Lyanna, ich denk an Dich und schicke Herzenswünsche. Und danke, dass du deine Sorgen hier teilst, das ist so wichtig, miteinander Krisen zu bewältigen. Heute in der FAZ der Artikel des Autors Grossman, er beleuchtet die Komplexität des Geschehen. Wie können wir bei diesen Vorkommnissen nicht verzweifeln? Ich lese nur noch Nachrichten, die Bilder setzen mich sofort unter unglaublichen Stress. Uns . mir und meinem Mann , geht es gut und manchmal.... der Gedanke, ... darf es uns so gut gehen angesichts des Leids - und ich denke, wenn wir unsere innere Resilienz stärken und in unserem Umfeld positive Energie weitergeben und usnere Werte leben, dann ist es das Einzige, was wir tun können. Und ich habe eben wieder eine große Summe an Ärzte ohne Grenzen gespendet. IN Verbundenheit - an alle, die mich noch kennen und natürlich auch an die anderen. Uns verbindet unsere Menschlichkeit und der Anspruch, uns nicht selbst zu schaden durch Alkoholkonsum. Love Eure Ai alkfrai
Danke liebe ai, schön, dass du dich mal wieder meldest.
Natürlich kenne ich dich noch vom Schreiben, andere wahrscheinlich auch... Ich finde es schön, dass es euch gut geht, und das darf es auch ...das steht ausser Frage ... es nutzt keinem einzigen Menschen etwas, wenn wir alle aus Anteilnahme in Sack und Asche gehen... wir halten hier die Stellung und wenn möglich, die Energien hoch...
Mir geht es , im Gegensatz zu den Menschen in Kriegsgebieten, ja auch richtig gut. Ich sitze hier warm und trocken, habe keine weiteren Sorgen als die um das LEBEN MEINER kINDER :::das reicht mir bestimmt für eine lange Zeit... Selbst wenn die Kinder hier wären, würden wir um das Leben des zurückgebliebenen Papas zittern, der dort mit Sicherheit nicht weg kann.
Nur noch mal zur Erklärung und zum besseren Verständnis: Israel ist wunderschön, aber es ist nicht die Heimat meiner Kinder, sie sind dort für 3 Jahre ...im April nächsten Jahres ist die Zeit dort sowieso beendet ... dann kömmen sie erstmal nach Deutschland zurück. (so sie noch können) Mein Gedanke ist ...was wären da für Frau und Kinder schon ein paar Monate eher? Ich kenne ihre Überlegungen nicht ....ich kann sie nur ahnen ...
Aber das sind eben nur meine Gedanken. Auf alles andere habe ich absolut keinen Einfluss, wie ich schon schrieb ... aber die Familie verhandelt und wägt ab, habe ich gehört
Meine jüngste Tochter hat den "Israelis" ihre Wohnung angeboten, sie geht derweil zu einer Freundin oder schläft letztendlich wieder bei mir ... es ist für alles gesorgt, wenn sie plötzlich hier sind. Meine Schwester hat ihr Haus fertig für die Kinder aus Israel fertiggemaccht, auch für uns, falls wir mal flüchten müssen. Das Haus steht in einem winzigen Ort auf dem Land und meine Schwester meint, dort wäre es sicherer als in der Stadt ... vielleicht hat sie sogar recht?
Ich bekomme wieder morgens und abends ene kurze Nachricht aus Israel "We are ok", damit gebe ich mich zufrieden.
Ansonsten stelle ich fest, dass meine "Seele" oder mein Inneres hinter einer kleinen Mauer steht und beobachtet, was geschieht...so kann ich die Situation aushalten.
Liebe Clara, ich kann auch in den entsprechenden Strang, von dem wir gestern schrieben, nicht mehr reingucken. Ich habe noch eine Frage dort gestellt, die mit "ja" beantwortet wurde, das wars dann aber auch für mich ... mir wird übel, wenn ich dort noch lese ...alles Theorie aus dem Ohrensessel ..
die kleine Mauer ist für mich unbedingt erforderlich, weil ich mich dadurch emotional schützen kann. Ich beobachte nur, da mir bewusst ist, dass ich mehr nicht machen kann.
Ich bin froh, dass mir "die kleine Mauer" eingefallen ist, ich musste sie schon ganz häufiger mal nutzen, aber erstmal sah ich wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht ... bis mir einfiel, dass ich emotional auf verlorenem Posten stehe, wenn ich mich da so reinhänge. Ich hab gesagt, was ich sagen wollte und musste ... nun kann ich nur noch beobachten und abwarten ...
Wie du auch sagst ...es ist nicht leicht, aber machbar.
Gehts dir gut in der Klinik? Hast du dich schon ein bisschen an den Ablauf dort gewöhnt? Ist es ein Ort, in dem du schon mal warst?
Nur zur Info für euch und alle, die mit mir mitgefühlt haben ...das Mitgefühl verbleibt weiter bei den vielen Zivilisten, die das Land nicht verlassen können oder wollen und ausharren müssen ...auf beiden Seiten.
Eben schickte mir mein Schwiegersohn eine Mail ... sie haben sich nach einiger Überlegung doch entschlossen: meine Tochter und die Kinder sind mit der Luftwaffe aus Israel ausgeflogen und bereits in Deutschland. Sie beziehen eine Ferienwohnung, wahrscheinlich an ihrem früheren Wohnort und Tochter meldet sich, wenn sie ein bisschen Luft hat ...
Ich bin erleichtert und froh, dass es sich doch so entwickelt hat, wie ich es mir wünschte ...und nicht nur ich. Manchmal werden Wünsche doch wahr!
ich freue mich für dich und deine Lieben. Deinem Schwiegersohn wünsche ich, daß er unbeschadet an Leib und Seele seine Zeit, die er dort verbringt , warum auch immer, gut übersteht. Natürlich gilt das auch für alle Anderen.
Deiner Tochter und deinen Enkelkindern, wünsche ich eine Zeit der Ruhe.........,
Was für eine wunderschöne Nachricht. Eben hatte ich am Handy die Nachrichten über die Evakuierung gelesen. Ich sagte noch zu meinem Mann, wie lange wird das denn dauern, bis die Menschen von dort ausgeflogen werden können, die Luftwaffe kann immer nur 50 Leute mitnehmen...
Wollen wir froh sein, für die die in Sicherheit sind und für alle andere hoffen.
Liebe Lyanna, das ist eine schöne Nachricht! Dein Wunsch ist wahr geworden, und es ging so schnell. Ich freue mich für dich und wünsche der Familie weiterhin alles Gute.
Danke für deine Nachfrage, im Moment geht es mir ganz gut in der Klinik. Die ersten zwei Tage habe ich wieder als sehr stressig empfunden und war furchtbar aufgeregt und nervös.
Allerdings war ich schon mehrere Male hier, das letzte Mal vor zwei Jahren, und das macht es natürlich leichter. Mein Therapieplan für nächste Woche wurde gut mit mir abgestimmt, so dass es mir hoffentlich nicht zu viel wird.
Allerdings habe ich noch vor mir, dass eine zweite Person mit ins Zimmer kommt. In der ersten Woche habe ich privat dazu bezahlt. Das würde ich mir freiwillig nicht aussuchen und es erzeugt neuen Stress. Ich hoffe, dass ich wenigstens eine nette Mitbewohnerin bekomme und wir zusammen klar kommen.
Morgen werde ich noch allein sein und ich werde mich erstmal wieder aufs walken konzentrieren. Am Anfang berghoch...
Zitat von eva im Beitrag #2332 ...wie lange wird das denn dauern, bis die Menschen von dort ausgeflogen werden können, die Luftwaffe kann immer nur 50 Leute mitnehmen...
Wollen wir froh sein, für die die in Sicherheit sind und für alle andere hoffen.
Ich bin jetzt sehr froh für Dich 🙏
Danke ihr Lieben, ich bin wirklich sehr froh und ein unendlicher Druck ist von mir gewichen, wenn ich auch nicht weiss, wo sie inzwischen sind? Wahrscheinlich irgendwo bei Bonn oder erstmal bei Freunden ...wichtig ist für mich, dass sie dort raus sind. Es war wohl ein frommer Wunsch, anzunehmen, dass dort, wo sie wohnen, nichts Grösseres passieren könne ...ich weiss aber nicht, ob sie das so gesehen haben, ist aber auch sinnlos, darüber zu spekulieren ...sie sind raus.
Ich glaube, zwei kinder zählen als eine person, denn es sollen 51 an Bord der Bundeswehmaschine gewesen sein ... ich war immer der Meinung, in so einen grossen Vogel passen mehr als 250 Menschen ...ich hab mich wieder mal geirrt.
Alinchen, ich wünsche dir einen gelungenen Aufenthalt dort in der Klinik ...im Grunde bist du ja" wiedergekommen". Ich fand es immer schön, wenn ich dort wieder hinkam, wo ich schon mal war, es sei denn, es war dort schon das erstemal doof. Dann hab ich mich geweigert ... egal, ob es Krankenhäuser, Heime oder Kuranstalten waren. Nur als Kind musste ich das machen, was man über mich hinwegbestimmte ...
Mir ist aufgefallen, dass ich vor lauter Erleichterung heute morgen gern noch etwas getrunken hätte, nicht druckmässig, eher vor Freude und weil die sehr starke Anspannung weg war ... und wieder mal hat sich meine alkoholfreie Zone bewährt. Ich hätte nur gern die Erleichterung erhöht und gefeiert ...
Ich glaube nicht, dass ich wirklich was in mich reingekippt hätte, aber dadurch, dass nichts da ist, musste ich gar nicht weiter darüber nachdenken. Es ist mir nur wieder aufgefallen ... aber: HEUTE trinke ich nicht! Ich versuche, mir meiner bewusst zu bleiben ...es ist schwer und nicht immer einzuhalten.
Gerade bekomme ich Bilder, auf denen ich meine Enkel erkenne nach der Landung in Wunstorf ...und jetzt heule ich Rotz und Wasser .. sie zu sehen und zu erkennen ist noch mal ein anderer Schnack ...
So eine Erleichterung, Lyanna :) Ich kann fühlen, wie ein Riesenstein von deinem Herzen fällt.
Genau, gönn dir was anderes zum Feiern. Was Süßes, heißen Tee oder Kaffee, Kekse oder was immer du magst. Lachs? Morgen könntest du dir Blumen kaufen oder was vom Bäcker.
Alinchen, ich habe Spaghetti, Zucchini mit Käse überbacken gegessen ...das hat mir gelangt ...
Mine, ich danke dir.
Was lehrt mich das alles? Nichts, was ich nicht schon wusste, aber noch niemals in der Form praktizieren musste. Nix, aber auch wirklich gar nichts ist planbar in diesem Leben ...und dennoch muss geplant werden ...wie überflüssig.
Ich kann mir vorstellen, wie furchtbar es auch so sein muss, sämtliches Hab und Gut bewusst zurückzulassen und sich für ein paar Sachen entscheiden zu müssen, nicht wissend, ob man das alles jemals wieder sehen würde/könnte und ob die Freunde noch leben ....
"Flucht" hat für mich ein Gesicht bekommen...ich kannte das sonst nur aus Erzählungen und dem Fernsehen.
Es gab grad eine sehr gute Terra X Sendung rund um den Staat Israel seit ca 1890 ...sehr informativ...vieles wusste ich dann doch nicht oder eher anders!
Liebe Lyanna, ich spüre deine unendliche Erleichterung und freue mich sehr für dich, dass alles erst einmal gut ist. Auch wenn es nicht vergleichbar ist, als damals der Tsunami in Thailand losbrach, war meine Tochter gerade da. Tagelang hatte ich keine Nachricht und bin fast durchgedreht, aushaltbar damals natürlich nur mit Alkohol. Dann die erlösende Nachricht, sie war in einem anderen Landesteil und wohlauf. Als sie dann Tage später wieder in Deutschland gelandet war, ging es mir wie dir. Und ich habe gefeiert, natürlich mit Alkohol. Der Grund: Ich konnte weder mit positiven noch mit negativen Gefühlen umgehen, sie mussten einfach weg, sooofort. Und da war der Alkohol natürlich ein sehr probates Mittel. Lange her... Jetzt steuere ich auf 11 Monate Trockenheit zu und es hat sich vieles zum Positiven geändert. Gefühle aushalten, egal welche. Tränen, lachen, Freude, Trauer, das habe ich gelernt und lerne es immer noch. Und ich bin sehr dankbar, dass ich mich auf diesen Weg gemacht habe.
Ganz liebe Grüße an alte und unbekannte Weggefährtinnen von Aloe
Gerade bekomme ich Bilder, auf denen ich meine Enkel erkenne nach der Landung in Wunstorf ...und jetzt heule ich Rotz und Wasser .. sie zu sehen und zu erkennen ist noch mal ein anderer Schnack ... https://www.br.de/nachrichten/deutschlan...ael-aus,TsgCCgc
Ich habe, als ich die Bilder in den Nachrichten sah, gedacht, ob sie wohl dabei sind. Es freut mich sehr für Dich, dass der Druck und die Anspannung sich nun lösen konnten.
Danke liebe Clara, danke auch dir, liebe Zeitlose ...es ist echt tröstlich, dass ich mich hier aus"heulen" durfte und Mitgefühl gespürt zu haben ...
Liebe Aloe, du ahnst nicht, wie sehr ich mich freue, dass du dich auf den Weg gemacht hast ...toll!
Als es Krieg in Israel gab, hab ich tatsächlich auch an den Tsunami 2004 gedacht und all die Menschen, die zuhause auf eine Nachricht warten mussten ...die oft nicht mehr kam. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, wie sehr du feiern musstest, als du dann von deiner Tochter hörtest ...und erst recht, als sie wieder hier war.
Seit damals nutze ich immer wieder die "kleine Mauer" und luge zaghaft über den Rand und beobachte, was um mich rum los ist ... irgendwas ist ja immer, und ich kann meist nichts tun... hinter der kleinen Mauer kann ich annehmen, was ist, ohne mich emotional zu sehr zu verlieren. Doch manchmal vergesse ich das auch ..solange, bis es ganz schlimm in mir gärt ... nun ist erstmal Ruhe in mir, aber es war schon spannend , zu fühlen, was sonst in mir los war ... ich bin froh, dass der Rest meiner Familie nicht abgedreht ist ...meine beiden Töchter waren richtig cool diesbezüglich ... das musste auch so sein, den machen konnten wir ja nichts, ausser Tochter wissen zu lassen, dass es hier auch einLleben gibt (was sie ja weiss!)
In Gedanken verteile ich schon Möbel, von denen ich weiss, dass sie sie gerne hätte ...etwas Ähnliches hatte sie in Tel Aviv auch ... wir werden sehen, wie sich alles entwickelt.
Hatte ich schon geschrieben, dass mein Schwiegersohn drum bat, erstmal von Telefonaten und Mails abzusehen, da ihr Postfach überquillt und sie nicht jedem gerecht werden können. Da ich aber die Mutter bin, habe ich totzdem einen Willommensatz geschrieben, zurück kamen ein Herz und ein Kuss, mehr brauchts erstmal gar nicht.
Besuch von Aloe, freue mich darüber sehr. Ja, Aloe, ich erinnere mich noch wo ich stand, als die Nachricht vom Tsunami kam. Ich war auf der Arbeit, hinter der Theke und musste an Dich denken. Filia in Thailand und war tagelang nicht zu erreichbar. Ich finde das war auch so schrecklich. Musste ich dran denken als Lyanna von ihrer Tochter schrieb. Steht mir nur nicht zu das hier zu schreiben
Danke für Dein Piepen. Trocken leben ist 1A !
Lyanna jetzt wir sich alles finden. Leicht ist das alles nicht, aber erstmal aufatmen und zur Ruhe kommen.
Ich hatte mal einen Mieter, der ist vor Jahren zurück in seine Heimat...Gaza. An ihn denke ich auch oft.
Wir hatten tolle Gespräche. Er war in Frankfurt in einem Hotel tätig und ich war ihm gegenüber erst extrem zurückhaltend. Irgendwann sagte er mal: Gell, Du hast Angst vor mir. Ja, mir hat er damals Angst gemacht, wir haben uns dann aber gut verstanden.
Wüsste gerne wo er jetzt steckt. Auf Facebook schreibt er schon eine lange Zeit nicht mehr.
Das möchte ich auch hier haben ...bevor ich es nicht mehr wiederfinde ....
Was ist Glück? Wohlwollen finden. Und Vertrauen. Sich willkommen fühlen. Miteinander lachen können. Sein dürfen, wie man ist. Unverstellt. Sich gut aufgehoben fühlen. Verstanden, geborgen, geliebt.
zuerst einmal bin ich mit dir erleichtert, dass deine Tochter und die Enkel hier sind, auch wenn die Sorge um den Schwiegersohn und wie es weiter geht bleibt.
Im Nachtcafe spricht Christine Koschmieder über ihre Alkoholsucht. Ich finde das sehr sehens- und hörenswert.
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Das finde ich so schön. Irgendwie hatte ich das Vertrauen jahrelang verloren.
Es ist wieder etwas besser geworden, wenn ich auch vorsichtig bleibe. Ich überlege, was mich so misstrauisch gemacht hat. Das hat wohl mehrere Gründe. Erfahrungen in der Arbeitswelt gehören auch dazu. Da gehörte ständige Kritik "von oben" zum normalen Alltag.
Und eine ehemalige Freundin fällt mir ein, die mich ständig kritisiert hat. Gut, dass sie nicht mehr in meiner Stadt lebt. Habe damals auch schnell den Kontakt einschlafen lassen.
Zitat von Alina61 im Beitrag #2345 Und eine ehemalige Freundin fällt mir ein, die mich ständig kritisiert hat. Gut, dass sie nicht mehr in meiner Stadt lebt. Habe damals auch schnell den Kontakt einschlafen lassen.
Ich hatte auch so Kandidaten, Alinchen ...davon musste ich mich trennen oder habe den Kontakt sehr reduziert. Die, zu denen ich noch hin und wieder Kontakt haben muss, denen habe ich gesagt: Wenn ich nichts Freundliches zu meinem Nebenmann oder meiner Freundin zu sagen habe, dann schweige ich lieber.
Ich habe keine Freude daran, zu kritisieren und jemanden zu demütigen. Ich bin in meinem Leben zu oft gedemütigt worden, als dass ich nicht wüsste, wie sich das anfühlt ...sehr sehr unangenehm ... das muss ich heutzutage nicht mehr aushalten, wenn ich es verhindern kann ...das hat dann eben Konsequenzen, ob es anderen passt oder nicht.
Alles gut dort, wo du bist? kannst du was für dich tun?
Weiterhin eine hoffentlich recht schöne Zeit und einen goldenen Oktober wünsche ich dir.
Zwischen "ich genieße Alkohol" Und "ich brauche Alkohol"
Liegt für die einen ein Kontinent Für manche war es nur die Überquerung einer Straße im eigenen Wohngebiet
Danke Eva, da hat mich doch die Überquerung der Strasse im eigenen Wohngebiet getriggert ...tolles Beispiel
Leider ging es bei mir doch relativ schnell vom Geniessen zum Brauchen über, was ich Anfangs überhaupt nicht erkennen konnte ...und natürlich immer schön weiter machte so, wie ich heutzutage wohne ..hihi... Ich wohne in Schleswig Holstein, muss aber nur 50 Trippelschrittchen machen, um in Hamburg zu sein.
Ich sah es seinerzeit als fast unmöglich, die 50 Trippelschrittchen zu schaffen, um ans trockene Ufer in Schleswig Holstein zu kommen (sinnbildlich trockene Zone) Keiner dachte, dass ich je im Nachbarland ankommen könnte, ich am allerwenigsten ... dazu stand es zu schlimm mit mir./ um mich.
Abgesehen davon, dass ich verzweifelt war, als ich erkannte, dass ich es nie schaffen konnte, alleine von dem Suchtstoff losszukommen, genau so verzweifelt war ich, jetzt etwas dagegen tun zu müssen, ohne zu wissen, wie das gehen könnte ... doch es ging, als ich um Hilfe bat! Ich hab sie bekommen von allen Seiten, und es war möglich, ohne den Suchtstoff zu leben ...bis hier und heute.
Ich sage nicht, dass es leicht war, den Alkohol und die Medikamente "loszulassen", es gab genug Situationen, bei denen ich dringend meine Stoffe gebraucht hätte, um runterzukommen und die Situationen aushalten zu können, doch es ging ...mit Hilfe von Gruppen, mit Hilfe von adäquaten Ansprechpartnern und mit meinem eigenen Dazutun! Ich wollte nicht wieder im Sumpf des Alkohols versinken ...ich kann keinem beschreiben, wie es war, ich kann nur sagen: es war grauenhaft!
Vielleicht bekäme ich von manch einem "mildernde Umstände", wenn er meine Geschichte kennen würde ....doch ich selbst habe feststellen dürfen, dass eine Geschichte fast wie eine andere ist! Es sind meist nur anders gewählte Worte, die den Unterschied machen ...und unter j e d e m Dach ein Ach.
Manchmal würde ich gern etwas trinken, um mal wieder die "Leichtigkeit des Seins" zu spüren, das, was ich wirklich hin und wieder vermisse, ist dieses Gefühl, ganz leicht angeturnt und unverzagt und ohne Vorbehalte die Situationen des Lebens anzugehen. Mein Kopf entscheidet heute mit, wie ich die Lebenssituationen meisten will ...auf alle Fälle trocken. Das geht, wenn Kopf und Bauch zusammen gehen ... Ich denke die Dinge, die mich etwas angehen, zuende ...früher war es so, dass ich soweit dachte, wie ein Schweineschwanz sich kringelt ...ganz sicher nicht zuende ... was ich davon hatte, hat mein Leben nicht bereichert und schon gar nicht lebenswert gemacht ...ich MUSSTE trinken, um weiterleben zu können... schwer vorstellbar, doch so wars!
Deshalb trinke ich heute nicht, seit vielen Jahren nicht mehr und, wenn nichts dazwischen kommt, auch den Rest meines Lebens nix mehr ... doch Pläne diesbezüglich mache ich nicht. Ich liebe den Spruch: wenn du Gott zum Lachen bringen willst, mach Pläne! Drum lasse ich es und lebe seit vielen Jahren gut damit.
zuerst einmal bin ich mit dir erleichtert, dass deine Tochter und die Enkel hier sind, auch wenn die Sorge um den Schwiegersohn und wie es weiter geht bleibt.
Liebe Monkele,
ich würde gern berichten, wie es weiter geht mit Tochter und Schwiegersohn, weiss aber nichts weiter. Mutter und Kinder machen Urlaub auf einer Insel und warten darauf, wieder zurückgehen zu können ... sie können es noch nicht fassen, dass sie auf diese Weise raus aus dem Land sind. Möglicherweise ist Tochter sich ob der Konsequenzen noch nicht im Klaren, ich habe inzwischen ja mit ihr gesprochen, sie ist sehr durcheinander, was ich gut verstehen kann. Sie ist im Moment damit beschäftigt, ihren Kindern eine gute Schulmöglichkeit zu suchen und bieten zu können .. in Israel findet laut ihrere Aussage derzeit kein Unterricht statt, vielleicht per Internet? Schwiegersohn hat auf alle Fälle seinen Rucksack gepackt ...
Meine anderen Töchter und ich sind fieberhaft auf der Suche nach Möglichkeiten und Angeboten für die kleine Familie, das, was wir wissen und haben, haben wir angeboten, doch Tochter auf der Insel möchte wieder "nach Hause"...
Fakt ist: ich selbst habe eine solche Situation noch nicht erlebt und kann schwer was dazu sagen ...sie müssen ein absolut schönes und wundervolles Leben in Israel gehabt haben. Ich kann nur zuhören, wenn sie anruft ... im Moment ist das die einzige Art von "Hilfe".
das Zuhören ist sehr wichtig und deshalb etwas sehr wertvolles. Die Erfahrungen deiner Lieben sind sehr tiefgehend. Das aufzuarbeiten ist ein sehr langer Prozess. Israel war Ihr Zuhause geworden. Es so plötzlich verlassen zu müssen, ist sehr schmerzhaft. Ich hoffe für Alle, das es eine Rückkehrmöglichkeit geben wird. Aber ich Glaube, daß das Leben dann leider ein anderes sein wird. Wenn ich Unrecht haben sollte, würde es mich sehr freuen.