtigung eines Unglücks" von Gerd Loschütz. Es "besichtigt" die Umstände, die zum größten Zugunglück in der deutschen Geschichte führten (nein, nicht 1998 sondern 1939), eingebettet in eine Rahmenhandlung, die es gar nicht unbedingt gebraucht hätte, weil der Bericht an sich so großartig ist. Die Sprache ist klar und sachlich, trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - vermittelt sie die Tragik des Geschehens. Die eigentliche Hauptperson des Romans ist der Zufall. Eine Verkettung unglücklicher Umstände, wie man so schön sagt. Man wird von Anfang an in die Geschichte hineingesogen und schaudert angesichts der vollkommenen "Zufälligkeit" und zugleich "Unausweichlichkeit" der Ereignisse.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1531Ich hab's an einem Tag gelesen! Bin vollkommen begeistert von der Autorin und dem Buch.
Die "22 Bahnen"? Da hatte @Twix glaube ich gesagt, es sei nicht soo gut...? Ich leihe es mir das nächste Mal in der Bücherei aus.
Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1531Ich habe "Lichtspiel" vor kurzem gelesen, und "empfehlenswert" ist eine Untertreibung. Für mich das beste Buch, das ich in den letzten Jahren in der Hand hatte. Ich fand schon "Die Vermessung der Welt" klasse, "Lichtspiel" ist nochmal eine Klasse besser.
Bin erst ganz am Anfang - bin gespannt. Vermessung der Welt mochte ich sehr.
Nachtkatze: Kennst du von Thomae "Brüder"? Vielleicht auch was für dich.
Zitat von frauclooney im Beitrag #1528Ich lese gerade "Die karierten Mädchen" von Alx Hennig von Lange
[...]
Liest sich auf den ersten Seiten gut - wahrscheinlich werde ich mir den zweiten Band auch zulegen. Thema ist so bedrückend aktuell wie wichtig
@frauclooney, berichte doch mal, wie es dir dann insgesamt gefallen hat. Die Autorin erinnert mich an eine Zeit in den 90ern, den Namen hab ich ja schon lange nicht mehr gehört.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"Data is not information and information is not knowledge." Phillip Adams, Australian journalist
“It’s what you read when you don’t have to, that determines what you’ll be when you can’t help it.” Oscar Wilde
Stimmt, die war doch damals auch eins der deutschen "Fräuleinwunder" in der Literatur wie auch Judith Hermann u.a. Mit denen konnte ich wenig anfangen, aber das hier klingt thematisch gut.
Ich habe gerade "TransAtlantic" von Colum McCann angefangen. Es geht um zwei englische Ex-Militärflieger, die 1919 Ambitionen haben, den ersten Transatlantikflug in der Geschichte hinzulegen. Ich bin noch nicht sehr weit, aber die Schilderung eines Testflugs über die Irische See ist sehr eindrucksvoll und zeigt, was für Abenteurer das waren und was für wacklige Rappelkistchen sie geflogen sind, mit Stoffrumpf und ohne jegliche Annehmlichkeiten und Sicherheitsvorkehrungen. An die oft sehr kurzen Sätze muss ich mich noch ein bisschen gewöhnen, aber die Geschichte selbst gefällt mir.
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Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1507"Melody" von Martin Suter. Ich mag es gar nicht aus der Hand legen...
Ich hatte neulich einige Seiten online als "Leseprobe" gelesen und hab es mir bestellt und heute abgeholt. Ich freu mich schon sehr auf's Lesen.
😃 Ich ebenso! Habe gestern die Lesprobe gelesen und es heute für den Reader bestellt, obwohl ich 22,70 schon recht happig finde! Wird heute meine " Gute-Nacht-Lektüre"!
Zitat von ralice im Beitrag #1537😃 Ich ebenso! Habe gestern die Lesprobe gelesen und es heute für den Reader bestellt, obwohl ich 22,70 schon recht happig finde!
Ich finde die Buchpreise auch happig, aber: Dieses Buch ist es wert.
Ich habe gestern mit Mord in Sunset Hall von Leonie Swann
angefangen und bin direkt reingekommen
Auch ein britischer Roman, auch spielen ältere/alte Menschen die Hauptrolle, ebenfalls werden die Charaktere beschrieben und dennoch ist "die Energie", der Stil komplett anders
Interessant für mich, innerhalb von 1 Woche plötzlich 2 ähnliche und doch so unterschiedliche Romane zu beginnen
Zitat von Blue2022 im Beitrag #1538.... Ich finde die Buchpreise auch happig, aber: Dieses Buch ist es wert.
Unbedingt! Liest sich sehr angenehm, ist in sich stimmig, wirkt lebensecht und macht auf jeder Seite neugierig, wie es weitergeht! Anders als Nachtkatze finde ich die Beschreibungen der Speisen, liebevoll von der Haushälterin zubereitet, äußerst gelungen. Würde mich da gerne dazu setzen, klingt alles immer sehr lecker! Aber ich mochte es auch, wenn Frau Brunetti am Herd stand und ihre Köstlichkeiten zubereitete! Für mich sind das sehr liebevolle Details, die die Handlung im Buch lebensecht macht!
Zitat von ralice im Beitrag #1537😃 Ich ebenso! Habe gestern die Lesprobe gelesen und es heute für den Reader bestellt, obwohl ich 22,70 schon recht happig finde!
Ich finde die Buchpreise auch happig, aber: Dieses Buch ist es wert.
Deshalb leihe ich, wo immer es geht. Ansonsten kaufe ich viel second hand. Bei "Lichtspiel" konnte ich aber nicht mehr warten :-)
Das Thomae-Buch habe ich mir mal "vorgemerkt"!
Gestern habe ich mir eine Fernleihe abgeholt: Die Bild-Biografie von Bertrand Badiou über Paul Celan. Das Buch sollte ja eigentlich schon 2020 erscheinen, im großen Celan-Jahr (50. Todestag, 100. Geburtstag. Ich bin noch immer traurig, dass so viele geplante events ausfielen. Und in diesem Fall gilt eben: vorbei ist vorbei. Nur eine Ausstellung im DLA konnte ich besuchen). Der Preis liegt bei 68€. Es ist es sicher wert, trotzdem ein happiger Preis.
Ansonsten lese ich gerade: "Aspergers Schüler" von Laura Baldini. Ich bin nach ca. 80 Seiten etwas enttäuscht: der Schreibstil ist ziemlich banal. Ich finde auch, dass die Hauptfigur erstaunlich wenig über ihr Forschungsobjekt weiß, der Charakter nervt mich. Die Dialoge klingen nicht "echt", und das stört mich an Büchern immer sehr. Mal schauen, ob es mich wenigstens handlungstechnisch mitnimmt.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Ich hab gerade das Hörbuch "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" der Debütroman von Daniela Krien gehört. "Eine Liebe, die alles hinwegfegt. Zu einem Mann, der mehr als doppelt so alt ist wie Maria und der ein dunkles Geheimnis trägt. Während die Weltgeschichte im heißen Sommer 1990 Atem holt, während ein ganzes Land sich umwälzt und die Atmosphäre vibriert von Möglichkeiten, wird ein junges Mädchen zur Frau und Geliebten. Es geschieht Erschütterndes, außen wie im Inneren, und die fatale Verstrickung der zwei Liebenden endet brutal." Ich hatte vorher von Daniela Krien schon ein neueres Buch gelesen, Der Brand. Und da ist schon deutlich eine Entwicklung drin. Aber ich mochte auch das "Irgendwann..." ganz gerne. Gelesen war es von Anna Thalbach.
Zitat von frauclooney im Beitrag #1528Ich lese gerade "Die karierten Mädchen" von Alx Hennig von Lange
[...]
Liest sich auf den ersten Seiten gut - wahrscheinlich werde ich mir den zweiten Band auch zulegen. Thema ist so bedrückend aktuell wie wichtig
@frauclooney, berichte doch mal, wie es dir dann insgesamt gefallen hat. Die Autorin erinnert mich an eine Zeit in den 90ern, den Namen hab ich ja schon lange nicht mehr gehört.
Sehr gerne, Frangipani Also, durch den ersten Teil bin ich quasi "durchgerauscht". Mir hat es sehr gut gefallen, weil es den Widerspruch sehr gut darstellt und erklärt. Die junge, stolz auf ihre Eigenständigkeit, Frau, die vor allem besorgt um das Heim (und ihren Broterwerb) ist, sich mit den neuen Machthabern arrangiert (nicht gutheißt), um das Heim und ihre Aufgabe zu schützen und weiter bestehen zu lassen. Die sehr sehr lange die Augen verschließt und denkt, dass die Machtergreifung durch die Nazis schon "nicht so schlimm wird" und mahnende Stimmen nicht hören will. Und die sich nach der Reichskristallnacht die Frage stellt" Wann haben wir versäumt, dagegen anzugehen". Zumal sie erst da erkennt, in welcher Gefahr ihr jüdisches Ziehkind ist.
Beklemmend realistisch wenn man schaut, was momentan in DE jedes Wochenende los ist. Und ich hoffe sehr, dass wir nicht nur rechtzeitig für die Demokratie auf die Straße gehen sondern auch den richtigen Weg weitergehen und das entscheidende Kreuzchen an der richtigen Stelle setzen.
Wie auch immer, ich habe mir sofort den zweiten Band auch runtergeladen und lese sehr gerne weiter
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Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1541Die Dialoge klingen nicht "echt", und das stört mich an Büchern immer sehr.
Wenn Dialoge hölzern, unecht, gestelzt, erklärbärhaft oder nach schlechter Vorabendserie klingen, bin ich auch sehr empfindlich.
Das fällt mir leider zunehmend auf. Von diesem Buch hatte ich mir mehr literarische Qualität erwartet, aber es ist einfach einer dieser "historischen Romane" mit denen wir seit Jahren überschwemmt werden. Meine Erwartung war eher etwas im Stil von "Monde vor der Landung" oder "Besichtigung eines Unglücks", aber davon ist dieses Buch weit, weit entfernt. Ich werde es trotzdem zu ende lesen, weil das Thema einfach sehr interessant ist. Aber behalten oder nochmal lesen werde ich es sicher nicht.
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Danke für den Bericht, @frauclooney. Ich werd mir dann mal eine Leseprobe organisieren. 🌷
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Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1531... Ich habe "Lichtspiel" vor kurzem gelesen, und "empfehlenswert" ist eine Untertreibung. Für mich das beste Buch, das ich in den letzten Jahren in der Hand hatte.
Ich lese es zur Zeit und es gefällt mir auch sehr gut! Das beste Buch der letzten Jahre wird es aber für mich nicht!
Zitat von Blondine im Beitrag #1493Ja... aber das Miller könnte man auch 12jährigen in die Hand drücken, so harmlos hab ich diese Themen noch nie aufbereitet gesehen und finde es zwar unterhaltsam und romantisch, aber doch auch leicht unerwachsen und seicht.
Als Du, Blondine, dies schriebst, war ich noch am Anfang der "Circe"-Lektüre und konnte das mit der 12jährigen nachvollziehen.
Jetzt habe ich es zuendegehört und sehe das nicht mehr so: Klar kann es auch eine 12jährige lesen und hätte Spaß dran, aber als 12jährige hätte ich den Bezug zu mir selbst sicher weitaus weniger gesehen als heute. Und darum liest man ja (- also zumindest ich): Um etwas vom eigenen Leben wiederzufinden, aber von einer anderen, unerwarteten Perspektive aus betrachtet, um so eine Resonanz zwischen Roman und einem selbst herzustellen, die über den puren Unterhaltungswert einer Lektüre hinausreicht. Circe... war ja eine grandiose Spätentwicklerin, das hat sie mit mir definitv gemeinsam. Und ihre Naivität: Obwohl ihre engere und weitere Herkunftsfamilie immer ihr wahres Gesicht gezeigt hatte, war Circe dennoch lange zu gutgläubig, ihr fehlte das Vorstellungsvermögen für die Abgründe. Darin erinnerte sie mich an Dagny Taggert aus "Atlas Shrugged", die ja ebenfalls sehr lange an nicht vorhandene gute Motive ihres Umfelds geglaubt hatte. Dieses allmähliche Erwachen von Circe und die damit einhergehende Emanzipation und zunehmende Souveränität gefielen mir, und natürlich, dass sie immer ihr eigenes Ding machte, v.a. das letzte große. Fazit: Sehr gute Unterhaltung und erbauliches Coming-of-Age (mit jahrhundertelanger Verzögerung - aber gerade das war für mich der Clou). Note 2plus
Ich fand "Circe" auch weder seicht noch unerwachsen. Und mir ging es wie Galah, hier und da habe ich mich selbst in ihr wiedergefunden.
Bei mir geht es gerade ein bisschen schleppend voran mit der Lektüre, was aber hauptsächlich daran liegt, dass die Lesezeit leider begrenzt ist und ich zweigleisig unterwegs bin. Über "Unruly" von David Mitchell hatte ich ja schon bei den Sachbüchern geschrieben, das finde ich nach wie vor witzig und informativ, und "TransAtlantic" überrascht mit einer erstaunlichen Themenvielfalt auf wenigen Seiten. Neben den bereits erwähnten Flugpionieren geht es um den Anti-Sklaverei-Aktivisten und Ex-Sklaven Frederick Douglass, der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Irland reist, als dort von einer beginnenden Hungersnot gemunkelt wird, um einen US-Senator, der 1998 am Zustandekommen des Karfreitagsabkommens beteiligt ist und eine ausgewanderte Irin, die Douglass kurz begegnet ist und 20 Jahre später als Lazaretthelferin am Rande der Bürgerkriegs-Schlachtfelder in den USA arbeitet.
Colum McCann kann in wenigen Worten und kleinen Episoden ganz viel Atmosphäre schaffen, das gefällt mir sehr, und ich bin gespannt, welche Querverbindungen es noch zwischen den einzelnen Handlungssträngen geben wird.
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