Dann lass ich doch auch noch mal ein Paradoxon hier ...ich glaube, jeder hier kann das einordnen:
Du schaffst es nur alleine, aber alleine schaffst du's nicht!
Diesen Satz musste ich damals genau für mich auseinanderklamüsieren ... dann sass er, weil ich ihn endlich richtig verstanden hatte! Er begenete mir in so vielen Situationen und ich bin mir sicher, allein hätte ich es nicht geschafft. Obwohl es bei den meisten zu bearbeitenden Problemen gar nicht um Alkohol ging ... Wir sind hier, und hier ist Tag und Nacht geöffnet ...
Aloe, ich freu mich auch, dass es so läuft bei dir. Ich denke auch manchmal noch an die Zeit mit der "Nest"Runde, jetzt komm ich nicht mehr auf den Namen *grübel*
Eva, deine Gedanken über die Angst, anschauen und dann noch schlimmer, verdrängt oder nicht? Ich frage mich immer mal wieder, was es denn eigentlich heißt etwas anzunehmen? Ganz gut erklärt es ja, wie man darauf reagiert wenn es nicht um einen selbst ginge sondern um einen sehr geliebten Menschen. Wenn der Angst hätte, wie würde man damit umgehen. Verständnisvoll und liebevoll, oder? Und nicht so nach dem Motto, jetzt reiss dich aber mal zusammen, ist ja nur ein Verdacht usw.
Ich hatte 2021 auch mal so eine Angst. Ich hatte schon einige Zeit vor mal einen richtigen Gesundheitscheck vom Hausarzt machen zu lassen. Da ich nichts weiter schlimmes habe bin ich dort nur seltenst anzutreffen gewesen. Jedenfalls habe ich irgendwie schon länger mit dem Gedanken gespielt, daß ich mich da unverantwortlich mir selbst gegenüber verhalten. Ich bin also zum Check gegangen. Dann war die Besprechung des Befunds. Und es war Blut im Stuhl. Schock. Ich war erst einmal total neben mir. Ich ging mit der Anweisung mir einen Termin zu einer Darmspiegelung zu machen. Zwei Wochen danach wollten wir in einen unserer sehr raren Urlaube fahren. Vorher hat das natürlich nicht mehr geklappt mit der Abklärung durch die Spiegelung. Ich bin also so in den Urlaub gefahren. Ich habe die ganze Zeit gegen meine Angst angekämpft. Hab mich nachts schlaflos in regelrechter Panik im Bett gewältzt. Ich habe mir die ganze Zeit mit dem Verstand erklärt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, daß ich wirklich Darmkrebs habe, keine der frühen Symptome waren da. Und diese Tests sind öfters falsch positiv. Es hat alles nichts geholfen. Nach langer Zeit war ich so fertig, daß ich endlich mal geweint habe und mich in den Arm nehmen ließ. Das war dann echt erleichternd. Ich hatte da den Widerstand gegen die Angst mal aufgegeben. Es war dann tatsächlich gar nichts, der Test war wirklich falsch positiv. Jedenfalls, seit dem habe ich etwas besser verstanden was annehmen meint.
Arbeit ist für dieses Wochenende geschafft und ich habe Zeit, mal ein wenig zu berichten:
Es begann Weihnachten, ein Horror war das für mich...einsam, die Lieben weit weg, allein mit Kater. Und ich hatte natürlich Weinvorräte eingekauft wegen der Feiertage. 3 Liter Wein waren am 1. Weihnachtstag weg. Dementsprechend desolat war ich drauf. Saufen, schlafen, saufen, ich wollte nur, dass Weihnachten endlich vorbei ist. Vorrat dann bei der Tanke aufgestockt und weiter ging's. An Essen konnte ich nicht mal denken. Also Bett, Glotze an, schlafen. Und dann war Weihnachten tatsächlich vorbei. Und ich: psychisch wie körperlich völlig am Ende!!! Meine Wohnung und ich sahen aus, wie das Klischee vom heftigen Alkoholiker. Da begann der Plan, aufzuhören, zu reifen. Es kam noch sowas wie ein burnout dazu. Ich hatte vor Weihnachten wirklich viel gearbeitet, sehr Kräfte zehrend, wenn frau gleichzeitig täglich 1 Liter Wein trinkt. Na gut, die Zeit zwischen den Jahren noch überstehen, dachte ich. Und dann am 1. Januar aufhören. DAS glaubste doch nicht wirklich, tönte es in meinem Hinterkopf, klar. Sehr geholfen haben mir die Gespräche mit meinem kleinen Bruder, Alkoholiker, der seit 5 Monaten trocken ist nach einer Entgiftung in der Klinik. Das macht er so alle 2 Jahre, weil er immer wieder anfängt. Ok, dann kam Silvester, bis dahin war ich wieder auf 1 l täglich. Und beim Einkaufen dachte ich: Aloe, du kaufst jetzt noch 1 Flasche für Silvester, NICHT mehr wegen Neujahrsfeiertag. Hab ich gemacht. Und dann war Neujahr und das Wunder geschah: Ich ekelte mich bei dem Gedanken, wieder zur Tanke zu fahren, um Wein zu kaufen! Hab ich auch nicht gemacht...
...und es kamen natürlich körperliche Entzugserscheinungen, schwitzen, zittern, Übelkeit. Mithilfe einer Beruhigungstablette kriegte ich die in den Griff. Schlaflosigkeit kam hinzu, na gut, dann schlaf ich eben nicht, hatte ja genug geschlafen in den Tagen zuvor. 2. Januar: Treffen mit meiner Tochter und Enkelin in einem Cafe. Puhh, wie soll ich das überstehen, dachte ich. Also wieder eine Beruhigungstablette und es war ein wunderschöner Nachmittag mit meinen beiden Lieblingsmenschen, die ich sooo selten sehe. Wir waren danach noch einkaufen, ich ging am Weinregal vorbei, sah meine Marke und es schüttelte mich regelrecht, wiiie ekelhaft war der Gedanke zu trinken. 3. Januar, Tag 3 und ich hatte immer noch mit körperlichen Erscheinungen zu kämpfen, vor allem der Schlaflosigkeit. Aber nun war ich wild entschlossen durchzuhalten. Sooo viele Gedanken gingen mir nachts durch den Kopf. 8 Jahre lang täglich 1 Liter Wein, und immer perfekte Ausreden dafür. Nein, das will ich nicht mehr, ich will leben, endlich leben. Das bin ich mir schuldig, ich gehe auf die 70 zu und ich will meine Lieblingsmenschen nicht verlieren. Will meine Enkelin aufwachsen sehen, will will will. Eine Bucket-List machte ich mir innerlich. Was konnte ich alles nicht mehr tun wegen Alkohol, sooo viel! Und ich brauche meine Arbeit, auch die drohe ich zu verlieren, wenn ich so weitermache. NEIN! Nicht nur wegen meiner Minirente brauche ich die. Und so ging es eine Woche lang weiter, ich hatte ja auch Urlaub. Ich bin bewusst im Supermarkt vor dem Weinregal stehen geblieben und habe mir die Flaschen angesehen. Es schüttelt mich bis heute, diesen Geschmack brauche ich wirklich nicht mehr. Null Gedanke zuzugreifen. Statt dessen habe ich endlich wieder angefangen zu essen. Mir schöne Sachen gekauft, viel Wasser und Bionade, frisch gekocht, vor Weihnachten habe ich nur von Dosen und Junkfood gelebt. Und ich fing an, es zu genießen. Das ist bis heute so geblieben, ich trinke nachmittags Kaffee, esse ein Stück Kuchen. Das war jahrelang absolut unmöglich. Dann kam mein erster Unterrichtstag. Ohne Kater, ohne Angst bin ich morgens um 9 Uhr auf die "Bühne" gegangen, Eva weiß, was das heißt :-) Frisch, ausgeruht, körperlich wieder einigermaßen genesen, habe ich mich gefreut, meine Lieben wiederzusehen. Und das ist auch so geblieben bis heute.
Sooo, nun habe ich euch zugetextet, aber es tut gut, es aufzuschreiben. Alles raus, was...stimmt, liebe Lyanna. Und ich bin der Beweis, es geht auch ohne Hilfe, kostet viel Kraft, aber ich habe und konnte mir die Zeit nehmen, trocken zu werden.
ja, es hilft schon, wenn jemand "einfach" nachvollziehen kann, welche Ängste einen umtreiben. Es waren ja auch keine irrealen, das war schon etwas was sehr drückte. Es hilft aber null, wenn mir dann gesagt wird; mach Dich nicht verrückt. Das versuche ich ja dann zu verdrängen und alles wird schlimmer.
Den Namen von "uns" früher im Nebenstrang weiß ich auch nicht mehr. Vielleicht erinnert sich Aloe
Vogelnest ? Schnapsdrosseln war evt ein Username
ich war dort kurz Tellertaxi und ich erinnere mich gut an eine aus Kanada ? oder Amerika (unsere Wilde ) Die Buchverlegerin oder so (weiß ich den Nick aber auch noch) und viele viele andere.
Ich erinnere mich auch ganz am Anfang in dem "Aufhören Strang" an Evemine und deren Rückfall, der mich total schockierte und an Maddin und und und...
An Aloe sowieso - vergesse ich nie und freue mich jetzt umso mehr.
Ich hoffe jede/r hat seinen Weg gefunden, möglichst passend für ihn/sie es interessiert mich schon, aber machen kann ich nix
Schnapsdrosselnest, genau das war der Name. Und die Verlegerin war Kardamom, die schrieb dann nicht mehr. Wild woman in Kanada, die mit mir so zusammen rasselte wegen der Identitätsfrage.
Zitat von sturmfalke im Beitrag #1683Schnapsdrosselnest, genau das war der Name. Und die Verlegerin war Kardamom, die schrieb dann nicht mehr. Wild woman in Kanada, die mit mir so zusammen rasselte wegen der Identitätsfrage.
Erzähl doch mal, Sturmi ...konnte das denn geklärt werden?
Aloe, wunderbar, ich kann nur sagen: weiter so! und immer noch: alles raus, was keine Miete zahlt. Sehr schön finde ich, dass du uns an deiner Geschichte teilhaben lässt, danke dir.
Nein, das konnte es nicht. Wir hatten diese kleine nicht öffentliche Gruppe damals gegründet, um unsere echte Identität preis geben zu können. Das hatten wir dann auch alle getan, bis auf wild woman. Damit war ich nicht einverstanden und habe das auch kund getan. Wild woman hat dann als Administrator entschieden mich raus zu werfen. So war das. Damals hat mich das sehr gekränkt und ich habe einige Zeit daran zu knabbern gehabt.
Danke, liebe Aloe, für deinen ausführlichen Bericht.
Zitat von Aloe im Beitrag #1678Und dann war Neujahr und das Wunder geschah: Ich ekelte mich bei dem Gedanken, wieder zur Tanke zu fahren, um Wein zu kaufen! Hab ich auch nicht gemacht...
Ich find 'Ekel' ziemlich hilfreich. Am Anfang meiner Alk-freien Zeit versuchte ich dieses Gefühl zu verinnerlichen. Das hält bis heute an.
Mich hat seinerzeit nicht der Ekel vom Alkohol fern gehalten - es war die nackte Angst, die ich verspürte. Es brauchte bei mir einige Anläufe, bis ich nicht mehr an die Tanke oder zum Supermarkt eilen musste. Dieses Gefühl der totalen Machtlosigkeit war so schlimm geworden. Es fühlte sich an, als wäre mein Inneres total zerbröselt. Wie sollte aus diesem Häufchen Elend wieder ein ganzes Menschlein werden?
Irgendwann schwebte nur noch ein staubiges "kann nicht mit Alkohol umgehen über mir". Nein - nada - niente - nie wieder.
Bis heute weiß ich noch immer nicht wirklich, wie ich es schaffte, selbst die Reste zusammen zu kehren. Ich war irgendwie nicht stolz darauf. Der Stolz, es geschafft zu haben, der entwickelte sich mit der Zeit. Er ist jedoch noch immer durchsetzt mit dem Gefühl der Demut. Bin ich meiner sicher? Im Prinzip fühle ich mich geborgen in meinem neuen Haus, mit dem stabiler werdenden Fundament.
Jeder Tag ohne Alkohol, jede erfolgreich gemeisterte Versuchung trägt dazu bei, dass das Fundament fester wird. Dazu gehört, mehr über mich selbst zu lernen, herauszufinden, warum es Süchte bei mir so leicht haben.
Denn eines ist auch klar: Mit dem Alkohol aufhören ist der Anfang. Ab diesem Moment schlägt das Menschlein einen neuen ... einen eigenen Weg ein.
Zitat von eva im Beitrag #1681 Vogelnest ? Schnapsdrosseln war evt ein Username
ich war dort kurz Tellertaxi und ich erinnere mich gut an eine aus Kanada ? oder Amerika (unsere Wilde ) Die Buchverlegerin oder so (weiß ich den Nick aber auch noch) und viele viele andere.
Ich erinnere mich auch ganz am Anfang in dem "Aufhören Strang" an Evemine und deren Rückfall, der mich total schockierte und an Maddin und und und...
An Aloe sowieso - vergesse ich nie und freue mich jetzt umso mehr.
Ich hoffe jede/r hat seinen Weg gefunden, möglichst passend für ihn/sie es interessiert mich schon, aber machen kann ich nix
Ich finde es so schade, dass all die Berichte und auch die Auseinandersetzungen nicht mehr da sind. Bis heute kann ich das Gefühl der Verzweiflung abrufen, wie ich vor über neun Jahren auf der Suche nach Austausch und 'Weisheiten' verzweifelt im Internet herum surfte. Irgendwann blieb ich im Bri-Forum hängen und las und las. Auch die Streitereien über die 'richtige' Art vom Alkohol loszukommen ... alles alles wurde aufgesogen, bis ich voll davon war. Hunderte Forumsseiten immer und immer wieder. Ich denke, das war eines der kleinen Schäufelchen, das mir beim Zusammenkehren meines Elendshäufleins geholfen hat. Irgendwas hat sich in mir gedreht - ich war nicht allein! So viele kluge, gebildete Frauen und alle hatten das gleiche Problem. Sie alle waren einem falschen Freund auf den Leim gegangen.
Noch heute bin all den Schreiberinnen dankbar, die sich in diesem Forum ... wie soll ich's ausdrücken ... entblößten. Ohne euch wäre das nicht so gut ausgegangen.
Mir hat eine liebe Userin alle beiden Stränge von "ich muss aufhören mit dem Alkohol" als ZIP Datei geschickt. War keine die selbst trank, den Austausch aber wertvoll fand.
Ich habe mich sehr darüber gefreut. Wer Interesse hat, kann sich gerne melden.
Silvestris, weißt Du noch wann Du dort angefangen hast zu schreiben?
Warst Du eine von denen, die die alkoholfreien Tage notiert hatten ? Kann auch Zombi gewesen sein.
Grüße auch an Zombi
Ja, einige von dort kennen sich in echt oder zumindest von Bildern auf FB.
Zitat von eva im Beitrag #1688 Silvestris, weißt Du noch wann Du dort angefangen hast zu schreiben?
Warst Du eine von denen, die die alkoholfreien Tage notiert hatten ? Kann auch Zombi gewesen sein.
Grüße auch an Zombi
Ich habe irgendwann im Frühjahr 2014 dort angefangen zu schreiben. Das war ein paar Wochen nachdem ich aufgehört hatte Alkohol zu trinken. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mich mit diesem Thema ziemlich allein gefühlt hatte. Mr. Sylvestris hatte ich seinerzeit gesagt, er möge bitte keinen Alkohol mehr für mich kaufen und mir keinen mehr anbieten. Ich hatte im Alltag prima funktioniert, die Feierabende waren gemütlich, wenn er zu Hause war, doch meine gelegentliche Gereiztheit war ihm schon aufgefallen. Das 'Praktische' war ja - ich steckte mitten in den Wechseljahren, das Nest war leer geworden. Da lässt sich viel verklären. Im Verwandten- und Freundeskreis verstand / versteht es kaum einer. Ich war immer ordentlich, man sah mir nichts an und Alkoholiker sind die Schmutzigen und Lallenden, die unter der Brücke hausen.
So nach und nach konnte ich ihm zwar erklären, wie ich in die Abhängigkeit reingeglitten bin; aber so richtig verstehen kann das keiner, der in dieser Richtung nicht empfindlich ist. Er ist ein eher analytisch denkender Mensch. Mir hilft sein klare Art auf andere Weise - damit ergänzen wir uns gut.
Also hab ich mich dann doch bei der Bri angemeldet und mich ein wenig beteiligt.
Ich meine, ich hätt meine alkoholfreien Tage nicht notiert. Das war Zombie. An sie muss ich auch oft denken . Es ist so schlimm, wenn das Liebste aus dem Leben gerissen wird.
ja, es hilft schon, wenn jemand "einfach" nachvollziehen kann, welche Ängste einen umtreiben. Es waren ja auch keine irrealen, das war schon etwas was sehr drückte. Es hilft aber null, wenn mir dann gesagt wird; mach Dich nicht verrückt. Das versuche ich ja dann zu verdrängen und alles wird schlimmer.
Tatsächlich meine ich noch etwas anderes. Es hilft schon viel, wenn ich selbst mich mit der Angst einfach akzeptiere. Und nicht von mir verlange, die sollte ich nicht haben, diese Angst. Wenn ich mir nicht selbst ständig sage: mach dich nicht verrückt.
Zitat von lyanna im Beitrag #1669Wie freut es mich, dass du auch mal wieder piepst, Belleeza ... geht es dir gut?
Liebe Lyanna, ja, es geht mir sehr gut, vielen lieben Dank, dass Du fragst und entschuldige bitte, ich bin nur noch selten hier... lese aber als Prophylaxe und aus Interesse immer mal wieder rein und nehme dann immer etwas für mich mit. Weshalb ich piepe und dann leider wieder weg bin. Ich bleibe vorsichtig! Allen alles Liebe!
Entzugserscheinungen, die hatte ich auch übel. Am Anfang, wo ich echt noch geglaubt habe, ich wäre nur " unpässlich"🙄🙈🤣
Meistens am Spätvormittag überfiel mich leichte Unruhe...die schwupss nach der ersten Proceccodose verschwunden war. Ich liiiiebte Wochenenden, Feiertage einfach FREI! Da konnte ich tanken, ohne auffällig zu werden. Also für meine Familie war ich da natürlich schon mega auffällig. ABER das Umfeld bekam nicht sooo viel mit. Ich habe es so versucht zu vertuschen.
Viel später hatte ich es am Wochenende so eingerichtet, dass immer noch 1!!!! Glas Wein übrig war...für den Frühstart🤐😳😭. Montags auf Arbeit war dann oft so gruselig, dass ich nach Hause bin, Migräne...Es ging nix mehr, nur saufen!!!
Ich habe gezittert,geschwitzt, hatte Durchfall. Hatte überall Schmerzen.Und essen? Keine Chance! Aber das schlimmste war das Herzrasen, die Panik. Ich dachte, jetzt ist soweit.
Es war ein Montag, an dem ich das letzt Mal getrunken habe. Schon früh, vor der Arbeit. Ich hatte das ganze Wochenende durchgesoffen, mein Zustand war desolat. Auf Arbeit wurde es schlimmer, dort konnte ich ja nix nachlegen. Also ab nach Hause. Hab dann um abzumildern noch Piccolodosen getrunken (musste mir Nase zuhalten), sonst wäre das gar nicht gegangen. Es ging mir so schlecht, ich wollte nich mehr.
Diese letzten ätzende Tage mit Alk erinnern mich daran, warum ich nix mehr trinken darf/kann. NIE wieder möchte ich da hin!!!!!!
Sorry,dass ich jetzt nicht auf einzelne Beiträge eingehe...aber das musste jetzt erstmal raus.
sowas MUSS auch einfach raus, da braucht niemand zu gucken was da grade geschrieben wurde. Geht mir heute ähnlich, ich kann zwar noch lesen, aber nehme kaum was auf. War heute viel unterwegs, Therapie und Steuerberater und anschließen Friseur - und Waldspaziergang mit den Hundis
Gute Mischung aber jetzt nicht mehr aufnahmefähig.
Wir hatten gestern im Meeting auch zwei "Neue" einer erst 29 Jahre alt. Mich freut das immer und solche "Berichte" halten ja auch die Erinnerung wach.
Gestern gabs als Thema: haben wir wieder Spaß im Leben.... ?
wir haben uns dann geeinigt, ja, wir haben wieder Freude am Leben wir sehen immer noch Dinge die uns an Lebensfreue hindern, die gibt es immer da hat sich ja nichts geändert.
Ohne ALkohol sind die Hindernisse aber da um gelöst zu werden, oder wenigsten angegangen, Schritte unternommen. "Spaß" ist für mich anders definiert - Spaß sind mal Momente wo wir gickeln und lachen, tanzen, freuen halt
Lebensfreude ist für mich das was mit Zufriedenheit einher geht. ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Sturmfalke, ja, ich weiß was Du meinst, das stimmt auch so. Ich hatte sie halt diese Angst, furchtbare und schreckliches Kopfkino Therapie machte ich wegen Ängsten ja schon mit 33 - und gehe immer noch ab und zu.
Auch DAS ich das so für MICH brauche das mich jemand dem "Realitäts-Check" aussetzt - das brauche ich.
Sowas tut dem Strang gutr, um daran zu erinnern, wie es war und trocken bleiben zu können oder zu erkennen, dass es sich nicht lohnt, wieder mit Alkohol anzufangen. Teilweise schreiben einige von uns schon so lange, dass es vorkommen kann, das ganze Elend zu vergessen, wenn keiner daran erinnert. Dieses Erinnern ist ua. eines der Geheimnisse der Gruppenerfolge, die Geschichten und Probleme beim Namen zu nennen. Je öfter, desto "einfacher" geht bei einigen das Erkennen und das Loslassen.
Du musst nicht auf Beiträge eingehen, wenn dir nicht danach ist, Summy ...wenn du das bei einigen Beiträgen noch möchtest, kannst du es ja später nachholen. Eigentlich geht seit längerer Zeit kaum jemand auf die vorherigen Beiträge ein ...ich finde das ok. so. Manchmal fällt jemandem was in einem Beitrag auf, und dann finde ich das "aufmerksam machen" unbedingt angebracht ...zumindest zum Nachdenken.
da fällt mir auf, ich gehe ja auch oft nicht drauf ein Mein Kopf bewegt allerdings oft etwas was Ihr schreibt und es BE-Wirkt auch was.
Bei uns im Meeting ist das auch so: nur einer spricht, keiner redet rein - und als Antwort bzw. neuen Betrag sollte jeder auch nur von sich reden. Klingt wirr, ist aber total strukturiert und vermeidet, das es ein "Stammtisch-gequassel" ohne Alkohl wird, endlose Diskussionen die nichts bringen. jede/r darf seine Ansicht haben und nichts vom gesagten wird bewertet.
UND DOCH: wir reden ganz intensiv miteinander Quasseln geht dann draußen nach dem Meeting oder am Anfang wenn "Meet and greet" angesagt ist. wir umarmen uns mit manchen, manche mögen das nicht, das merkt jeder ganz schnell
Wie mit soviel "Anarchie" alles so gut klappt - fast ein Wunder
Zitat von Summy im Beitrag #1692 Diese letzten ätzende Tage mit Alk erinnern mich daran, warum ich nix mehr trinken darf/kann. NIE wieder möchte ich da hin!!!!!!
Sorry,dass ich jetzt nicht auf einzelne Beiträge eingehe...aber das musste jetzt erstmal raus.
Danke fürs zuhören!
Ich kann auch nicht auf alle Beiträge eingehen - aber ich denke, das kann kaum eine/r hier.
Bei manchen Kommentaren gibt es auch einfach nichts hinzuzufügen - die stehen für sich.
Ich bin wirklich froh, wenn immer wieder jemand 'Frisches' oder 'Altbekanntes' hier ein paar Ideen da lässt. Nicht nur den Schreibenden tut das Loswerden gut; auch ich als Lesende lerne von euch.
Auch das gehört zu meinem Fundament, an dem immer wieder gearbeitet wird.
Ich habe es auch mal mit Alkoholkonsum probiert. Das ging so weit, dass ich schon nach einer Woche so weit zur Sucht tendiert habe, dass ich schon morgens zur Flasche gegriffen habe. Dann habe ich auf den Rat meiner Sozialbegleiterin gehört, meinen Vorrat weggeleert und seit dem lebe ich wieder abstinent.
Ich glaube, dass man sehr leicht von Alkohol abhängig wird und jetzt habe ich Angst davor. Genauso, wie ich Angst vor Computerspielen und auch vor Zigaretten habe.
Das kann ganz schlimm in die Hose gehen!
Ich bin selber schwer Computerspielsüchtig und wenn ich ein Spiel spiele, wird es schnell ein weiteres, bis ich die ganze Nacht durchgezockt habe. Dann höre ich wieder für ein paar Monate komplett auf.
Ich würde mir sooooo sehr wünschen, dass ich einen Computer habe, ohne Spiele!
Hi Tricky, schön, dass du deine Suchtgeschichte hier erzählst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Mensch nach einer Woche mit Alkohol schon süchtig ist ...doch es wird wohl so gewesen sein, wenn du es schreibst. Weisst du, warum du morgens schon zur Flasche gegriffen hast? Hast du das Gefühl mit Alkohol toll gefunden?` Und hast du dann über den Tag hinweg getrunken? Also, ich finde das spannend, was du diesbezüglich schreibst.
In jedem Menschen steckt eine Suchtkomponente ...egal, um was es geht ..Computer, Lesen, Stricken, Arbeiten, Drogen, Beziehungen, Anerkennung, Aufmerksamkeit, Rauchen .. es gibt so vieles, wonach Menschen süchtig sind, ohne es zu wissen. Solange es keinem schadet, erfährt Mensch das ja auch nicht ...
Ich selbst unterscheide ja die Bezeichnung "Sucht" und "Abhängigkeit" ...abhängig bin ich von Vielem ..vom Essen, Trinken, Luft zum Atmen und bestimmten Inputs, um ein wenig Lebensqualität zu haben. Süchtig bin ich nach "bewusstseinsverändernden Substanzen" in erster Linie Alkohol und Psychopharmaka ...die brauchte ich, um wenigstens in etwa halbwegs "lebenswert" existieren zu können.
Dass ich sie nicht mehr brauchte, habe ich erst lernen müssen. Dieser Weg war kein leichter, aber ein lohnenswerter.
Ich gratuliere jedem, der es in so kurzer Zeit wie du, dauerhaft schafft, auf "bewusstseinsverändernde Substanzen" zu verzichten oder sie nicht mehr zu brauchen.
Magst du sagen, welche Medikamente du nehmen musst, um ein eigenständiges, lebenswertes Leben zu leben? Manchmal unterstützen/helfen die auch, um auf zerstörende Sunstanzen verzichten zu können.
Ich habe in verschiedenen Meetings wirklich schon von 2 Männern gehört, dass sie direkt süchtig getrunken haben. Beide wurden deshalb "schon" mit knapp über 20 trocken.
Der eine berichtete er wäre sonst im Knast gelandet, weil er unter Alkohol brutal wurde der andere hatte sofort Komasaufen auf dem Schirm und verlor ganz schnell Arbeit, Freundin, Wohnung.
Wie Lyanna sagt, ich kann mir das auch nicht vorstellen, aber ist halt so.
Ich habe mich so peu a peu gesteigert - bis ich in den letzten paar Wochen bei Vodka ankam. Vorher halt Sekt und Wein, das fand ich dann "gar nicht soooo schlimm"
Vodka und Schnaps, DAS waren für mich Alkoholiker.
Heute weiß ich, die Abhängigkeit davon ist das was die Krankheit ausmacht.
Bei mir ist es auch so, ich werde nicht mehr versuchen meine Medikamente abzusetzen Könnte übel enden ....
will ich nicht deshalb trinke ich auch heute nicht (und nehme meine Medizin)
HUHUUUUUUUUUUUUUUUUU, ach da wurde über die "alten Zeiten" geschrieb en, so froh bin ich, dass ich mich aus dem Zwang zu konsumieren ausschleichen konnte, es waren bei m ir keine Riesenmengen, aber das tägliche Craving und die Kraft, die das Widerstehen kostete, und jetzt - Alkohol ist mir so egal wie Brokkoli - das schrieb ich mal und das ist jetzt wahr geworden - ach die alten Mitstreiter_innen - und Maddin und und - das waren ZEiten des Übergangs, meine Trennung, Kids USA
Mir geht es sehr gut - habe vor allem das Kinder in USA-Problem gut gewuppt - ich nehme es an und ich freue mich, dass es so wuinderbare Personen sind und ich lasse die Angst los .
Annehmen, das ist gerade für mich der Schlüssel bei allem - Seid umarmt - ich wart und seid für mcih wichtig, auch wenn ich hier selten schreibe..