Ich habe den Tatort erst später in der Mediathek angeschaut, bin zweimal eingeschlafen und musste wieder zurückspulen. Trotzdem fand ich ihn sehr gut. Die Geschichte, die Personen und vor allem das Ermittlerduo das ich sehr gerne sehe. Die Darstellung der Mutter fand ich glaubwürdig, sie wirkte wie versteinert, als wolle sie nicht glauben was passiert ist. Auch was weiter vorne schon gesagt wurde, dass das Dorf nicht wie sonst gerne üblich dargestellt wurde sondern modern und realistisch hat mir gefallen. Man hätte den Film auch hier bei uns drehen können, nur gibt es meines Wissens auf dem Feld hinter unserem Haus keinen Brunnenschacht.
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen
God gave rock 'n' roll to you, put it in the soul of everyone. (KISS)
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #1301 Das war ja eine fast shakespearsche Dramatik!
Hmm, wo genau war denn da Drama? Eine fade, blasse, selbstunsichere Frau kriegt nichts so recht auf die Reihe. Zwei miese Morde „im Affekt“. Shakespeare hatte es doch eher mit Komödien, Tragödien, Romanzen und Historiendramen. Egal – mich hat die Geschichte rund um die irgendwie schlafwandelnde Hauptdarstellerin nicht mitgenommen, auch wenn sie die Rolle durchaus sehr gut gespielt hat.
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
Zitat von Syriana im Beitrag #1290 Aber ihr Kind? Erstickt und im Brunnen versenkt und sie denkt nur an ihre Affaire….? Und um die zu schützen behindert sie die Ermittlungen, hat Null Interesse daran, das der Mörder gefunden wird?
Und der andere Sohn, der so unfassbar schlecht gespielt hat.
Diese Mutter fand ich auch schwer auszuhalten bezüglich des ermordeten Kindes. Wäre sie in eine Art Schockstarre gefallen, dann hätte sie auch nicht so viel Energie dafür aufbringen können, den Bürgermeister zu schützen. Nicht sehr überzeugend.
Lukas, der andere Sohn, hat wirklich schlecht gespielt. Sein permanent gleicher Gesichtsausdruck gab keinerlei Emotionen preis. Und ich fand es komisch, dass er immer von der Mutter, dem Vater gesprochen hat.
Und warum die Schwiegermutter sich so auf Sandra eingeschossen hatte, war mich auch nicht ganz klar. Hatte sie von der Affäre gewusst?
Trotzdem fand ich diesen Tatort spannend und bin dran geblieben. Familiendramen sind aber ohnehin mein bevorzugtes Krimi-Thema.
Lisa Hagmeister hat durchgehend eine klasse Performance gegeben. Hans-Jochen Wagner fand ich diesmal weitaus überzeugender als Eva Löbau, der Fall hat ihn sichtlich bis an seine Grenzen gebracht.
Mir hat der Schwarzwälder Tatort auch zum ersten mal richtig gut gefallen. Wobei ich die Mutter auch sehr unsympathisch fand und sie gerne mal richtig geschüttelt hätte.
Aber ich bin auch dran geblieben, das ist bei dem Ermittler Duo nicht immer der Fall gewesen.
Zitat von schafwolle im Beitrag #1308[quote="Syriana"|p485123] (...)Und ich fand es komisch, dass er immer von der Mutter, dem Vater gesprochen hat. (...)
Das ist badische Mundart.
Dodadadiamoisongdesisahoidamoiaso
Ein kluges Wort, und schon bist du Kommunist (Autoaufkleber aus den 80ern)
Ich gucke nur noch ganz selten mal einen Tatort. Der gestern hat mir auch erstmal wieder gereicht. Ich fand diese Frau ganz furchtbar, bin nur dran geblieben, weil ich neugierig war, was genau da passiert war.
Was für eine Mutter verhält sich so? Der riesige Blutflecks lässt vermuten, dass ihrem Kind etwas Furchtbares passiert ist und die bleibt die ganze Zeit völlig emotionslos und verweigert die Mithilfe bei der Aufklärung, um ihren Lover zu schützen? Wirkliche Emotionen zeigt sie dann erst, als der mit ihr Schluss macht - die Darstellung war für mich völlig unglaubwürdig.
Das Ende fand ich tragisch für die kleinen Kinder des Bürgermeisters. Beide Eltern Mörder.
Menschen sind ein Naturprodukt. Farbliche Abweichungen sind unbedenklich.
Es ist wirklich ein Jammer, dass die Fähigkeit zu Sprechen scheinbar nicht an die Fähigkeit zu Denken geknüpft ist.
Den Tatort gestern fand ich gut und ich konnte die Mutter (super gespielt) gut verstehen- sie wird des Mordes verdächtigt, was eine ziemliche Kränkung ist. Und das nicht nur von der Polizei, was ja schon reicht, sondern auch von der Familie. Da würde ich ähnlich reagieren. Sie wollte den Bürgermeister ja nicht nur schützen, sondern er war ja gar nicht bei ihr- und sie konnte ja nicht sicher sein, dass er die Affäre bestätigt. Das hätte ihr also evtl. gar nix gebracht.
Signatur:
Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.
"Kein Ziel und keine Ehre, keine Pflicht, sind's wert, dafür zu töten und zu sterben" (R. Mey)
Ich hab eingeschaltet, weil ich Kleinstadthorror immer interessant finde, und der war auch schön bedrückend dargestellt. Aber die Logiklücken haben mich sehr gestört. Die Nachbarin notiert alles, was im Nachbarhaus vor sich geht, sieht aber nicht die Autos von Bürgermeister plus Gattin inklusive Leichentransport? Und auch sonst niemand, trotz Kameraauswertung? Und vor allem: warum liegt die Brille des stark kurzsichtigen ersten Mordopfers im Bad?? In der Rückblende hatte er die auf.
Ich fand den Tatort auch super und sehr spannend. Hätte das aber nie so gut in Worte fassen können wie der Zeit online Rezensent. Danke für den Link Chrischie 31!
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #1301 Das war ja eine fast shakespearsche Dramatik!
Hmm, wo genau war denn da Drama? .
Sie wollte durch die Affäre ihren Mann wachrütteln. Genau diese Affäre (und verschiedene shakerspeareeske damit verknüpfte Aspekte) führte aber letztlich dazu, dass sie nicht nur ihren Mann, sondern auch ihr Kind verlor.
Ich fand den Tatort sehr gut. Vermutlich bin ich die einzige, die sich in die Ehefrau einfühlen konnte. Ich fand alles, was sie tat, sehr nachvollziehbar. Dass es sich zum Schluss auch auf den eigenen Sohn erstreckte, schmerzte mich geradezu. Insofern: ein berührender Tatot, ich habe sogar ein paar Tränen vergossen.
Dabei war es für mich ein holpriger Start, denn in dem Tatort "Der frühe Abschied" mochte ich Lisa Hagmeister gar nicht. Ich wurde aber schnell eines bessern belehrt. Gut, am Anfang zog es sich etwas. Aber der Schluss - boah!
PS: Ich hoffe, es gibt diese Verkehrsüberwachung nicht real.
Ich fand ihn streckenweise ziemlich zäh. Aber nicht uninteressant. Lud mit Mitraten ein. Die Feldarbeiten am Anfang deuteten schon daraufhin, dass dort irgendwas gefunden werden würde. "Sandra ... ist eben Sandra" ist DER Satz des Films. Mal wieder einen ältere Dame, die viel gesehen und gehört haben will ... Ganz klar, dass die einzige Verdächtige es eben doch nicht war. Man hätte sie zeitweise schütteln mögen.
Die ZEIT lobt ihn über den grünen Klee, Ulrich Noller vom WDR war gar nicht begeistert.
Zitat von Lori-OT im Beitrag #1318 ... in dem Tatort "Der frühe Abschied" mochte ich Lisa Hagmeister gar nicht.
Habe gerade geschaut - das ist 14 Jahre her!
Damals schaute ich noch nicht *Tatort*. Aber (ich habe jetzt nachgelesen) die Handlung klingt sehr interessant. Schade, dass man die alten Fälle nirgends mehr sehen kann.
@Schafwolle, ich hab den genannten Tatort vor ein paar Monaten in der Mediathek gesehen. In nächster Zeit wird er wohl erstmal nicht mehr wiederholt, aber ich glaube, er zählt zu jenen Tatorten, die doch hin und wieder mal gezeigt werden.
Ich fand den Tatort sehr gut. Vermutlich bin ich die einzige, die sich in die Ehefrau einfühlen konnte. Ich fand alles, was sie tat, sehr nachvollziehbar. Dass es sich zum Schluss auch auf den eigenen Sohn erstreckte, schmerzte mich geradezu. Insofern: ein berührender Tatot, ich habe sogar ein paar Tränen vergossen.
Nee, du bist nicht die Einzige. Mir ging es ähnlich. Ich hab „Sandra“ lediglich am Anfang nicht verstanden. Wieso sie schon vor Kenntnis des Dramas, das sich in ihrem Haus abgespielt hat, bzw. als sie davon erfährt, so wenig reagiert, verstehe ich nicht und sehe ich eher der Dramaturgie geschuldet. Ansonsten konnte ich mich auch einfühlen, zumal es ja durchaus verzweifelte Momente gab. Und ich hatte auch Tränen in den Augen zum Schluss.
Und einmal musste ich auch echt lachen. Nämlich über „Sagen wir, es ist kompliziert. Und Edeltraud ist nicht Teil der Lösung“
Zitat von Stina im Beitrag #1324 Und einmal musste ich auch echt lachen. Nämlich über „Sagen wir, es ist kompliziert. Und Edeltraud ist nicht Teil der Lösung“
Den fand ich auch gut!
Und ja - mir ging gestern auch mehrfach durch den Kopf, wie häufig wohl Familienangehörige und Freunde verdächtigt werden - und das in Zeiten tiefer Trauer und Bestürzung.
Andererseits kommen Täter in den meisten Fällen aus dem Umfeld, daher ist es aus Ermittlersicht richtig.
Aber trauern und unschuldig unter Verdacht stehend - das ist sicher schwer auszuhalten.