Ja, das hatte ich ursprünglich auch gedacht. Ich habe auch erst im Laufe des Films verstanden, dass sie dort nicht wohnte, und dass er nicht ihr Partner oder Vater war.
Hat noch keiner 'ne Meinung zum Polizeiruf heute? Kann mir bitte mal jemand erklären, wie sie auf die beiden Jungen gekommen sind? Normalerweise wären die in das Gymnasium und hätten zunächst hunderte von Schülern erfolglos befragen müssen. Wieso also hatten sie genau die zwei im Visier? Ich versteh's einfach nicht.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Zitat von Polgara im Beitrag #3879Durch die Aussage der Bewohnerin des Seniorenheims? Bin mir aber auch nicht sicher.
Die hat das Mädchen gesehen. Mit zwei Jungs. Irgendwelche komplett random Halbwüchsige. Weder hat sie sie beschrieben noch hatten die Ermittler irgendwelche Anhaltspunkte.
Dass der eine der beiden panisch versuchte, auf den Baum auf dem Schulhof zu klettern, fand ich auch extrem abwegig. Normalerweise hätten sich beide gegenseitig drauf eingeschworen, keinesfalls irgendwas zu sagen.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Und der Lehrer war auch total drüber. Das war nicht sehr ausgefeilt, das Ganze. Während der Lynchmob ja absolut glaubwürdig war - aber den Lehrer hätte ich erheblich besser gefunden, wenn er nicht jedes Klischee mehr als genug bedient hätte. So wirkte der eher "wie klein Fritzchen sich einen Pädophilen vorstellt" .
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Zitat von Mitternachtsblau im Beitrag #3880 Dass der eine der beiden panisch versuchte, auf den Baum auf dem Schulhof zu klettern, fand ich auch extrem abwegig. Normalerweise hätten sich beide gegenseitig drauf eingeschworen, keinesfalls irgendwas zu sagen.
Stimmt, das war nicht schlüssig... Insgesamt fand ich den Polizeiruf aber gut. Und tieftraurig.
Aber glaubst Du nicht, Fräulein, daß man Seeräuber und Eine-Wirklich-Feine-Dame gleichzeitig werden kann?
Ich muss selten wegschauen, aber hier ja. Er hat mir so entsetzlich leid getan. Warum hat Koitzsch nach den ersten Wunden des Lehrers nicht insistiert? Und warum hat er zum Schluss den howling mob nicht festgehalten, festhalten lassen, wenigstens fotografiert?
Ein Polizeiruf, den man vergesssen kann: Völlig unausgegorene Story, traurige Geschichte, die so gefühlt 1000 mal im TV gesendet worden ist. Der böse Lehrer (der Dicke natürlich), der einsam und einfach nur gut sein wollte, der böse böse Mob der Leute in Halle, der plötzlich über den Lehrer her fiel und die völlig idiotische Lösung mit den zwei Oberschülern, die zum Schluss wie Jack of the box aus dem Hut gezaubert wurde. Ich mag ja den Peter Kurth sehr aber das war schon sehr schwach! 5 von 10.
Zitat von Polgara im Beitrag #3879Durch die Aussage der Bewohnerin des Seniorenheims? Bin mir aber auch nicht sicher.
Die hat das Mädchen gesehen. Mit zwei Jungs. Irgendwelche komplett random Halbwüchsige. Weder hat sie sie beschrieben noch hatten die Ermittler irgendwelche Anhaltspunkte.
Dass der eine der beiden panisch versuchte, auf den Baum auf dem Schulhof zu klettern, fand ich auch extrem abwegig. Normalerweise hätten sich beide gegenseitig drauf eingeschworen, keinesfalls irgendwas zu sagen.
Absolut nicht schlüssig. Wie ein unfertiges Drehbuch, das schnell schnell einen Schluss braucht.
Ansonsten furchtbar traurig und auch furchtbar daneben. Dass der Lehrer, der völlig überzogen alle Klischees für Klein-Beppi erfüllt hat, absolut dem Mob vorgeworfen wurde.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Ich habe die Figur des Lehrers etwas anders gesehen: ich empfand sein Verhalten den Schüler:innen gegenüber nicht distanziert genug; entweder aus Naivität oder aus nicht ausgelebter Pädokriminalität. Solche Lehrer hätte ich für meine Tochter in der Grundschule nicht haben wollen.
weshalb von Anfang ganz klar war, der ist es nicht!
Zitat von Polgara im Beitrag #3879Durch die Aussage der Bewohnerin des Seniorenheims? Bin mir aber auch nicht sicher.
sie sagte nur etwas von zwei Jungs, sonst nichts
Zitat von Mitternachtsblau im Beitrag #3877Kann mir bitte mal jemand erklären, wie sie auf die beiden Jungen gekommen sind?
das weiß kein Mensch. Ich war heute hin und hergerissen. Einerseits fand ich es gut, dass es mal keine SuperCops waren aber bei dem vermüllten Arbeitsplatz der beiden wurde dann doch etwas übertrieben. Es war spannend aber der Schluss war sehr enttäuschend.
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock and roll to you, put it in the soul of everyone (KISS)
Zitat von Vivi im Beitrag #3886Ich habe die Figur des Lehrers etwas anders gesehen: ich empfand sein Verhalten den Schüler:innen gegenüber nicht distanziert genug; entweder aus Naivität oder aus nicht ausgelebter Pädokriminalität. Solche Lehrer hätte ich für meine Tochter in der Grundschule nicht haben wollen.
So einen Lehrer wirst du garantiert an keiner Grundschule finden.
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
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Die Raucherei und die Sauferei haben mich gestört. Aber gehören wohl zu der Rolle. Der Lehrer war eigentlich eher eine Karikatur - trotzdem gut gespielt.
Hätte durchaus der Täter sein können.
Insgesamt aber sehr spannend. Wie die Kommissare auf die beiden Jungen kamen, habe ich jetzt nicht nachvollziehen können. Ob eine demente Heimbewohnerin dann doch so klar war und sie beschrieben hat?
Und ob sich zwei Jungen statt eines Dicken auf das zarte Mädchen gelegt haben können, damit man auf die 100 Kilo kam??
Peter Kurth wie immer großartig. Ist im wirklichen Leben seit vielen Jahren mit der Lehrerin verbandelt.
Als die Polizei mit großem Aufgebot auf den Schulhof ging, ist der eine Junge sofort weggelaufen. Den haben sie vernommen und sind so auf den 2. Jungen gekommen. Durch die Aussage der alten Damen im Altersheim sind sie auf die Idee gekommen, mal zum Gymnasium um die Ecke zu gehen. Die Rolle des Lehrers war tragisch, aber die gestiegene Jugendkriminalität ist ja nicht zu leugnen. Kinder bringen Kinder um. Das passiert auch in der Realität.
Der Polizeiruf war eine Spielwiese für Charakterdarsteller und -darstellerinnen, fand ich. Bei nahezu alle erwachsenen Figuren hatte man das Gefühl, dass es irgendwie gebrochene Persönlichkeiten waren. Da war eigentlich niemand glatt, schön, glücklich usw. Gefiel mir, war natürlich auch deprimierend. Ob in einem Tatort oder Polizeiruf ein irgendwie realistischer Fall, Tathergang oder Ermittlung gezeigt wird, ist mir egal. Ich möchte einfach einen guten Filmabend, mit interessanten Figuren und/oder Geschichte und/oder Machart. Im besten Fall kommt halt mehreres zusammen, der Polizeiruf hatte schon einiges, was ich gut fand.
Bei Sascha Nathan fand ich großartig und mutig, wie er sich auf die Rolle eingelassen hat, dieser einsame, todunglückliche Lehrer, der seine Liebesfähigkeit nur bei seinen Schülern und Schülerinnen ausleben kann und seinen Kummer in sich "hineinfrisst" und sich damit immer weiter in die Außenseiterrolle begibt. Für mich hatte die Figur kein sexuelles Interesse an Kindern, agierte aber - in der Verzweiflung - sehr wohl distanzlos und übergriffig. Peter Kurth als (ebenfalls einsamer?) Polizist am Abgrund und Peter Schneider als tieftrauriger Kommissar fand ich stimmig dargestellt.
Insgesamt sehenswert und die eine und andere Szene bleibt in Erinnerung, und so soll ein Film für mich sein.
Ja genau, am Anfang schon habe ich gedacht "boah sind die kaputt". dazu passte auch die Umgebung, das Kommissariat, das gerade renoviert wird, so dass die beiden Kommissare irgendwo im Keller in irgendeiner Rumpelkammer hausen mussten.
Und dieser Lehrer, auch tieftraurig. Seine Einsamkeit guckte aus allen Knopflöchern, so stark, dass er an der Wursttheke sogar noch einen Leckerchen bekommt. Das tat so weh, mir tat es fast weh!
Wirklich ein guter Film. Aber auch anstrengend, weil er aus meiner Sicht in keiner Weise unterhaltsam war. Er war gut, aber ging mir sehr nah.
Zitat von Hattima im Beitrag #3892Als die Polizei mit großem Aufgebot auf den Schulhof ging, ist der eine Junge sofort weggelaufen. Den haben sie vernommen und sind so auf den 2. Jungen gekommen. Durch die Aussage der alten Damen im Altersheim sind sie auf die Idee gekommen, mal zum Gymnasium um die Ecke zu gehen.
Ja, gesehen habe ich das auch. Aber das ist ja vollständig abwegig - ein Schulhof rappelvoll mit Halbwüchsigen und einer dreht aufgrund seines schlechten Gewissens sofort durch und versucht, auf einen rumstehenden Baum zu klettern. Weswegen der Kommissar sich denkt "Ach gugge! Den nehmen wir jetzt einfach mal mit und befragen den!" Ehrlich - realistisch geht ja wohl komplett anders! Wer fähig ist, ein Kind zu missbrauchen (was die zwei schon eine Weile getan hatten), ist auch fähig, sich mal kurz unauffällig zu benehmen.
Und das Gymnasium hatten sie auch vorher schon wahrgenommen. Das war weit vor der alten Frau schon klar, dass es in unmittelbarer Nähe eine Oberschule gibt - die haben sie gezeigt.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Zitat von Lea58 im Beitrag #3893Ob in einem Tatort oder Polizeiruf ein irgendwie realistischer Fall, Tathergang oder Ermittlung gezeigt wird, ist mir egal. Ich möchte einfach einen guten Filmabend, mit interessanten Figuren und/oder Geschichte und/oder Machart.
So kann man das vielleicht auch betrachten, ja. Mir ist das allerdings tatsächlich wichtig, dass ein Tatort/Polizeiruf auch handwerklich gut gemacht ist - wenn ich ein Märchen sehen will, schau ich mir eins an. Wenn ich einen Krimi sehen will, muss er für mich in sich schlüssig sein, sonst finde ich das dämlich. Aber du hast vermutlich den Vorteil, mehr an Unterhaltungswert daraus zu ziehen, wenn dich das nicht stört.
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Zitat von Mitternachtsblau im Beitrag #3895Aber das ist ja vollständig abwegig - ein Schulhof rappelvoll mit Halbwüchsigen und einer dreht aufgrund seines schlechten Gewissens sofort durch und versucht, auf einen rumstehenden Baum zu klettern. Weswegen der Kommissar sich denkt "Ach gugge! Den nehmen wir jetzt einfach mal mit und befragen den! Wer fähig ist, ein Kind zu missbrauchen (was die zwei schon eine Weile getan hatten), ist auch fähig, sich mal kurz unauffällig zu benehmen. Und das Gymnasium hatten sie auch vorher schon wahrgenommen.
Ich stimme dir da voll zu. Ich habe den Polizeiruf erst heute gesehen. Insgesamt fand ich ihn dennoch, trotz des eher abwegigen Schlusses, ziemlich gut. Durchweg beklemmend. Das war halt kein Krimi mit auch nur einem Hauch von Humor. Und etlichen Überzeichnungen. Der Lehrer. Der Vater des Jungen, der sich derart aufführt. Die Eltern des Mädchens.
Aber durchweg sehr gut gespielt und eine besondere, atmosphärische Dichte (wie sagt frau es einfacher…) durchgehend eingehalten. Diese fetten Pluspunkte machten für mich die Unstimmigkeit zum Schluss, auch dass sie nicht bereits früher mal an dem Gymnasium waren, wett.
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
Mir war es in vielerlei Hinsicht zu viel. Als sie den Lehrer zu Klump geschlagen haben, habe ich weggesehen und bei der Missbrauchsszene hätte ich brechen können.
Schauspielerisch nicht schlecht, aber durchweg zwei, drei Nummern zu dick aufgetragen.
Die Handlung war völlig an den Haaren herbeigezogen. Da wischt einer der Jugendlichen rasch mit einem Brillenputztüchlein über den Tatort und sofort sind sämtliche mikroskopisch kleinen DNA-Spuren beseitigt. Zwei leichtgewichtige Täter hinterlassen ein identisches Verlsetzungsmuster, wie es bei einem stark Übergewichtigen der Fall wäre. Zeugen und Tatverdächtige werden nie so richtig offiziell vernommen, sondern kriegen sporadisch Hausbesuche, wenn es die Sinn- und Lebenskrisen der Ermittler gerade zulassen. Beim sozial gestörten Lehrer steht permanent der Lynchmob in der Tür, aber es taucht keine Polizeistreife auf und der Mann wird nicht in Sicherheit gebracht und die Personalien der Beteiligten werden nicht aufgenommen. Stattdessen bricht einer der Kriminalpolizisten einem Beteiligten spontant die Nase. Man hat einen sehr vagen Hinweis von einer dementen Heimbewohnerin und rückt sogleich mit ganz großem Tamtam auf dem Schulhof an, in der Hoffnung, dass der Schuldige sogleich auf einen Baum springt oder durch sonstige ungewöhnliche und auffällige Handlungen auf sich aufmerksam macht.
Die beklemmende Atmosphäre hat mich durchaus gepackt, aber alles in allem war es kein guter Polizeiruf.
Mir kam der Polizeiruf so vor, als ob die Original-Geschichte/das Drehbuch um einiges länger war. Sozusagen Filmmaterial für 2.5 Stunden, das auf 90 Minuten zusammengeschnurrt werden musste. "Hey, coole Story, aber viel zu lang. Lasst uns einfach sämtliche Schlüsselszenen aneinander reihen und den Hintergrund weglassen." Dumme Idee.