Zitat von Rotweinliebhaberin im Beitrag #1225 Lustig: als die eine der anderen einen ziemlich krummen und schiefen Schmetterling in den Hals stach und diese voll des Lobs war
Da dachte ich mir, uuups, jetzt gibt es Stress. Und dann? Alles toll ... vielleicht sah es unter Drogen toll aus. 😉
Mir hat er nicht gefallen. Das Motiv der adoptierten Assistentin, die dadurch Schlüssel zur Lösung ist, hatten wir ja schon bei den Berlinern mit Anna in "Dein Name sei Harbiger" (ich mag es nicht, wenn Ideen sich im Tatort wiederholen). Das Ende war mir zu rührselig mit der Musik und Natalie im Auto ... Die Tragik des aktuellen Mordes wurde dadurch total in den Hintergrund gedraengt, ebenso das Drogenproblem usw. der Freundin. Der Film ist gekippt Richtung persönliche Verstrickungen der Kriminaltechnikerin. Fand ich nicht gut. Natalie mochte ich immer. Dieser Tatort hat sie mir eher unsympathisch gemacht. Und solche Privatverwicklungen inkl. Alleingängen sind ohnehin nicht meins. Nein, für mich kein guter Tatort. Im Vergleich mit den Frankfurtern letzter Woche verliert er bei mir, eindeutig.
Edit: Wieso hat eine Kriminaltechnikerin eigentlich eine Waffe? Wusste nicht, dass das so ist.
Also nachdem ich den Frankfurter Tatort hanebüchen fand und weggeschaltet habe, hat mir der Kölner Tatort gestern wieder richtig gut gefallen.
Nach irgendwelchen Fehlern suche ich dann auch nicht. Mich hat er einfach gut unterhalten. Ein solider Tatort. Und ja, die Mutter des toten Mädchens war ätzend. Aber das störte mich weniger.
Mich hat dieser Nebenstrang auch total genervt. Uns seit wann darf man Süchtige so unter Druck setzen? So in Entzugsschmerzen versetzen, dass sie alles ausplaudern? Ist das nicht auch Körperverletzung und Folter? Das war so als tralala dargestellt. Erst tun die Kommissare so betroffen (es fässt mich an) und dann sind sie so rücksichtslos. Nicht, dass ich Heroinsucht "gutheiße".
Und ich fand die Reaktion der Mutter verständlich. Wer schon mal ein Kind an Drogen verloren hat, kann es vielleicht besser verstehen. Das ist wie ein Schutzwall, eine lächerliche Mauer. Man ist schon viele Tode gestorben, so viel Hoffnung, so viel Enttäuschung. Man fühlt sich schuldig. Sie wollte es nicht an sich ranlassen, irgendwann wird sie aber zusammenbrechen.
Edit: Wieso hat eine Kriminaltechnikerin eigentlich eine Waffe? Wusste nicht, dass das so ist.
Habe ich mich auch gefragt. Herr Clooney meinte, dass sie ja nicht in der Forensik sondern in der KTU wäre und somit wahrscheinlich auch Polizistin ? Hörte sich einleuchtend an, aber ich denke es war auf jeden Fall der "Logik" der Handlung geschuldet.
Ich fand den Tatort ansonsten recht gut - ich mag die beiden Kölner. Vor allem Ballauf
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. - Charlie Chaplin -
So schön, wenn in einem Kölner Tatort plötzlich jemand sagt "... oder wir rufen die Rettung."
(Wobei ich auch deswegen lieber bei Krankenwagen bleibe, weil man ja nicht wissen kann, nicht unbedingt, ob "die Rettung" auch wirklich die Rettung ist/bringt. Manchmal kommse ja zu spät, nix mehr mit Rettung.)
Never argue with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience.
Zitat von overknee im Beitrag #1237Mich hat dieser Nebenstrang auch total genervt. Uns seit wann darf man Süchtige so unter Druck setzen? So in Entzugsschmerzen versetzen, dass sie alles ausplaudern? Ist das nicht auch Körperverletzung und Folter? Das war so als tralala dargestellt. Erst tun die Kommissare so betroffen (es fässt mich an) und dann sind sie so rücksichtslos.
Ja, das habe ich mir auch gedacht. Und das zeigt die m.E. grundsätzliche Problematik dieses Films. Erster Teil Fokus auf den beiden jungen Frauen, zweiter Teil: Natalie, Natalie, Natalie. Die beiden Drogensüchtigen interessierten überhaupt nicht mehr. Sie waren unwichtig, es hätte jede andere sein können. Beliebige Illustration von Drogenmilieu und Prostitution, denn am Ende ging es um was anderes.
Das ist für mich kein guter Film. Ja, ich erwarte eine "Komposition", wo Szenen zueinander im Bezug stehen, sich z.B. am Ende klärt, warum am Anfang etwas Bestimmtes gezeigt wurde. Das war hier überhaupt nicht der Fall. Dabei hätte man Natalies Drama doch gut verfilmen können. Aber nicht mit diesem Anfang - der noch dazu gar nicht die Realität von Heroinsüchtigen abgebildet haben dürfte (durch die Stadt rennen wie Teenies und "Schabernack" treiben, na ich weiß nicht).
Zitat von mono im Beitrag #1240Mein Problem war gar nicht, wie die Mutter reagiert hat, sondern wie die Schauspielerin es dargestellt hat- mMn kein gutes Schauspiel.
genau meine Meinung.
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock 'n' roll to you, put it in the soul of everyone. (KISS)
Die Augenringe fand ich schlecht geschminkt. Echt sahen die nicht aus.
Überhaupt die Reaktion der Mutter, furchtbar. Da in Seelenruhe den Tisch decken und dann noch eine einladende Geste machen. Ich hätte keine Lust gehabt, mich mit der auch noch an einen Tisch zu setzen. Kein Funken Trauer, gar nichts.
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Senta, das ist eine Schutzfunktion der Mutter. Wenn man mit ansehen muss, wie das eigene Kind immer mehr in den (Drogen)Sumpf abrutscht, kann man irgendwann nicht mehr und lässt keine Emotionen mehr an sich ran. Was nicht heißt, dass die nicht wieder hoch kommen.
Trotzdem fand ich die Mutter überzeichnet.
Im Ganzen hat mir der Tatort aber gut gefallen. Natalie war aber doch teilweise etwas unglaubwürdig und übertrieben. Dass die Suche nach ihrem Vater nach vielen Jahren für sie dermaßen hoch kocht, war mir ein bisschen too much. Sie wurde ja schon mit 1 Jahr adoptiert und ihre Adoptiveltern waren ihre Eltern für sie. Leider wurden zwei Stränge nebeneinander gezeigt, wobei der Drogenstrang irgendwann versandete. Josef Hader ein Highlight. Das Duell der beiden - grandios. Spannend.
Gute Polizeiarbeit? Zeugen werden massiv unter Druck gesetzt, Angehörige gemaßregelt, weil sie nicht ordnungsgemäß Trauer zeigen, eine Laborantin geht bewaffnet auf Alleingang, die Befindlichkeiten der Kollegin werden über den Fall gestellt. .. Ähm, nein. Das war definitiv KEINE "gute Polizeiarbeit".
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"Mein PC schreibt nur noch Großbuchstaben..." "Haben Sie die Feststelltaste gedrückt?""Nein, das hab ich ganz allein gemerkt.... !"
War ganz ok, fand ich. Spannend, wenn auch die Spannung mal wieder durch eine "ich mach's auf eigene Faust"-Aktion entstand, die ich meistens wenig nachvollziehbar finde.
Sehr gemocht habe ich das perfektionierte Hase-und-Igel-Spiel von Ballauf und Schenk.
I imagine one of the reasons people cling to their hates so stubbornly is because they sense, once hate is gone, they will be forced to deal with pain.
Zitat von perlengazelle im Beitrag #1244Senta, das ist eine Schutzfunktion der Mutter. Wenn man mit ansehen muss, wie das eigene Kind immer mehr in den (Drogen)Sumpf abrutscht, kann man irgendwann nicht mehr und lässt keine Emotionen mehr an sich ran. Was nicht heißt, dass die nicht wieder hoch kommen.
Trotzdem fand ich die Mutter überzeichnet.
Im Ganzen hat mir der Tatort aber gut gefallen. Natalie war aber doch teilweise etwas unglaubwürdig und übertrieben. Dass die Suche nach ihrem Vater nach vielen Jahren für sie dermaßen hoch kocht, war mir ein bisschen too much. Sie wurde ja schon mit 1 Jahr adoptiert und ihre Adoptiveltern waren ihre Eltern für sie. Leider wurden zwei Stränge nebeneinander gezeigt, wobei der Drogenstrang irgendwann versandete. Josef Hader ein Highlight. Das Duell der beiden - grandios. Spannend.
Ich sehe das so wie Lori-OT. Der Tatort schien aus zwei verschiedenen Geschichten zu bestehen, die meiner Meinung nach nicht zufriedenstellend zusammengeführt wurden am Ende. Die ermordete drogenabhängige Prostituierte schien nur der Aufhänger für Natalies Geschichte zu sein und das finde ich total schade. Mich nervt auch die Sache mit den Alleingängen im Tatort und anderen Krimis mittlerweile total.