Es freut mich, dass es dir gut geht, ai. Fein, dass das Kids Problem nicht unter den Teppich geschoben wurde. Und noch feiner wird es sein, wenn sie eines Tages bei dir vor der Tür stehen und sagen: Hej Mum, wir sind wieder da!(oder auch nur zu Besuch) Oder du bist da und sagst: ich bin jetzt ganz nah bei euch. Wer weiss? Alles ist möglich, oder etwa nicht?
Ich hab ja Dschungelcamp geguckt ... heute zeigten sie, wie ein Camper im Hotel Versace Chamoagner trank ...seitdem habe ich einen Bock auf Sekt oder Bier ...ver-rückt. Ich bin wieder mal froh, dass ich nichts hier hab, meine alkoholfreie Zone ist mir heilig! Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht wieder aufhören würde, zu trinken ...dieser Wunsch hält jetzt schon seit Stunden an ..solange hatte ich das selten. Irgendwie bin ich perplex ...solche Szenen im Fernsehen haben mich noch nie angefixt ...heute war es anders!
Ich wusste es schon vor Jahren, ich habs ja auch oft genug in der Gruppe gehört ...kein Alkoholiker oder Suchtkranker ist sicher davor, nicht wieder rückfällig zu werden, egal, wie lange er trocken ist! Manch einer hat sich eine Flasche Weinbrand, Wodka oder was er so trank oben auf den Schrank gestellt, als Mahnmal ...das Mahnmal hat nicht lange gehalten.
Ich kann immer wieder nur sagen: trocken werden ist nicht schwer ...trocken bleiben aber sehr. Einfach so, von jetzt auf gleich, ist der Trinkwunsch da, unverhofft und nicht herbeigedacht ... Komisch, was so im Menschen passiert. Ich bin baff ...wieder mal.
Nachsatz: ich bin hier nicht wie ein Tiger durch die Bude gestromert, ich habe heute nacht bei den Nachteulen geschrieben ...dadurch war ich abgelenkt ...ich bin nur erstaunt, besser baff, dass der Trinkwunsch danach wieder aufgetaucht ist ...bis jetzt.
Deshalb gehe ich jetzt ins Bett ...wer schläft, der "sündigt nicht, obwohl ich hinter dem Wort "sündigen" nicht stehe, er macht keine dummen Sachen, meistens.
Genau, liebe Sturmi, ich hab auch an unsere "alten" Zeiten gedacht, war schon eine tolle Gruppe, inkl. Wild Woman. Die war etwas schräg, ich hatte noch lange Mailkontakt zu ihr. Aber sie schrieb immer Romaaane und ich hatte einfach keine Zeit und Lust, ebenfalls Romane zu schreiben. So schlief das allmählich ein, zuletzt, das ist bestimmt jetzt 10 Jahre her, war sie auch wieder voll auf Alk.
Ich hatte vorgestern mal wieder so einen Anflug, Wein trinken zu wollen und dann habe ich mich bewusst an den Geruch und die Mengen erinnert und es packte mich wieder der Ekel. Und die Erinnerung an die letzten Tage MIT, meinen katastrophalen Zustand, die half auch sehr. Nie wieder, das sage ich bewusst nicht. Wohl aber: NIE WIEDER ALLEINE IM STILLEN Kämmerlein. Das macht einen großen Teil der Sucht aus, finde ich. Also kommt das erstmal nicht infrage. Ich habe tatsächlich auch überhaupt keinen Grund, Wein zu trinken. Es geht mir gut, ich habe 2 Jobs, die mir Spaß machen. Ich habe eine schöne Wohnung, einen fellnasigen Kuschelpartner, bin finanziell gut aufgestellt etc. Ok, da geht noch mehr, vor allem soziale Kontakte, Fitnessstudio, evt Partner...aber damit lasse ich mir bewusst Zeit. Ich muss ja nicht alles auf einmal ändern, ich MUSS tatsächlich gar nix. Das Wollen kommt dann ganz von alleine, hoffe ich.
Wunderschön ist zu beobachten, wie sich mein Körper verändert ohne Alkohol. Kein aufgeblähter Bauch, ich sah wirklich aus wie im 9 Monat schwanger, Verdauung wieder normal, Gesicht nicht mehr aufgedunsen. Süßgkeiten essen hat zugenommen, daran muss ich auch arbeiten. Zucker ist wohl der Ersatzstoff zum Alkohol.
Nun wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag. Und, liebe Lyanna, ich gucke auch Dschungelcamp und bin gespannt, wer es heute Abend wird.
Lyanna, gut dass Du davon schreibst. Auch gut, wie Du es beschreiben kannst. Ja, es kommt, gefüht, aus dem Nichts. Ich bin aber sicher, da ist dann was, nur eventuell unbewusst. Manchmal komm ich trotzdem nicht dahinter. Dann muss ich es einfach so stehen lassen.
Finde ich den Auslöser, ist der Spuk meist schon vorbei. Ich habe Dich zufällig bei den Eulen gelesen, bist Du müde ?
Die HALT Signale kennst Du bestimmt: Hungry, Angry, Lonly, Tired
Kenne ich alles als Auslöser. Ich kenne auch keinen Druck, so wie ein Tiger im Käfig, Gedanken, wie schön so eine Weichspülung wäre, kenne ich sehr wohl.
Mein Mann sagt immer, es wird mit den Jahren gar nicht so sehr leichter, denn es wird schwerer achtsam zu bleiben. Thema hatte wir kürzlich im Meeting.
aiaiai, schön Dich mal wieder zu lesen. Vor allem schön, was wir lesen dürfen. Freut mich für Dich und für die Mädels ist es so bestimmt auch leichter, sich an Dich zu wenden, wenn es soweit ist.
Aloe, klingt gut 👍 Pass aber auf die Hintertürchen auf, zumachen macht es leichter.
Ich sage ja immer nur für heute, allerdings bremse ich jeden Gedanken, der mir einen Vorschlag macht, unter welchen "Umständen" ich dann doch mal wieder...
Das würde bei MIR zum Kampf führen, den ICH verlieren würde.
An meine tausend Anläufe erinnere ich mich noch gut.
Ich wünsche allen hier einen guten Start in die Woche und allen einen kampflos trocken Tag
Es ist schon erleichternd, zu wissen, dass wenigstens einer hier ist, der versteht, was ich mit meinem Post meine und dazu seine eigene Erfahrung schreibt. Danke Eva! Inzwischen habe ich die Gelüste nicht mehr ...es wäre aber auch zuuuu trauig, wenn ich in einem schwachen Moment "zugegriffen" hätte ... Ob ich mir das je verzeihen könnte? Zum Glück hab ich meine alkoholfreie Zone, sie ist superwichtig für mich.
Ich tu mich sowieso am allerschwesten damit, mir selbst zu verzeihen!! Allerdins ist es für mich tatsächlich so, dass quälende Erinnerungen und Gedankenspiralen sich verflüchtigen, wenn ich sie ausgesprochen oder geschrieben habe.
Ich weiss schon, warum ich hier schreibe und was ich damit FÜR Mich erreiche ..
Das liest sich doch gut, dass der "Anfall" vorbei ging. Keine Ahnung wie lange ich sowas "aushalten" würde, ich kenne es meist als Gedankenblitz
Ganz wichtig ist für MICH dann, nicht mit meiner Sucht zu "verhandeln" sondern rigeros im INNEREN *NEIN* zu sagen. Keine Diskussionen, ob, wann, wie, wo, ein "bisschen" ginge. Ich habs verinnerlicht nach zich Proben die Alkoholmenge zu kontrollieren. Bei mir klappt das halt nicht.
Kampflos trocken, sagt einer immer mal. Ja, sobald ich in die Richtung denke, wird es doch nur Kampf.
Ich finde auch klasse, dass Du als so Langzeit Trockene das immer noch mal hast- für Dich natürlich blöd aber für andere doch ein Zeichen, dass es eben "normal" ist und eben nicht weg ist mit der Sucht.
Gestern Meeting, super Zulauf. 1 ganz neuer, 2 frische die wieder da waren, 2 Rückkehrer (nach Langzeittherapie) weitere 10 die meistens da sind und zwischen 6 Monaten und 30 Jahren trocken leben.
Leider einer der zZ nicht kommt, wir können nur vermuten was passiert ist. Er hatte nach einigen Jahren Trockenheit sein Vereins-Leben sehr vermisst, ist dann auf das Fest des Vereins - zack Blöderweise kam er aus diesem "Vorfall" raus, nächsten Tag "nur" fieser Kater- aber dann wieder auf den trockenen Weg
Leider - so trägt es jemand zu- hat er dann gedacht: "geht doch" und ist jetzt im Rückfall.
Tja, Alkohol "vermissen" macht es wohl wirklich schwer.
Ich hoffen nur, eines Tages kommt er wieder - wir sind da und niemand wird ihn verurteilen. Ich kann nur sagen, auch ich hätte vor Wochen gerne mal einen Rausch gehabt um meine akute Angst vor der Krankheit mal zu vergessen. Hätte mir das geholfen ?
Zitat von eva im Beitrag #1706Das liest sich doch gut, dass der "Anfall" vorbei ging. Keine Ahnung wie lange ich sowas "aushalten" würde, ich kenne es meist als Gedankenblitz
Ganz wichtig ist für MICH dann, nicht mit meiner Sucht zu "verhandeln" sondern rigeros im INNEREN *NEIN* zu sagen. Keine Diskussionen, ob, wann, wie, wo, ein "bisschen" ginge. Ich habs verinnerlicht nach zich Proben die Alkoholmenge zu kontrollieren. Bei mir klappt das halt nicht.
Kampflos trocken, sagt einer immer mal. Ja, sobald ich in die Richtung denke, wird es doch nur Kampf.
Ich finde auch klasse, dass Du als so Langzeit Trockene das immer noch mal hast- für Dich natürlich blöd aber für andere doch ein Zeichen, dass es eben "normal" ist und eben nicht weg ist mit der Sucht.
An einen Anfall kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Bei mir sind es Erinnerungsfilmchen, die in meinem Hinterkopf auftauchen, wenn ich in einer Situation bin, in der ich früher Alkohol getrunken habe. Die sich entwickelnden Emotionen sind unterschiedlich.
Bin ich für ein paar Tage allein, dann erinnere ich mich, wie ich diese Zeit ausnutzte. So nach dem Motto: Wow! Jetzt besorge ich mir den Lieblingsrotwein - eine Flasche reicht, und ich mache mir einen schönen Abend. Ich trinke eine Hälfte und die zweite gibt's am Abend danach. Ich muss wahrscheinlich nicht hinzufügen, dass die Rechnung nicht aufging. Am nächsten Tag musste Nachschub her. Jetzt fühle ich bei dieser Erinnerung Angst - nie wieder möchte ich so etwas erleben.
Oder wenn ich koche - dann geb ich oft einen Schuss Balsamico in die Soße. Früher stand die Weinflasche ganz selbstverständlich neben dem Herd ... man muss doch abschmecken und wenn ich dann einen, zwei ... Schlucke trinke. Das macht doch nichts, das merkt doch keiner.
Gefährlich werden könnte mir der Eine unachtsame Moment. Schließlich ist der Alkohol allgegenwärtig. Es gibt solche dezenten Runden, in denen Wein oder Aperitiv zum Genuss getrunken wird. Keiner schlägt über die Stränge. Kennt ihr bestimmt - Weißwein zum Fisch, Rotwein zum Fleisch ... Portwein davor ... Alle sind beherrscht und kultiviert ... ... nur Sylvestris nicht. Sylvestris gehört nicht dazu. Da muss ich wirklich bei mir bleiben, damit nicht mein Alkohol-Ich aus einer tiefen Ecke kommt und übernimmt. Ich glaube nämlich nicht, dass das einfach verschwindet. Es bleibt ein Teil von mir und ich kann es in solchen Momenten fühlen. Ist vielleicht auch ganz gut so. Dann ist die Gefahr nicht ganz so groß, dass es mich überrascht.
Bin ich dann traurig? Ich denke, für einen Moment schon. Aber ich würde trotzdem nicht mehr tauschen wollen. Ich hab schon genug Lebenzeit damit verschwendet, meine Tage nach dem Stoff auszurichten. Dabei geht es um mehr als Kopfschmerzen und Co. Es geht um Kontrollverlust, Scham und darum, nicht mehr Königin im eigenen Reich zu sein.
Aloe, ja es war eigentlich eine schöne Gruppe, bis auf das uneigentlich. Ich wollte dir gerne den Podcast von Nathalie Stüben als Unterstützung empfehlen. Es stimmt schon, dass alleine und/oder heimlich trinken ist ein Zeichen für Sucht. Aber ohne einen klaren Entschluss nüchtern zu leben, hätte ich die Kurve nicht bekommen. Alle Regeln wie eben zum Beispiel nur noch in Gesellschaft trinken sind doch dann immer wieder gescheitert. Das kennst du ja eh alles.
Jetzt geh ich auch auf nichts ein und berichte nur kurz
Heute war ich zum Abschlussgespräch der Diagnostik. Sie sagte sie kann AHDS nicht gesichert diagnostizieren, weil es keine Hyperaktivität gibt.
Weiß ich, ist mir auch bewusst, darum ging es mir nie.
Eine ausgeprägte Aufmerksamkeitsstörung wurde mir bescheinigt und eine Verhaltenstheraphie empfohlen.
Weiß jemand was das jetzt bedeutet? Geht es darum dass mir dafür/dagegen keine Medikamente verschrieben werden können?
Darum ging es mir auch nicht, ich habe großen Leidensdruck, durch meine Unzulänglichkeiten.
Wenigstens kann ich für MICH jetzt annehmen, dass ich eben nicht "Schusselig, Vergesslich und Unkonzentriert" bin, sondern dass ich eben kaum anders kann.
Seit mir in Rente die Tagesstruktur fehlt ist es noch schlimmer geworden. Ich werde das dann weiter mit meinem Therapeuten besprechen und evtl das Antidepressiva wechseln.
Auf jeden Fall hat es mit Dopanin und Noradrenalin [oder so] zu tun. Damit hat ja auch Sucht zu tun... Ebenso die Angsterkrankung und die Depressionen.
Hallo zusammen Gerne melde ich mich mal wieder. Jetzt bin ich schon wieder über 3 Jahre abstinent. Schade, dass ich es nicht schon viel früher "geschafft" habe. Ich hab so viel falsch gemacht und schäme mich dafür, bin traurig. Am schlimmsten ist, dass meine Kinder nicht das bekommen haben, was ich hätte geben können, wenn ich fit gewesen wäre. Es tut mir so leid und das wird so bleiben. Ich kanns nicht mehr gutmachen. Mein Leben ohne Alkohol ist gut, ich fühl mich gesund und auch mental stark. Klar, das gesellschaftliche Leben hat sich sehr geändert. Frühschoppen, Apéro, Weinprobe......fällt alles aus. Schon schade, aber daran hab ich mich gewöhnt. Ich grüss euch alle ganz herzlich!
Zitat von Senza im Beitrag #1715Hallo zusammen Gerne melde ich mich mal wieder. Jetzt bin ich schon wieder über 3 Jahre abstinent. Schade, dass ich es nicht schon viel früher "geschafft" habe. Ich hab so viel falsch gemacht und schäme mich dafür, bin traurig. Am schlimmsten ist, dass meine Kinder nicht das bekommen haben, was ich hätte geben können, wenn ich fit gewesen wäre.
In diesen Worten finde ich mich auch wieder, Senza ...wie schön, dass du das trocken sein noch mal angegangen bist. Wer kennt das nicht, was du schreibst? Wer hat denn alles "richtig" gemacht? Wahrscheinlich wäre das Gewissen reiner und besser ..doch es ist so, wie es ist. Die Kinder sind zum grossen Teil auf der Strecke geblieben ...leider. leider ..daran hab ich auch zu knacken ...auch ich kann daran nichts ändern, ich muss es so nehmen, wie ich es in Erinnerung habe. Meist hab ich mich mit den Gedanken daran gequält.
Jetzt will ich mich nicht mehr gedanklich quälen ...es tut mir leid, doch so ist es gewesen. Ich sorge dafür, dass es nicht mehr passiert ...auch, wenn ich hin und wieder mal "gewisse Anfälle" bekomme.
Jetzt beträfe es nur noch mich, aber auch ich will mir das nicht mehr antun ... ich finde es schön, trocken leben zu können, das konnte ich zu gewissen Zeiten eben nicht mehr.
Ich will nicht, ich kann nicht und am allerbesten: ich brauche nicht zu trinken. Vor Jahren hätte ich nicht gedacht, wie das jemals möglich sein könnte und hatte wenig Hoffnung, dass ich das hinkriege. Das Leben hat mir was anderes gezeigt ...
Gestern war wieder Meeting, wir haben derzeit großen Zulauf, ich vermute aber ein bisschen Schwund wird es dann wieder geben. Im Januar ist das Fitness-Studio auch immer voll neuer Sportler, das verläuft sich dann auch leider wieder.
Am Samstag hatten wir so ein Treffen der Intergruppe in Fulda. Ich bin ja jetzt dort in einem Dienst und war dran Protokoll zu schreiben. Was ein Theater in meinem Kopf ! Eine Woche vorher schon verrückt gemacht ob ich "krank" mache, ob ich "einfach" sage dass ich das nicht kann. Ob ich sage: Leute, ich habe eine Aufmerksamkeitsstörung, ich kriege das nicht hin, oder ob ich es wagen soll, damit ich nicht wieder das Gefühl habe mich vor Dingen die mir nicht gefallen, zu drücken.
Auf dem Weg hin, sagte mein Mann, es muss nur ein Ergebnisprotokoll geschrieben werden, das würde ich doch wohl hinkriegen.
Sowas bringt mich dann kompett auf die Palme, schön dass er mir das zutraut, WAS ich aber kann oder nicht kann, das weiß doch nur ich allein.
Also der Zwist zwischen "Mach es einfach, wird schon werden" und hinterher bist du stolz oder "das überfordert mich und was mich überfordert muss ich bleiben lassen" Habe es mir offen gelassen bis zum Schluß und dann saß ich neben einem AA Freund den ich total mag und habe beschlossen: ich sage ihm von meiner Störung und er soll mal mit gucken was ich so zu Papier bringe.
Das ging auch gut, besser als gedacht. Nur dann am Sonntag wollte ich das ins Reine schreiben und habe mich in meinen eigenen Notizen nicht zurecht gefunden.
Lange Rede, bis ich das alles (in Etappen) fertig hatte, und es als PDF gesendet habe, war es Montag abend. Ich Schlags kaputt, als hätte ich gott-weiß-was gemacht - kein bisschen vom Gefühl : super das hast du toll gemacht !
Einfach nur endlich ist das rum, ich mache sowas NIE wieder, es überfordert mich total.
Ich bin trotzdem froh dass ich es probiert und dann auch geschafft habe weiß aber auch: DAS ist es nicht wert, sich so zu verausgaben - andere kriegen das in 2 Stunden hin und haben keine Schwierigkeiten.
ICH kann wunderbar in die Schulen gehen und dort von meiner Sucht erzählen, wie ich rein kam und wie ich den Weg raus fand. DAS kann ich gut, dann mache ich eben das, da sind auch viele die sagen: OOOOOh, das könnte ich nie, frei reden vor Schülern.
Dann sollen die halt Protokoll schreiben :-)
ICH werde mich nicht schlecht fühlen, falls ich mal sagen muss: das fällt mir schwer, kann das bitte jemand für mich übernehmen ?
Zitat von eva im Beitrag #1718 Lange Rede, bis ich das alles (in Etappen) fertig hatte, und es als PDF gesendet habe, war es Montag abend. Ich Schlags kaputt, als hätte ich gott-weiß-was gemacht - kein bisschen vom Gefühl : super das hast du toll gemacht !
Einfach nur endlich ist das rum, ich mache sowas NIE wieder, es überfordert mich total.
Ich bin trotzdem froh dass ich es probiert und dann auch geschafft habe weiß aber auch: DAS ist es nicht wert, sich so zu verausgaben - andere kriegen das in 2 Stunden hin und haben keine Schwierigkeiten.
ICH kann wunderbar in die Schulen gehen und dort von meiner Sucht erzählen, wie ich rein kam und wie ich den Weg raus fand. DAS kann ich gut, dann mache ich eben das, da sind auch viele die sagen: OOOOOh, das könnte ich nie, frei reden vor Schülern.
Dann sollen die halt Protokoll schreiben :-)
ICH werde mich nicht schlecht fühlen, falls ich mal sagen muss: das fällt mir schwer, kann das bitte jemand für mich übernehmen ?
Eine Sache tun und sie als Herausforderung zu betrachten, kann ja was Gutes sein. Aber alles hat seine Grenzen. Wenn es dir nicht liegt, warum solltest du dich damit abquälen. Es gibt auch eine andere wichtige Lektion im Leben: "Nein" sagen können ist auch eine Kunst.
Ich denke, du wirst für dich herausfinden müssen, wo deine persönlichen Grenzen sind. So wie ich es bei dir lese, hast du bis jetzt zu oft diese Grenzen übertreten. Soweit ich weiß, gibt es verschiedene Verhaltenstherapien, bei denen man lernt, wie man am Besten mit den eigenen Kräften umgehen kann.
Mir gefällt der Satz: das fällt mir schwer, kann das bitte jemand für mich übernehmen ?
Liebe Eva, ich finde, du hast diese Situation wunderbar für dich gelöst ...toll.
Ich verstehe sowas für mich als Lektion, die ich zu lernen habe, inzwischen gibt es vieles, wozu ich gleich NEIN sage, weil ich mit den Konsequenzen nicht leben möchte. Auch habe ich keine Lust mehr, mich erklären zu müssen. Was ich aber weiss, dass ich es versucht habe, genau wie du. Und das ist es eigentlich für mich. Wenn es gut gegangen wäre, hätte ich es weiterhin gemacht ...es ist aber nicht gut für mich ausgegangen. Und als es mir damit schlecht ging, kam keiner und hat mich unterstützt oder geholfen ...teilweise waren sie sauer, dass ich dann krank war ... ob an Körper oder Seele, das scherte keinen ...nur mich.
Ich hatte das Glück, so ziemlich am Anfang meiner Therapie "Nein" sagen zu lernen ..war hart, hat sich aber gelohnt. Das dann wirklich umzusetzen, war Anfangs schwierig ...wurde aber mit der Zeit immer einfacher ...es ist ein Übungsfeld, wie so vieles im Leben. Wenn ich es richtig überlege, war meine Therapie ein ganzes "NEIN" zu dem, was ich bis zum Therapietermin gelebt hatte und damit ein "Ja" zu dem, was ich wirklich leben wollte ..öbwohl ich das auch erstmal erkennen musste.
Das hat mich dabei unterstützt, nicht mehr am Rande des Untergangs zu wandeln ... ich musste ja erst selbst erfahren, dass ich mich durch angelernte "falsche" Verhaltensweisen selbst an diesen Rand gebracht hatte.
Diesen Satz sagte ich fast genau so wie du im Therapiehaus: das fällt mir schwer, kann das bitte jemand für mich übernehmen ? Das wurde uns in der Therapie beigebracht, und ich habe es genutzt, auch wenn ich manchmal schief angeguckt wurde. Das macht nix, die Leute gucken so, wie sie wollen ...hihihi...
Ich freue mich darüber, dass du davon geschrieben hast. Es ist ja nicht so, dass alles nur fein und problemlos ist, nur weil ich aufgehört habe zu trinken. Das Leben tut ja, was es will, egal, ob ich das auch will ...und damit bewusst umzugehen, ringt "uns allen" so Einiges ab ... nur eben mit klaren Kopf und hoffentlich gesundem Umgang mit uns selbst.
Ich erinnere mich grad, wie ich empört zu meinem Therapeuten gegangen bin und mich beschwert habe, dass ich andauernd Knüppel zwischen die Beine geschmissen kriege ... ich war ent-täuscht, weil ich "trocken" dachte, nun wäre alles anders und viel einfacher und problemloser ...am liebsten ganz ohne Probleme ..
"Ja hat Ihnen denn einer versprochen, dass nun alles einfacher und ohne Probelme sein würde?" Ich wurde rot und musste zugeben, dass das nie einer gesagt hatte... ich hatte das nur angenommen ... Nun ja, diesbezüglich hatte ich mich geirrt ...irren ist so menschlich.
Heute, 22.15 - 23.00 Uhr | WDR Fernsehen Alkohol - Erfolgreiche Frauen und die Sucht
Die überwiegende Zahl der Betroffenen sind nicht gesellschaftliche Außenseiterinnen, sondern Berufstätige und Mütter. Und das Problem gewinnt an Dringlichkeit: Während der gesundheitlich riskante Alkoholkonsum bei Männern in den vergangenen Jahren abgenommen hat, bleibt er bei Frauen gleich oder steigt sogar. Doch das Thema Alkohol ist weder politisch noch gesellschaftlich in den Schlagzeilen. Das will auch Nathalie Stüben ändern. Die 36-jährige Journalistin war selbst jahrelang Alkoholikerin, trank regelmäßig bis zum Blackout. Bei der Arbeit funktionierte sie. So gehe es vielen, glaubt sie. "Wir haben das Bild im Kopf, dass es die Genusstrinker gibt und dann gibt es lange gar nichts und dann gibt es die, die morgens Wodka ins Müsli kippen. Uns fehlt ein Bewusstsein für diesen riesengroßen Graubereich." Dafür möchte sie vor allem jüngere Menschen mit ihrem Podcast und YouTube-Kanal sensibilisieren. Sie ist überzeugt, dass die meisten zu spät Hilfe suchen.
Ihr Buch Ohne Alkohol: Die beste Entscheidung meines Lebens habe ich regelrecht verschlungen. Stübens Buch ist klug geschrieben - ohne erhobenen Zeigefinger und Anspruch auf Deutungshoheit.
ich zähle nun schon in Wochen, am Sonntag werden es 6! Meine Einkaufstasche und meine Wohnung sind nach wie vor alkoholfreie Zonen und mir geht es gut damit. Gelüste oder Gedanken an Wein habe ich kaum noch. Und auch in meinen Träumen taucht er nicht auf.
So oft werde ich hier nicht reinschauen, seht es mir nach. Ich möchte mich so wenig mit dem Thema Alkohol beschäftigen, wie es geht. Deshalb lese, sehe und höre ich absolut nichts darüber. Das habe ich entschieden und das ist mein individueller Weg, damit umzugehen. Dieses "ach, so war es bei mir auch" brauche ich nicht mehr. Ich weiß, nicht zuletzt auch von den Berichten von euch, genug, und etwas Neues lerne ich nicht mehr dazu. Mein Thema ist jetzt, mich auf den Weg zu machen, zurück in ein Leben ohne Ängste. Das wird dauern und kostet Kraft und Überwindung. Erste kleine Schritte sind gemacht. Z. B. habe ich für den Sommer ein Wellness-Mutter-Tochter-Wochenende im Harz gebucht und freue mich riesig drauf. Und ich bin nach wie vor wild entschlossen, dass auch Wochen Monate werden.
Macht es gut auf euren Wegen. Bis demnächst mal wieder. Liebe Grüße an euch alle, Aloe.