Zitat von ViolaFaber im Beitrag #1450Blue, bekommst du die Bücher, die du lesen möchtest, immer gleich in der Bücherei? Grade neue Sachen sind bei uns oft schon ausgeliehen und teilweise dann auch noch von anderen Leuten vorbestellt, sodass es oft dauert, bis ich selber da "rankomme".
Unsere Dorfbücherei hier am Ort wird tatsächlich exzellent geführt. Daher sind immer viele anspruchsvolle Titel sofort da, so dass man immer eine tolle Auswahl hat oder mit einer Vorbestellung innerhalb von vier Wochen ausleihbar. In einer größeren Stadt musste ich auch öfter mal ein halbes Jahr auf ein Buch warten.
Bei mir ist es leider auch so, dass in der nächstgrößeren Stadt die neuen Bücher meist ausgeliehen sind. In der Dorfbücherei gibt es hauptsächlich Krimis, Kinderbücher und historische Romane. Seltenst mal wirklich aktuelle Bücher.
Ich habe gestern "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann beendet. Selten (oder noch nie?) hat mich ein Buch so begeistert, es ist einfach perfekt. Ich wollte es eigentlich irgendwann mal ausleihen, konnte dann aber nicht mehr warten, weil mich das Thema so interessierte, und bin schwach geworden und habe es gekauft. Zum Glück, denn ich werde es sicher mehrmals lesen.
Zwei andere Bücher, die mich in letzter Zeit (etwas weniger, aber doch auch) begeistert haben, waren "Monde vor der Landung" von Clemens J. Setz und "Besichtigung eines Unglücks" von Gerd Loschütz. Ich suche mir meine Romane hauptsächlich nach der Thematik aus, und am meisten mag ich Romane, die tatsächliche Ereignisse oder echte Personen verarbeiten (aber keine "Historischen Romane" wie die diversen Hebammen, Glasbläserinnen, Fotografinnen etc.).
Im Radio hörte ich gestern einen Auszug aus dem Hörbuch "Echtzeitalter" von Tonio Schachinger. Lesen würde ich es eher nicht wollen, weil ich keine Coming-of-Age Romane mag, aber das Hörbuch klang interessant und sehr gut gelesen.
Doris Knechts "Die Nachricht" habe ich auch kürzlich gelesen, obwohl mich das Thema zunächst eher abgestoßen hat (stalking). Schließlich hat es mich aber sprachlich und inhaltlich doch überzeugt.
Das Buch des letztjährigen Buchpreisgewinners Kim de l'Horizon, "Blutbuch", gehört ebenfalls zu den Romanen, die mich in letzter Zeit begeistert haben. Als Kontrastprogramm dazu "Zwischen Menschen" von Juli Zeh und Simon Urban. Wut-Bäuerin und woker Journalist im Dialog zwischen Gendersternchen und Bürokratie-Irrsinn. Lesenswert.
Ich möchte mehr Bücher aktueller deutschsprachiger Autor:innen lesen, aber auch wieder die Klassiker des 20. Jahrhunderts (Mann, Zweig, Roth, Frisch etc.). So viele Bücher, so wenig Zeit!
"Wie ihr's euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt." Erich Kästner, Marschliedchen (1932)
Zitat von frangipani im Beitrag #1446Ich hab gerade das neueste Buch von Charlotte Wood gelesen (die Autorin von 'Ein Wochenende') - 'Stone Yard Devotional'
Das klingt auch sehr nach meinem Beuteschema. Danke für den Tip, davon hatte ich bislang noch gar nichts gehört.
Ich schmökere gerade was Nettes, das mir meine Kollegin mit dem sehr kompatiblen Buchgeschmack geliehen hat: "The Other Bennet Sister" von Janice Hadlow. Quasi ein Spin-off von "Stolz und Vorurteil" oder vielmehr eine andere Perspektive auf die Geschichte. Im Mittelpunkt steht die bei Jane Austen so fürchterlich blass bleibende Mary Bennet. In diesem Buch darf sie endlich mal zu Wort kommen. Weil sie nicht so hübsch ist wie ihre Schwestern, wird sie von ihrer Mutter entweder kritisiert oder links liegen gelassen, und auch der belesene Vater erkennt nicht, dass Mary sich nach geistiger Nahrung sehnt und liebend gerne mit ihm über Bücher und Philosophie diskutieren würde. Kurz, weder die Eltern noch die Schwestern verstehen die introvertierte junge Frau, auch, weil sie nach außen hin abweisend und streberhaft wirken kann und ihre Interessen so gar nicht mit dem zusammenpassen, was man im frühen 19. Jahrhundert von einer jungen Dame erwartet. (Ich habe mir beim Lesen schon oft gedacht, dass sie es heute viel einfacher hätte, da würde sie vermutlich einfach in eine kleine Wohnung ziehen und da glücklich mit einem Haufen Bücher zusammenleben )
Hadlow schafft es gar nicht schlecht, den Stil von Austen aufzugreifen, ohne ihn künstlich nachzuahmen, und kann sich auch gut in die Probleme jener Zeit hineindenken, in der Frauen von einem gewissen Stand, aber ohne das nötige Kleingeld nur die Wahl zwischen Heirat oder altjüngferlichem Gouvernantendasein hatten. Lustigerweise fand ich das Original gar nicht sooo fesselnd und eher manieriert, aber in die bücherversessene Mary, die sich nichts aus Bällen und Etikette macht, kann ich mich ganz gut hineinversetzen.
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Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1453Bei mir ist es leider auch so, dass in der nächstgrößeren Stadt die neuen Bücher meist ausgeliehen sind. In der Dorfbücherei gibt es hauptsächlich Krimis, Kinderbücher und historische Romane. Seltenst mal wirklich aktuelle Bücher.
Ich habe gestern "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann beendet. Selten (oder noch nie?) hat mich ein Buch so begeistert, es ist einfach perfekt.
Auf meiner Liste, was ich in unserer Bücherei neben "Lichtspiel" und "Echtzeitalter" ausleihen will, steht aktuell:
Kubsova - Marschlande Timm - Alle meine Geister Rabe - Die Möglichkeit von Glück Auster - Baumgartner Schlink - Das späte Leben
@ Nachtkatze: Nenne mir mal noch 3 Bücher, die dir gefallen haben. Ich mochte dein Posting so sehr.
Ich möchte mir "Die Infantin trägt den Scheitel links" von Helena Adler kaufen. Helena Adler ist vor wenigen Tagen leider verstorben. Schon als das Buch herauskam war es auf meiner Liste, aber ich habe es immer weitergeschoben. Nun möchte ich es wirklich lesen.
Auf meiner Liste, was ich in unserer Bücherei neben "Lichtspiel" und "Echtzeitalter" ausleihen will, steht aktuell:
Kubsova - Marschlande Timm - Alle meine Geister Rabe - Die Möglichkeit von Glück Auster - Baumgartner Schlink - Das späte Leben
@ Nachtkatze: Nenne mir mal noch 3 Bücher, die dir gefallen haben. Ich mochte dein Posting so sehr.
Die erwähnten Bücher sind im Großen und Ganzen die Romane, die ich in den letzten Monaten gelesen habe. Außerdem "Sisi" von Karen Duve (auch nicht übel), "Eine Handvoll Leben" von Marlen Haushofer (die Autorin mag ich, besonders "Die Wand" hat mich sehr beeindruckt) und "Ein liebender Mann" von Martin Walser (wir waren letztes Jahr in Marienbad und Karlsbad, daher war das Buch ein Muss).
"Alle meine Geister" hatte ich ausgeliehen, aber dann hat es mich doch nicht interessiert (wie gesagt, Coming-of-age-Geschichten sind nicht so meins).
Ansonsten habe ich mich durch einige der großartigen Biografien von Oliver Hilmes gelesen: "Witwe im Wahn", "Cosimas Kinder" und "Herrin des Hügels". Von ihm gibt's noch einiges, das ich gern lesen möchte.
Auf meiner Roman-Wunschliste stehen: "Das späte Leben" (Schlink), "Das Cafe ohne Namen" (Seethaler) und "Aspergers Schüler" (Laura Baldini).
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Oh, Witwe im Wahn war super. Die Alma war schon sehr speziell!!
"Die Wand" will ich auch seit Ewigkeiten lesen. Ich seh grad, da gibt's ein Hörbuch mit der Julia Stemberger ... Das wär eigentlich ein guter Einstieg in die Sparte oder eher Wiedereinstieg - das letzte Mal Hörbuch gab's bei mir vor über 30 Jahren. (Der Mann mit dem roten Zylinder!)
Ein paar Schlink (Schlinks? Schlinke?) dürfen auch gerne sein. Kenne nur die Vorleserin, interessant klingen: Liebesfluchten und Heimkehr
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"Die Enkelin" hat mir gut gefallen, trauriges, berührendes Buch.
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Schlink - Die Frau auf der Treppe. Das hab ich mal vor Jahren gelesen und es gefiel mir gut.
Spielt in meiner Ecke.
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Zitat von Nachtkatze im Beitrag #1458Ansonsten habe ich mich durch einige der großartigen Biografien von Oliver Hilmes gelesen: "Witwe im Wahn", "Cosimas Kinder" und "Herrin des Hügels". Von ihm gibt's noch einiges, das ich gern lesen möchte.
Kenne "Herrin des Hügels" und fand es super.
Der aktuelle Seethaler ist noch auf meine Liste gewandert, danke fürs Erinnern.
Danke, fritzi! Gestern war ich bissl zu faul, die Inhaltsangaben nachzugooglen, die nicht auf wiki standen. Klingt traurig, aber gut.
@aqua: ist schon okay, muss ja nicht jeder alles mögen. Ich kann z.B. mit Ian McEwan null anfangen. Joyce Carol Oates und Fay Weldon früher: ja!! Jetzt: nah ... Ist eh gut, sonst käme man in diesem Leben ja nimmer hinterher mit aller Lektüre. (Übrigens: auch manche Bücher in englischer Übersetzung - wenn das Original etwa auf Japanisch oder Französisch geschrieben ist. Dann steige ich manchmal auf die deutsche um, die oft viel besser gelungen ist. Oder ich lasse es ganz, z.B. "Paprika", wo ich nach einem Kapitel aufgegeben habe.)
Ich lese gerade Mel Brooks' Autobiographie weiter - da bin ich zwischenzeitlich kurz 'rausgefallen' wg. Pause, hab aber dann rasch nochmal begonnen und jetzt laaft's. Der Mann kann einfach sooo gut Geschichten erzählen, klarerweise mit seinem berühmten Humor.
Ich lese gerade "Traumsammler" von Khaled Hosseini.
Inhalt Millionen Leser haben auf seinen neuen Roman gewartet: In ›Traumsammler‹ erzählt Khaled Hosseini die bewegende Geschichte zweier Geschwister aus einem kleinen afghanischen Dorf. Pari ist drei Jahre alt, ihr Bruder Abdullah zehn, als der Vater sie auf einem Fußmarsch quer durch die Wüste nach Kabul bringt. Doch am Ende der Reise wartet nicht das Paradies, sondern die herzzerreißende Trennung der beiden Geschwister, die ihr Leben für immer verändern wird.
Ein großer Roman, der uns einmal um die ganze Welt führt und in seiner emotionalen Intensität und Erzählkunst neue Maßstäbe setzt. Fesselnder, reicher, persönlicher als je zuvor.
Wieder mal sehr sehr gut zu lesen.
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. - Charlie Chaplin -
Ich habe mit Schuld und Sühne begonnen und hab noch einiges vor mir. Ist ja auch eher dick.
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Zitat von bazeba im Beitrag #1457Ich möchte mir "Die Infantin trägt den Scheitel links" von Helena Adler kaufen. Helena Adler ist vor wenigen Tagen leider verstorben. Schon als das Buch herauskam war es auf meiner Liste, aber ich habe es immer weitergeschoben. Nun möchte ich es wirklich lesen.
Ich habe vor wenigen Tagen durch Zufall vom Tod Helena Adlers gelesen, vorher war mir die Autorin vollkommen unbekannt. Jetzt habe ich "Die Infantin trägt den Scheitel links" in der Onleihe vorgemerkt, denn der Artikel hat mich neugierig auf diese Autorin gemacht, die wohl einen ganz eigenen Stil zu haben scheint (und ich kann das Buch auch für die aktuelle Lesechallenge nutzen).
Zitat von aquadiparma im Beitrag #1463Ich glaube manchmal, ich bin die einzige, die Schlink nicht mag
Glaube, generell mag ich ihn nicht so, "Der Vorleser" fand ich ein grandios, aber ich glaube, da hatte er das "Glück" auf diese ganz besondere Geschichte gekommen zu sein. Mit seiner Krimi-Reihe "Selbs Justiz", "Selbs Mord", "Selbs Betrug" konnte ich null anfangen und es zeigt sich bei ihm eine Neigung zum professoralen oder leicht pastoralen Ton, die mich stört. Bei der Enkelin fand ich es insofern nicht als störend, weil es bei der Erzählung aus der Sicht eines älteren Mannes passte und damit nicht so auffällig war.
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Zitat von aquadiparma im Beitrag #1470Meinst mit neu "Traumsammler" @Marie-Madeleine? Neu ist das nicht, sein letztes ja, aus 2013 aber schon.
Stimmt, neu ist es nicht. Ich lese seine Bücher sehr gerne, weil sie einen guten Einblick in das Leben in Afghanistan geben. Besonders berührt hat mich da "Tausend strahlende Sonnen" - und wenn ich mir, von aussen, die Situation nach der erneuten Machtübernahme durch die Taliban anschaue, könnte ich heulen..
Vielleicht gibt es ja irgendwann ein neues Buch von Hosseini - ich finde sie alle durchweg empfehlenswert
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