der Spruch ist ja nicht von mir, ich finde es halt sehr treffend, wie Du ja auch.
Eine sagte im Meeting, dass das Trinken schon weit vorher zum Problem werden kann. Immer wenn wir trinken um damit irgendwie einen Zustand von uns zu verändern. wenn wir trinken " UM ...zu" zu werden.
Ruhiger, Fröhlicher, freier von Sorgen, freier von Angst, um schlafen zu können, um dazu zu gehören.... Beispiele sind endlos
@ Monkele, vielen Dank für den Hinweis, habe es gleich an meine Meetinsgruppe weitergeleitet. Schon der Titel trifft es.
Alkohol IST ja auch Kulturgut. Wein und ähnliche alkoholische Getränke, sind ja nicht per se schlecht. Alkohol IST allerdings auch ein Nervengift.
Es gibt mit Sicherheit Menschen die das wirklich auch genießen können. Dann gibt es die, die den Konsum klein reden, an denen messen die ja noch mehr trinken. Die dann die Franzosen als Beispiel nennen ;-)
Der Beitrag sagt es klar: Das bestverkleidete Suchmittel
die Toleranz um was zu spüren steigt, wir trinken immer mehr...
und dann ist auf einmal die Bremse kaputt. ...und dann reicht es oft immer noch nicht, wir schämen uns zu sagen, wir können mit Alkohol nicht umgehen, schämen uns um Hilfe zu bitten.
Inzwischen wüsste ich gar nicht mehr, was es da zu schämen gäbe. Alkohol ist ein Suchtstoff. Der viel zuviele Menschen im Griff hat, die sich ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen können - und wenn es 'nur' fünf Gläser Wein die Woche sind. Und die ernsthaft behaupten, es 'gehört doch einfach dazu' und außerdem 'schmeckt es gut'.
Der 'schmeckt' doch bloß deshalb, weil man ihn mit 'Freude' assoziiert. Diese empfundene 'Freude' ist nichts anderes als Gehirnvergiftung. Ja ist doch so. Kein Kind, das das erste Mal Alkohol probiert, sagt: ui lecker, mehr davon! Es sei denn, er ist mit jeder Menge Schokotrunk, Saft oder Zucker vermengt, sodass man den Alkohol kaum rausschmeckt.
Ich hab ihn zuletzt hauptsächlich als Seelentröster verwendet. Und da denk ich mir eher: Mannmannmann, da ist es dir ganz schön schlecht gegangen. Und dann bist halt blöderweise darauf reingefallen, dass der Alkohol dir Freude und Trost verspricht, dich auf Dauer aber immer trauriger und gestresster macht. Aber jetzt weißt es besser.
- Sobriety is not a sad consequence. It's a proud choice. -
Du hast schon viele gute Erkenntnisse gewonnen, lieber Spatz, Wenn du sie beherzigen und umsetzen kannst, bist du schon ganz weit auf der Siegerseite, klasse. Hast du schon eine Gruppe für dich gefunden? Das wäre doch schön, wenn du eine hättest, in der du dich wohl und geborgen fühlen kannst, oder.
Gegen den Alkohol zu kämpfen, ist für mich sinnlos ...der Alkohol ist stärker als ich, wenn ich ihn trinke, hat er die Macht über mich ...ob ich das will oder nicht. Diese Erkenntnis war seinerzeit auch wie eine Erlösung für mich ...es hört nicht auf mit den Erkenntnissen ...dafür waren auch die schlechten Erfahrungen gut!
Ich schäme mich schon noch für Dinge und Entscheidungen, die ich unter Alkohol getroffen habe, nicht mehr so viel und so ausdauernd ...mir fällt ja immer noch mal was ein, was bisher nicht an die Oberfläche gedrungen ist. Wenn diese Erkenntnisse auftauchen, bin ich manchmal fassungslos, wie um aller Welt ich mich so entschieden habe und nicht anders? Wie auch immer, es ist geschehen und ich sehe zu, dass ich mit den Erkenntnissen so umgehe, dass sie mich nicht niederschmettern und ich am Ende wieder beim Alkohol lande .. Deshalb passe ich auf mich auf ...mehr, als ich es je zuvor getan habe.
@Summy, Daueranspannung und Nervosität kenne ich leider auch sehr gut. Ich glaube, es ist wirklich wichtig, dass das irgendwann wieder besser wird. Bei dir scheint es ja eindeutig mit deinem Job, bzw. der Geschäftsführung zusammen zu hängen. Ich wünsche dir gute Nerven für die nächsten Tage. Aber der Job ist sowie bald zu Ende, oder? Irgendwann findest du bestimmt einen besseren Arbeitgeber und die Anspannung wird nachlassen. Gut, dass die Kollegen in Ordnung sind. Aber anscheinend ist da gerade sehr viel im Umbruch und alle sind unsicher. Ich würde dir auch raten, du musst dich nicht runter machen lassen. Entweder es gibt einigermaßen vernünftigen Umgang, oder wie schon von Lyanna (glaube ich) vorgeschlagen, lass dich wieder krankschreiben, wenn es dich fertig macht.
@Kleines grünes Dreieck, es tut mir sehr leid, wie du leiden musst. Ich denke auch, dass es so wichtig ist, auch innerlich Distanz zu den Anschuldigungen zu wahren. Ich habe auch ein Problem mit Noch-Ehemann und Vater, nicht so extrem wie du, aber sie schieben mir gern „Schuld in die Schuhe“. Das raubt viel Energie. Vielleicht beschäftigst du dich nochmal genauer mit diesem Auslöser, also mit deiner vermeintlichen Schuld. Klar, wir machen alle Fehler und tun auch mal anderen Menschen weh. Ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber so wie du das Verhalten deines Bruders jetzt beschreibst…findest du das gerechtfertigt? Ich glaube, du hast ja schon geschrieben, dass es nicht so ist.
Deinen Namen finde ich schön, und gerade in diesem Zusammenhang hat er mich an eine kleine grüne Wiese erinnert, auch ein schöner Zufluchtsort. Ich wünsche dir viel Glück!
@Lyanna und Eva und die Zähne, oh je, diese Zahnsachen. Puh, hörte sich auch nicht toll an mit deinem Zahn, Eva. Ich hatte jetzt lange Ruhe. Hoffe, es bleibt so. Nächsten Monat habe ich Kontrolltermin. Super, dass ihr es auch so gut wie hinter euch habt. Lyanna, was macht die Prothese? Der Anfang ist auch nicht so leicht, oder?
Ich hoff, ich bleib nicht ewig in der Nabelschau stecken. Zuletzt habe ich das wohl in meinen Zwanzigern so intensiv betrieben. Weil ich Gefühle nicht mehr mit Alkohol wegdeckele oder extra befeuere, muss ich mich viel mehr mit ihnen auseinandersetzen und nachreifen. Nerven mich Menschen an, lerne ich gerade, mir gewisse Dinge am Allerwertesten vorbeiziehen zu lassen oder zu ergründen, was zur Hölle mich da eigentlich so triggert und wo das herkommt (Hallo, inneres Kind). Lerne, der Leere oder Langeweile eben ins Auge sehen und sie mit was sinnvollem zu füllen, auf das ich stolz sein kann. Kleine Dinge wieder wahrnehmen (Hallo Dankbarkeit) und große Freude pur spüren, statt sie zu begießen. Alles, was sich (noch) nicht ändern lässt, spüren, aushalten, sich beistehen. Sämtliche Register der Selbstfürsorge ziehen. Abstinenz hat oberste Priorität.
Auch wenn mir das regelmäßige Lesen und Schreiben in einem anderen Abstinenzforum sehr gut tut, nehme ich nun zusätzlich an einem wöchentlichen Onlinemeeting vom Blauen Kreuz teil.
- Sobriety is not a sad consequence. It's a proud choice. -
Ich kann nicht vorher sagen, wenn das, dann das .... Ich tendiere da eher zu : sowohl als auch!
Vorhersagen kann keiner, was sich im Leben so ereignet und zack...bin ich schnell wieder da, wo ich mal angefangen habe. Also brauchte ich ein Fundament. Bislang hat es gehalten, auch wenn es manchmal wackelte ...
Ich selbst hoffe, es wird nicht mehr passieren, ich tue alles dafür, dass mein Instinkt mich rechtzeitig warnt, bevor ich in eine für mich unverzeihliche Falle tappe. Ein paarmal war ich soweit, dass alles, was ich wusste und auch verinnerlicht hatte, mir plötzlich scheissegal war ...kurz, bevor ich zur Kurzschlusshandlung griff, fiel mir ein, dass mir schreiben hilft. Also schrieb ich: alles raus, was keine Miete zahlt.
Für manch einen vielleicht unverständlich, für mich selbst total verständlich (so gehts mir auch, wenn andere meinen, sie schreiben wirr) Es ist nicht wirr, es will alles auf einmal raus, und zwar das, was schon so lange unter einem gläsernen Deckel schmorte ...und keinen Ausweg fand ...
Ich kann nur sagen, es gibt kein Schema F fürs Trockenwerden und schon gar keins fürs Trockenbleiben. Hut ab vor all denen, die es geschafft haben, für kurze oder auch für längere Zeit nur durch hier lesen und mitschreiben auf Alkohol verzichten konnten oder können. Ich nenne es, trotz aller möglichen Erklärungen, immer noch "verzichten", denn für viele bedeutet es Verzicht, bis derjenige selbst feststellt, dass es gar kein Verzicht ist.
Bei mir kommt es drauf an: manchmal möchte ich gern mit dir ...
Hier ist ja keiner, der mich davon abhält, ich bleibe auch nicht trocken für irgend jemanden, ich hätte auch das Alter, wo ich mich nur noch lächerlich machen könnte, knülle aus einem Busch herauszukommen ...
erst der Hund und dann unweigerlich jemand(könnte jeder Volltrunkene sein) ...erleichtert zwar, aber vollkommen daneben den Weg suchend und schwankend in einen Hauseingang zu fallen (das fiel mir eben so ein, weil ich das so gesehen habe von jemanden, der "eigentlich gut betucht" war, aber bettelnd auf der Strasse fragte :Hasse mal ne Mark?") Ihr Mann hatte die Reissleine gezogen. Ich möchte nicht wissen, wie weh ihm das getan hat hat? Er hat überall nach Hilfe gesucht und sie auch bekommen ...was immer jemand auch unter "Hilfe" versteht.
Es gibt tatsächlich noch so einiges, was ich aufschreiben möchte, ich will aber auch keinen zulabern ...ich schreibe ja auch nur, wenn mir grad danach ist. ich bin dankbar für jedes Post, was ein anderer schreibt, das animiert mich oder regt mich dazu an, in meiner Gedankenkiste nach Erfahrungen zu kramen, die ich auch mal gemacht habe und nicht wieder machen möchte.
Ich kriegte es wahrhaftig mit mir zu tun, Eva, und es hält bis heute an ...doch genau das hat dazu geführt, dass ich auch mit meinen Kindern und meinen Mitmenschen eine Beziehung auf "Augenhöhe" führen kann. Diese langjährige Schau nach innen ist alles Geld der Welt wert, alles wert, was ich bin und habe ...dafür musste ich so abstürzen, dass sogar ich "Verbohrte" einsah: so geht es nicht mehr weiter. Wie Syl immer schreibt: es hat sich sowas von gelohnt!
heute musste ich an dich denken. Drei Jahre sind vergangen und ich frage mich, wie es dir in diesen Jahren ergangen ist. Ich lese hier ja nur sehr sporadisch mit.
Lottchen, Du bist unser Zahlengenie oder unser Gedächtnis, danke, dass du an Kattas Tag gedacht hast.
Wie geht es dir, liebe Katta? Ich denke öfter mal an dich, will auch fragen, aber ich will ja auch nicht drängeln. Ich finde es fabelhaft von Lottchen, dass sie an diese Schicksalstage denkt ...
Alles Liebe für dich und herzliche Grüsse von mir von zuhause.
ich merke mir manche Daten. Bin mir aber trotzdem nie sicher ob ich diese auch richtig erinnere.
Da mein Mann ja krank ist und seine Lebenserwartung sehr deutlich gesunken ist, beschäftigt mich Tod und Verlust sehr. Wieviel gemeinsame Zeit uns letztendlich bleibt weiß ich nicht.
Unsere Tage vergehen so schnell. Gefühlt rast uns die Zeit regelrecht davon.
Es mag zwar komisch klingen, aber ich bin seit geraumer Zeit dabei, mich von Sachen zu trennen, um keinen unnötigen Balast zu hinterlassen. Viele Dinge haben wir einfach da ohne diese zu nutzen oder je gebraucht zu haben.
In irgendeinem skandinavischen Land gibt es einen Tag, an dem alte Leute Dinge entsorgen, die die Erben sowieso nicht haben wollen. Das ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Und deshalb habe ich damit angefangen, meine Sachen zu entsorgen. Ich möchte meinen persönlichen Bereich so minimalistisch gestalten, wie möglich.
Danke Lottchen, das, was du jetzt machst ist ein guter Denkanstoss für mich. Ich hab mich zwar schon sachenmässig halbiert, aber es ist immer noch zuviel, was ich mit mir rumschleppe. Leider brauche ich jemanden, der die Sachen wegbringst oder entsorgt. Wenn die bei mir im Müllsack an der Haustür stehen, kannst du damit rechnen, dass ein paar Stunden später nur noch ein Arxx und ein paar Schuhsohlen aus dem Sack gucken, ob nicht doch was davon brauchbar für mich wäre oder für jemand anderen ...sooiiiffzzz Ich bin die Generation: das könnte doch noch mal jemand brauchen.
Irgendwie hätte ich Lust, jetzt mit Sussortieren anzufangen, vielleicht sortier ich gar nicht? Ich greif einfach rein und frag die Nachbarn, ob sie mir die Sachen wegbringen? Da ich aber eine nette Nachbarin bin und auf Nacht keinen Lärm veranstalten möchte, warte ich dann doch lieber bis morgen oder übermorgen ... Schlaf gut, mein Lottchen
das hier war an Tag 1 meiner Nüchternheit, exakt am 1. Januar dieses Jahres: Ich dachte: Was würdest du gerne mal machen? Mir fiel spontan ein Wellness-Wochenende mit meiner Tochter ein, nur wir zwei, das haben wir noch nie gemacht, erst recht nicht, seit meine süße Enkelin da ist. Vorschlag gemacht: Ja, sehr geerne. Nägel mit Köpfen gemacht. Hotel gebucht schon im Januar. Und diese Woche Freitag geht's los in den Harz! Juhuuu! Zu Alk-Zeiten hätte ich sowas niemals machen können. Ich freu mich sooo sehr. Bisschen Schiss hab ich vor der Autofahrt, war ewig nicht mehr auf der Autobahn, aber wird schon, kann mir ja Zeit lassen und hinter einem Lkw hinterherzuckeln. Sogar ein Navi hab ich mir gekauft, nach endlosen Versuchen hab ich es sogar zum Laufen gekriegt, lach* Also dann, Eva, dein altes Auto wird mich schon heil hinbringen. Und dann 3 Tage nur für mich, inkl. Massagen, Schwimmen, Minigolf und Spazierengehen. Katzensitter kümmert sich derweil um meinen Mitbewohner.
Will sagen: So etwas wäre in den letzten Jahren unter Dauer-Weinkonsum nicht gegangen. Es lohnt sich wirklich, mit klarem Kopf durchs Leben zu gehen. Euch allen einen wunderschönen Sommer und liebe Grüße an alte und neue Weggefährtinnen.
Zitat von Spatz33 im Beitrag #2006Ich hoff, ich bleib nicht ewig in der Nabelschau stecken. Zuletzt habe ich das wohl in meinen Zwanzigern so intensiv betrieben. Weil ich Gefühle nicht mehr mit Alkohol wegdeckele oder extra befeuere, muss ich mich viel mehr mit ihnen auseinandersetzen und nachreifen.
Wie schon von den anderen erwähnt - es verläuft nicht linear. Ich will dann wieder mein Fundament-Bild bemühen. Jede Erkenntnis, jedes Überwinden von Schwierigkeiten trägt zur Festigung des Fundaments bei; denn jedes ist ein Stein, den du einfügen kannst. Mal sind es kleine Stücke, manchmal große und manchmal ist es nur eine Mischung aus Sand und Erde - vorsicht, jetzt wird's kitschig - hier können sich Pflanzen ansiedeln; dann sieht das Ganze aus wie eine wunderschön bewachsene Natursteinmauer.
Liebe Scherbenlotte
ZitatDa mein Mann ja krank ist und seine Lebenserwartung sehr deutlich gesunken ist, beschäftigt mich Tod und Verlust sehr. Wieviel gemeinsame Zeit uns letztendlich bleibt weiß ich nicht.
Unsere Tage vergehen so schnell. Gefühlt rast uns die Zeit regelrecht davon.
Es mag zwar komisch klingen, aber ich bin seit geraumer Zeit dabei, mich von Sachen zu trennen, um keinen unnötigen Balast zu hinterlassen. Viele Dinge haben wir einfach da ohne diese zu nutzen oder je gebraucht zu haben.
In irgendeinem skandinavischen Land gibt es einen Tag, an dem alte Leute Dinge entsorgen, die die Erben sowieso nicht haben wollen. Das ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Und deshalb habe ich damit angefangen, meine Sachen zu entsorgen.
Ich fühle mit dir Das mit dem 'Dinge entsorgen' kenne ich gar nicht. Aber es erscheint mir sehr sinnvoll. Keinen Ballast hinterlassen zu wollen ... das klingt schon fast wie ein Befreiungstag. Ob die das mit ihren Kindern auch gemeinsam machen? Nicht jeder kann über dieses Thema sprechen. Kinder und Eltern könnten dann offen über Dinge sprechen, die sie belasten. Ich habe schon oft fest gestellt, dass viele Streitereien auf Fehler in der Kommunikation beruhen. Ich las mal ein Interview mit einem Familientherapeuten. Er meinte, wenn er sich Geschehnisse von jedem erwachsenen Kind einzeln erzählen lässt, so kristallisieren sich fast immer unterschiedliche Geschichten heraus - man könnte manchmal sogar meinen, es handele sich um unterschiedliche Elternteile.
Stirbt das Elternteil, so stirbt manchmal auch die Möglichkeit zur Versöhnung mit.
Schade dass manche Menschen sofort abblocken, sobald es um dieses Thema geht.
Jetzt hab ich wieder was zum Nachdenken - meine Mutter ist nämlich auch so ein spezieller Fall. Deshalb versuche ich, mich immer wieder mit meinem Bruder auf dem Laufenden zu halten. Oftmals erzählt sie mir nicht dasselbe wie ihm ... nicht aus Bösartigkeit, sondern weil wir sehr verschieden sind.
Zitat von Aloe im Beitrag #2013 Will sagen: So etwas wäre in den letzten Jahren unter Dauer-Weinkonsum nicht gegangen. Es lohnt sich wirklich, mit klarem Kopf durchs Leben zu gehen. Euch allen einen wunderschönen Sommer und liebe Grüße an alte und neue Weggefährtinnen.
ich entsorge meine Sachen allein. Meine Tochter hat einen ganz anderen Geschmack als ich. Sie entrümpelt schneller als ich.
Mir fällt es nicht so leicht, etwas zu entsorgen. Ich wuchs in Armut auf, sowohl in zwischenmenschlicher als auch materieller Hinsicht. Das wenige was ich besaß landete vor meinen Augen in den Ofen oder der Mülltonne. Das war hart für mich. Selbst Fotos aus Kindertagen, habe ich deswegen nur wenige. Im Alkoholrausch hat mein Vater das halt so gemacht. Die Auswirkungen davon spüre ich noch heute.
Ich habe das anders gehandhabt. Ich besitze noch Bilder und Gutscheine meiner Tochter aus der Grundschule und ihr Lieblingsstofftier und viele Bilder. Von unseren Enkeln habe ich sowas auch aufgehoben.
Wir haben keine Wertgegenstände, die wir vererben können. Nur unsere Verlobungsringe und unsere Eheringe ( wir haben davon 2) haben wir schon aufgeteilt. Und die Sachen mit ideellem Wert hebe ich auf. Die sind überschaubar.
Ich gehe so vor : Muss weg - Kann weg. Bin ich mir unsicher, dann lasse ich es wegwerfbereit stehen. Manchmal entnehme ich noch etwas und werfe es später weg.
Ich behalte aber bestimmte Schuhe, auch wenn ich diese wohl nicht mehr tragen werde bzw. tragen kann. 🤭
Wer interessiert ist, mein Film Tipp: Der Rausch Sendetermin heute im Ersten Di., 18.07.23 | 22:50 Uhr Lebt es sich besser mit einem Alkohol-Dauerpegel von 0,5 Promille? Ob diese gewagte These eines bekannten Psychologen stimmt, möchte der ausgebrannte Geschichtslehrer Martin herausfinden. Er beginnt zusammen mit seinen befreundeten Kollegen Tommy, Nikolaj und Peter ein riskantes Experiment. Während die Schuldirektorin von ihrer Lehrerschaft eine abstinente Vorbildfunktion einfordert, um das ausschweifende Trinkverhalten der Oberstufe einzudämmen, setzt das Quartett heimlich auf einen genau dosierten "Pegel" – und zwar schon vor der ersten Stunde! Tatsächlich erwachen in Martin längst verloren geglaubte Energien. Von dem anfänglichen Erfolg berauscht, schlägt der Initiator Peter vor, bei dem Experiment einen Schritt weiterzugehen: Vielleicht ist mit einem individuell höheren Pegel für jeden "noch mehr" drin? Nun entfaltet der Alkohol jedoch seine bittere Note.
Vor allem auch ein Film für diejenigen, die über "kontrolliertes Trinken" nachdenken...
Den Tipp wollte ich auch grad hier posten, Brischa.
Den Film schaue ich mir auf alle Fälle an. Nachdem Trailer würde ich fast sagen: wie alles begann. Doch ich kenne den Film nicht und lasse mich überraschen.
Hallo liebe alle! Lotte, dass du daran gedacht hast, berührt mich sehr. Und du Lyanna...
Mein Freund ist um zwei Uhr morgens am 15.7.2020 gestorben. Ich habe mich in den letzten Wochen an alles ganz genau erinnert, ob ich wollte oder nicht. Manchmal noch, als wäre es erst ein oder zwei Monate her, auch so verwirrt, und dann aber auch mit einer Distanz. Und immer noch finde ich es unfassbar, dass er einfach nicht mehr hier ist. Ich pendle mich gerade wieder ein, es geht mir eigentlich gut.
Lotta, ich kann vielleicht nachvollziehen, wie es dir geht. Die Situation ist schrecklich. Die Lebenserwartung deines Mannes ist nicht mehr so hoch, das tut mir sehr sehr leid, was ihr beide durchmacht.
Ich finde es mutig und fürsorglich dir gegenüber, dass du dich von Dingen trennst. Ich habe das erst hinterher getan, eine Weile unter großem Zeitdruck. Ich suche und vermisse immer noch einiges. Ist jetzt halt nicht mehr zu ändern und ich finde mich ab.
Liebe Grüße und viel Kraft. Und auch Möglichkeiten, dass du dich etwas ausruhen kannst.
Herzlich willkommen an alle neue Mitschreiberinnen! Es ändert sich so viel mit der Abstinenz. Es wird nicht alles gut aber vieles besser, hieß es in meiner ambulanten Alkoholtherapie.
Ich bin seit heute mit von der Zähne-Partie. Vor ein paar Stunden sind zwei Weisheitszähne rausgekommen. Es ist aber auszuhalten, die Betäubung wirkt noch.
Ich wünsche uns allen einen schönen Abend, ich schreibe zur Zeit nicht und lese etwas sporadisch, mein Leben ist seit anderthalb Jahren ziemlich in Fahrt gekommen, das ist toll und spannend, aber auch echt anstrengend.
Wer hat den tollen Spruch hier eingestellt? Eva war's, glaube ich. "Drogen und Alkohol sind was für Anfänger. Wer wirklich cool ist, zieht sich die Realität rein."
Ging mir beim 1.sehen des Films auch so. Ich kann da viel sehen und halte auch manchmal was aus. DER Film ging gar nicht. Hatte ihn aber damals in der Prime Mediathek gesehen.
Ich müsste noch überlegen was mich so anwiderte...
Evtl diese Freiwilligkeit und das ganze als Experiment.
Habe ICH mit Alkohol experimentieren wollen?
Eher nicht, ich SUCHTe, einen leichten Weg....zu ...um zu...
Zitat von Alina61 im Beitrag #2005 @Kleines grünes Dreieck, es tut mir sehr leid, wie du leiden musst. Ich denke auch, dass es so wichtig ist, auch innerlich Distanz zu den Anschuldigungen zu wahren. Ich habe auch ein Problem mit Noch-Ehemann und Vater, nicht so extrem wie du, aber sie schieben mir gern „Schuld in die Schuhe“. Das raubt viel Energie. Vielleicht beschäftigst du dich nochmal genauer mit diesem Auslöser, also mit deiner vermeintlichen Schuld. Klar, wir machen alle Fehler und tun auch mal anderen Menschen weh. Ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber so wie du das Verhalten deines Bruders jetzt beschreibst…findest du das gerechtfertigt? Ich glaube, du hast ja schon geschrieben, dass es nicht so ist.
Deinen Namen finde ich schön, und gerade in diesem Zusammenhang hat er mich an eine kleine grüne Wiese erinnert, auch ein schöner Zufluchtsort. Ich wünsche dir viel Glück!
CN: Missbrauch, Kirche
Vielen lieben Dank dir und anderen hier <3. Ja, Distanz ... ich hab sie ja, äußerlich, schon lange Jahre ... vor mehr als 20 Jahren sagte ich ihm ja bereits, da wurde er zum 1. Mal mehrfach im Suff auffällig und bepöbelte mich Nächte lang am Telefon, nach dem unerwarteten Tod unseres Vaters ... dass ich wieder gern Kontakt mit meinem Bruder hätte, aber den Alkohol (und das Dope, aber das macht wenigstens nicht aggro) zurückwiese. Sprich: wenn er clean und trocken ist und das nachweisen kann, z.B. durch Therapie oder Besuch einer Gruppe, dann gerne. Ansonsten lediglich Höflichkeit bei familiären Ereignissen - diese, die Familie, ignorierte und verharmloste nämlich weiter und nahm keine Kenntnis vom Elend und Verhalten. Klappte bis vor 5 Jahren leidlich. Dann legte er aber nach - schickte mir die Polizei auf den Hals, völlig unberechtigt, pöbelte wieder, hetzte familär. Und seitdem belatschert er auch meine Mutter und Schwester mit seinem Hass, die sind viel unabgegrenzter als ich und leiden deshalb noch viel mehr - ich kann ihnen da nicht helfen, lediglich zuhören. Meine Entscheidung ist da ja eine klare ...
Dennoch: ich habe als Jugendliche jemanden ins Haus gebracht. Der hat unerlaubt Dinge mit dem Vorpubertären angestellt, was heraus kam. Damit nahm wohl alles seinen Lauf - Therapie war in dieser Familie undenkbar, man war gläubig (und alles fand im kirchenbezogenen Raum statt), man schwieg und vertuschte, auch die Kirchenübergeordneten, mit denen ich in meiner Verzweiflung sprach. Man wollte dem jungen Mann nicht die Berufslaufbahn zerstören, die er anstrebte. Ich wurde zum Schweigen verpflichtet.
Und ich komme nicht klar damit. Natürlich war ich Jugendliche, natürlich wusste und wollte ich nicht. Aber ich habe ihn eingeführt, ich wurde letztlich schuldlos schuldig. Warum hab ich nicht gesehen, warum nicht gemerkt ... bzw. darauf gehört, auf die innere Stimme, dass da was komisch war mit ihm, irgend was nicht Greifbares? Warum hab ich ihn mitgebracht und ihm meinen kleinen Bruder quasi auf dem Tablett serviert, als Tutor? Ohne mich vielleicht kein Suff, kein Elend, kein Leid, keine übertölpelte Zurausbildungunterstellte, keine verzweifelte greise Mutter, keine weinende Schwester ... ,
Bei den Pöbeleien ging es im übrigen nie darum. Das ist vollständig raus aus aller Kommunikation, ich weiß gar nicht, ob es ihm überhaupt noch im Bewusstsein ist ... aber mir ist es das. Unauslöschlich :-( Der Alkohol, das Dope, kamen dann paar Jahre später, mit Macht. Er machte sich da schon zu, da war wenig mit "jugendspezifischem Erkunden", da war er direkt drin. Ich saß weit weg am Studienort und konnte nur beobachten ... und meine Beobachtungen familiär wegwischen lassen als "Übertreibungen einer Überempfindlichen", so schwieg ich und kriegte nur am Rande mit. Ich hatte ja ein eigenes Leben, das ich aufbaute. Studium, verliebt, späteren Mann kennen gelernt, erste Berufstätigkeit, eigene Behinderung, lange und heftige Operationen ... da war viel los in meinem Leben, Schönes und Unschönes. Und ich ließ es geschehen, ich stellte mich nicht mehr, ich vergaß, stellte zurück ... bis eben zu den o.g. ersten Auffälligkeiten nach Vaters Tod. Da war es aber zu spät ...
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Kleines grünes Dreieck, ich kann nicht so viel dazu sagen, da ich nicht direkt betroffen bin und denke, dass Eva, lyanna und die anderen Mitschreiberinnen hier, dir vielleicht eher helfen können, aber ich wollte dir gern einen Gruß da lassen, als kleines Zeichen, dass du gesehen wirst. 🥀
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. Wilhelm Busch