Zitat von Katelbach im Beitrag #704Der war gut, der Obdachlose!
Das schon, auch rein optisch, aber ich habe leider kaum ein Wort von ihm verstanden.
Zitat von Malaita im Beitrag #709 Der Kommissar gefällt mir sehr. Seine ganze Redeweise zum Beispiel.
Spätestens seit Gisbert bin ich ein großer Fabian Hinrichs-Fan. Schön, dass er in der Voss-Rolle immer so eindeutig Stellung beziehen und seinen moralischen Werten auch mit aller Heftigkeit Ausdruck verleihen darf - darin ist er nämlich sehr überzeugend.
Paula Ringelhahn macht sich als sein *Korrektiv* auch sehr gut, finde ich.
Wanda fand ich toll. Irgendwie im Hintergrund und trotzdem so ausdrucksstark. Shame on me ... ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, ob sie schon länger bei diesem Team ist ...
Auch wenn ich nicht alle Details verstanden habe bzw. nachvollziehen konnte - irgend etwas an diesem *Tatort* hat mich so gefesselt, dass ich ihn insgesamt ziemlich gut fand.
Zur Frisur der Kommissarin: ich finde nicht, dass der praktische Kurzhaarschnitt *etwas für sie tut*. Ist aber letztlich völlig unerheblich.
Eigentlich mag ich das Team. Aber uneigentlich haben sie für mein Gefühl ziemlich gefremdelt in ihren Rollen. Nicht wirklich überzeugend. Bei Dagmar Manzel hatte ich das Gefühl, sie fragt sich, was mache ich hier eigentlich.
Die trauernde Familie war kaum zu verstehen. Die plötzlich auftauchende Bulgaren-Problematik kam wie Kai aus der Kiste. Das passte nicht wirklich zusammen. Dass der Unternehmer nicht so nett ist, wie er anfangs tat, war sofort klar. Die Familie gruselig. Auch seine Frisur.
Berührend die Szene, in der die Mutter das Handy des toten Sohnes anruft. Auch die Annäherung der getrennten Eltern in ihrem Schmerz gefiel mir gut. Voss und die Honigverkäuferin eher klamottich.
Zwischendurch hat es sich gezogen.
Schade, da wäre mehr drin gewesen.
Wenn hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstrieren, hat das nichts mit links sein zu tun. Sondern mit Anstand.
Ich fand den Tatort insgesamt gut, nur dachte ich gegen Ende ich hätte etwas verschlafen und spulte noch einmal zurück. Ralf Bauer einmal ohne sein sonstiges Dauergrinsen zu sehen war etwas Neues. Mir waren die Eltern zu sehr im Vordergrund, die Freundin des Opfers dagegen war kaum zu sehen, oder habe ich doch zwischendurch geschlafen?
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock 'n' roll to you, put it in the soul of everyone. (KISS)
Ich habe immer gedacht, ich muss die alle anschubsen. Außer dem Tankstellenmenschen waren alle so leise und verstockt. Gut, nach dem Verlust des Sohnes/Freundes ist man im Schock. Aber so?
Komisch auch die Mia. Warum ist sie nicht aufs Kommisariat, sie hatte ja von Anfang an den ganz dringenden Verdacht, wer dahinter steckte. Sie hatte Angst, das kann man verstehen. Aber so ohne Handlungsfähigkeit in der Wohnung sich einzuschließen und zu warten (auf was denn?) fand ich nicht ganz logisch.
Den Obdachlosen habe ich gar nicht verstanden, fand ich sehr furchtbar den Typen. Außer dem Kommisaren-Team fand ich es nicht wirklich gut, Voss mag ich sehr gerne.
Mir ging der Kommissar auf den Keks mit seinem Opfergehabe und seinen Ausbrüchen. Ich hab nur bis zum Ende geguckt, weil ich wissen wollte, ob sie noch rechtzeitig ankommen. Die Villa des Spediteurs und sein Familienleben war wirklich alter Industriellenstil aus den 60ern und 70ern. Aber soll's ja geben, dass in den Kreisen die Zeit stehengeblieben ist.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Zitat von frangipani im Beitrag #734 Die Villa des Spediteurs und sein Familienleben war wirklich alter Industriellenstil aus den 60ern und 70ern.
Und den Industriellen-Stil (baulich/Interieur) gab´s halt so - und wie im Tatort. Ich mg diesen Stil an sich gern, aber in der "Villa" hätte ich Beklemmungen gekriegt. Wie in den Klamotten der Frau Keller und der Industriellengattin.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Mich nervte(wie immer), dass es kurz vor Ende so aussieht, als ob gleich einer stirbt, weil einer schießt, der das nicht tut und deshalb stirbt dann doch keiner
Kann man sich echt sparen, diese künstliche Spannung
Zitat von frangipani im Beitrag #734 Die Villa des Spediteurs und sein Familienleben war wirklich alter Industriellenstil aus den 60ern und 70ern.
Und den Industriellen-Stil (baulich/Interieur) gab´s halt so - und wie im Tatort. Ich mg diesen Stil an sich gern, aber in der "Villa" hätte ich Beklemmungen gekriegt. Wie in den Klamotten der Frau Keller und der Industriellengattin.
Ja, ich kenn diesen Stil auch noch von frueher. Fand ihn damals eher bedrueckend, weil so formell. Schwere Messingbilder an der Wand und Skulpturen auf der Fensterbank. Verbunden mit der Steifheit der Nachkriegsindustriellen. In dem Tatort dachte ich, die Familie sei echt aus der Zeit gefallen.
Twix, du Blutdurstige! 😀
Ich muss auch dazu sagen, dass es mein erster Nuernberger Tatort war, vielleicht hat mich der Kommissar deshalb so irritiert. Ist vielleicht auch Gewoehnungssache. Aber die Art allein macht mich wuschig, er rennt einen so ueber, so aufbrausend und belehrend. Die Szene mit seiner Freundin, wo er ihr die Musik (?) erklaerte, zB. Ich mochte die Wanda auch am liebsten, dann den Typ mit der hohen Stirn.
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Hat keiner Tatort geguckt? Insgesamt fand ich den Tatort ganz gut, vor allem weil ich mich erst heute mit meiner Tochter zum Thema unterhalten hatte und entsetzt war und noch immer bin, wie schlimm es an manchen Schulen zugeht. Was mich störte war Frau Odenthals Aggressivität den verdächtigen Personen gegenüber. Am besten gefiel mir der Sozialarbeiter den Ludwig Trepke hervorragend und glaubhaft verkörperte.
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Spannend war er auf jeden Fall. Auch haben die Kinder sehr gut gespielt. Was mich nur so gestört hat, war dass man als Erwachsener immer und für alles Verständnis haben soll/muss. Ist das wirklich so? Die 3 Kinder waren ja schon rechte, Entschuldigung, Satansbraten. Vor allem das vom Vater ach so beschützte Mädchen. Ich fand das schon sehr dick aufgetragen, glaubt ihr echt, dass eine 8 oder 9jährige so unverschämt zu einer Polizeibeamtin wäre?
Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, vielleicht täusche ich mich, dann wäre das schon arg schlimm! Es kann doch nicht sein, dass man mit so kleinen Grundschülern schon nicht mehr weiter weiß, sie keinerlei Grenzen akzeptieren und irgendwie auch keine vernünftigen Sanktionen angewendet werden, zumal sie ja offensichtlich nicht aus schlimmen Elternhäusern kamen, was ich bei dem Film "Systemsprenger" noch nachvollziehen konnte.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, genau diese Geschichte schon einmal gesehen zu haben und habe nur zu Ende geguckt, weil ich gehofft hatte, mich zu irren. "Schwierige Kinder" und "überforderte Eltern" sind ein wichtiges Thema, aber diese Bearbeitung mochte ich nicht.
Der Tatort hatte Potenzial, Systemsprenger sind ein wichtiges Thema und man hätte viel daraus machen können. Leider fand ich ihn ziemlich schlecht und kann mich der Meinung, dass die Kinderdarsteller gut waren, nicht anschließen. Die haben ihre Wut vor allem laut rausgeschrien, ansonsten haben sie mich - übrigens die dritte im Bunde, das Mädchen - darstellerisch nicht überzeugt. Auch der Darsteller des Sozialarbeiters, den ich an sich mag, war in der Rolle nicht gut. Es blieb alles so seltsam an der Oberfläche, einzig Ulrike Folkerts hat es für mich stellenweise noch ein bisschen herausgerissen und für etwas mehr Tiefe gesorgt.
Frau Odenthal war für mich die Frau mit dem Holzhammer. Einzelne Protagonisten wurden kritisiert, die aber nicht verantwortlich sind für das Gesamtsystem.
"Man hätte dem Marlon mehr zuhören sollen." sagt sie. Toll. Das sagt eine Polizistin, die oft genug mit Soziopathen zu tun hat. Die weiß es dann natürlich besser. ?
Die Eltern von Marlon haben m.E. eine zu geringe Rolle gespielt.
Alles in allem fand ich den Tatort auch als sehr oberflächlich. Klar, im Mittelpunkt steht die Tat an sich, aber wenn man sich schon an so einem Thema abarbeitet, dann müsste das tiefgründiger erfolgen.
Ich habe eine gemischte Meinung zum gestrigen Tatort: Dass es sehr wahrscheinlich ein Entgleisen des Sozialarbeiters war, wusste ich schon recht früh (ich bin sonst eher schlechter darin, früh auf den richtigen Täter zu tippen). Die beiden Kommissarinnen sind natürlich immer Gegenpole, haben sich aber dennoch jeweils gut in die andere hineingefühlt. Marlons Eltern fand ich auch zu nebensächlich dargestellt, deren Rollen hätte man besser ausmodellieren können.
Kinderdarsteller - hmm, fand ich jetzt auch nicht so toll, aber es ist auch die Frage, wieviel man da von Kindern erwarten darf. So unsympathische Kinder wie das Mädchen dort scheint es doch häufiger zu geben - dieses schnippisch-neunmalkluge Verhalten, gut antrainiert, wann man wie auftreten muss, um seinen Willen durchzusetzen. Gab es aber auch schon vor 40 Jahren in meiner Klasse. Da fiel mir in Grundschulzeiten bei einer Mitschülerin daheim auf, wie manipulativ sie Eltern und Großeltern im Griff hatte.
Ich weiß nicht, welchen Anteil sogenannte "schwierige Kinder" in unserer Gesellschaft haben. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Anteil wächst, da Druck und Stress immer früher beginnen, für ruhiges Konzentrieren auf das Wesentliche kaum Zeit bleibt, Kinder oft sich selbst überlassen sind. Was die Pandemie da noch on top an Kollateralschäden verursacht hat, mag ich mir gar nicht ausmalen.
Ich fand die jungen Darsteller nicht schlecht, konnte mit den Charakteren Pit und Madita aber nichts anfangen. Das ganze Drama des "Systemsprengers" zeigt sich ja im Vergleich mit gleichaltrigen Kindern, die in ihrem Sozialverhalten weitgehend dem Durchschnitt entsprechen. Die Auseinandersetzung mit der Figur des Marlon leidet darunter, dass man gleich noch zwei weitere kindliche Charaktere entwirft, die "neben der Spur" sind. Ich hätte ein eher zurückhaltendes Kind als Gegenpart deutlich interessanter gefunden.
Zitat von Malaita im Beitrag #746Die Eltern von Marlon haben m.E. eine zu geringe Rolle gespielt.
Das finde ich auch. Anders als der kleine Pit, den das Drehbuch alle paar Minuten kontrolliert-unkontrolliert ausrasten lässt, wirken die Elternfiguren ausgesprochen authentisch. Ich fand vor allem die Mutter im Gespräch mit der alten Freundin sehr überzeugend. Dass es nichts Greifbares gibt, keine zerrütteten Verhältnisse, keine unfähigen Eltern, keine klare Diagnose, das macht die Geschichte so deprimierend.
ZitatFrau Odenthal war für mich die Frau mit dem Holzhammer. Einzelne Protagonisten wurden kritisiert, die aber nicht verantwortlich sind für das Gesamtsystem.
Auch an dieser Stelle Zustimmung. Der Tatort hatte durchaus Potenzial. Man fragt sich, warum ein Kind derartige Schwierigkeiten hat, während zigtausende andere in ganz ähnlichen Verhältnissen sich unkompliziert entwickeln. Man sieht die Not der Eltern, die Ratlosigkeit der Lehrer und die Hilflosigkeit und Wut des Hausmeisters und der anderen Eltern. Und dann kommt Frau Odenthal mit dem Holzhammer und klopft alles platt.
Im übrigen war ich durchgehend auf einer falschen Fährte unterwegs. Ich hatte mich früh auf den Sozialarbeiter als Täter festgelegt, bin aber immer davon ausgegangen, dass es auf eine Missbrauchs-Geschichte hinauslaufen würde. Er sucht sich gezielt die schwierigsten Kinder aus, gewinnt ihr Vertrauen, schickt sie mit dem Hund los, sucht ihre körperliche Nähe und nutzt irgendwan ihre emotionale Abhängigkeit aus. In diesem Zusammenhang habe ich auch die ständigen Ausraster von Pit gesehen.
Es gab schon schlechtere Ludwigshafener Tatorte, aber gut war der auch nicht. Mich haben die Kinderdarsteller auch nicht überzeugt, zu nervig. Marlons Eltern hätten mich mehr interessiert und ansonsten eben viel Klischee: die überfordrten Lehrer, der tumbe Hausmeister, der verdacht auf maditas Vater, der es natürlich nicht war......