Zitat von Sylvestris im Beitrag #2225Hattest du gar keinen Alkohol in Gesellschaft getrunken oder so geselligkeitsmäßig, um dazu zu gehören?
Doch ein "Sektchen" oder "Bierchen" trank ich immer mal mit. Konnte ich mich stundenlang dran aufhalten. Die Flachmänner gab`s dann immer heimlich auf der Toilette...
Heute sag ich einfach "NEIN" danke. Ohne Erklärungen oder gar Rechtfertigungen. NEIN ist ein ganzer Satz..
Ohh, das rührt mich. Ich lese täglich mit, will was schreiben und dann sausen Gedanken durcheinander, weil so viel ist. Tja und dann verschiebe ich es.
Ich harre noch auf der alten Arbeit aus. Wobei, so schlimm wie ich es mir ausgemalt habe, ist es überhaupt nicht.
Es ist sogar angenehm 🫣. Habe sehr nette Gespräche mit einem verbliebenen Kollegen (mit dem ich sonst wenig Kontakt hatte, leider) geführt. Ich hatte sogar SPAß! Ja, jetzt bricht die letzte Woche an. Es ist irgendwie trotz allem komisch! Werde es schon irgendwie vermissen.
Bin sehr gespannt, wie es auf der neuen Arbeit wird.
Geht es dir gut? Ich lese dich so gerne! Vor allem, wenn du erzählst, wie es war, auch wenn es unschön war. Da sehe ich mich fast immer zu 100%.
Hey Sammy, vielleicht geht jetzt einfach manches leichter, weil du weißt, es hat ein Ende. Bin auch gespannt, was du über deine neue Arbeit berichtest.
Mir geht es heut richtig gut! War eine Stunde draußen mit dem Rad unterwegs und genieße noch einmal die herrlichen Spätsommertage und die Wärme am Abend. Heut vormittag war ich auf dem Flohmarkt und hab ne schöne Jacke gefunden. Am Nachmittag kam mein Vater mit der Katze meiner Eltern. Sie hat Diabetes und muss täglich 2x gespritzt werden. Sie sind ab morgen im Urlaub und überlassen nun mir 10 Tage die Pflege. Heut hab ich außerdem ein Foto von vor 7 Monaten angesehen und mit einem aktuellen verglichen. Der Unterschied ist echt gravierend. Wie aufgequollen ich auf dem alten aussehe. Stressfalten ohne Ende und dieser leere Blick. Gruselig! Auf dem neuen seh ich total entspannt aus und strahle. Hab auch noch so nebenbei 6 Kilo verloren, obwohl ich gerade am Anfang noch echt viel Süßes gegessen habe. Ansonsten hab ich an meiner Ernährung nix geändert. Schöner Tag heut. Freu mich. Und der Fotovergleich hat mich nun nochmal bestärkt, auf meinem Weg zu bleiben.
- Sobriety is not a sad consequence. It's a proud choice. -
Zitat von Spatz33 im Beitrag #2229 Hey Sammy, vielleicht geht jetzt einfach manches leichter, weil du weißt, es hat ein Ende. Bin auch gespannt, was du über deine neue Arbeit berichtest.
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Da schliesse ich mich Spatz an, Summy. ich hätte gestern schon geschrieben, aber gestern war der einzige Tag im Jahr, an dem ich die Bude voll Besuch hatte und ich die Tür nicht zulassen konnte. Einmal im Jahr kommen sie alle, bis auf die, mit denen ich nichts mehr so am Hut habe...bei mir gibts keinen Alkohol ...auch nicht an diesem einzigen Tag im Jahr.
Nichts destotrotz schreibe ich dir eben heute... ist doch toll, dass dir die letzten Tage in der alten Firma nicht noch die Laune verderben, dann kannst du frischen Fusses die neue Arbeit antreten, ohne schon so ausgelaugt zu sein. Ich bin auch schon gespannt, was du über die neue Arbeit berichten kannst.
Spatz, dein Post liest sich auch so leicht, so, als hättest du im Moment viel Freude am Leben ...toll!
Guten Morgen, mit viel Interesse habe ich gestern Abend eure Posts zum Thema "bei sich bleiben" gelesen.
Es ist auch mein Thema, auch wenn es nicht mit Alkohol zu tun hat. Es gibt viele Themen und Schwierigkeiten, wo man schnell in das Leben anderer hineingezogen wird. Und ganz blöd wird es, wenn man so wie Lyanna schrieb: "zum Werkzeug gemacht" wird.
Für mich ist es eine Gratwanderung, zwischen guter, sinnvoller Hilfe, die weiß ich ja selber auch zu schätzen, und unguter Verstrickung.
Ich überlege gerade, wann man zum Werkzeug wird. Wenn der andere die Unterstützung immer wieder einfordert, das wäre ein Punkt, oder?
Was mich so beschäftigt, wollte ich noch hier lassen. Es geht um SCHULD.
Er sagt, dass wir allen vergeben können. Nur uns können wir nicht verzeihen, weil niemand sich selbst eine Schuld erlassen kann. Das kann nur der Gläubiger dieser Schuld. Die Schuld verjährt nicht. Wir müssen damit leben. Oder auch nicht.
Oh wie lieb, ich danke euch ganz herzlich für die Glückwünsche ... ich hab ja mit der Frage danach nicht gerechnet, als ich kein Post von Lottchen gesehen habe ...(ich sehe grad, mein Lottchen schreibt ...) nun hab ich den einen Tag hinter mir, vor dem es mich jedes Jahr irgendwie graust ... ich für mein Teil hab den Geburtstagsfeiertrubel abgeschafft ...aber gestern war es richtig schön, so, wie ich es gerne mag, und über Glückwünsche freue ich mich auch riesig, ob am Telefon, per Whats app, per Karte und besonders hier. Das macht mir immer wieder bewusst, dass doch noch so einige Leute an mich denken.
Nochmals vielen lieben Dank, ihr seid sowas wie meine zweite Familie ...ist das irgendwie zu fassen, zu verstehen? Ihr wisst mehr von mir als meine eigene Familie, die will gar nicht wissen, was, wie, wann und weshalb irgendwann geschah ... ist auch gut so, wäre sicher unnötiger Ballast für sie. Die lässt mich wissen, dass sie sich freuen, dass ich da bin "Du wirst doch gebraucht!" ..da habe ich mich tatsächlich gewundert ... sie sind ja alle erwachsen und schon gross, selbstständig und haben ihre eigenen Ansichten und Lebenserfahrungen.
Zitat von Summy im Beitrag #2240 Was mich so beschäftigt, wollte ich noch hier lassen. Es geht um SCHULD.
Er sagt, dass wir allen vergeben können. Nur uns können wir nicht verzeihen, weil niemand sich selbst eine Schuld erlassen kann. Das kann nur der Gläubiger dieser Schuld. Die Schuld verjährt nicht. Wir müssen damit leben. Oder auch nicht.
Was meint ihr dazu?
Für mich gibt es verschiedene Arten von Schuld, Summy und ich gebe Schirach Recht ... das, was ich als Schuld empfinde, kann ich mir nur selbst vergeben ...und das ist ganz schön schwer für mich! Immer wieder kommt "meine Schuld" durch, ob ich will oder nicht ...
Auf deinen Beitrag hin habe ich mal "Schuld" in meine Leseleiste (Google?) ganz oben im PC eingegeben ... da kommt ganz schön was zusammen, das kann ich hier gar nicht alles aufschreiben, lies bitte mal selbst ..da ist für jeden was bei ... Aber alles, was ich gelesen habe, dem stimme ich zu.
Schuld ohne ein gewissen Bewusstsein dafür ist etwas anderes, als wenn ich mir derer bewusst bin und einfach so weitermache wie bisher ... hab ich allein durch den Alkohol so getan ... diese Schuld müsste ich mir verzeihen, das kann ich sagen udn schreiben, aber es ist ganz schön schwer. Es gibt Menschen, denen fällt sowas ganz leicht ...ich gehöre leider nicht zu denen.
Komischerweise holen mich aber Schuldgefühle ein, da hatte Alkohol noch nicht die Bedeutung in meinem Leben ... natürlich hat sich vieles geändert seit meinen jungen Jahren und rebellisch, aufmüpfig und trotzig war ich auch.
Letztlich hätte ich doch auf meine Mutter hören sollen,hihihihi, doch wer hört schon in jungen Jahren auf seine Mutter?
Als sie mich dann noch verleumdete, war der Ofen ganz aus bei mir. Ich war regelrecht versessen darauf, dass ich von meiner Mutter wegkam, und als es mit dem Internat klappte, hing mein Himmel voller rosa Wölkchen.
Nein, ich fühle mich nicht schuldig meiner Mutter gegenüber, aber ich würde heutzutage mein(e) Kind(er) anders grossziehen, ihnen besser gerecht werden wollen und nicht so viel rummeckern, wie ich es getan habe... seit 30 Jahren gehts ja ohne... Ja, tatsächlich, wenn ich Schuldgefühle habe, geht es dabei meist um meine Kinder ...ich kann ja nichts rückgängig machen, aber entsprechend entschuldigen konnte ich mich schon...an langen heissen Winterabenden ...
Unter "Schuld" ist das zu finden, was ich längst wusste, aber so gelesen, hat es nochmal eine ganz andere Wirkung.
Lyanna, ich wünsche dir auch ein schönes und gutes neues "älteres" Lebensjahr :)
Dass ich es richtig gut finde, dass du hier bist und viele deiner Gedanken mich unterstützt haben, etwas Ordnung in meine Gedanken zu bringen, weißt du ja.
Summy, ich bin mir zwar unsicher, aber ich denke, man kann sich selbst Schuld vergeben. Manche Dinge sind natürlich sehr schwer, je nachdem, was vorgefallen ist.
Aber ich glaube, sich zu vergeben, lernt man ja auch in Therapien. Ich empfinde es bei mir selbst so. Hier geht es allerdings oft um diffuse Schuldgefühle, die ja auch zu den Symptomen einer psychischen Erkrankung gehören. Aber selbst, wenn nichts Gravierendes passiert ist, ich denke, den meisten fällt etwas von früher ein, was sie jetzt nicht mehr gut finden. Man lernt die Annahme und Vergebung vielleicht auch durch die Annahme und Akzeptanz des Therapeuten (m/w). Dass es unbedingt der Gläubiger sein muss, denke ich nicht.
Wenn man die Gelegenheit für eine Entschuldigung hat, finde ich das aber sehr positiv für alle Beteiligten. Z. B. wie Lyanna schreibt bei Eltern und Kindern.
Ach, da ist man nicht daheim und guckt auch nicht regelmäßig hier rein und schon hat man einen Geburtstag verpennt. 🥴
Jetzt feiern wir dich einfach noch ein bisschen virtuell, ganz ohne Stress für dich, aber mit Freude im Herzen, dass es dich gibt und mit den besten Wünschen für dein neues Lebensjahr! 😘
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Summy, ich sehe es so, daß das zwei verschiedene Dinge sind. Wenn ich schuldig an jemandem oder etwas geworden bin, kann ich daran glauben, daß mir diese Schuld vergeben ist. Also von Gott, der Höheren Macht. Ich bringe meine Schuldgefühle vor diese Höhere Macht und gebe sie dort ab. Da spielt aber diese höhere Macht die Hauptrolle, nicht ich selbst. Also ich vergebe mir nicht selbst.
Unabhängig davon ist es, ob mir derjenige dem gegenüber ich schuldig wurde vergeben hat. Das mag sein oder auch nicht. Vielleicht wurde die Schuld von meinen Schultern genommen und der Andere hat mir nicht vergeben. Oder auch umgekehrt. Vielleicht trage ich die Schuld mit mir herum obwohl mir der Andere längst vergeben hat.