Liebe Lyanna, ihr alle habt mich gut geerdet. Du vor allem. Hätte ich in der schlimmen Zeit, als mein Lebensgefährte krank war und dann starb, getrunken, ich bin sicher, ich wäre nicht mehr hier. Ich konnte das nur trocken überstehen.
Im Moment geht's mir sehr gut, es ist natürlich immer ein Auf und Ab mit ziemlich tiefen Löchern, ich schaffe es aber immer wieder, rauszuklettern und weiterzugehen. Und dann gibt's wieder ganz leichte Momente, ein normales Leben halt. Und dafür bin ich sehr dankbar.
Das schreibst du was ungemein Wichtiges, liebe Katta ...geerdet sein ist das A und O, um trocken bleiben zu können. Mir hilft auch die alkoholfreie Zone. In der Therapie hab ich ja nur davon gehört, weiter dann in den Gruppen. Wie wichtig sie ist, hab ich dann am eigenen Leib erfahren... mehrmals ...wehe, es wäre was im Haus gewesen ... und so war wenigstens kein direkter Zugriff auf das Gift möglich.
Ja klar, ich hätte auch ein Taxi losschicken können, mir was mitbringen lassen oder selbst loseiern ...doch wollte ich das wirklich? NEIN!
Es gibt einige Sätze die mir, Anfangs in der Gruppe, regelrecht um die Ohren gehauen wurden. Ich dachte bei vielem: "na logisch, ist klar, weiß ich auch so" ... halt die Bude sauber .... ist ja klar, ich will ja nix mehr trinken...
Ich war da auch noch überheblich, dachte das krieg ich alleine hin. Habe ich ja auch, aber ohne Gruppe wäre ICH verloren gewesen.
Wen es interessiert hier eine Auswahl : https://www.aa-treffen.de/aa-texte/aa-slogans und das gilt natürlich nicht nur für AA sondern jede Gruppe und auch für jeden der ohne Alkohol leben möchte.
Letztes mal konnte ich nicht zur Gruppe, ich musste beide Hunde hüten. Davor, davon möchte ich noch berichten:
Mir gings super gut, so richtig super - und ich hatte das Gefühl ich habe alles überwunden und kann fliegen und war sicher: nie wieder trinke ich was. Ganz am Ende des Meetings berichtete ein frisch trockener, er hat eine Freundin, die es einfach nicht schafft, mit 3 Promille in die Klinik gefahren (also die Dame hatte 3 Promille) Nach dem er den ganzen Stress hinter sich hatte, fuhr er heim ...... und trank !
Weil ich das so lebhaft vor mir sah, wie jemand mit 3 Promille behauptet: lass mich in Ruhe, ich schaffe das allein, ich will nicht in die Klinik .... in dem Moment konnte ich das total nachvollziehen, wie ER sich gefühlt haben muss. Ohnmacht, Machlosigkeit und eine Betrunkene die nur jammert wer alles Schuld an ihrem Saufen ist... (deshalb gehe ich auch nicht zu InfoMeetings in die Entgiftungsstationen)
Ich KANN sowas nicht sehen, dafür bin ich einfach nicht stabil genug, auch JETZT nicht, nach 4,5 Jahren.
In dem Moment wusste ich, das ganze "Gerede" was mir anfangs so auf die Nerven ging, alles stimmt. AUCH MEIN GLAS ist nur eine Armlänge entfernt.
Da war ich froh das ich auch einen der anderen Sätze beherzigt hatte: wenn es Dir schlecht geh, geh ins Meeting wenn es Dir gut geht, dann renn dort hin.
Wie wahr, liebe Eva, jetzt hast du es selbst erkannt, gefühlt und erlebt. Gut, dass du es nicht selbst warst, die trinken musste!
Das sind immer die Geschichten, wo am Ende keiner weiss, wieso getrunken wurde ...ich wollte doch nur "helfen" oder "ich musste doch helfen, dazu fühle ich mich verpflichtet ...andersrum würde der/diejenige das doch auch für mich machen" oder "ich bin doch ein Mensch mit Gefühlen ...meine Menschlichkeit kann gar nicht anders, als zu helfen" oder oder oder ...
Eben nicht, ich als Alkoholiker kann da nicht "helfen", ohne mich selbst zu gefährden.
Das war auch in unserer Gruppe zu erkennen. Wenn einer rückfällig wurde, wurde mit Besuchen , Blumen oder Krankenhaustreffs gezeigt, wie wichtig ihnen der/die Rückfällige ist ... was passierte dann? Regelmässig ging es denjenigen schlecht, die sich freiwillig für diesen "Liebesdienst" meldeten .. ua. meinte auch Tommy, er packe das. Wie schlecht und übel es ihm danach ging, kriegte ich ja richtig mit, da wir ja zusammen lebten und uns nicht nur in der Gruppe trafen ... also wurde dieser "Liebesdienst" eingestellt, und ich wusste, dass alles, was ich in der Nachsorge schon erfahren hatte, in Wirklichkeit so ausarten konnte. Leider muss jeder das wohl selbst so erfahren, um dieses Phänomen zu begreifen ...in der Theorie hört sich das so harmlos an.
Bei den Nachteulen steht kurz was zum Alkohol ...es ging um die Erkenntnis "nie wieder", was ja auf viele Lebensbereiche zutrifft, aus welchen Gründen auch immer. Dann schrieb jemand, dass es auch Betroffene gibt, die in Gesellschaft ein oder zwei Gläser trinken könnten, wenn Angehörige dabei sind. Diese Aussage hat mich doch mehr getriggert, als ich dachte, deshalb schreibe ich es hier noch mal. Irgendwie wurde es mir gefährlich und direkt überflüssig.
Jeder kann doch machen, was er will ...für mich als trockene Alkoholikerin las sich das wie eine Provokation, was sicher nicht so angedacht war. Doch so kanns gehen ...ich ahne nichts und zack, sitz ich eventuell in der Falle und weiss es nichtmal.
Wenn ich solche Geschichten, die eigentlich gar keine sind, für mich behalten würde, könnte es mir tatsächlich gefährlich werden. Aber ich bleib dabei ...ALLES raus, was keine Miete zahlt! Und heute trinke ich nicht ...das ist immer aktuell für mich, auch nach vielen Jahren Trockenheit ... denn so wie ich es weiss, ist Alkoholismus nicht heilbar ... es liegt an mir, es im Stillstand zu behalten.
Bin froh, daß Du das bestätigen kannst. Ich gehe oft mit einem jungen Mann spazieren [mit den Hunden] der noch viel trinkt, ausgetrunken hat er noch lange nicht. Momentan ist er in der Phase " mal erst wenn es dunkel ist und will es auf einen sixpack beschränken " Nur blöd : die Tage werden jetzt länger... Er fragt mich immer wieder wie ich das finde und ich antworte ehrlich. Er jammert allerdings nicht, wenn er die Antwort bekommt, dass das alles eben von jedem probiert wurde. Er sagt halt ER würde es so schaffen. SEINE Sache, dann mach halt.
Heute früh um 9.00 ist die Beisetzung von meinem Freund aus Jugendzeit, der dann meinen Nachbar war. Er wird im Friedwald beigesetzt, den Gedanken finde ich schön.
Zum Anschluß gehen sie in ein Lokal dort werden Erinnerungen getauscht und oft wird da "erstmal ein Cognac" getrunken....
Ich kann nicht mit, muss danach gleich auf die Autobahn. Um 14.00 Beginn der Tagung von AA in Köln.
Sicher ist das auch genau so gut. Heute Nacht habe ich tatsächlich mal wieder einen Traum gehabt in dem ich trank...und zwar einen Cognac. Danach hatte ich im Traum Suchtdruck und habe gesucht wo es mehr gibt, ohne es öffentlich zu machen.
Also auch im Traum ist klar: ICH kann nicht nur EIN Glas trinken.
Ich möchte diesen Stillstand meiner Krankheit auch behalten.
Allein der Gedanke was kommen könnte oder eben vorbei wäre....
Ich habe einen "Brief vom Himmel gefunden ... Ich stelle ihn hier in diesen Strang, denn hier lese ich am meisten ...und obwohl Tommy in ein paar Tagen 16 Jahre nicht mehr bei mir ist, brauche ich immer noch Trost! In diesem Brief kann ich ihn finden.
Brief aus dem Himmel
An meine geliebte Familie und Freunde, etwas das ich euch sagen möchte. Als erstes sollt ihr wissen, ich bin gut angekommen. Ich schreibe euch vom Himmel, wo ich wohne. Wo es keine Tränen der Trauer mehr gibt, nur ewige Liebe. Bitte seid nicht unglücklich, nur weil ich nicht mehr zu sehen bin. Denkt daran, dass ich jeden Morgen, jeden Mittag, und jede Nacht bei euch bin.
An dem Tag, als ich euch verlassen musste, als mein Leben auf der Erde vorüber war, las der Himmel mich auf und umarmte mich, und er sagte: "Ich heiße dich willkommen. Es ist gut, dich wieder zu haben, du wurdest vermisst, als du fort warst. Wie von deiner geliebten Familie, sie werden später auch hier sein. Ich brauche dich hier so nötig, als Teil meines großen Plans. Es gibt so viel, das wir tun müssen, um den sterblichen Menschen zu helfen."
Dann gab man mir eine Liste der Dinge, die ich für euch tun soll. Der größte Teil meiner Liste ist, euch zu beobachten und für euch zu sorgen. Und ich werde bei euch sein, jeden Tag, jede Woche und jedes Jahr. Und wenn ihr traurig seid, bin ich da, die Tränen abzuwischen. Und wenn ihr nachts im Bett liegt, die Alltagsmühen in die Flucht geschlagen sind, bin ich in der Mitte der Nacht bei euch. Wenn ich an mein Leben auf der Erde denke und all die Jahre voll Liebe, sie müssen euch Tränen bringen, weil ihr nur menschlich seid. Habt bitte keine Angst zu weinen, das erleichtert den Schmerz, bedenkt, es gäbe keine Blumen, wenn es nicht auch Regen gäbe.
Ich wünschte, ich könnte euch sagen, was das Leben noch alles vor hat. Aber wenn ich es täte, würdet ihr es nicht verstehen. Aber eins ist sicher, obwohl mein Leben auf der Erde vorüber ist, bin ich euch näher, als ich je vorher war.
Ich bin gar nicht weit von euch entfernt, ich bin nur jenseits des Hügels. Ihr habt steinige Wege vor euch und viele Berge zu erklimmen, aber gemeinsam können wir es schaffen, einen Tag nach dem anderen. Es war immer meine Philosophie, und ich hoffe für euch auch, dass, wenn du der Welt etwas gibst, wird die Welt dir etwas geben. Wenn du jemanden in Kummer und Schmerz helfen kannst, dann kannst du am Abend sagen: "Mein Tag war nicht vergebens. Und ich bin jetzt zufrieden, das mein Leben etwas wert war, weil ich weiß, dass ich jemanden, dem ich begegnete, zum Lachen brachte."
Wenn du also jemanden triffst, der niedergeschlagen und in gedrückter Stimmung ist, reich ihm deine Hand und hilf ihm auf, während du vorüber gehst. Wenn du die Straße entlang gehst und ich komme dir in den Sinn, dann gehe ich in deinen Fußspuren gerade einen halben Schritt hinter dir. Und wenn du diese sanfte Brise oder den Wind auf deinen Gesicht fühlst, das bin ich, der dich fest drückt oder nur sanft umarmt. Und wenn es für dich Zeit ist, deinen Körper zu verlassen, um frei zu sein, denke daran, dass du nicht gehst, sondern hierher zu mir kommst. Und ich werde dich immer lieben aus diesem Land hier oben.
Liebe Lyanna, der Text ist sehr schön. Kann mir jemand erklären, wie ich ihn ausdrucken kann? So dass ich nur den Text habe?
Ich wollte dir auch noch zu der kurzen Alkoholdiskussion im Eulenstrang sagen: Es tut mir leid, dass es dich getriggert hat. Ich war aber dafür, dass es so dastehen bleiben kann, gerade weil du deine Position, deine Erfahrung so gut dargestellt hast. Ich denke, diese Diskussion wird es immer mal wieder irgendwo geben, es wird da ja auch noch weiter geforscht (gerade gab es einen Artikel in der "Psychologie Heute" Zeitschrift) und die Menschen sind ja unterschiedlich. Aber dass du oder ihr eure Erfahrungen mitteilt könnte ja schon eine wichtige Sache für die Öffentlichkeit sein. Und für dich vielleicht auch, weil es dich wieder erinnern kann, was für dich genau richtig und das einzig Passende ist, und für viele andere auch. So hast du es auch formuliert, fand ich. Das kam sehr authentisch rüber, jedenfalls für mich.
Liebe Eva, im Februar bin ich wieder mit dem Zug in deiner Nähe vorbei gedüst. War aber nur ein ganz kurzer Aufenthalt bei meiner Mutter in Neustadt (Weinstraße). Und noch sehr kalt!
(War am Wochenende in einem Tagungshotel bei Köln, GDK von AA. Total interessant, anstrengend UND super schön.)
Als Tagungsgetränke konnten wir Cola, Cola light u.ä. Softgetränke haben. Das Wasser 0.7l sollte zunächst 9 (in Worten NEUN !) Euro kosten. Wurde dann auch Nachfrage auf 7.50 gesenkt. Alles nicht dramatisch, aber auf die Nachfrage warum WASSER 9.- € kosten soll, sagten die Hotelverantwortlichen: " da ihre Gemeinschaft, bekannter Weise, abends nichts an der Hotelbar verzehrt, wurde der Preis umgelegt".
DAS finde ich unerhört. Heißt ja auf deutsch: weil ihr keinen Alkohol sauft, kostet halt das Wasser mehr.
Dann schlagt es halt auf den Tagespreis, aber sagt doch sowas blödes nicht auch noch zu uns. Außerdem weiß ich als Gastronomin, EIN Alkoholfreies Getränkt (also eins von allen die angeboten werden) muss günstiger sein als das günstigste Alkoholische.
Mein Mann überlegt noch ob er wegen Diskriminierung klagen will *ggg*
Ich danke dir, mein Lottchen, danke, dass du an mich denkst. Es geht mir nicht gut ...ich fühle alles wie vor vielen Jahren...und mein Körper zeigt mir, dass ich nicht ok bin ...jedenfalls auffälliger als sonst. Nie, niemals hätte ich gedacht, dass dieser Prozess so lang andauert und so tief geht ...bei mir tut es das. Ich denke auch an dich und hoffe, dass es euch mindestens ein wenig besser geht.
ich denke auch ganz besonders an dich. Es tut mir leid, dass der Tag heute für dich wieder ein besonders schwerer ist!
Im Moment, wo ich dir hier schreibe, spielt der Lieblingsradiosender ein Lied, das für mich auch eine besondere Bedeutung hat.
Vielleicht macht es für dich auch noch einen Unterschied, dass es die Bri mit deinem alten Strang nicht mehr gibt. Könnte ich mir gut vorstellen, denn das war ja immer 'ein sicherer Hafen'.
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Vielleicht macht es für dich auch noch einen Unterschied, dass es die Bri mit deinem alten Strang nicht mehr gibt. Könnte ich mir gut vorstellen, denn das war ja immer 'ein sicherer Hafen'.
Ja, tatsächlich, liebe Monkele, der sichere Hafen fehlt mir ...der war mein Lebensretter ...aber hier lässt mich ja auch keiner hängen. Ich bin hier nur nicht so angekommen, wie seinerzeit in der Bri ... aber ich bin froh und dankbar, dass es dieses Forum gibt. Schade nur, dass hier so viel gestritten wird, dh, ich mag überhaupt keine Rechthaberei ...so beschränke ich mich halt auf 2 Stränge, in denen es friedvoll zugeht. Mein alter Trauer-Strang fehlt mir sehr ....
Ich danke dir, Monkele.
Das Lied habe ich endlos gehört wie auch "Der Weg" von Grönemeier und "Dieser Weg wird kein leichter sein" von Xavier. Es gibt noch andere schöne Lieder, die fallen mir nur grad nicht ein ...
Lyanna, vielleicht magst du hier mal lesen und in das ein oder andere Lied reinhören, aber bitte sei auch vorsichtig, damit es dich nicht zu sehr in weitere Tiefen reißt.
Alles Liebe! 🌷
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
wie schön, von dir zu lesen, wie schön, dass du an mich denkst. Ja, den Tag hab ich überstanden, aber diesmal wars doch heftiger, als ich dachte ...ich weiss auch gar nicht, ob das trauern jemals aufhört. Vor vielen Jahren fühlte ich, wie mein Herz brach, jetzt sagt man mir, dass ich mich um mein Herz kümmern müsste. Anlass dafür waren mein doppelt so dick geschwollenen Beine und stark geschwollenen Hände. Ich habe aber keinen Auftrieb, mich um diese Sachen zu kümmern, vielleicht muss es erst richtig dicke kommen? Seit längerem hab ich hin und wieder mal Herzschmerzen ...dh. ich spüre mein Herz.
Im Moment hab ich nichts zu klagen, der Tag läuft so dahin ..ob es mir gut geht oder nicht ...es geht immer weiter. Wohin? Dorthin, wo wir alle mal hingehen, ob wir wollen oder nicht ...nur, wann es soweit sein wird, das weiss keiner. Normalerweise sollte ich jeden Tag geniessen und mich freuen, dass ich da bin, dass ich die Jahreszeiten noch erleben darf, doch leider sind mir Genuss und echte Freude abhanden gekommen. Auch mit Anstrengung meinerseits hab ich beides nicht wieder zurückbekommen ...was soll ich machen? Weiteratmen und weiterleben ... so gut es eben geht.
Doch eines weiss ich: wenn in Kürze die Bäume und Büsche zart ergrünen und die Kirschblüte in voller Pracht zu sehen ist, dann quietsche ich wie ein Quake-Entchen vor Vergnügen ... ein relativ kurzes Vergnügen, aber dafür lohnt es sich, auch gaue oder dunkle Tage zu überstehen. Solche düsteren Tage nannte meine Therapeutin "mittelschwere Depression" ...na dann ...
Ich wünschte, ich könnte wieder so ein fröhlicher Mensch sein, wie ich es mal war ...wer weiss, vielleicht wird es ja noch mal so sein?
Zitat von lyanna im Beitrag #1795 Doch eines weiss ich: wenn in Kürze die Bäume und Büsche zart ergrünen und die Kirschblüte in voller Pracht zu sehen ist, dann quietsche ich wie ein Quake-Entchen vor Vergnügen ... ein relativ kurzes Vergnügen, aber dafür lohnt es sich, auch gaue oder dunkle Tage zu überstehen. Solche düsteren Tage nannte meine Therapeutin "mittelschwere Depression" ...na dann ...
Quietschen wie ein Quake-Entchen Da komm ich doch tatsächlich nicht mehr aus dem Grinsen raus. Ich hoffe, deine dunklen Stunden haben sich wieder verzogen - ich schick dir hier mal einen kräftigen Sonnenstrahl . Im Moment gibt sich der große, gelbe Ballon so viel Mühe, dass ich den Laden etwas runterlassen musste, sonst kann ich hier auf dem Bildschirm keine Buchstaben sehen.
Bei uns blühen gerade die Veilchen (ich liebe Veilchen), die Bäume zeigen das erste zarte Grün und meine Nachbarin niest mit ihrem Mann um die Wette. Irgendwie ist es passend, dass mein anderer Geburtstag in diese Zeit fällt. Ich frag mich manchmal, ob ich das wirklich feiern will ... aber warum eigentlich nicht ... Neun Jahre sind eine gute Zeit ... seit neuen Jahren frei - also wenn das mal kein Grund ist. Danke dass es euch gibt
Liebe Lyanna, es tut mir leid, dass nicht nur die Tage um den Tag schwer sind. Hören diese intensiven Trauertage nie auf?
Ich bin jetzt im dritten Jahr. Es gibt so Tage, an denen was einschneidendes passierte, und Geburtstage, Feiertage... Die sind sowieso schwer. Und dann rollt manchmal ganz plötzlich eine Welle von Trauer über mich. Aber im großen und ganzen geht es mir gut. Ich unternehme einiges, ich gehe viel tanzen, treffe Menschen.
Syl, herzlichen Glückwunsch zu neun Jahren ohne, grossartig! Und wie du es schon schriebst ...ich fühle mich wieder ein bisschen lockerer. Ich nutze das, was mir meist hilft ...alles raus, was keine Miete zahlt ...schriftlich ...und dann wirds bis jetzt immer gleich ein bisschen besser. Obwohl ich das genau weiss, halte ich manchen Druck doch noch zu lange zurück ...dann hab ich den Salat ...doch nun gehts wieder ...
Gut, dass du mich angesprochen hast, Katta, sonst sässe ich vielleicht doch noch mit dem schweren Rucksack heulend auf dem Bänkle. Du bist doch auch schon etliche Jahre trocken, gell. Nach den grössten Tiefschlägen und Desastern, die wir trocken erlebt haben und auch trocken gebleiben sind ...dürfen wir uns alle stolz auf die Schulter klopfen. Auf welche Schulter ist egal ...
Ich bin gern hier bei den starken Frauen, die sich nicht scheuen, auch mal schwach zu sein ...DAS macht die innere Stärke aus!