Das ist schwierig. Ich brauche aufgrund (ziemlich komplizierter) privater Umstände noch mindestens 5 Jahre (besser 10) das Gehalt das ich jetzt habe (besser etwas mehr).
Das meiste andere an Zielsetzung muss dahinter zurückstehen. Allerdings ist das Gehalt jetzt schon ziemlich gut.
Von daher sind das Allerwichtigste wohl die Aufstiegschancen, aber gerade die kann ich nirgends einschätzen, zumal überall (außer in ganz großen Konzernen, und die laden mich nicht ein) mit "flachen Hierarchien" geworben wird.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #100 Ich habe mir zB in den letzten Bewerbungsrunden angewöhnt, Stellen, die mich nicht zu 100% überzeugt haben, selbst so bald wie möglich abzusagen, anstatt auf die Entscheidung des Unternehmens zu warten.
Guter Rat. Warst Du schonmal von irgendeiner Stelle zu 100% überzeugt? Die, bei denen ich mir überhaupt 80% Überzeugung vorstellen könnte, sind genau die, die 1000 1A-Bewerber haben und bei denen ich also gar nichts entscheiden muss. Alle, die ich kriegen könnte, sind sowieso höchstens 70%.
Bei Kununu werden auch so ziemlich alle zerissen, wegen entweder Micromanagement oder geringen Aufstiegschancen.
Micromanagement ist, warum ich aus dem aktuellen Job wegmöchte, geringe Aufstiegschancen kannich mir nicht leisten.
Sicher wird es gute Jobs geben, vermutlich bekomme ich auch irgendwann eine Zusage für einen solchen, aber das dann zu erkennen erscheint mir wie Lotto spielen.
Zitat von Karina321 im Beitrag #101 Von daher sind das Allerwichtigste wohl die Aufstiegschancen, aber gerade die kann ich nirgends einschätzen, zumal überall (außer in ganz großen Konzernen, und die laden mich nicht ein) mit "flachen Hierarchien" geworben wird.
Aber auch da sind dann „größere“ Unternehmen aussichtsreicher als „kleinere“, danach kann man sich ja orientieren. Und auch schauen, ob es nicht Tochterfirmen etc. gibt, aus denen sich auch noch mal Möglichkeiten ableiten lassen.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason ist that you're stupid."
Zitat von Karina321 im Beitrag #102 Guter Rat. Warst Du schonmal von irgendeiner Stelle zu 100% überzeugt? .
Ich habe immer so 15, 20 Bewerbungen auf einmal verschickt und hatte dann so 5-7 konkrete Gespräche parallel laufen. Innerhalb dieser 5-7 ist es dann schon möglich, ein persönliches Ranking zu bilden, finde ich. Dann fallen ja schon mal drei raus oder so.
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Flache Hierarchie bedeutet doch nicht finanzielle Stagnation und/oder keine Aufstiegschancen. Klar, wenn du als stellvertretende Geschäftsleitung einsteigen willst, geht es nur noch eine Etage höher im Unternehmen. Du musst auf einem längeren Zeitstrahl immer damit rechnen, dass umstrukturiert wird. Kann sich als Karriereschub erweisen oder auch nicht. Was kann dir schlimmstenfalls passieren? Die Probezeit nicht zu überstehen.
Zitat von Sariana im Beitrag #105Flache Hierarchie bedeutet doch nicht finanzielle Stagnation und/oder keine Aufstiegschancen.
Stimmt. Ich kenne auch Beispiele, wo nach Abschluss der Vertragsverhandlungen, wenn schon alles klar war, incl. Gehalt etc. dann die Frage kam "okay, und was möchtest du auf der Visitenkarte stehen haben?".
L’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. S’il se vante, je l’abaisse; s’il s’abaisse, je le vante; et le contredis toujours, jusqu’à ce qu’il comprenne qu’il est un monstre incompréhensible. (Blaise Pascal)
Ich hatte jetzt 2 gute Gespräche (bin in der zweiten Runde) und ein drittes Gespräch (andere Bewerbung) steht noch aus. Außerdem fehlen noch 2 Rückmeldungen. Eine von den fehlenden ist mein eigentlicher Favorit, allerdings kann das erstens dauern und zweitens rechne ich mir keine großen Chancen aus (Behörde mit ziemlich hoher Eingruppierung, das wäre ein Long Shot),
Bei einem der guten Gespräche bin ich nicht so ganz sicher - es soll eine dritte Runde geben, bei der man den ganzen Tag im Unternehmen ist (kein Assessment Center).
Das kommt mir eher ungewöhnlich vor.
Da ich mich aus einer bequemen Position heraus bewerbe, denke ich gerade darüber nach, wie die Gespräche eigentlich gelaufen sind.
Bei einem wurde sehr viel fachlich gefragt und geredet, es wurden also tatsächlich (sofern das in einem Gespräch geht) meine Kenntnisse abgefragt.
Im anderen Gespräch meinte die Gegenseite, die Kenntnisse würden nach Lebenslauf bestimmt stimmen und verbrachte das Gespräch damit, mich a) vom Unternehmen zu überzeugen und b) nach meinen Vorstellungen zu fragen.
Das klingt für mich ein bisschen nach zumindest orange flag - übertreibe ich da?
Auf mein Bauchgefühl hören bringt leider überhaupt nichts, bisherigen Erfahrungen nach könnte ich genauso gut würfeln, das Bauchgefühl scheint so oft falsch wie richtig zu sein.
Im anderen Gespräch meinte die Gegenseite, die Kenntnisse würden nach Lebenslauf bestimmt stimmen und verbrachte das Gespräch damit, mich a) vom Unternehmen zu überzeugen und b) nach meinen Vorstellungen zu fragen.
Das klingt für mich ein bisschen nach zumindest orange flag - übertreibe ich da?
Momentan haben wir für viele, viele Berufe einen Bewerbermarkt. Heißt, die Unternehmen haben eher Probleme Stellen zu besetzen. Vor dem Hintergrund kann ich da keine orange flag erkennen.
Jedenfalls hört sich der Stand deiner Bewerbungen wirklich gut an, ich drücke die Daumen.
Zitat von Karina321 im Beitrag #107 Im anderen Gespräch meinte die Gegenseite, die Kenntnisse würden nach Lebenslauf bestimmt stimmen und verbrachte das Gespräch damit, mich a) vom Unternehmen zu überzeugen und b) nach meinen Vorstellungen zu fragen.
Das klingt für mich ein bisschen nach zumindest orange flag - übertreibe ich da?
Hm, ich kann zumindest verstehen, woher Dein Skepsis-Anflug kommt. Ließ sich im Gespräch denn heraushören oder -fragen, weshalb die Stelle frei wurde?
Es gibt Stellen, die, so wie sie arbeitsstrukturell angelegt sind - Sandwich-Position zwischen entscheidungsarmem Chef/Chefin und selbstbewusster Belegschaft ... flachhierarchische Mittendrinposition zwischen zwei Chef/innen ... Zielvorstellungen des Chefs/der Chefin werden beim Zuschnitt dieser Stelle notorisch verfehlt - einfach zum Schleudersitz werden. Da kann's schon mal sein, dass man eine Neue quasi in die Stelle "reinquatscht", weil die letzte Arbeitskraft die Brocken mal wieder 'plötzlich' hingeschmissen hat und die Stelle möglichst schnell besetzt werden muss.
Aber selbst wenn's ne orange flag sein sollte, die Entscheidung abwarten würde ich auf jeden Fall - und dann in einem weiteren erbetenen kurzen Gespräch zur Arbeitsvertragsbesprechung und etwaiger -unterzeichnung nochmal genauer nachbohren. Du kannst ja auch last minute abspringen, wenn dann wirklich noch Alarmglocken klingeln sollten.
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Halte Dir jeden Tag 30 Minuten für Deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen. (A. Lincoln)
Das Unternehmen ist eher klein und expandiert gerade, die Stelle wird neu geschaffen, es gibt also keinen Vorgänger.
Die Liste der Chefs liest sich ein bisschen wie ein Branchen Who-is-Who, die Chefs sind Leute, die vorher jeweils um die 20 Jahre bei verschiedenen ganz Großen der Branche waren.
Das Unternehmen existiert auch schon über 10 Jahre und hat ein sehr gut gehendes Produkt, die eher explosive Expansion ist aber neu.
Meine Vermutung ist, dass die Hoffnung sein könnte, dass eine Branchengröße das Unternehmen irgendwann kauft - vernetzt genug sind die Gründer ja.
Zitat von Karina321 im Beitrag #107 Im anderen Gespräch meinte die Gegenseite, die Kenntnisse würden nach Lebenslauf bestimmt stimmen und verbrachte das Gespräch damit, mich a) vom Unternehmen zu überzeugen und b) nach meinen Vorstellungen zu fragen.
Das klingt für mich ein bisschen nach zumindest orange flag - übertreibe ich da?
Auf mein Bauchgefühl hören bringt leider überhaupt nichts, bisherigen Erfahrungen nach könnte ich genauso gut würfeln, das Bauchgefühl scheint so oft falsch wie richtig zu sein.
Ich würde mal ganz stumpf danach gehen, welche Stelle du interessant(er) findest. Wenn die orange flag-Stelle sowieso von den Rahmenbedingungen her nicht so deinen Vorstellungen entspricht, würde ich die eigeninitiativ absagen, anstatt auf deren Absage zu warten.
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Die orange-flag Stelle ist fachlich sehr interessant, ich habe aber den Verdacht, dass mir das für später im Beruf Optionen nimmt weil es mich in einer Nische festsetzt, die nicht so riesig ist.
Die Stelle im großen Unternehmen sieht nach sehr vielen Chancen aus, ist allerdings IT-Consulting. Kennt sich von Euch jemand im IT-Consulting aus? Da hört man ja die verrücktesten Geschichten.
Inzwischen kam auch eine Einladung für eine der noch ausstehenden Stellen, und zwar für die, die eigentlich von Anfang an mein Favorit gewesen wäre....
Ärgerlicherweise ist das Gespräch für die Stelle, die ich eigentlich wollte (die eine Behördenbewerbung, die ich hatte....) so spät, dass ich die anderen beiden so lange sicher nicht hinhalten kann (Anfang Februar, bei den anderen beiden ist Runde 2 nächste Woche).
Ich habe mal eine andere Stelle abgesagt, da lief das noch extremer. Das "Interview" dauerte 2h, und ich habe in den 2h nicht viel mehr als "Guten Tag", "Auf Wiedersehen" und meine Gehaltsvorstellung gesagt, den Rest der Zeit hat der Interviewer non-stop geredet (und mir dann zugesagt!).
Da denke ich mir dann schon, der kann weder wissen ob ich passe noch ob ich fachlich weiß was ich tue, bei so einem Interview. Und so jemand dann als Chef - war mein Grund für die Absage damals.
Mein größeres Problem ist aber im Moment die Zeitproblematik - wie gehe ich damit um, dass meine favorisierte Stelle (noch! das kann sich ja im Gespräch als völliger Flop erweisen!) das Erstgespräch Anfang Februar hat, ich aber durchaus mit 2 Zusagen deutlich vorher rechne (ergab sich aus dem Gespräch - im einen Fall ist die zweite Runde mehr pro Forma, im anderen gab es außer mir kaum Bewerber)?
Zitat von Karina321 im Beitrag #112Die Stelle im großen Unternehmen sieht nach sehr vielen Chancen aus, ist allerdings IT-Consulting. Kennt sich von Euch jemand im IT-Consulting aus?
Ja, seit 25 Jahren ;-)
ZitatDa hört man ja die verrücktesten Geschichten.
Welche denn?
L’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. S’il se vante, je l’abaisse; s’il s’abaisse, je le vante; et le contredis toujours, jusqu’à ce qu’il comprenne qu’il est un monstre incompréhensible. (Blaise Pascal)
Zitat von Karina321 im Beitrag #112Die Stelle im großen Unternehmen sieht nach sehr vielen Chancen aus, ist allerdings IT-Consulting. Kennt sich von Euch jemand im IT-Consulting aus?
Ja, seit 25 Jahren ;-)
ZitatDa hört man ja die verrücktesten Geschichten.
Welche denn?
Aus der Branche (ich sollte dazusagen, ich kann den, der mir das erzählt hat nicht leiden, allerdings hat er da Branchenerfahrung, ich nicht):
Ist halt Consulting, damit man dem Kunden 40h in Rechnung stellen kann muss man 60h arbeiten, also hat man immer 60h-Wochen. "Und überhaupt, diese ganze Consulting-Branche ist sowieso nur Geldmacherei".
Mein Eindruck vom Hören war: Schaumschläger. Ich kann aber überhaupt nicht beurteilen, was da dran ist.
Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du doch gar keinen Druck, jetzt unbedingt schnellstmöglich was zu finden? Dann würde ich mich auf den Favoriten fokussieren, die anderen warten dann oder halt nicht.
Irgendwie blick ich es nicht. Du bewirbst dich auf eine IT-Consulting-Stelle und hast in dem Bereich keinen blassen Schimmer?
Du bist für zwei Stellen in Bewerbungsrunde 2 und flatterst herum, weil das erste Bewerbungsgespräch bei deiner gefühlten Idealstelle im Februar ist? Das Zeitproblem machst du dir doch. Du müsstest im Fall der Fälle doch eh eine Kündigungsfrist von mindestens 4 Wochen zum Monatsende einhalten. Irgendwie klingt es für mich nach Krampf.
Zitat von Karina321 im Beitrag #118Ist halt Consulting, damit man dem Kunden 40h in Rechnung stellen kann muss man 60h arbeiten, also hat man immer 60h-Wochen.
bei den großen Beratungen, BigFive, gehört das ein bisschen zur Kultur, ja. Bei den vielen anderen je nach dem - in meinem Umfeld eher nicht.
Zitat"Und überhaupt, diese ganze Consulting-Branche ist sowieso nur Geldmacherei".
Kommt drauf an, was man darunter versteht. Klar muss man Geld verdienen und tut es auch - aber meist wird dafür dem Kunden auch ein Gegenwert geliefert.
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Zitat von Karina321 im Beitrag #119Zu meinem Zeitproblem kann niemand etwas sagen?
Wie wär's mit Ehrlichkeit?
"Lieber Herr X, ich bin ehrlich: ich bewerbe mich ja auch noch anderweitig und ich kann vor TT.MM.JJJJ keine Zusage geben. Der Job bei Ihnen reizt mich sehr, aber mir ist wichtig, dass ich auch auf einer soliden Basis meine Entscheidung treffe. Ich würde mich freuen, wenn Sie dafür Verständnis haben und mir noch Zeit bis dahin geben".
In der IT ist man derzeit mit den jeweils gefragten Toolkenntnissen extrem gefragt, insofern würde ich vermuten, dass man dir die Zeit lässt. Die Leute mit den Toolkenntnissen wachsen halt nicht auf Bäumen.
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Zitat von Karina321 im Beitrag #119Zu meinem Zeitproblem kann niemand etwas sagen?
Ich würde dir raten, erst mal alles abzusagen, was so la-la ist. Bei denen, die dann noch übrig sind, kannst du pokern. Es soll ja gerade eine Grippewelle geben…
Ansonsten: wenn du nicht jetzt sofort und gleich den neuen Job brauchst, würde ich ebenfalls den Favoriten abwarten. Das Zeitproblem gibt es ja öfters mal.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
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