Ich weiß nicht, wie viele meiner Kollegen mich insgeheim beobachtet haben und wussten, dass ich ein Problem mit Alkohol hatte. Heute wünschte ich mir, man hätte nicht weggesehen...
Ich denke, ein bestätigter Verdacht problematischen Konsums am Arbeitsplatz sollte nicht gedeckt werden. Auswirkungen müssen irgendwann durch andere ausgeglichen werden.
Würdet ihr euch bei einem bestätigten Verdacht an die Führungskraft oder den Betriebsarzt wenden bzw. kann ich als Kollege überhaupt "helfen"?
Das haben viele gemacht, sich an die Führungskraft oder den Betriebsarzt gewendet ...es hat nichts genützt. Vielleicht hatte die Führungskraft selbst ein Alkoholproblem, was nichts Ungewöhnliches wäre, und der Betriebsarzt war der Meinung, dass der "Trinkende" Eigeneinsicht haben müsste, sonst hätte alles keinen Sinn ... Vielleicht haben sie beide Recht? Solange der Mitarbeiter nicht unangenehm auffällt, lässt sich das tragen, hiess es.
Es ist wie bei der Polizei: erst, wenn was passiert ist, werden sie tätig oder dürfen es werden.
Ich selbst sage heutzutage auch, dass allen Saufenden die Kinder weggenommen werden sollten, wenn sie nicht vorhaben oder es nicht schaffen, dem Alkohol zu entsagen. Ich bin auch dafür, den Trinkenden auf sich aufmerksam zu machen, aber es bringt selten etwas ..meist gar nix, leider. Ich selbst hab es seinerzeit versucht, bei den "noch Trinkenden" selbst. Das war für "Rubbel die Katz!"
Manche Chefs haben schon Erfolg gehabt, indem sie dem Trinkenden die rote Karte gezeigt hatten, doch leider ist das nur selten der Fall.
Du selbst kannst auch erst heutzutage sehen, dass es besser gewesen wäre, wenn du darauf angesprochen oder gemeldet worden wärest, Brischa. Zur damaligen Zeit wäre der, der dich gemeldet hätte, ein Kollegenschwein gewesen und ein Denunziant dazu ...vermute ich mal. Bei mir ist die Einsicht erst gekommen, als ich nicht mehr wusste, ob ich lebe oder sterbe ... aber auch nur die Einsicht, dass ich SO nicht mehr weiterexistieren kann. Alles andere kam später ...in der Therapie. Wäre ich gemeldet worden, hätte mir das nichts gebracht ...das weiss ich auch heute noch.
Es wäre schon interessant, welche Erfahrungen andere mit solchen Gegebenheiten, wie Brischa sie eingestellt hat, gemacht haben. Ich jedenfalls würde mich sehr über eure Erfahrungen dazu freuen.
Übrigens war das öfter ein Thema in meiner Gruppe, wir sind nie auf einen Nenner gekommen ...muss ja auch nicht sein.
Bei mir war das berufliche Umfeld die Gastronomie, kaum einer der da nicht trank, ausser meinem Mann, er hat gefuttert und Karten gespielt.
Als ich früher als technische Zeichnerin gearbeitet habe, gab es immer Gründe dafür, Geburtstag, Urlaub, Vater geworden, Onkel geworden, Feierabend, ins Wochenende... Mein direkter Kollege war Dienstags out of order, weil Montags Gesangverein war. Oft habe ich seine Terminarbeit dann mit gemacht. Dass in seiner Thermoskanne kein Kaffee war, habe ich erst erfahren als er für Monate "auf Kur" war. Der wahre Grund war "geheim" es wurde gedeckt und es gab da mMn noch gar kein Problemempfinden. Ende der 70er Jahre.
Die Kinder...Ja Lyanna, die sind eben auch betroffen wenn Eltern trinken. Auch wenn ich glaube es gibt keine "perfekte" Kindheit, Kinder von Alkoholkranken sind wirklich arm dran.
Gestern hatte ich wieder einen Termin beim Vorbereitungskurs für junge Menschen, die das freiwillige soziale Jahr machen wollen.
Wir waren 2 von AA, eine Angehörige die mit 37 Witwe war, weil ihr Mann sich tot gesoffen hat und ein Mann, auch schon Rentner, der sein Leben als Kind von Alkoholikern schilderte.
Mir tut das immer gut, ich empfinde dann einfach nur Dankbarkeit für das Leben, dass ich mir wieder geholt habe.
Mich erschreckt immer wieder, wie viel Kunden ich habe, die (für mich) offensichtlich ein Alkoholproblem haben! Aber ich erlebe auch in meinem Arbeitsumfeld, dass der Umgang mit diesen Menschen für Arbeitgeber wirklich schwierig ist, denn in allererster Linie ist es eine Krankheit, gegen die sie nur begrenzt Mittel haben vorzugehen. Erst wo es bei uns zu einer Straftat aufgrund der Sucht kam, hatten sie die nötigen Beweise, um gegen den Mitarbeiter vorzugehen. Der Amtsarztbesuch zuvor und die daraufhin (zwangsweise) verordnete Reha führten zu keiner Veränderung, da die nötige Einsicht fehlte. Nach der dokumentierten Tat gab es eine fristlose Kündigung. Seitdem wurde noch mehrfach der Arbeitsplatz gewechselt. Und das gab es nicht nur einmal.
Bei Betriebsfeiern und Co würde ich mich wirklich freuen, wenn das Thema 'Probleme mit dem Alkohol' mehr Berücksichtigung fände oder überhaupt mal ein Bewusstsein und Verantwortungsgefühl diesbezüglich vorkäme.
Ich selbst bin mit einem alkoholkranken Opa und Onkel aufgewachsen. Beim Opa lässt sich das möglicherweise mit seinen Kriegserlebnissen begründen, aber ich sehe zeitgleich auch eine familiäre Häufung.
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Ich selbst bin im Laufe der Jahre irgendwann mal dahin gekommen, zu erkennen, dass ich keinen "retten" kann, schon gar keinen vor sich selbst. Es ist einfach keiner da, der "gerettet" werden will! Man könnte ja mal suchen ...es wird sich keiner melden, das ist klar wie Klossbrühe (ich hätte mich wohl auch nicht gemeldet ...ich trinke ja nur ein oder zwei Gläs-chen!, das tut doch jeder, was soll daran schädlich sein?)
Und auch die, die mit Alkohol "umgehen" können, finden meist nichts dabei, wenn der oder die gelegentlich mal einen in der Krone hat, besonders häufig bei den Eltern der Alkoholkranken zu beobachten "Ach, so schlimm ist es doch nicht!" Und woran hält sich der Alkoholkranke ...an Mama oder Papa, selbst, wenn er sonst nichts auf deren Meinung gibt.
Brischa, du hast da wieder ein interessantes Thema aufgebracht, was ich selbst gar nicht mehr so auf der Uhr hatte... ich bin froh, dass ich trocken bin und das auch halten kann, egal, was so passiert ist.
Manch einer stellt das Glas weg, sagt, ich trinke nicht mehr und hält das sehr lange durch. Manch einer sagt dasselbe und trinkt an der nächsten Ecke wieder bis zum Augenstillstand.
Ausser Tipps zu geben, wenn ich gefragt werde ...und nur dann, kann ich im Grunde nichts machen. Da greift die alte Regel: jeder kann sich nur selbst ändern, wenn er es will.
Vor vielen Jahren schickte eine Kollegin ihren Ex zu mir, sie hatten sich wegen Alkohol getrennt .. wir tranken Kaffee und er war daran interessiert, wie ich vom Alkohol losgekommen bin .. ich hab ihm einiges erzählt und als Haupthilfe die Gruppen in den Mittelpunkt gestellt, da er für Therapie kein Ohr hatte ... er ging zu einer Gruppe, vielleicht sogar auch zu einer anderen (das weiss ich nicht). Ich weiss nur, dass er bis heute trocken lebt. Wer weiss, wem oder wievielen er die Tür für Trockenheit geöffnet hat?
Der Alkolholkonsum und die entsprechende Sucht danach wird immer grösser (irgendwie verstehe ich es sogar), der Wunsch, nicht mehr trinken zu müssen, wird auch immer grösser ...entweder sagen es Leute nur oder sie sehen keinen Ausweg ... auch das weiss ich nicht.
Ich kann nur sagen, dass es Hilfe gibt, wenn derjenige wirklich dran interessiert ist, aufzuhören. Erfahrungsgemäss muss es aus ihm selbst kommen ...und daran kann ich nicht schrauben oder "helfen".
Ich kann keinem die Trockenheit schmackhaft machen, denn mal ganz ehrlich: so furchtbar viel hat sich nicht geändert, ausser das Elend vollumfänglich aushalten zu müssen, ohne Weichzeichner. Allerdings lässt sich trocken das "Elend" in sich selbst einfacher beheben, in dem eine andere Sichtweisse plötzlich auftauchen kann ...
Wohl dem, der ein Umfeld hat, in dem nicht getrunken wird oder einen Partner, der weiss, wie es ist, volltrunken zu sein und auch ohne Alkohol lebt.
danke dir für dein Kompliment bzgl. Mut und Entwicklung! :)
Richtig stark fühle ich mich zwar nicht, weil mein Optimismus ja nicht mehr so ausgeprägt ist. Aber ich denke, dass mir dieses bewältigte Reiseerlebnis trotzdem positiv in Erinnerung bleiben wird und mir vielleicht auch mal bei einer anderen Herausforderung hilfreich sein kann.
Ich finde dich auch mutig und du bist mir ein Vorbild. Weil du letztendlich die Dinge immer wieder angehst, sie beim Namen nennst, versuchst das Beste daraus zu machen und zu dir selbst stehst
Bei AA gibt es ja die Tagestexte. Im Monat Dezember geht es darum das wir "die Botschaft weitergeben an Alkoholiker die noch leiden "
Der Text heute, gekürzt:
Ich verschwende keine Zeit damit, potenziellen Neueinsteigern Ratschläge zu erteilen, denn wenn Ratschläge nützten, würde niemand bei AA landen. Alles, was ich zu tun habe, ist zu sagen, was mich nüchtern werden ließ und was mein Leben verändert hat.
Genau wie Lyanna schrieb. Von aussen ist seltenst was zu erreichen. Wir erreichen niemanden der trinken WILL. Ist ja auch jedermanns eigene Angelegenheit.
Ich kenne wirklich nur einen der zur Gruppe "geschickt" wurde und auch bis heute blieb. Er sagt, er wurde von seiner Frau hin getragen und sah das selbst als letzten Ausweg.
Die meisten die "geschickt" wurden, kommen eine Zeit oder auch nur einmal. Schon lange stelle ich mir keine Fragen dazu, denn das ist eben nicht meine Sache.
Ich kann wirklich nur mitteilen wie es mir ergangen ist.
Einen gemütlichen 4 Advent Nächste Woche ist schon der 1. Weihnachtstag...
Ich bin Summy. Manche kennen mich vielleicht noch von der Bri. Habe "drüben" sporadisch mitgeschrieben... aber geklappt ohne Alk hat es nie...
Es ist jetzt drei Jahre her, dass ich das letzte Mal getrunken habe. Es ging einfach nicht mehr!
Ich habe regelmäßig in der Bri gelesen und wollte mich immer mal melden...
Jetzt sprechen mich hier so viele Beiträge an, die auf mich zutreffen, wo ich denke, ja genau so!!! Es ist Zeit wieder mal zu piepen!
Das mit den Kollegen, wissen die was?, hat mich total getriggert. Ungefähr ein Jahr vor meinem Tiefpunkt hat mir eine liebe Kollegin, unter dem Siegel der Verschwiegenheit, gesteckt, was so getratscht wird: die trinkt doch, hat früh schon ne Fahne, die ist so oft auf Klo...komisch. Und ich? War beleidigt, ist alles Unsinn, der Kollege trinkt doch selber, usw. Sie hat es gut gemeint, Hilfe angeboten. Aber ich konnte nicht.
Erst als echt nix mehr ging, ich morgens kaum noch aus dem Bett kam, Panik schob ohne Stoff, ich mich gefragt habe, ob es nicht besser wäre, jetzt vom Balkon zu springen.
Ich hatte Angst. Was passiert wenn das jetzt immer so weiter geht? Das wollte und will ich nicht!
In diesem Jahr hat mich das Verlangen nach richtig fettem Rausch erstmals eingeholt. Diese Verlangen! Wo schon Werbung mich nervös macht!
Daher dachte ich,es ist vielleicht gut mal wieder hier zu schreiben.
Zitat von Summy im Beitrag #1583In diesem Jahr hat mich das Verlangen nach richtig fettem Rausch erstmals eingeholt. Diese Verlangen! Wo schon Werbung mich nervös macht!
Ich denke, fast jeder abstinente Alkoholiker wird irgendwann mal von Suchtdruck heimgesucht. Bei mir passierte es meistens dann, wenn ich in Situationen kam, in denen ich früher getrunken habe. Aber auch das legte sich mit der Zeit. Heute hat sich mein abstinentes Leben dank eingebrannter Skills gründlich eingeschliffen. Suchtdruck dauert ja meistens nie stundenlang, sondern ist meist binnen einer Stunde verflogen.
Meine bewährten Gegenmaßnahmen bei Saufdruck sind und waren: Ganz viel Mineralwasser zügig trinken, am besten mit viel Kohlensäure. Das unmittelbare Verlangen ist erst mal gebannt. Die Situation sofort verlassen. Eine andere Umgebung setzt erst mal neue Reize. Und ggfs Kontaktaufnahme mit einer Vertrauensperson/SHG oder den Suchtnotruf wählen.
Hast du denn für solche Momente ein persönliches Notfallprogramm?
O Summy, wie schön, dass du dich mal wieder meldest ...ich erinnere mich an dich und freue mich, dass du hier bist. Herzlichen Glückwunsch zu deiner trockenen Zeit, und damit du es weiter bleibst, schreib doch einfach hier wieder mit ... du wirst ja selbst sehen, ob dich das unterstützt.
Mir hilft es immer, wenn ich hier schreibe, egal, um welches Problem es geht ...manchmal nur ganz kleine, eigentlich unwichtige Dinge, wo andere denken mögen "was hat die denn bloss?"
Ist mir egal, was andere denken (das musste ich auch erst lernen), sie denken sowieso, was sie wollen. Das war schon immer so ...ich musste das nur erstmal verinnerlichen.
Mir hilft es wirklich, wenn ich meine Gefühle hier loswerden kann ...hier in meinem Umfeld versteht es kaum einer, dass mich Gefühle so umhauen können. "Wegen sowas rege mich nicht auf" höre ich dann gelegentlich. Ich komme dann auch mit dem Spruch "Ehe ich mich aufrege, ist es mir lieber egal"! Aber in Wirklichkeit muss ich meinen Kummer oder Gefühlsausbruch irgendwo richtig loswerden nach dem Motto: Alles raus, was keine Miete zahlt! Danach geht es mir etwas besser, und vielleicht findet sich jemand anderes auch darin wieder?
Ich finde mich in deinem Post irgendwie wieder ...ich hab nicht vergessen, wie es mir damals ging! Und das ist gut so! Andernfalls würde ich vielleicht zu sorglos mit meinen Angelegenheiten umgehen? Ich bin nicht verbissen, was Alkohol angeht, aber ich bin sorgsam, was mich diesbezüglich betrifft. Ich passe auf mich auf ...auch das musste ich erst lernen, ohne dass es krampfhaft wird.
Zu dem Wunsch nach einem Rausch ... den hatte ich in all den Jahren, in denen ich hier schreibe x mal ...gerade dann hab ich besonders viel geschrieben, auch vom Wunsch nach Rausch ... danach fühlte ich mich jedesmal leichter. Anfangs habe ich daran gedacht, hier keinen beschweren zu wollen, doch in einer Gruppe sprechen wir ja auch darüber ... viele Schultern können schwere Dinge einfacher tragen, ausserdem gehört der Saufwunsch zum Krankheitsbild dazu. Toll ist es, einen Ausweg für dieses Dilemma zu haben ...das können ganz verschiedene Handlungen oder auch Versuche sein. Nix ist zu wenig oder zu banal, um nicht wieder trinken müssen.
Mir hat eine trockene Dame erzählt, dass sieviele Strohhalme zuhause hat. Sie hat öfter mal Suchtdruck oder schlicht und einfach den Wunsch zu trinken. Dann kaut sie auf einem Strohhalm rum und nach kürzester Zeit ist der Druck weg. Das hatte ich vorher noch nicht so gehört ...aber warum nicht? Nichts ist zu einfach oder zu doof, Hauptsache, es hilft! Das wird jeder für sich selbst rausfinden müssen ...um am Ende des Tages trocken geblieben zu sein.
Zitat von lyanna im Beitrag #1576Wäre ich gemeldet worden, hätte mir das nichts gebracht ...
Ja klar, der „funktionierende“ Alkoholiker hält sich ja meist nicht für denselben. Das Problem wird entweder nicht erkannt, verdrängt oder -wenn er darauf angesprochen wird- ganz vehement abgestritten. Kennen wir glaub ich alle…
Trotzdem denke ich, es ist mitnichten so, dass es nichts nützt, Süchtige auf Ihr Problem hinzuweisen und Konsequenzen aufzuzeigen – in dem Fall den Vorgesetzten informieren. Ein Alkoholproblem ist keine reine Privatsache. Sogar Suchtberater empfehlen, den Missbrauch am Arbeitsplatz offen anzusprechen. Denn die Krankheit geht oft auf Kosten von Kollegen und kann andere sogar in Gefahr bringen.
Mittlerweile wird ja in den meisten Betrieben eine Null-Promille-Toleranz-gefahren und oftmals ist das Alkoholverbot auch Bestandteil des Arbeitsvertrages. Wenn ein AN also bei der Arbeit „auffällig“ ist, sollten Kollegen dieses Verhalten m.Mng. nach nicht decken. Decken hilft keinem. Sie verhalten sich co-abhängig.
Wird der AG davon in Kenntnis gesetzt, greift seine Fürsorgepflicht. Er muss den AN abmahnen und ihm klarmachen, dass es bei Wiederholung zu einer verhaltenbedingten Kündigung führen wird. Auf der anderen Seite kann er aber auch „Hilfe“ aufzeigen. Wenn der Betroffene die „Hilfe annimmt, besteht in dieser Zeit oftmals sogar Kündigungsschutz.
Ich kenne so einen Fall aus meiner Gruppe. Er nahm die „Hilfe“ seines Chefs an und begab sich in Therapie. Er war während der Therapie krankgeschrieben (Sucht ist eine Krankheit) und hatte Kündigungsschutz.
Er ist immer noch trocken und in derselben Firma tätig.
Das, was du schreibst, Brischa, kannte ich auch. Es ist sooo selten, aber es kann auch greifen.
Ich nannte es im vorigen Post so, dass der Mann von seinem Chef die "rote Karte" bekommen hat. Seine Frau wollte sich scheiden lassen, der Chef ihn rauswerfen, wenn er nichts tut. Ich glaube, ihm wurde auch ein Weg aufgezeigt?
Er hat es gemacht und war sehr lange trocken, dann ist er an einer üblen Krankheit verstorben, aber bis zuletzt trocken. Er sagte, alles, was er für sich getan hat, hat sich auch für die Familie gelohnt! Er erzählte oft in der Gruppe von seinem Weg ...bestimmt hat er anderen auch ein Tor zur Hoffnung geöffnet?
Huhu, Brischa und Lyanna, danke fürs wiederaufnehmen in die Runde!
Mein Notfallprogramm sieht ähnlich aus. Viel Wasser trinken, Ruhe, raus aus der Situation...Das ist aber nicht immer möglich und das drückt mich wahrscheinlich momentan auch so.
Seit Anfang des Jahres plagen mich gesundheitliche Probleme. Erst gynäkologisch und zum Sommer hab ich arg Gewicht verloren, ungewünscht!
Eine Bekannte, die mch ein paar Wochen nicht gesehen hat, hat mich mit den Worten begrüßt " oh Gott, bist du krank, was Schlimmes?"
Zusätzlich habe ich am Unterbauch eine Schwellung ertastet. Ab zum Arzt. Tumorwerte, Ultraschall, Mrt. Gsd alles unauffällig, Coloskopie steht noch aus.
Jetzt könnte ich ja eigentlich zufrieden sein...Keine schlimme Diagnose, aber ich bin es nicht.
Das "Ding", ist immer noch tastbar. Gewicht ist immer noch zu wenig. Und ich eeeessseee!!!
Ich denke, dass stresst mich. Ich MUSS essen, damit ich nicht noch dünner werde. Und trotzdem nehme ich nicht ein gramm zu. Das macht mich wahnsinnig!
"Deinen Stoffwechsel hätte ich auch gerne. Iss doch mal was ordentliches! Das ist bestimmt psychischer Stress bei dir, mach mal Kur!" Ja, viele beneiden mich, weil ich ALLES essen kann, ohne dick zu werden. Und ich??? Mich macht es rasend, wenn die Hose noch mehr rutscht, dieses nix ändern zu können(jedenfalls ist das mein Gefühl).
Hab letztens gelesen(weiß nicht mehr, wie die Autorin hieß): Das Glück ist immer bei den anderen!
Ich fühl mich so machtlos, überfahren irgendwie. Und dazu kommt noch die Stimmung. Alle sind sooooo weihnachtlich gestimmt, besinnlich und gut drauf. Ich trau mich kaum zu sagen, ich hoffe, es geht alles fein, besinnlich über die Bühne und gut!!! Dabei mag ich Weihnachten! Aber dieses Jahr will der Funke nicht zünde und ich bin echt bemüht!
Ich fühl mich so machtlos, überfahren irgendwie. Und dazu kommt noch die Stimmung. Alle sind sooooo weihnachtlich gestimmt, besinnlich und gut drauf. Ich trau mich kaum zu sagen, ich hoffe, es geht alles fein, besinnlich über die Bühne und gut!!! Dabei mag ich Weihnachten! Aber dieses Jahr will der Funke nicht zünde und ich bin echt bemüht!
Hoffe, es ist nicht zu wirr geschrieben!
Das ist gar nicht wirr geschrieben! Gefühle der Machtlosigkeit und Ungewissheit gehören zu jenen die schwer auszuhalten sind. Ich kann Deine Ängste und Sorgen sehr nachvollziehen. Wann hast Du die Koloskopie?
Den Termin habe ich nächsten Monat. Allerdings erstmal zum Vorgespräch. Bis zum Termin kann es bis zu 3!!! Monaten dauern, je nach Dringlichkeit. Mir gruselt schon vor der Diät davor! Wenn ich zwei Tage nicht gescheit esse, sehe ich aus wie ein Gespenst. Auch da mach ich mich jetzt schon verrückt🙈
Für mich hast du auch nicht wirr geschrieben, Summy. Ich kann mir nicht richtig vorstellen, wie du dich fühlst, dass du so dünn bist. Überwiegt die Angst, dass es etwas Schlimmes sein kann? Es ist sicher lästig, darauf angesprochen zu werden ...
Ich kenne einige, die sehr dünn sind, aber die sind heutzutage so bekloppt wie ich vor etlichen Jahren war: ich fand mich schön mit 44 Kilo ...die, die ich kenne, finden sich immer noch zu dick. Ich bekam dann eine Kur, in der ich nach einer Zeit zunahm, was ich dann, dank einiger Gespräche, auch wieder ganz gut fand. Wie ich wirklich aussah mit den paar Kilo, habe ich erst später erkannt.
Ich wünsche dir sehr, dass du eine nachvollziehbare Erklärung für dein Dünnsein bekommst ... bei mir hat man anfangs gedacht, es wäre eine Stoffwechselstörung ...war es nicht ... ich selbst hab viel dafür getan, um so dünn zu sein und noch dünner zu werden, mich hat die ewige Ansprecherei auf mein Dünnsein sehr gestört ...und obwohl ich mich selbst schön fand, ging ich nicht mehr raus, ohne leicht angetüddelt zu sein ...dann hat mich die Anquatscherei nicht mehr so gestört.
Das, was ich schreibe, macht dein Leid nicht geringer, liebe Summy, aber als du das von dir geschrieben hast, fiel mir meine Geschichte wieder ein. Irgendwie hab ich noch nie so ausführlich darüber geschrieben. Im Nachhienein gesehen war es dann doch keine gute Zeit für mich, die begann eigentlich erst etwas später in der Kur, in der ich letztlich wegen "therapierter Depressionen" war.
Ich glaube,deswegen habe ich mich ENDLICH hier angemeldet. Man schreibt etwas und niemand muss explizit darauf antworten. Manchmal sieht man parallelen, erkennt sich selbst wieder. Und schreibt dann drüber.
Ich danke dir, mein Lottchen, ich hätte nicht damit gerechnet, dass du das noch weisst. Das berührt mein Herz auf ganz wunderbare Weise ... sonst hat keiner mehr daran gedacht ...so ist das halt sehr oft im Leben ... DANKE!
bitte mach dir nicht jetzt schon einen Kopf wegen der 'Diät' vor der Koloskopie, das ist nämlich keine, du darfst nur ein paar Sachen eine Woche vorher nicht essen (Paprika z. B., wegen der Schale). Du kannst trotzdem hochkalorisch essen, auch ohne die Dinge. Alles Gute für dich! 🍀
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Liebe ai, ich wünsche dir eine schöne, unbeschwerte und hoffentlich bereeichernde Zeit bei den Kids. Vielleicht magst du nach dem Besuch mal davon berichten? Das wäre schön ...wir alle lernen ja voneinander und irgendetwas ist fast immer dabei, worüber ich jedenfalls zumindest mal etwas intensiver nachdenke ... nur durch Austausch oder miteinander teilen hat jeder die Chance, etwas zu erfahren, wovon er vielleicht noch nichts weiss. Oder sieht das jemand anders? Auch das wäre es wer, zu erfahren ...dan frag ich nicht mehr soviel. Egal, wie schwer manche Geschichten auch sein mögen, ich mag es, mich in anderen wiederzufinen.