Zitat von Agathe13 im Beitrag #144... großen städtischen Friedhofl ... Sollte man Kindern an so einem Ort etwas mehr Respekt abverlangen - oder falls nicht möglich, gar nicht erst hingehen? Oder bin ich auf dem Holzweg und sowas kann man nicht erwarten?
ja, auf jeden fall.
aber ich fürchte, dass die leute, die jetzt eltern kleiner kinder sind, selbst diesen respekt nicht gelertn haben. wie sollen sie ihn also weitergeben?
Hm, also ich selbst gehe so gut wie nie auf Friedhöfe (schon gar nicht mit Kind), daher habe ich selbst keinerlei Erfahrung, aber ich las schon mehrfach, dass verschiedene, gerade große und städtische Friedhöfe mittlerweile vielfach auch wie Parkanlagen genutzt werden. Ich denke, die Verhaltensregeln ändern sich vielleicht auch einfach?
Ich denke, es kommt auf den Friedhof an. Gerade sehr große, parkähnliche Anlagen in Großstädten dienen den Bewohnern auch als "Naherholungsgebiet". Mitunter fahren auf diesen Friedhöfen sogar Busse- weil der Weg sonst zu weit wäre- dann weiß ich nicht, wieso Radfahren dann gegen gutes Benehmen verstoßen würde.
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Wir sind mit den Kindern auch ab und zu auf einem großen, städtischen, parkähnlichen Friedhof unterwegs. Um die gesamte verstorbene Verwandschaft und Bekannte zu besuchen läuft man da gerne eine 1/2h oder mehr. Unsere Kinder sind oft mit Rollern unterwegs. Lautes Geschrei oder gar Luafen über Gräber wurde von uns von Anfang an unterbunden. Uns sind bisher aber auch nie andere Kinder negativ aufgefallen.
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Zitat von Stadtkrone im Beitrag #147Wahrscheinlich steht es aber sowieso in der Friedhofsordnung, dass Rennen und Lärm zu unterlassen ist, unabhängig von unserem Empfinden.
Zitiere mich selbst, gerade mal für meine Stadt nachgesehen: Ja, Fahrzeuge wie Fahrräder oder Skateboards verboten, Lärmen und Spielen auch.
Zitat von Convallaria im Beitrag #153Hm, also ich selbst gehe so gut wie nie auf Friedhöfe (schon gar nicht mit Kind), daher habe ich selbst keinerlei Erfahrung, aber ich las schon mehrfach, dass verschiedene, gerade große und städtische Friedhöfe mittlerweile vielfach auch wie Parkanlagen genutzt werden. Ich denke, die Verhaltensregeln ändern sich vielleicht auch einfach?
Tja, ich weiß es nicht, ich war am Wochenende das erste Mal da. Der Friedhof ist schon noch in Betrieb, also es waren frische Gräber da. Ich weiß, dass dort auch Führungen gemacht werden, weil es dort bedeutende historische Gräber und Gruften gibt. Aber von einer parkähnlichen Nutzung weiß ich nichts - also ich habe dort niemanden Frisbee spielen, picknicken oder grillen sehen, also Tätigkeiten, die ich mit Park assoziiere.
Eine Entscheidung ist keine richtige Entscheidung, wenn nur die Falschen zustimmen.
Es geht ja darum, ob man da fröhlichen Lärm machen darf. Eine Führung über Melaten ist für mich kein "Ausflug", sondern eine historisch-kulturelle Veranstaltung.
Ich kenne es ausschließlich so, dass die Friedhofsordnungen, die jeweils an den Eingängen der Friedhöfe stehen, Radfahren, Spielen, Lärm und anderes eindeutig untersagen. Dass Friedhöfe als Naherholungsgebiete genutzt würden (von still auf einer Bank sitzen mal abgesehen), ist mir neu, hab ich noch nicht so erlebt.
Was die Gottesdienste angeht: Ich finde, wenn ein solcher unter freiem Himmel stattfindet, kann man nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen wie in einem Kirchengebäude. Allein die nichtbeteiligten Passanten und die Geräuschkulisse sorgen dafür, dass es weniger kontemplativ ist, als in der Kirche. Insofern finde ich es nicht schlimm, wenn die Gottesdienstbesucher sich da auch etwas lockerer verhalten. So kenne ich es auch von z.B. Motorrad-Gottesdiensten oder Tiersegnungen etc. Da kann man auch nicht erwarten, dass es so zugeht, wie bei einem Gottesdienst in der Kirche.
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Ich habe jetzt mal nachgesehen- in der Friedhofsordnung unseres Friedhofs ist tatsächlich nur Zelten und Campieren, das Durchfahren des Friedhofs mit Kfz ohne Anhalten, das Überholen von Trauerzügen mit dem Fahrrad, das Mitführen von Hunden ausser Blindenhunden und der Verkauf von Waren untersagt.
Zitat von Mediterranee im Beitrag #161 Dass Friedhöfe als Naherholungsgebiete genutzt würden (von still auf einer Bank sitzen mal abgesehen), ist mir neu, hab ich noch nicht so erlebt.
Die (zusätzliche) Nutzung als solches ist z.B. Teil des Konzepts "Parkfriedhof"; prominente Beispiele dafür sind Père Lachaise in Paris (wer mal das Grab von Jim Morrisson und die pilgernden Massen gesehen hat, weiss dass es dort nicht unbedingt besinnlich zugeht ;) ) und der Friedhof Ohlsdorf in Hamburg (weltweit viertgrößter Friedhof).
Ich habe mich gefragt, warum mich der Kaffeetrinkende aufgeregt hätte. Und ich denke, weil manche Dinge früher klar waren. Das macht man so, oder macht man eben auch nicht. Da wurden Grenzen nicht ausgetestet und das individuelle Verhalten höher gestellt , als das der Gemeinschaft.
Und ja, in einigen Fällen ist das heute gut so, in vielen anderen aber nicht.
Ich habe übrigens neulich auch Auffälligkeiten hinsichtlich Umgangsformen an einem religiösen Ort erlebt, ich war bei einer Kirchenführung.
Punkt 1: Kopfbedeckungen. Hatten wir schon. Nein, trägt man in einer christlichen Kirche nicht, auch wenn es in Gotteshäusern anderer Religionen möglicherweise andersrum ist. Punkt 2: Die - in diesem Fall sogar stoffgepolsterten - Leisten vor den Kirchenbänken sind zum Knien da, nicht als Ablage für die straßenbeschuhten und beschneematschten Füße. Auch nicht außerhalb von Gottesdiensten. Punkt 3: Wenn man am Beginn der Führung gesagt bekommt, dass man gern fotografieren darf, aber nur ohne Blitz, fotografiert man nicht mit Blitz. Schon mal gar nicht, wenn es erst 20 Sek. her ist, dass das gesagt wurde.
Teilnehmer fast alle (geschätzt) deutlich über 60 - soviel zum Thema, die jungen Leute haben das nicht mehr gelernt.
Zitat von SASAPI im Beitrag #165Mich hätte weder der Kaffeetrinker noch die laut rufenden Kinder gestört oder aufgeregt.
Ich bin mir auch nicht schlüssig, ob wir da zu empfindlich sind oder nicht. Ich fand es jedenfalls störend, so wie auch, wenn Kinder in der Bahn mit Straßenschuhen auf den Sitzen herumklettern. Ich bilde mir ein, sowas hätte es früher nicht gegeben, es gibt heute viel mehr unerzogene Kinder als damals. Aber dann wieder denke ich: du wirst eine "Grumpy old woman", "Spießerin".
Eine Entscheidung ist keine richtige Entscheidung, wenn nur die Falschen zustimmen.
Ein einzelner Mensch, der einen Kaffee während eines Freiluft Gottesdienst trinkt, stört wahrscheinlich wenige. Aber was, wenn dann andere seinem Beispiel folgen, irgendwann ist es dann ein Picknick mit Gottesdienst mit „gibst du mir mal den Zucker?“ Ich bin christlich, aber nicht religiös, finde das ziemlich respektlos denen gegenüber, denen der Gottesdienst wirklich etwas bedeutet. Auch ich kann mich mal für eine Stunde zusammenreißen und mich und meine Bedürfnisse unter die der Gemeinschaft stellen, nicht darüber.
Ähnlich für die lauten Kinder auf dem Friedhof. Kann man Kindern beibringen, dass ein Friedhof dazu da ist, zu trauern und den Kontakt zu Verstorbenen zu suchen, bei dieser Konzentration stören laute Geräusche, die kann man dann wieder außerhalb des Friedhofs machen. Hier zählen also die Bedürfnisse der Trauernden mehr als die Bedürfnisse derer, die aus anderen Gründen auf dem Friedhof sind.
Wenn man einen großen Kredit bei der Bank aufnimmt, dauert es 30 Jahre, bis man ihn abbezahlt hat. Raubt man dagegen eine Bank aus, ist man nach spätestens 10 Jahren draußen. Folgt mir für mehr Finanztipps.
Zitat von Lilith10 im Beitrag #164Da wurden Grenzen nicht ausgetestet und das individuelle Verhalten höher gestellt , als das der Gemeinschaft.
Dazu müsste grundsätzlich der Gedanke da sein, dass da möglicherweise eine Grenze sein könnte. Ich glaube nicht, dass die Leute soweit denken.
Wer als Kind nicht irgendwann vermittelt bekommen hat, dass seine Freiheiten da enden, wo die des anderen anfangen, sollte vielleicht mal ernsthaft mit seinen Eltern reden.
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Zitat von Agathe13 im Beitrag #168Ich bilde mir ein, sowas hätte es früher nicht gegeben, es gibt heute viel mehr unerzogene Kinder als damals. Aber dann wieder denke ich: du wirst eine "Grumpy old woman", "Spießerin".
Mit dem Gedanken bist du nicht alleine.
Neulich sah ich in der Fußgängerzone eine junge Mutter in Begleitung zwei kleiner Kinder. Die Mutter schob zusätzlich noch einen Kinderwagen und hatte dabei das Handy am Ohr. Die Kinder krakeelten auf der Straße und liefen ohne nach links und rechts zu gucken in die entgegenkommende Leute und rempelten sie an. Die Leute fluchten, der Mutter war es egal. Sie hat es nicht einmal mitbekommen, weil sie so sehr mit dem Handy beschäftigt war.
Da sag ich auch, dass es früher sowas nicht gegeben hätte. Ich finde, es fängt schon dabei an, Kindern rechtzeitig beizubringen, dass sie sich anderen gegenüber respektvoll zu verhalten haben. Sei auf dem Friedhof, sei in der Fußgängerzone. Das kann man Kindern ganz liebevoll beibringen.
Es sind nicht die Kinder. Es sind die Erwachsenen, die sich hier fehlverhalten.
Ich bin nicht tolerant, um der Toleranz willen. Wenn ich nachmittags in einen Biergarren mit angrenzendem Spielplatz gehe, dann ist doch klar, daß ich schreiende und tobende Klnder erlebe. Wenn ich abends ins Restaurant gehe, erwarte ich genau das eben nicht.
Wenn ich ins Kino gehe, erwarte ich schon knisternde Tüten , wenn ich in ein klassisches Konzert gehe, nicht.
Und ja, ich finde einzuhaltende Regeln erleichtern das Zusammenleeben
Führt jetzt ins OT, aber ich fürchte, Friedhöfe als Orte der Trauer sind sowieso im Aussterben begriffen. Darüber muss man Kindern nicht mehr viel beibringen.
Ich finde es überhaupt nicht OT, Stadtkrone, was du schreibst. Weil es ja auch etwas mit den Umgangsformen zu tun hat. Der Umgang auf dem Friedhof.
Der Friedhof ist kein Spielplatz. Und auch wenn er als Ort der Trauer ausstirbt, schadet es den Kindern doch nicht, wenn sie wissen, wie man sich dort verhält. Vielleicht ist er in 20 oder 30 Jahren wieder ein Ort der Trauer. Dann haben die Kinder von heute als Erwachsene von morgen zumindest schon mal was von Respekt auf dem Friedhof gehört.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #168Aber dann wieder denke ich: du wirst eine "Grumpy old woman", "Spießerin".
Grumpy finde ich es, wenn einfach herumgenörgelt wird. Wenn man aber freundlich auf eine sinnvolle (!) Regel hinweist, wie z.B. dass Schuhe nicht auf Sitzpolster gehören, weil sich andere Fahrgäste nicht die Klamotten schmutzig machen müssen, dann ist das nicht grumpy, sondern vollkommen berechtigt.
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