Zitat von vultura im Beitrag #8556 Nein, es ist keine Raketenwissenschaft. So wenig wie der Dreisatz. Den krieg ich grad mit Mühe und umständlich hin, Mathe jenseits davon hat sich unmittelbar nach "brauch ich nicht mehr" entmaterialisiert;
Das ist jetzt meine kleine Fassungslosigkeit, eigentlich schon seit immer:
dass vorwiegend Frauen gerne damit kokettieren, alles rund um Mathe nicht oder nur ganz mühsam zu können, angefangen vom Kopfrechnen bis hin zum eben simplen Dreisatz.
Zitat von schafwolle im Beitrag #8578 Das ist jetzt meine kleine Fassungslosigkeit, eigentlich schon seit immer:
dass vorwiegend Frauen gerne damit kokettieren, alles rund um Mathe nicht oder nur ganz mühsam zu können, angefangen vom Kopfrechnen bis hin zum eben simplen Dreisatz.
Das macht mich schon lange fassungslos. Nicht nur Frauen müssen immer und überall bemerken, dass sie Mathe nicht können. 😡
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #8559Es ist übrigens auch kein Hexenwerk, sich an den wunderbar ausdrucksvollen Begriff "Hexenwerk" zu erinnern, anstatt die im Deutschen blödsinnig klingende "Raketenwissenschaft" gedankenlos zu übernehmen, nur weil's im Englischen so heißt.
so unterscheiden sich Geschmäcker. "Raketenwissenschaft" gefällt mir grade in der bildhaften Unzulänglichkeit, das ist für mich Deppin eingängiger als die Raumfahrttechnik ("ah, ja, Technik. wie Heizungstechnik. oder so"). Das Hexenwerk hingegen empfinde ich als total überstrapazierte und maximal ausgelutschte Metapher; ich mag sie so wenig hören wie die schimpfenden Rohrspatzen (keine Ahnung, was für eine Spatzenunterkategorie das ist und wie die schimpfen)
Zitat von Pelzpfote im Beitrag #8581 Das macht mich schon lange fassungslos. Nicht nur Frauen müssen immer und überall bemerken, dass sie Mathe nicht können. 😡
muss ich mich umgeschlechten lassen, um sagen zu dürfen, dass ich da ein großes Schwarzes Loch habe? Um sagen zu dürfen, dass ich Sprachastheniker mit dieser Brille verstehen kann, auch wenn ichs besser weiß?
Ich kenne Hexenwerk und Rocketscience als Ausdruck. Aber: "Das ist doch keine Rakenwissenschaft" habe ich noch nicht gehört. Klingt blöd und fällt bei mir unter unnötig eingedeutscht. Genauso wie "macht Sinn", statt "hat Sinn" oder "habe einen guten Tag".
oiso mia gfoids bessa als wia des Hexnwerk. Neu ist nicht per se schlechter als alt, manchmal kann das tatsächlich das sprachlich eingerostete Hirn-Räderwerk ein Stück bewegen
Zitat von Distanzia im Beitrag #8585Ich kenne Hexenwerk und Rocketscience als Ausdruck. Aber: "Das ist doch keine Rakenwissenschaft" habe ich noch nicht gehört. Klingt blöd und fällt bei mir unter unnötig eingedeutscht. Genauso wie "macht Sinn", statt "hat Sinn" oder "habe einen guten Tag".
Zitat von vultura im Beitrag #8586oiso mia gfoids bessa als wia des Hexnwerk. Neu ist nicht per se schlechter als alt, manchmal kann das tatsächlich das sprachlich eingerostete Hirn-Räderwerk ein Stück bewegen
Zitat von Distanzia im Beitrag #8585Ich kenne Hexenwerk und Rocketscience als Ausdruck. Aber: "Das ist doch keine Rakenwissenschaft" habe ich noch nicht gehört. Klingt blöd und fällt bei mir unter unnötig eingedeutscht. Genauso wie "macht Sinn", statt "hat Sinn" oder "habe einen guten Tag".
Da bin ich fein mit.
Das habe ich GsD auch noch nicht gehört.
Ich bin aber auch nicht viel unter Leuten. Sollte ich beibehalten.
Distanzia, das geht mir genauso. Aber "ich bin fein" ist auch so ein unglücklicher Sprachimport, und das zerhackte Pronominaladverb bringt mich zuverlässig auf due Palme.
Zitat von vultura im Beitrag #8586oiso mia gfoids bessa als wia des Hexnwerk. Neu ist nicht per se schlechter als alt, manchmal kann das tatsächlich das sprachlich eingerostete Hirn-Räderwerk ein Stück bewegen
Obacht! Ammend vaschdehst sogoa no Mathe!
Naa, mog i ned! Do miassad i jo dengga! des ko i ned
Mir kommt die Aussage: seit ich xxx bin falsch vor. Ich bin ja nicht mehr xxx Jahre alt. "War" statt "bin" macht es auch nicht besser. Imo wäre "seit meinem xxxten Lebensjahr ..." richtig
Und "Ich bin fein" habe ich noch nie gehört, nur im Englischen!
Zitat von Wendy im Beitrag #8596 Und "Ich bin fein" habe ich noch nie gehört, nur im Englischen!
Doch, das kommt mir ab und zu schon mal zu Ohren oder vor die Augen. Das ist für mich ein Fall von dämlicher Eindeutschung von Anglizismen, einfach weil es dämlich klingt. Mit anderen habe ich dagegen kein Problem. Zum Beispiel "Raketenwissenschaft" - da stellt sich bei mir nichts quer. Ich finde es eingängig und von der Aussage her nachvollziehbar. Und wenn es hundertmal nicht korrekt ist. Genau so "Das macht Sinn". Hat in einem wissenschaftlichen oder hochoffiziösem Text nichts zu suchen aber halte ich rein umgangssprachlich für geschmeidig genug um nicht zwanghaft drum herum zu korrekteln.
Aber das ist nur meine persönliche Auffassung. Ich krümme mich dafür bei anderen Sprachverhunzungen vor Schmerz, individuelle Schmerzschwelle eben. Je länger ich auf diesem Planeten mit seiner Sprachvielfalt lebe, denke ich mir: Hauptsache man macht sich untereinander verständlich. Ist doch alles keine Raumfahrttechnik. *Schulter zuck*
Zitat von Pelzpfote im Beitrag #8581 Das macht mich schon lange fassungslos. Nicht nur Frauen müssen immer und überall bemerken, dass sie Mathe nicht können. 😡
muss ich mich umgeschlechten lassen, um sagen zu dürfen, dass ich da ein großes Schwarzes Loch habe? Um sagen zu dürfen, dass ich Sprachastheniker mit dieser Brille verstehen kann, auch wenn ichs besser weiß?
Darum geht’s nicht, sondern darum, dass es scheints allgemein „chic“ ist, dass man Mathe nicht kann. Zumindest wird das bei jeder Gelegenheit von vielen betont.
Vielleicht ist das (vermeintliche) Kokettieren damit auch eine Gegenbewegung zu all den Problemen, die man/frau während der Schulzeit als Mathe-Niete hatte.
Ich war so eine Mathe-Niete und das war ein Problem, da Mathe nun mal zu den unumgänglichen Pflichtfächern gehörte und sämtliche anderen guten Noten den Fünfer in Mathe nicht wett machten. Also Nachhilfe und viel Weh und Ach um erstmal den Quali-Vermerk für die Oberstufe zu bekommen. Gar nicht zu reden von diversen Mathelehrer/innen, die in meinem Fall jedenfalls eine gewisse Arroganz gegenüber Matheunbegabten an den Tag legten und denen unverblümt ein Amöbenhirn bescheinigten. Nur weil denen Integralrechnung und Co. ein Buch mit sieben Siegeln war. Das allerdings auch nicht wirklich nachvollziehbar erklärt wurde, weil es mehr Spaß machte die geborenen Mathe-Genies begeistert zu featuren.
Ich weiß nicht welchen Hintergrund andere Mathe-Geknechteten haben - bei mir war es so. Allerdings habe ich auch nicht das Gefühl damit zu kokettieren, dass Mathe nicht meins ist. Vielleicht auch eine Frage der Wahrnehmung des Gegenübers, das unbedingt Koketterie heraus hören will?