Ich fand ihn rundum gelungen. Filmisch super umgesetzt. Rückblenden, scharfe Schnitte, Flashbacks. Das Trauma der Ermittlerin hier passend. Die Michelsen finde ich sowieso gut. Diesmal hat mich die Auflösung überrascht - also bis zum Schluss spannend. Die Skizzen Leitern oder Gleise oder Lattenroste - eine schöne Idee.
Eine Wohltat nach dem Kokolores der letzten Zeit.
Und nun die Sommerdurststrecke. Aber da gibt es ja auch die Kriminalromane.
Wenn hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstrieren, hat das nichts mit links sein zu tun. Sondern mit Anstand.
Ich fand den Tatort auch gut. Es ist eben eine Fiktion und keine Realität, eben ein Film. Und der war bei einigen Drehbuchschwächen durchaus sehenswert. (8 von 10)
Fand ihn auch soweit gut und gelungen. Aber was ich mich echt gefragt habe: warum ist der Kommisar damals einfach ganz alleine als erster am Tatort mit der toten Prostituierten gewesen? Keiner hat gemerkt, dass er ein Kind mitgenommen hat? Wie geht denn sowas?
Und dann fällt in der Familie keinem auf, dass plötzlich das Kind ein anderes ist. Haben die keine Verwandten, Freunde, Nachbarn? Also, logisch war das auf keinen Fall! Aber immerhin spannend!
Zitat von Vielzuviel im Beitrag #1040Ich fand ihn sehr gelungen.
Immerhin wollte ich ihn diesmal bis zu Ende schauen. Dieses "Bedürfnis" habe ich nicht bei jedem Tatort.
Nach Jahren hat "Adam" immer noch die Stimme des Mörders seiner Muttter erkannt.....
Ich fand den Tathergang schlüssig. Aber auch gruselig. Ein bestehendes Trauma aus der Kinderzeit, an dessen Auslöser er sich nicht erinnern konnte. An der Stelle habe ich mich schon gefragt, woher meine Höhen-und Platzangst kommt.....
Zitat von Malaita im Beitrag #1055Nach Jahren hat "Adam" immer noch die Stimme des Mörders seiner Muttter erkannt.....
was ziemlich unglaubwürdig ist zumal er damals noch ein Kind war.
Ich habe mir die entsprechenden Szenen extra nochmal in der Mediathek angeschaut. Der Täter hat ja "damals" kaum einen zusammenhängenden Satz von sich gegeben. Und Adam hat die Stimme wiedererkannt, von denen er vor 15 (!) Jahren als Kleinkind eigentlich nur ein paar Wortfetzten gehört hat....
Ich finde es nicht sehr glaubwürdig, aber andererseits weiß ich ja auch nicht genau, wie das menschliche Unterbewusstsein funktioniert.
Für mich ein Schwachpunkt in der Geschichte, aber sonst interessant gemacht.
Menschen sind ein Naturprodukt. Farbliche Abweichungen sind unbedenklich.
Es ist wirklich ein Jammer, dass die Fähigkeit zu Sprechen scheinbar nicht an die Fähigkeit zu Denken geknüpft ist.
Zitat von Ilmaro im Beitrag #1057 Ich finde es nicht sehr glaubwürdig, aber andererseits weiß ich ja auch nicht genau, wie das menschliche Unterbewusstsein funktioniert.
Ich kenne jemanden, der mit traumatisierten Kindern gearbeitet hat. Er hat mir öfter erzählt, dass sogar in der Säuglings- und frühen Kleinkind-Phase erlittene Traumata jederzeit später "abrufbar" sind, wenn der Trigger passt.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Wir machen einen Tatort mit einer traumatisierten Ermittlerin, die Zusammenbrüche und Flaschbacks hat... und im nächsten Tatort lassen wir eine Ermittlerin auftreten, die traumatisiert ist. Und sie hat Flashbacks. ... Dann werden wir experimentell. Und nehmen im guten alten Tatort das Thema "Traumatisierung" auf die Agenda. Origineller Clou: Die traumatisierte Person ist gleichzeitig Ermittlerin. ... Und dann passiert etwas ganz Unerwartetes: Das Thema "Traumatisierung, Zusammenbrüche, Flashbacks" taucht in der Reihe Polizeiruf 110 auf.
Das ist natürlich polemisch. Es tritt nicht in jedem Tatort eine traumatisierte Ermittlerin auf. Im Saarbrücker sind die männlichen Ermittler traumatisiert.
Manchmal frage ich mich ganz grundsätzlich, was dieser Trend eigentlich mit Menschen macht, die tatsächlich Opfer von Verbrechen oder schweren Unfällen geworden sind oder nahe Familienangehörige verloren haben. Die Botschaft ist schon etwas verstörend:
1. Trauma ist hip, chic und sexy. "Ohne" geht irgendwie gar nichts in Film, Kunst und Musik. Ein Mann kann im Einzelfall ohne Trauma durchs Leben gehen, aber zumindest für eine Frau ist es obligatorisch. 2. Wer ein Trauma erlitten hat, der ist irgendwie "kaputt", nicht mehr zurechnungsfähig instabil, kommt im Berufsalltag nicht mehr klar.
Da kann man jeder real betroffenen Person doch nur dringend raten, das Thema komplett zu verschwiegen. Sonst wird sie in einer Weise etikettiert und stigmatisiert, die sie zusätzlich belastet und einschränkt.
Zitat von Malaita im Beitrag #1055Nach Jahren hat "Adam" immer noch die Stimme des Mörders seiner Muttter erkannt.....
was ziemlich unglaubwürdig ist zumal er damals noch ein Kind war.
Weiß mans? Manchmal, wenn ich mal in einer Schule was zu tun habe, steigt mir ein bestimmter Geruch in die Nase, der mich sofort an meine Kinderzeit im Kindergarten erinnert. Ich habe diesen Geruch für mich noch nicht definieren können. Aber er erinnert mich.
Wir machen einen Tatort mit einer traumatisierten Ermittlerin, die Zusammenbrüche und Flaschbacks hat... und im nächsten Tatort lassen wir eine Ermittlerin auftreten, die traumatisiert ist. Und sie hat Flashbacks. ... Dann werden wir experimentell. Und nehmen im guten alten Tatort das Thema "Traumatisierung" auf die Agenda. Origineller Clou: Die traumatisierte Person ist gleichzeitig Ermittlerin. ... Und dann passiert etwas ganz Unerwartetes: Das Thema "Traumatisierung, Zusammenbrüche, Flashbacks" taucht in der Reihe Polizeiruf 110 auf.
Das ist natürlich polemisch. Es tritt nicht in jedem Tatort eine traumatisierte Ermittlerin auf. Im Saarbrücker sind die männlichen Ermittler traumatisiert. .....
Ehrlich gesagt, mich nervt es so langsam, dass ermittelnde Kommissare nur irgendwie Bezug zu gewissen Traumas der Täter bekommen, weil sie zufälligerweise auch eins erlitten haben.
Vor ein paar Tagen habe ich mir in der ARD-Mediathek den Kölner Tatort "Kinder der Gewalt" von 1999 angesehen. Mal wieder vergleichende Betrachtungen zwischen den aktuellen Folgen und den alten Schinken anstellen.
Fazit: Jede Zeit hat ihre Modetrends. Heute ist es das persönliche Trauma, vor einer Generation war es das Thema Schüler/Jugendgewalt. Damals wie heute trägt man gerne mal dick auf. Immerhin war die Handlung schlüssig und nachvollziehbar, ohne tausenderlei logische Brüche.
Trotz aller inhaltlichen Überzeichnung haben mich die Darsteller überzeugt, ich fand die Atmosphäre beklemmend und bedrückend. Auch und gerade deshalb, weil die Verletztheit und Verzweiflung überwiegend im Kopf der jungen Protagonisten bleibt und nicht beständig nach außen gekehrt wird. Meines Erachtens neigent man heute sehr stark zum "Überspielen".
Extrem wohltuend fand ich das Fehlen von permanenten hektischen Schnitten und bombastischen audiovisuellen Effekten. Damals, in der digitalen Steinzeit, waren Spezialeffekte wahrscheinlich um ein vielfaches teuerer als heute und man musste sie sehr gezielt einsetzen. Heute streut man sie überall ein, weil man es kann.
Wir haben den wegen des verlängerten Damenfußballendspiels verschobenen Tatort von gestern soeben gestreamt und er war so krass intensiv, spannend, gut, verwoben, gespielt, dass wir echt immer noch tief beeindruckt sind.
Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.
Er sollte um 20.45 beginnen, begann aber nicht. Stattdessen Fußball ...
Jemand stand da und sprach mit einer Frau, die früher mal Fußball gespielt hat, interviewte diese, und erwähnte so ganz beiläufig, weit nach 21 Uhr bereits, dass der Tatort ausfallen würde.
Ich hab den Tatort um 21.45 auf ONE geguckt. Eine Wiederholung, aber mir hat er beim zweiten so gut wie beim ersten Mal gefallen.
Never argue with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience.
Keine Ahnung, warum der Strang eingeschlafen ist, der heutige Tatort ist es m.E. wert ihn wieder zu wecken. Die Schlussszene mit der Kommandantin mit dem Holzbalken auf dem Buckel, fand ich irgendwie drüber. Der Maskulinist dagegen war so realistisch dargestellt, dass in mir Aggressionen geweckt wurden. Außerdem fand ich es gut, dass diese seit einiger Zeit zunehmende Gefahr durch gewaltbereite, frauenfeindliche Looser zur besten Sendezeit aufgegriffen wurde.
Die größte Demo Deutschlands gegen Rechtsextremismus findet am Sonntag, 23.2.2025 von 8 bis 18 Uhr an den Wahlurnen statt.
Ja, großartiger TO! Endlich auch mal wieder ein guter mit Folkerts ... die waren mir oft zu schnarchig-belanglos. Aber DER hatte Pepp ... Agieren des Staatsanwalts, der Kollegin Stern, die Idee mit dem Leichen"verhör", der Maskulist und alles, was dazugehörte (was hab ich, zur Verwunderung des am Nachbartisch und am Rechner arbeitenden Gatterichs, geflucht und gezetert) ... Die eigentliche Schlussszene mit Folkerts am Tisch im Vernehmungsraum und der dazu gekommenen Stern ... epüh ....
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Zitat von noBarbie im Beitrag #1071Keine Ahnung, warum der Strang eingeschlafen ist,
vermutlich deshalb, weil während der Ferienzet nur Wiederholungen kamen, der heutige Tatort war endlich mal wieder eine Erstausstrahlung. Mir war er an manchen Stellen zu dick aufgetragen.
Zitat Außerdem fand ich es gut, dass diese seit einiger Zeit zunehmende Gefahr durch gewaltbereite, frauenfeindliche Looser zur besten Sendezeit aufgegriffen wurde.
Diese gewaltbereiten Loser werden sich leider auch nach diesem Tatort nicht ändern, bleibt nur zu hoffen, dass sich betroffene Frauen eher trauen sich gegen sie zu wehren.
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock 'n' roll to you, put it in the soul of everyone. (KISS)
Heftig, aber richtig gut. Dieser frauenhassende Hauptmann - was für ein Widerling, aber leider gibt's solche. Das 'Verhör' mit der Leiche, richtig gut gemacht. Ich bin sonst keine Freundin der Odenthal-Tatorte, aber der war klasse.
Wahrheit und Liebe müssen siegen über Lüge und Hass (Václav Havel)