Zitat von Aloe im Beitrag #1725 So oft werde ich hier nicht reinschauen, seht es mir nach. Ich möchte mich so wenig mit dem Thema Alkohol beschäftigen, wie es geht. Deshalb lese, sehe und höre ich absolut nichts darüber. Das habe ich entschieden und das ist mein individueller Weg, damit umzugehen. Macht es gut auf euren Wegen. Bis demnächst mal wieder. Liebe Grüße an euch alle, Aloe.
Ich kann dich gut verstehen (denke ich). Bei mir hat es auch immer wieder Phasen gegeben, bei denen ich keinen Austausch über dieses Thema wollte. Es fühlte sich eher wie - wie soll ich's schreiben - wie eine Zeit der Verarbeitung, Verdauung des Erlebten, der Gedanken an.
Zitat von eva im Beitrag #1724https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Alkohol-Erfolgreiche-Frauen-und-die-Sucht,sendung1230382.html
Ich hab mir den gerade über Browser angeschaut. Der Film ist wirklich sehr interessant. Beeindruckend ist, dass hier Frauen zu Wort kommen, die mitten im Leben standen, als sie sich selbst und anderen eingestehen mussten, dass sie Alkoholikerinnen sind. Sie funktionierten prima, machten Karriere und hatten immer die Faust Nacken: Wenn das raus kommt oder aus dem Ruder läuft, bin ich erledigt. Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr viele gibt, die unnötigt lange leiden müssen, weil sie sich schämen und sich damit weiter und weiter in die Abhängigkeit begeben. Ein schlimmer Teufelskreis.
Ja, Aloe Ich wünsche Dir auch alles Gute für diesen besonderen Weg. Das entscheidet wirklich jeder selbst. ****************** DU hättest mit Sicherheit ein 1A Protokoll schreiben können 😘
******************
Gestern war ich auf einer Beerdigung. War zunächst sehr unsicher ob ich fahre, allerdings war es mir auch wichtig. Sorgen machte mir, dass ich dort den "Hoppe-Reiter" Onkel treffen würde.
Ich habe aber gelernt meine Ängste nach "real oder irreal" zu unterscheiden.
Klar war: ich war Kind, er ist jetzt ü80, lebt im betreuten wohnen ...beginnende Demenz. Er kann mir nichts tun.
Erkannt hat er mich aber es war nichts mehr bedrohlich für mich.
Die restlichen Verwandten mal wieder zu sehen und von der Vergangenheit zu erzählen, war dann doch sehr schön.
Ich bin froh dass ich dort war. Konnte sogar ein bisschen "Frieden" mit dem vergangenen finden.
Ich habe in den Meetings immer wieder mal gehört: verzeihen macht frei, ist aber mehr ein Prozess als eine Entscheidung.
Hallo zusammen, wie schön, dass aus meinem Vorsatz, erstmal nichts über Alkohol zu sehen, gestern Abend nichts geworden ist. Im "Kölner Treff" (Talkshow) hat die Schauspielerin Mimi Fiedler über ihre Alkoholsucht und ihr Buch "Trinkerbelle" gesprochen, sehr eindrucksvoll beschrieb sie ihren Weg. Auch so eine, die mitten im Leben stand und soo unendlich viel Kraft aufwenden musste, um die Fassade aufrechtzuerhalten. Sie ist seit einigen Jahren trocken und sprüht vor Lebensfreude. "Das war bei mir auch so" tauchte natürlich sofort bei mir auf, die Stichwörter "betäuben", Gefühle, positive wie negative, nicht ohne Alkohol aushalten zu können, Tankstelle als Notanker. Ja, so war es bei mir auch. Und ich kann immer noch nicht fassen, dass ich es geschafft habe, mich aus dieser Falle zu lösen. NIE WIEDER ALLEINE TRINKEN! Dabei bleibt es für immer, habe ich mir vorgenommen.
Danke für euren Zuspruch. So, und nun muss ich weiterarbeiten, so wie jedes Wochenende. Ein schönes solches wünsche ich euch.
Ich habe in den Meetings immer wieder mal gehört: verzeihen macht frei, ist aber mehr ein Prozess als eine Entscheidung.
Ein schönes Wochenende für uns alle
So habe ich es auch für mich erfahren ...ich kann es nicht tun ...es geschieht oder es geschieht nicht....das Verzeihen. Ich habe es ganz besonders in meinem "Mutterprozess" erfahren ...nicht ich als Mutter, sondern meine Mutter und ich... meine besonders grausame und gnadenlose Lebenslehrerin. Es war verblüffend, zu fühlen, wie Verzeihen geht ...gaaanz langsam, es dauerte über viele Jahre ...wie eine Prozession ...
Liebe Eva, ich habe gestern gelesen, dass dein Diagnostiktermin schon war! Die letzten Wochen gingen so schnell rum, mir ging es mit Kälte und Dunkelheit nicht gut.
Ich möchte unbedingt noch etwas zu deinem Posts schreiben, vielleicht später oder morgen.
Auf jeden Fall freut es mich, dass es dir recht gut geht , also du es so annehmen kannst.
am Freitag rief mich mein Hausarzt an und war erstaunt warum er Post von "Pia" gekommen hätte. Ich konnte dann einordnen von dem was er sagte, dass er die Psychologin meinte die die Diagnose gestellt hatte. Da dachte ich sie heißt mit Vornamen Pia und die beiden kennen sich :-) PIA heißt aber Psychiatrische Instituts Ambulanz *grööööhl*
Er möchte mich nächste Woche sehen und mit mir darüber reden. Hat mich irgendwie gefreut, ich fühle mich dann gesehen und aufgehoben.
Liebe Alina, ich war sehr überzeugt, dass ich Dir von meiner Diagnose eine Nachricht gesprochen hätte. Ja, mist, das ist eben ein Teil dieser Störung, einfach nie alles auf meinem Schirm.
Ich wünsche Dir dass es Dir bald wieder besser geht. Kälte und Dunkelheit machen mich auch oft irgendwie "gelähmt" es war hier halt wieder soviel, dass es gar nicht ging, es ist nicht zu fassen, aber jeden Tag "ist was" - da nützt auch die Rente nichts wirklich.
Mimi Fiedler und Natalie Stüben waren in dem verlinkten Film auch zu sehen. Genau DAS ist es was ich immer wieder sagen möchte:
Es gibt sooo viele funktionierende Alkoholiker/innen die liegen nicht unter der Brücke, aber sie haben ein mega anstrengendes Leben, von dem sie glauben MIT Alkohol wäre es leichter (zur Entspannung, zum Runterkommen...)
Ich sehs ja an den Blicken wenn wir in den Schulen sind und ich sage: ich bin eva, eine Alkoholikerin in unseren Meetings sieht kein Mensch so aus als würde er trinken.
Mir gefällt mein Leben ohne Alkohol, es ist für mich Freiheit ! Natürlich nenne ich mich nicht immer "Alkoholikerin" - da habe ich einige Sätze parat, je nach Gegenüber es geht ja tatsächlich nicht Hinz und Kunz was an.
Wir wissen aber - hier auch mal *wink zu Monkele - unsere Umgebung, zum Beispiel die die das verkaufen, wissen schon lange was mit uns, mir los war. Deshalb ja diese irren Versuche den Konsum zu verstecken, verheimlichen, verniedlichen oder einzuschränken.
Ganz mutig hatte ich jetzt mein Festnetz gekündigt, das wurde auch aufs Handy umgeleitet. Da riefen aber nur Zimmersuchende an, die privaten Kontakte melden sich eh auf dem Handy.
Gestern waren wir dann mal richtig Shopping-Bummeln war so lustig, in einem Outlet mit meinem Mann, er hat mich richtig gut beraten :-)
wünsche einen schönen Sonntag, hier kommt sogar die Sonne raus. Mit den Hunden war ich schon während es noch regnerisch war.
Also der Zwist zwischen "Mach es einfach, wird schon werden" und hinterher bist du stolz oder "das überfordert mich und was mich überfordert muss ich bleiben lassen"
Liebe Eva, was ich zitiert habe von dir, finde ich so wichtig und aber auch schwierig, d. h. da bin ich auch immer am überlegen und abwägen. Deinen Bericht über das Protokoll fand ich ganz klasse. War absolut nachvollziehbar geschrieben. Ein Ding, sowas zu beschreiben scheint nicht problematisch für dich zu sein. Mich hat hat sehr gefreut, dass du wieder etwas so gut beschrieben hast, womit ich auch hadere, also dieses Abwägen. Was sollte ich mich trauen, was ist Überforderung.
Zu deiner Diagnose: Ich kenne mich in Psychologie ganz gut aus, aber mit AD(H)S nur am Rande. Also ich weiß auch noch nicht genau, wie ich deine Diagnose einordnen soll. Aber schön, dass du es so annehmen kannst. Ist ja auch völlig in Ordnung. Das heißt du hast Konzentrationsstörungen, aber eben keine Hyperaktivität? Dann passt ja auch, dass ich mal meinte, ich habe dich schon als guten Zuhörer empfunden und nicht als "zappelig". Als aktiven Menschen sehe ich dich schon und auch irgendwie recht mutig. Du hast ja mal ein Hotel geführt und jetzt übernimmst du die Verantwortung für einen (oder zwei) Hunde. Das könnte ich z. B. nicht.
Mit der Konzentration, das ist auch so ein Thema. Leicht fällt es mir nicht, mich im vielfältigen Alltag zu konzentrieren. Ich bin sehr schnell von außen abgelenkt, was ich aber gar nicht gut finde, wenn ich gerade etwas machen möchte. Vielleicht geht es bei mir in Richtung Hochsensibilität. Ich habe auch ganz viele Zettel, damit ich Dinge, die wichtig sind, oder die ich irgendwann mal machen möchte/sollte, nicht komplett vergesse. Ich denke aber, dass ist eine Mischung aus meiner Persönlichkeit und das komplexe Leben, wie es heute nun mal ist. Es gibt hunderttausende von Informationen, und vielleicht werden es noch mehr. Wahrscheinlich haben inzwischen viele Leute damit Probleme und müssen auch da bewusst Grenzen ziehen. Leicht ist das nicht.
Genau wie du schreibst "wie gelähmt", das macht Kälte und Dunkelheit mit mir. Dann komme ich natürlich noch schlechter klar und renne der Zeit hinterher. Auch als (Früh-)Rentnerin. Das langsam sein müssen gehört zu meinem Störungsbild.
Lustig mit der "Pia" , und schön, dass dein Hausarzt sich interessiert und kümmert.
Alles Liebe für dich und morgen einen guten Wochenanfang für euch alle
Gestern im Meeting einer mit Rückfall nachdem ein "einmaliger Vorfall" zunächst zurück zur Nüchternheit führte.
Da das aber "gut gegangen" war, hat er immer mal beim Vereinstreffen zugelangt. Letzten Freitag so voll, das ihn seine Frau abholen musste.
3 Jahre ging es gut, bis er dachte: vielleicht klappt es mit ab und zu.
Wir haben ihn natürlich freudig wieder begrüßt. Wieder mal wurde klar, wir lassen besser das 1. Glas stehen. Dann müssen wir kein zweites trinken.
Gestern waren wir in einer Schule um bisschen von uns zu erzählen, morgen auch nochmal.
Das mache ich wirklich sehr gerne. Wir haben die Schüler gefragt was sie denn erwartet hätten.
Sagte einer: ungepflegte, vergammelte Säufer, nicht so welche wie wir. 🫢 😂
Das ist genau was ich erreichen möchte, ein anderes Bild von denen die in die Sucht reingerutscht sind.
Natalie Stüben, hin oder her, das ist auch ein guter Ansatz.
(Ich mag halt nicht wenn mit dem Suchterkranken Geld verdient werden soll über "Kurse", Literatur davon ausgenommen. Das sehe ich als sehr hilfreich an.
Gibt's von der Krankenkasse oder Selbsthilfe kostenlos.
Gehst du in die Schulen im Namen der Gruppe oder aus Eigeninitiative, Eva?
Im Namen unserer Gruppe gingen einige in die Therapiestätten, um den Patienten aufzuzeigen, wie es nach der Therapie weitergehen könnte und dass keiner allein allein gelassen wird mit seinem Wunsch, trocken zu bleiben, dabei helfen ua. die Gruppen.
Bei mir haben die Erzählungen der diversen "Besucher"einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, vor allem, als ich noch frisch in der Klinik war. Eine dauerhafte Heilung würde nicht möglich sein, aber ich würde instande sein, trocken zu bleiben, wenn ich selbst dran bleibe und etwas dafür tue.
Im Namen der Gruppe bzw. im Namen von AA. Die Schulen fragen in der Kontakstelle an und von da fragen sie wer aus den Team "öffentliche Arbeit" Zeit und Muße hat.
In Einrichtungen, in denen frisch Entgiftungen sind, gehe ich persönlich nicht mehr, das nimmt mich zu sehr mit. Habe ich gemacht und tat mir nicht gut.
In Einrichtungen, in denen frisch Entgiftungen sind, gehe ich persönlich nicht mehr, das nimmt mich zu sehr mit. Habe ich gemacht und tat mir nicht gut.
Danke Eva.
An das Zitierte erinnerte ich mich noch ...drum hab ich jetzt doch mal nachgefragt ...zum besser verstehen.
Ich vergesse ja leider so schrecklich viel ..einmal umdrehen und schon isses weg ...auch Namen von Bekannten, die ich länger nicht gesprochen oder gehört habe. Heute habe ich überlegt, ob ich mich mal auf Demenz testen lasse? Allerdings frage ich mich, ob mich ein "Ergebnis" beruhigen würde und was ich davon hätte, wenn ich wüsste, dass ich dement werde? Ich hab noch keine Antwort drauf gefunden ...
Lyanna, Vergesslichkeit ist wirklich etwas sehr nagendes. Ich habe es ja sogar schriftlich. Demenz ist es allerdings nicht. Glaube ich auch bei Dir nicht. Anderer Fokus halt, würde ich vermuten.
Wissen wollte ich sowas aber auch nicht, das wäre wirklich belastend.
Wir sind morgen nochmal in einer Schule, dann erst wieder am 1.3. Heute waren wir im Taunus. Anschließend mit Einkaufsbummel Freude gehabt.
Liebe 💕 Lyanna, 💕 30 Jahre bist 💕 du bis jetzt 💕deinen Weg gegangen 💕. Davor verneige ich mich 💕 vor dir. Du kannst 💕 ganz 💕 Stolz 💕 auf 💕dich sein. 💕 💕 Ganz liebe Grüße 💕 Lotte 💕
Das ist eine Leistung und ein Geschenk dass Du Dir selbst gemacht hast.
Sicher nicht immer einfach, aber einfach immer gut.
Weiterhin immer gute 24 Stunden. Nur für Heute So können 30 Jahre zusammen kommen. ⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️⚘️ Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen. Nur für heute werde ich mich den Gegebenheiten anpassen, ohne zu verlangen, dass sich die Gegebenheiten an meine Wünsche anpassen. Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich eigentlich keine Lust habe.
Natalie Stüben, hin oder her, das ist auch ein guter Ansatz.
(Ich mag halt nicht wenn mit dem Suchterkranken Geld verdient werden soll über "Kurse", Literatur davon ausgenommen. Das sehe ich als sehr hilfreich an.
Gibt's von der Krankenkasse oder Selbsthilfe kostenlos.
Aber auch DAS kann jeder selbst entscheiden.
Das kann ich verstehen, Eva. Es ist aus meiner Sicht halt ein niedrig schwelligeres Angebot. Es richtet sich an Frauen die nicht in eine Gruppe gehen würden, jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt.
Lottchen, du hast dich richtig erinnert ...1000 Dank dafür, ich selbst vergesse ja so manches, das aber nicht.
Heute vor 30 Jahren war tatsächlich ein Neuanfang für mich drin, ich hätte es nicht für möglich gehalten und mich aufgegeben...
Ich war ganz tief gefallen und fiel erstmal noch tiefer, als mir bewusst wurde, was da eigentlich mit mir geschehen war und mit denen, die zu mir gehörten.
Heute weiss ich, warum, wieso und weshalb ...das ändert aber nichts daran, dass ich ein paarmal durch die Hölle gehen musste, ehe ich mich, mit Hilfe, aufrappeln konnte, und nach einiger Zeit Land im tiefen Meer der Tränen entdecken konnte. Mir hat alles geholfen, was so angeboten wurde ...Therapie, Gruppen, Austausch, Reden und Erkennen der Gefühle.
Ich war ganz fest davon überzeugt, niemals wieder zum Alkohol greifen zu wollen, habe jedoch den inneren Alkohol-Drang vergessen. Fakt ist: ich bin heute seit 30 Jahren trocken, dh. heute vor 30 Jahren schlich ich, total am Ende, ins Krankenhaus und hoffte, dass man mir dort beim Sterben helfen würde ... das war wohl nix .. irgendetwas zwang mich, weiter zu leben und mir selbst zu beweisen, dass ich es kann.
Seitdem hat sich alles geändert ... die Probleme sind nicht weniger geworden, doch bis heute konnte ich sie bewältigen ...mal mehr mal weniger gut ... ich hoffe sehr, dass ich mein Leben so zuende bringe, wie ich es mir am 16.2.1993 unter Tränen und sehr schlimmen Schuldgefüglen vorgenommen habe ... damals noch verzeifelt und hoffnungslos .. mit den Jahren jedoch immer stärker daran glaubend, Ich bin froh und dankbar, dass es mir bis heute gelungen ist.
Lottchen, du bist ein Genie, dass du das Datum noch in Erinnerung hattest ...du hast ja so manche Daten abrufbar.
Ich finde es toll, dass ich diesen Tag heute mit euch noch begehen kann, dass wir uns nicht alle verloren haben. Mit gefällt es, an dem Leben des einen oder anderen noch teilhaben zu dürfen ...
die Zeit ist schnell vergangen, finde ich. Am Bedenklichsten wurde es für mich hauptsächlich, wenn ich gedanklich dahin kam, dass alles ja gar nicht so schlimm war und ich mit Alkohol viel menschenfreundlicher, zugewandter, aufgeschlossener und fröhlicher war ... das führte bei mir oftmals zur Krise.
Allerdings kam ich schnell dahinter, dass ich mir was vormachte, und ich erkannte, dass diese Gedanken des öfteren kamen, seit ich nicht mehr in meine Gruppe kam. Also musste ich das irgendwo loswerden, es reichte mir nicht, nur mit einer Freundin darüber zu reden ...ich musste andere Geschichten hören und auch ein Feedback für mich erhalten. So schrieb ich in der Bri (fast) alles, was mich bedrückte, auch, was es mit mir machte und was ich fühlte ...und auch, wie ich aus meiner persönlichen Bredouille wieder rauskam. Das hat mich getragen und erleichtert, genau nach dem Motto: Alles raus, was keine Miete zahlt.
Ich hab ja noch mehr "Weisheiten" dagelassen, immer dann, wenn ich gerade mit dem passenden Thema zu tun hatte ...es sind viele Themen, die mich beschäftigen ... aber am besten immer eins nach dem anderen ...alles auf einmal geht nicht. Das geht auch kaum bei denjenigen, die nichts mit stofflicher Sucht zu tun haben. Alles andere ergibt bei mir ein Kuddelmuddel, und ich komme auf keinen grünen Zweig .. . In jungen Jahren konnte ich alles gleichzeitig, möchte aber nicht wissen, was mir alles dabei entgangen ist, was ich nicht richtig verstanden habe und dadurch etwas entschieden habe, zu dem ich nicht stehen konnte. Widerwillig habe ich dann doch dazu gestanden und war kreuzunglücklich mit dem, was ich mir dadurch aufgehalst hatte.
Wie dem auch sei: es waren alles Erfahrungen, die ich machen musste, um heute so agieren zu können, wie ich es tue.
Ich bin gelegentlich sehr dankbar, dass ich diese "Krankheit" haben durfte, um das lernen zu können, wofür ich mich sonst wahrscheinlich nie im Leben mit befasst haben würde. Meine "Krankheit" war für mich eine Chance ...so sehe ich es ...