Ich denke, dafür ist das Forum da ...um bislang Unausgesprochenes versuchen in Worte zu fassen ...zusammenhanglos und auch stotternd ... dabei finde ich dein Post gar nicht wirr. Ich kann mich erinnern, dass ich damals ganz viel geschrieben habe, alles, was mir durch den Kopf ging und unbedingt rausmusste, manchmal im Dialog, oft auch nur für mich alleine ... und ich wurde mit Sicherheit nicht von jedem verstanden. Beim späteren Durchlesen ... ich habe oft rückwärts gelesen ...verstand ich manches, was ich geschrieben habe, selber nicht ...hihi.
Ich wäre sehr daran interessiert daran, zu erfahren, was das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Vielleicht schreibst du davon noch mal, das wäre schön ...wie lernen ja voneinander. Möglicherweise war/ist bei jemand anderem genau das gleiche Fass übergelaufen oder er ist kurz davor? Alles ist möglich.
Schön, dass du geschrieben hast ...und es ist immer noch so "Alles raus was keine Miete zahlt!" Diese Weisheit haben auch andere übernommen, die nichts mit Sucht oder ähnlichem am Hut haben. Es klärt sich innerlich etwas, wenn "man" das Überflüssige los wird. Weg ist es nicht, aber entschieden leichter, finde ich.
Mich interessiert auch, das was vermeintlich wirr klingt.
Kenne ich auch gut, hab ich praktisch erfunden Lasst doch einfach alles ohne Eure Selbstkontrolle hier. Das ärgste wäre, dass niemand reagiert. LOS ist es der Absender trotzdem.
Ich bin müde, faul und genervt. Irgendwas zwischen unleidlich und krank. Die Erkältung hält sich wacker, fürs Bett zu wenig für Action reicht es auch nicht. Geduld fehlt halt.
Wenigstens darf ich ab Dienstag meinen Minijob antreten, darauf freue ich mich.
Ansonsten einige Widrigkeiten, mit Mietern, die durchgebrannt sind, mit dem Verpächter die Sache ist auch noch vor Gericht und zieht sich, Steuerberater will ständig was, die Coronahilfen werden geprüft, Krankenkasse hatte eine hoch 4stellige Nachforderungen. ...in der Selbsthilfe gab es mal wieder Knatsch, so Kram halt, nichts für sich schlimm, in der Summe aber doof.
War allerdings bei meinem Therapeuten und er meinte ganz banal, dass ICH ja sagen würde, in der Trockenheit gäbe es auch weiterhin mal Probleme. Jetzt würde ich merken, daß gilt auch als Rentnerin weiter.
Jo, ich hatte eher Lust auf Ruhe am See wahlweise NOCH öfter aus Reisen zu gehen
Also mal wieder typischer Fall von verfehlten Erwartungen.
Geht mit der Erkenntnis schon sehr viel besser Kann sogar wieder lächeln....
da meiste davon, wird sich auch ohne Kraftanstrengung von mir, irgendwie erledigen.
Mann ist in Arbeit versunken und gönnt sich morgen mal eine Auszeit Zur Einstimmung gehe wir nachher mal schön aus.
Wer nicht genießen kann, wird irgendwann ungenießbar
Zitat von eva im Beitrag #1952Mich interessiert auch, das was vermeintlich wirr klingt.
Kenne ich auch gut, hab ich praktisch erfunden Lasst doch einfach alles ohne Eure Selbstkontrolle hier. Das ärgste wäre, dass niemand reagiert. LOS ist es der Absender trotzdem.
War allerdings bei meinem Therapeuten und er meinte ganz banal, dass ICH ja sagen würde, in der Trockenheit gäbe es auch weiterhin mal Probleme. Jetzt würde ich merken, daß gilt auch als Rentnerin weiter.
Also mal wieder typischer Fall von verfehlten Erwartungen. Geht mit der Erkenntnis schon sehr viel besser Kann sogar wieder lächeln....
All dem schliesse ich mich an, diese Erfahrungen habe ich auch gemacht, Eva. Und auch mir ging es allein mit den Erkenntnissen darüber besser ... aber ...irgendwas ist ja immer ...mal gehts mir gut, mal haut irgendetwas rein, worüber sich normalerweise keiner einen Kopf machen würde ...ich schon. Zum Glück weiss ich, auch das geht vorüber.
Wenn es mir heutzutage nicht gut geht, irgendwelche inneren Befindlichkeiten mich quälen, weiss ich auf alle Fälle, dass es nix mit Alkohol zu tun hat. Das war früher anders ...vielleicht betraf es nicht meine Beine, die waren schon seit meinem 8.ten Lebensjahr kaputt ... da hatte ich noch gar keinen Bezug zu Alkohol. Alles Innere wird durch den unkontrollierten Umhang mit Alkohol in Mitleidenschaft gezogen worden sein, da bin ich mir sicher. Zum Arzt ging ich selten, da ich nicht hören wollte, dass ich den Alkohol weglassen solle ...ich wollte/musste trinken, und das wollte ich ohne schlechtes Gewissen tun. Klappte aber nicht, weil ich immer kränker wurde und immer süchtiger ...
Naja, alles andere hatte ich ja schon mal geschrieben. Fakt ist allerdings, ich habe , wie du auch, Eva und alle anderen, mal Probleme und dann auch wieder keine ... ohne Alkohol kann ich sie meist schneller lösen oder aussitzen als im Suff ...da dauerte es manchmal monatelang mit 1000 Ausreden, und dann fühlte ich mich wieder schlecht, weil ich nicht so agieren konnte, wie ich es im nüchternen Zustand getan hätte... es war ein Kreislauf oder Hamsterrad von schlechten Gefühlen, unerledigten Problemem und nie aufhöremdem Zweispalt ...soll ich aufhören oder nicht?
Als ich mir dann beweisen wollte, dass ich aufhören kann, wann und wenn ich es will, war es dafür zu spät. Ich musste die illusion, dass ich der Boss meines Lebens wäre, aufgeben. Das war bitter ...
Ich konnte nicht, obwohl ich wollte! Ich wusste auch nicht, mit wem ich darüber hätte reden können, weil ich mich viel zu sehr schämte, mich nicht mehr traute, auszusprechen, was eigentlich dringend rausgemusst hätte. So musste dann passiren, was passiert ist.
Nach knapp 3wöchigem Koma, Delir, Bewusstlosigkeit, rumgeistern in anderen Sphären oder was immer es auch war, war ich soweit, ins Krankenhaus zu gehen ... dort nahm dann alles seinen heilenden verlauf. Welches Glück ich hatte, wurde mir allerdings erst später bewussst ...
Ach, ich bin schon wieder ins Schwafeln gekommen ...aber es floss nur so aus meinen Fingern ....
Das, was ich heute nicht mehr in "Echtzeit" oder wie man das nennt, haben kann, habe ich seit 15 Jahren hier mit euch. Dafür bin ich dankbar. Ich wüsste nicht, was ich ohne euch machen würde?
Ich bin mir nicht sicher, dass mich jemand "Unbdarftes in Sachen Alkohol" überhaupt verstehen könnte ...
Morgen hab ich Termin beim Zahnarzt ...es geht mir an die letzten eigenen Zähne. Für morgen ist Zahnziehen angesagt. Ein vorletzter Eckzahn, Pfeiler meines Gebisses muss raus ...habs lange genug hinausgezögert.
Danach gehts ja unweigerlich weiter, ich weiss nur noch nicht, wie?
Hätte jemand Zeit, mich morgen um 14.30 zu begleiten. Meine Tochter fährt mich in ihrem Smart hin ...auf dem Armaturenbrett oder der kleinen Ablage wäre noch Platz ... es würde mir auch reichen, wenn jemand gedanklich dabei ist.
Schomma vielen Dank im voraus ...und einen guten Start in die Woche
O wie schön, Eva, da fühle ich mich gleich nicht mehr so allein ...
Wahrscheinlich werde ich demnächst auch wieder öfter beim Zahnarzt sein müssen, als mir lieb ist. Wundheilung, Gebissreinigung ..gut, geht ins Labor udn ich muss es morgens abgeben und nachmittags abholen.
Der letzte Eckzahn liegt auch schon auf der Lauer ...und möglicherweise brauche ich dann ein neues Untergebiss, damit ich vernünftig essen kann? Implantate sind leider nicht, zu wenig Zahnfleisch und ich rauche ....
Es tröstet mich jetzt schon, dich mit zu wissen, danke Eva.
ich kann dich so gut verstehen und vor meinen Zahnarztterminen bitte ich auch immer um gute Gedanken. Also, du bist morgen nicht allein, Eva und ich sind schon dabei. 👍🏻 Es könnte also voll werden, im Untersuchungszimmer. 😉
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. Wilhelm Busch
auch ich bin auf dem Höllen-Stuhl dabei. Habe selbst übelste Angst vorm Zahnarzt. In der Jugend das volle Programm, Spange, Weisheitszähne raus, alles fein. Dann geschlampt...Jahre nicht zur Kontrolle und irgendwann ..Großbaustelle!!! Ich denke an dich!
Yesi, danke für das Gedicht! So weise Worte. Kannte es gar nicht🙈nur das mit dem Zauber, hatte ich schon mal gehört.
Monkele, Zeitlose, Spatz, hoffe hab keinen vergessen: Danke für eure lieben Worte! Ich kann viel aus euren Beiträgen mitnehmen. Bin jetzt dritte Woche krank und ich hab das Gefühl, es geht bisschen besser(vom Kopf her). Muss mich jetzt auch mal echt aufraffen. Muss ja weiter gehen.
Natürlich 🙄 war nix so übel, wie ich es mir ausgemalt habe: Unterlagen, die noch fehlten, kann ich nachreichen. Mein kopfkino spielte schon verrückt, als ich beim Anwalt anrief, könnte Beleg nicht finden. Der Angestellte: also wenn was fehlt, wird abgelehnt! Ich schon panisch, da hab ich in Hektik alles nur noch mehr durcheinander gebracht... Jetzt Post, drei Unterlagen muss ich noch nachreichen. Und was ging in meinem Kopf alles ab?! Aber das ist IMMER so bei mir, immer!!!
Zitat von Aloe im Beitrag #1954Ein HALBES Jahr ohne! Heute ist ein Feiertag, aber das sollte ja jeder Tag sein ...
Liebe Grüße von Aloe
Das freut mich sehr, liebe Aloe
Zitat von eva im Beitrag #1952War allerdings bei meinem Therapeuten und er meinte ganz banal, dass ICH ja sagen würde, in der Trockenheit gäbe es auch weiterhin mal Probleme. Jetzt würde ich merken, daß gilt auch als Rentnerin weiter.
Ja, ja ... Probleme gibt's noch immer; aber die lassen sich mit klarem Kopf leichter lösen.
Wobei ich schon sagen muss: Es sind einige Probleme weniger. Der Alltag ist einfacher geworden, weil ich mich nicht mehr darum kümmern muss, wann ich endlich meine Trinkzeit einlegen kann, und ich brauch keine Kräuterbonbons mehr hinter der Eingangstür zu deponieren. Außerdem musste ich neulich alte Schmerztabletten wegwerfen - 5 Jahre abgelaufen ist dann doch etwas viel.
Zitat von lyanna im Beitrag #1956Das, was ich heute nicht mehr in "Echtzeit" oder wie man das nennt, haben kann, habe ich seit 15 Jahren hier mit euch. Dafür bin ich dankbar. Ich wüsste nicht, was ich ohne euch machen würde?
Ich bin mir nicht sicher, dass mich jemand "Unbdarftes in Sachen Alkohol" überhaupt verstehen könnte ...
Bei mir sind es ja erst 9 Jahre aber die Dankbarkeit ist riesig. Es war wie ein Prozess, den ihr in mir angestoßen habt. Und in diesem Punkt hast du auf jeden Fall Recht. Jemand Unbedarftes kann so etwas nicht verstehen, es weiß nicht, wie sich dieses unheimliche Drängen anfühlt, das von diesem Suchtmittel (eigentlich von jedem Suchtmittel) ausgeht. Außerdem darf ich mich damit herumärgern, dass mir manche nicht abkaufen, dass es bei mir tatsächlich um Kontrollverlust ging und nicht einfach nur um ein oberflächlich gesünderes Leben - es geht um die nackte Existenz - nicht nur gestern, auch heute und morgen und übermorgen noch immer.
Neulich meinte einer zu mir, die Fassbrause, die ich da trinken würde, wäre aber nicht gesünder als sein trockener Rotwein.
Eigentlich steh ich da drüber - aber ich weiß, ihr versteht mich ... es bleibt doch immer wieder was hängen, und das muss raus: Hach tut das gut
Also ich bin jetzt nicht regelmäßig dabei - aber ich würd gern im geschützten Bereich mitschreiben, wenn das für euch ok ist.
ganz herzlichen Dank für die beruhigende Begleitung ...ich habe mit euch (ihr natürlich nicht sichtbar) laut gelacht und wurde gefragt, was denn so lustig sei? Kurz erzählt, wer alles mit ist .. die Hilfe guckte sich um und meinte, dass gar nicht alle Platz im Behandlungsraum hätten ...ich echt. Sie konnte ja nicht wissen, WO wir uns alle platzieren ...ich habs gesagt und sie hat ebenfalls laut gelacht ...
Es wurde ein Kopfrundumröntgen gemacht, einzelne Röntgenbilder ..dann stand es fest: 3 Zähne müssen raus! Alle auf einmal? Ja, wenn wir schon dabei sind. Son Mist aber auch ..watt mutt, datt mutt
Die 3 Störenfriede sind raus, 2 eigene hab ich noch ...mal schauen, was damit noch anzufangen ist?
Ich habe heute morgen nicht gewusst, dass mir heute noch so heiss werden würde, wurde es aber, Kraislauf, Schweissausbrüche, aber alles in allem ging das alles richtig gut.
Vielleicht leg ich mich gleich ein bisschen hin ...ich bin tatsächlich abgeschlafft und müde ...
Danke, dass ihr mit gewesen seid. Die Wunden sind vernäht, es blutet trotzdem heftig, komme gar nicht dagegen an ..Augen zu und durch ...das wird schon irgendwie, gell. Nächsten Dienstag Termin zum Fädenziehen und Kontrolle
Alles gut, Spatz. Noch wirkt die Betäubung ...ich weiss gar nicht, wie oft sie in en Mundboden gestochen hat? Aber die Betäubung war ausreichend, ich hab nicht gross was gemerkt ...bis auf jetzt den Blutfluss ...
Zitat von Spatz33 im Beitrag #1941Nun gut...wie das kam, dass ich beschlossen hab, ohne Alkohol zu leben? Zum einen k@tzte es mich an, nahezu jeden Abend einen Liter Wein zu trinken, mich morgens darüber zu ärgern und dann am Abend dasselbe Spielchen von vorn. Aber - Achtung Schenkelklopfer - schließlich waren daran andere Leute schuld oder 'die Umstände'. Dass es zu viel war, das wurde mir schon vor etwa 7 Jahren bewusst. Dann, so dachte ich ...(nächster Schenkelklopfer) kontrollier ich das halt. 3-4 Tage nix trinken, geht doch. Mal eine Woche...Na also...Hab doch kein Problem. Haha...Nur dass halt die Nerven immer dünner wurden. Und alles irgendwie zum Drama epischen Ausmaßes wurde. Immer. Auch in meinen Pausen. Ich wurde immer trauriger, wütender, empfindlicher.
An so einem trüben Nachmittag hab ich einen Podcast von Franca Cerutti im Interview mit Nathalie Stüben gehört. Das war dann mein Klick, glaub ich. Hab in jeder freien Minute ihre Podcasts angehört, mir einen Haufen Quitlit durchgelesen. Die ersten 2 Wochen ohne waren so eine Mischung zwischen aufgescheuchtem Huhn, Abenteuerlust, Jammertal und Müdigkeit.
Jetzt hab ich endlich mal Zeit, darauf einzugehen.
Da tauchen bei mir jede Menge Deja-Vus auf. Dieser Selbstbetrug - von wegen, ach Sylvestris, du kommst drei Tage ohne aus, du bist ja gar nicht süchtig. Und so zog sich das über ein paar Jahre hin - angefangen in den 40ern, verstärkt über die Wechseljahre hinweg. Ich schien die einzige Frau in meinem Umkreis zu sein, die nicht mit Alkohol umgehen konnte. Alle waren beherrscht, die Trinkerinnen waren die anderen - die ihr Leben nicht im Griff haben.
Als ich dieses damalige Bri-Forum fand und mich durch die jahrelangen Austausche las, setzte allmählich ein Umdenken ein. Ich denke, es war eine ähnliche Wirkung wie bei dir mit den Podcasts. Ich hatte Wechselbäder, bestehend aus Aufbruchstimmung, Traurigkeit und ziemlich oft stilles Nachdenken u. v. m.
Jetzt viele Jahre später überwiegt eindeutig Dankbarkeit ... ein wenig durchsetzt mir der Trauer, dass mir diese Alkoholphase viel Lebensenergie- und Zeit stahl.
Deshalb bleib ich dabei - es hat sich sowas von gelohnt.