Zitat von Stadtkrone im Beitrag #124Standesamtliche Trauungen gibt es an allen möglichen Orten.
Stimmt. Und da würde ich mich auch nicht wundern, wenn z.B. bei einer Trauung am Strand jemand ein Getränk in der Hand hielte. Also, vielleicht macht man das nicht, kann sein - aber ich persönlich fände es nicht des Hinsehens wert, wenn irgendwer das dann doch täte.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Also, um mal mit mir selbst ins Reine zu kommen, was diese Diskrepanz angeht: vielleicht bestimmt der äußere Rahmen den inneren Rahmen.
Ein Gottesdienst im Park (oder eine Trauung) ist für mein Empfinden ein loserer Rahmen als einer, der in einem Raum mit klar begrenztem Publikum und klar gesteckten Regeln (Regeln sind ja dabei z.B. auch, wann steht man auf, wann setzt man sich...alles jeweils gemeinsam) stattfindet.
Bei einer Veranstaltung unter freiem Himmel mit weniger klar gesteckten Grenzen - bei der auch zufällig Vorbeiflanierende stehenbleiben und mehr oder weniger teilhaben können, verschwimmen vielleicht auch die sonstigen Regelgrenzen.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Hat der Mann telefoniert oder einfach nur getrunken und sich ansonsten still verhalten und unauffällig? So habe ich Fels verstanden. Konventionen einzuhalten in den Räumen einer Kirche ist doch etwas anderes als im öffentlichen Raum stehen zu bleiben, solange die anderen nicht absichtlich gestört werden in ihrem Tun ....
(heißt es nicht:"lasset die Kinder zu mir kommen "? Da steht nicht, dass sie sich in einem bestimmten Rhythmus knien, setzen und aufstehen müssen und bloß nicht aus diesem Rahmen fallen dürfen)
Zitat von Mitternachtsblau im Beitrag #128Also, um mal mit mir selbst ins Reine zu kommen, was diese Diskrepanz angeht: vielleicht bestimmt der äußere Rahmen den inneren Rahmen.
Ein Gottesdienst im Park (oder eine Trauung) ist für mein Empfinden ein loserer Rahmen als einer, der in einem Raum mit klar begrenztem Publikum und klar gesteckten Regeln (Regeln sind ja dabei z.B. auch, wann steht man auf, wann setzt man sich...alles jeweils gemeinsam) stattfindet.
Bei einer Veranstaltung unter freiem Himmel mit weniger klar gesteckten Grenzen - bei der auch zufällig Vorbeiflanierende stehenbleiben und mehr oder weniger teilhaben können, verschwimmen vielleicht auch die sonstigen Regelgrenzen.
Über eine "Aktion im Freien "habe ich auch weiterhin nachgedacht, denn wir haben meist im Sommer Freiluft-Klassikkonzerte. Ich als "alte Tante mit gelerntem Benehmen" setze mich dort brav auf einen Stuhl, lausche der Musik und bin selbstverständlich still, esse und trinke auch nicht Punkt andere aber setzen sich auf die Wiese und picknicken.
Trotzdem ist für mich ein Gottesdienst noch mal etwas anderes. Wahrscheinlich wäre ich ebenso respektvoll, würde ich Moslems bei ihren Gebeten oder Buddhisten oder Hindus bei ihren Vorrichtungen begegnen.
Aber, wie gesagt, die Priester oder Pfarrer sind oftmals lockerer und toleranter als die Gottesdienstbesucher .
Wie auch immer man zu diesem Umstand in Kirchen/während Gottesdiensten stehen mag: es ist zumindest im Protestantismus nicht, wie vielfach kolportiert, den modernen Zeitläuften geschuldet. Man möge mal einen Blick auf z.B. niederländische Architektur- bzw. Kirchenmalerei des Gouden Eeuw (Houckgeest, Steenwijck) werfen.
Ich finde, die Antworten auf Fels sind ein Fall fürs Fassungslos-Forum!
Ihr findet das echt voll verständlich, daß wer WÄHREND EINER OSTERMESSE eine Limo zischt, und sich dann noch einen Kaffee holen geht und den genüsslich schnorchelt?
Es ist auch bei einem Freiluftgottesdienst - gerade an einem der höchsten Feiertage - vollkommen deutlich, was das gerade ist!
Und auch dem agnostischsten Menschen sollte klar sein, daß Irgendjemandes religiösen Riten - egal welcher Glaubensgemeinschaft - kein Kaffeeklatsch sind.
Hättet ihr es irgendwie verständlich gefunden, wenn er das bei einer Shintozeremonie (die sind seht oft im Freien) oder zwischen einer Gruppe betender Muslime getan hätte?
Grob unhöflich und ignorant nenne ich das. In keinster Weise verständlich, sondern arg ungehobeltes Benehmen.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Neustart im Beitrag #116Ich denke, ein so offenes Angebot ist doch unter Umständen dafür gedacht, dass auch Menschen angelockt werden sollen, die keine regelmäßigen Kirchgänger sind und eventuell auch nicht vertraut mit irgendwelchen Regeln, die die Gemeinde in ihren Räumen befolgt.
Das denke ich allerdings auch. Freiluft-Veranstaltungen haben einen ganz anderen Charakter als Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Ich denke, die Protagonisten kalkulieren es schon ein, dass es betriebsamer zugeht.
Zitat von Nora im Beitrag #133... Hättet ihr es irgendwie verständlich gefunden, wenn er das bei einer Shintozeremonie (die sind seht oft im Freien) oder zwischen einer Gruppe betender Muslime getan hätte?
Grob unhöflich und ignorant nenne ich das. In keinster Weise verständlich, sondern arg ungehobeltes Benehmen.
Wenn die Shintozeremonie vollkommen ungestört ablaufen soll oder die Muslime unter sich sein wollen, sollten sie sich in geschlossene Räume zurückziehen.
Zitat von Nora im Beitrag #133... Hättet ihr es irgendwie verständlich gefunden, wenn er das bei einer Shintozeremonie (die sind seht oft im Freien) oder zwischen einer Gruppe betender Muslime getan hätte?
Grob unhöflich und ignorant nenne ich das. In keinster Weise verständlich, sondern arg ungehobeltes Benehmen.
Wenn die Shintozeremonie vollkommen ungestört ablaufen soll oder die Muslime unter sich sein wollen, sollten sie sich in geschlossene Räume zurückziehen.
Empfinde ich als Frechheit, diese Ansicht.
Es ist durchaus möglich, andere Menschen zu respektieren. Es ist echt nicht nötig, sich selbst überall auszuleben.
Anderen Menschen Raum zu geben - zumal nur temporär nötig - gehört zu erwachsenem Verhalten.
Und bezüglich der Shinto-Riten ist es äußerst arrogant - viele davon können garnicht in Gebäuden abgehalten werden, weil das dem Inhalt widersprechen würde.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Du hast gerade religiösen Menschen gesagt, daß sie sich gefälligst verstecken sollen, weil sie sonst ja selbst schuld sind, wenn sie sich gestört fühlen.
Das IST frech bis grob unhöflich, aka unverschämt. Zumindest in meiner Welt nimmt frau Rücksicht und stört andere nicht unnötig.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von bazeba im Beitrag #114Es ist ein Zeichen des Respektes in Kirchen Kopfbedeckungen abzunehmen, die Schultern zu bedecken und nicht in den kürzesten Hosen aufzutauchen. Solche Regeln gibt es
Das war in Sri Lanka in einem Tempel. Die wollten, dass ich mein Kopftuch ausziehe. Da bin ich eben draußen geblieben. In Moscheen und orthodoxen Kirchen gehört es dagegen zur Etiquette, dass Frauen ihr Haar bedecken.
Zitat von Nora im Beitrag #139Wie soll ich das denn höflich formulieren?
Du hast gerade religiösen Menschen gesagt, daß sie sich gefälligst verstecken sollen, weil sie sonst ja selbst schuld sind, wenn sie sich gestört fühlen.
Das IST frech bis grob unhöflich, aka unverschämt. Zumindest in meiner Welt nimmt frau Rücksicht und stört andere nicht unnötig.
Und auf die Örtlichkeit kommt es dabei schon mal überhaupt nicht an!
Zitat von Neustart im Beitrag #130 Konventionen einzuhalten in den Räumen einer Kirche ist doch etwas anderes als im öffentlichen Raum stehen zu bleiben, solange die anderen nicht absichtlich gestört werden in ihrem Tun
Ich hab das jetzt bei mehreren Usern so interpretiert gelesen, als wäre der Mann da zufällig vorbeigekommen. Wie kommt Ihr darauf? Wenn man zufällig vorbeikommt und sich irgendeiner Zeremonie anschließt, sollte man doch im übrigen erst recht zurückhaltend sein, wenn man die Gepflogenheiten nicht kennt.
Kein religiöser Mensch 'soll sich verstecken', Nora - das hat niemand ansatzweise gefordert.
Wer den öffentlichen Raum für eine Veranstaltung nutzt, kann aber nicht erwarten, dass seine Konzentration auf die Riten unbeeinflusst bleibt von der Umgebung, in der das Leben anders weitergeht.
Mal was anderes: Wir waren neulich (Mann und ich) auf einem großen städtischen Friedhofl, sehr stimmungsvoll und parkartig. Auf einem der Hauptwege kommen ein Vater mit zwei kleinen Mädchen (vielleicht 3 und 6) auf Dreirädern vorbei. Man hat sie hunderte Meter weit weg schon gehört. Die kleinen Mädchen waren wirklich nur am Schreien bzw. laut Reden. Es war kein Streit oder dass eines der Kinder nun einen Trotzanfall gehabt hätte, sondern es schien, als könne vor allem das eine Kind wirklich nur mit voller Lautstärke herumblöken. "Papa, machen wir dies. Papa, guck mal ein Schmetterling. Papaaaaaa, Papaaaa, machen wir jenes." Der Vater schien das alles normal zu finden. Wir haben nichts gesagt, wollten auch vor uns selbst wohl nicht als "grumpy old people" dastehen, haben uns nur vielsagend angeschaut. Wie seht Ihr das? Sollte man Kindern an so einem Ort etwas mehr Respekt abverlangen - oder falls nicht möglich, gar nicht erst hingehen? Oder bin ich auf dem Holzweg und sowas kann man nicht erwarten?
Das finde ich jetzt nicht so schlimm, solange die nicht über die Gräber rennen. Die Toten stört es nicht. Wäre aber was anderes, wenn gerade eine Beerdigung wäre.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #144 Wie seht Ihr das? Sollte man Kindern an so einem Ort etwas mehr Respekt abverlangen - oder falls nicht möglich, gar nicht erst hingehen? Oder bin ich auf dem Holzweg und sowas kann man nicht erwarten?
Natürlich, Kinder müssen Rücksichtnahme lernen. Wobei ich mich ja frage, weshalb man auf einem Friedhof Radfahren muss. Aber Geschrei geht nun mal überhaupt nicht. Für gewöhnlich halten sich da trauernde Menschen auf, die in Ruhe Zwiegespräch mit ihren lieben Verstorbenen halten oder beten möchten. Da gilt es Rücksicht zu nehmen und das sollen auch kleine Kinder schon lernen.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #144 Sollte man Kindern an so einem Ort etwas mehr Respekt abverlangen - oder falls nicht möglich, gar nicht erst hingehen?
*Respekt* - in diesem Zusammenhang - finde ich jetzt nicht so passend. Allerdings kann man auch Kindern beibringen - und vor allem kindgerecht erklären-, was angemessen ist und was nicht.
Klar, die Toten stört es nicht. Aber vielleicht die anderen Besucher? An einem Ort der Stille?
Wir sind hier bei den Umgangsformen und grad hier ist ein freundlicher Ton sehr wichtig. Religion etc. ist ein heikles Thema, umso wichtiger sind respektvolle Aussagen und manchmal hilft es auch, nicht jedes Wort auf die berühmte Goldwaage zu legen, sondern sachlich beim Thema zu bleiben.
Eine Nachbearbeitung erfolgt fast immer wegen Tiplfehlan. Gravierende Änderungen kennzeichne ich.