Ich war auf der Waldorfschule. Ich bringe es euch gerne bei. Übrigens ist es kein Tanz, sondern eher eine Art, Worte und Töne (= Noten, jede hat eine eigene Armhaltung, ebenso die Buchstaben) zu "sagen". (In Grenzen vergleichbar mit der Gebärdensprache, nur dass diese zur Kommunikation dient, und Eurythmie dem Ausdruck. Wobei ich mit einem anderen Waldi dadurch tatsächlich über größere Entfernung kommunizieren könnte.)
Im Prinzip bildetst du mit den Armen die Noten, Buchstaben bzw Worte, und mit Füßen läufst du die "Emotionen" dabei. Moll nach hinten, Dur nach vorne, Legato geschwungen, Stakkato eher abgehackt, Forte nach vorn, Piano und Pianissimo im Hintergrund, passend zum Stück in Schlaufen oder Schnecken oderoderoder..... Bei Lyrik ebenso, je nach Stimmung, die dieses Werk ausdrückt.
Eurythmie ist physisch ausgedrückte Musik bzw Lyrik, und körperliche Schwerstarbeit. Ich habe meine Jahresarbeit in Eurythmie gemacht, solche Muskulatur an Rücken, Oberarmen und Beinen hatte ich weder vorher noch nachher.
Deswegen empfinde ich diese "witzigen" Schilder mit "....wer in der Schule nur tanzen und klatschen hatte...." als sehr un-witzig, sondern tatsächlich als diskriminierend.
Zitat von Annilein im Beitrag #8864Ich kenne kaum noch Leute ohne Therapie, sowas gab es ja früher kaum.
Manchmal denke ich, dass das traurig ist, dass es damals (Generation meiner Grossmutter oder Mutter) noch kein Therapieangebot gab so wie heute. Da half dann schon gerne mal der Griff zur Flasche oder zum Medikament. Oder man schlug die Kinder.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"Data is not information and information is not knowledge." Phillip Adams, Australian journalist
“It’s what you read when you don’t have to, that determines what you’ll be when you can’t help it.” Oscar Wilde
Zitat von Skala_Rachoni im Beitrag #8881Ich war auf der Waldorfschule. Ich bringe es euch gerne bei. Übrigens ist es kein Tanz, sondern eher eine Art, Worte und Töne (= Noten, jede hat eine eigene Armhaltung, ebenso die Buchstaben) zu "sagen". (In Grenzen vergleichbar mit der Gebärdensprache, nur dass diese zur Kommunikation dient, und Eurythmie dem Ausdruck. Wobei ich mit einem anderen Waldi dadurch tatsächlich über größere Entfernung kommunizieren könnte.)
Ich weiß. Hier gibt es eine Waldorfschule.
Aber - Emotionaler Ausdruck - genau deshalb paßt das doch zum Thema?
Und… nein, den Sinn des Ganzen in der SCHULE konnte mir noch niemand erklären.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Hier GB ist PSHE ein völlig reguläres Grundschulfach und umfasst "Persönlichkeit, Soziales, Gesundheit und Ökonomie", und selbstverständlich gehört seelische Gesundheit bzw Balance dazu. Die Notwendigkeit für dererlei Rüstzeug, eigene Emotionen erkennen und kommunizieren zu können, war schon vor Corona offensichtlich. Fassungslos macht mich jetzt eher, dass hier schon wieder obiges sowie Therapie mit "sinnlose, alberne Sachen machen" gleichgesetzt, bzw als solche deklariert werden. Ich will nicht außer Acht lassen, dass hier ein Plauderstrang ist in dem es auch flapsig zugehen darf. Aber "im Ernst" sind solche Sprüche natürlich auch Teil des Problems.
"It has to be possible to feel the pain in one community without denying it to the other. It has to be!" John Oliver
Moderatorin in den Foren zu Beziehung und Sex, zu Kunst, Musik und Literatur, zu Politik und Tagesgeschen und zum Handwerken (warum auch immer). Ueberall sonst gilt: Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.
Zitat von frangipani im Beitrag #8882 Manchmal denke ich, dass das traurig ist, dass es damals (Generation meiner Grossmutter oder Mutter) noch kein Therapieangebot gab so wie heute.
Das sagte selbst meine Mutter oft. Nämlich dass gerade in dieser (ihrer) Generation Therapie so ein Segen gewesen wäre. Aus der heutigen aufgeklärten Sicht. Viele der Geschichten, die sie und meine Oma oft von den Kriegsjahren erzählten, hätten ganz locker Trauma-Potential.
Zitat von Skala_Rachoni im Beitrag #8881Ich war auf der Waldorfschule. Ich bringe es euch gerne bei. Übrigens ist es kein Tanz, sondern eher eine Art, Worte und Töne (= Noten, jede hat eine eigene Armhaltung, ebenso die Buchstaben) zu "sagen". (In Grenzen vergleichbar mit der Gebärdensprache, nur dass diese zur Kommunikation dient, und Eurythmie dem Ausdruck. Wobei ich mit einem anderen Waldi dadurch tatsächlich über größere Entfernung kommunizieren könnte.)
Ich weiß. Hier gibt es eine Waldorfschule.
Aber - Emotionaler Ausdruck - genau deshalb paßt das doch zum Thema?
Und… nein, den Sinn des Ganzen in der SCHULE konnte mir noch niemand erklären.
Ganz einfach: Zwischen Hauptfächern trägt das ungemein zur Entspannung bei. Nicht immer nur Druck, Druck, Druck, Leistung, sondern zwischendrin abschalten. Ob Eurythmie, Plastizieren, Bildhauen, Kupfertreiben, Schmieden, Gartenbau, Malen, Schnitzen/Tischlern, Handarbeit, technisches Werken.... an die "kopfigen" Fächer ging es danach viel entspannter ran.
@Flau Therapie ist sinnvoll und wichtig, das sehe ich absolut auch so. Fakt ist aber trotzdem, dass in meinem Umfeld praktisch niemand in Therapie ist - nicht zuletzt bestimmt auch deshalb weil es in unserer 40 000 Einwohnerstadt gerade mal einen einzigen Therapeuten gibt. Nicht jeder, dem eine Therapie guttun würde, kann auch eine kriegen - sei es nun weil sich die Krankenkasse krumm stellt, man es sich nicht leisten kann privat oder schlichtweg weil es keine Therapeuten gibt. Auf's Land will keiner, egal welche Fachrichtung.
@Genny, klar, es ging mir auch nicht darum, dass unbedingt jede*r eine Therapie machen sollte. Ist ja schön wenn man keine braucht. Es braucht auch nicht jeder OPs, oder eine Sehhilfe. Ich wollte nur darauf hinaus, dass ich es gut finde, wenn sich die allgemeine Wahrnehmung von: "Alles Quatsch, braucht niemand, bringt nix", verschiebt hin dazu, dass die Seele eben genauso pfleglich und aufmerksam behandelt gehört wie der Körper, dass beides zusammengehört. Abgesehen davon, dass "Therapie" natürlich ein ganz weites Feld ist und jeweils nur einen Teilaspekt der geistigen Gedundheit(spflege) ausmacht.
Dass es einen Mangel an Therapeut*nnen und Angeboten gibt, steht auf einem anderen Blatt und st freilich bescheiden.
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Moderatorin in den Foren zu Beziehung und Sex, zu Kunst, Musik und Literatur, zu Politik und Tagesgeschen und zum Handwerken (warum auch immer). Ueberall sonst gilt: Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.
Zitat von Flau im Beitrag #8884Fassungslos macht mich jetzt eher, dass hier schon wieder obiges sowie Therapie mit "sinnlose, alberne Sachen machen" gleichgesetzt, bzw als solche deklariert werden. Ich will nicht außer Acht lassen, dass hier ein Plauderstrang ist in dem es auch flapsig zugehen darf. Aber "im Ernst" sind solche Sprüche natürlich auch Teil des Problems.
Es wurde sich nicht darüber, daß Therapie ein Segen ist, und daß es gut ist, daß es heute ok ist, sich Hilfe zu suchen, lustig gemacht. Das fände ich übel.
Sondern eher nach dem Motto „Wenn Du gesund bist, hat Dein Arzt Dich nicht gründlich genug untersucht!“ rumgefrotzelt.
Das Thema als solches ist ernst, ich glaube nicht, daß hier welche mitschreiben, denen das nicht klar ist.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Flau im Beitrag #8884Hier GB ist PSHE ein völlig reguläres Grundschulfach und umfasst "Persönlichkeit, Soziales, Gesundheit und Ökonomie", und selbstverständlich gehört seelische Gesundheit bzw Balance dazu. Die Notwendigkeit für dererlei Rüstzeug, eigene Emotionen erkennen und kommunizieren zu können, war schon vor Corona offensichtlich.
Hier auch.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"Data is not information and information is not knowledge." Phillip Adams, Australian journalist
“It’s what you read when you don’t have to, that determines what you’ll be when you can’t help it.” Oscar Wilde
Ich bin gerade in einem Hotel. Rechts und links des Einganges sind Parkplätze. Ich komme von links, von rechts eine Familie. Sie ist vor mir an der Tür, aber hat beide Hände voll und wartet. Ich komme direkt nach ihr an und mache die Tür auf, lächle sie an, wollte sie vorgehen lassen. Im selben Moment kommt ihr Mann von hinten angeschlappt und will sich an mir vorbeidrücken (also wirklich drücken, ich stand da ja in der Tür), ohne mich auch nur anzusehen. Hm, bitte??? Nix gibt‘s! Ich bin ihm in dem Moment in den Weg getreten, reingegangen und hab die Tür losgelassen. Bin ich etwa der Türhalter für unfreundliche Männer?
Ich weiß nicht ob ich hier in diesem Strang richtig bin... aber ich habe heute früh eine Meldung gelesen, die mich sehr berührt hat... ja, ich würde sagen die Meldung hat mich durchaus fassungslos gemacht... auf eine sehr positive Weise!
"Nach einem Flugzeugabsturz irren vier Kinder alleine durch den kolumbianischen Regenwald. Wochenlang durchforsten Soldaten und Indigene das dichte Gebiet nach den Geschwistern. Nun verkündet Kolumbiens Präsident die frohe Botschaft: Die Kinder wurden gefunden - und sie leben." (Quelle-ntv)
Skala, Ich stelle mir diese Situation vor und muss laut lachen! Sie hat auch was von Situationskomik. Wobei ich mir die Mimik des Typen echt vorstellen kann. Blöder Kerl.
Zitat von -franzi- im Beitrag #8893Skala, Ich stelle mir diese Situation vor und muss laut lachen! Sie hat auch was von Situationskomik. Wobei ich mir die Mimik des Typen echt vorstellen kann. Blöder Kerl.
Richtig komisch finde ich das nicht. Also, den Mann.
@Max, ich hab's auch gelesen und mich sehr gefreut! Gestern hatte ich mal kurz gedacht dass man schon lange nichts mehr gehört hat und wollte heute mal googeln, und heute morgen die Meldung 🍀
Menschen können nicht irgendein Leben führen, sondern nur ihr eigenes. Remo Largo
Nicht im positiven Sinn wollte ich ein Erlebnis meines Mannes teilen, der wie so oft mit dem Rad unterwegs war. Vor ihm rennt ein Feldhase aus einem Feld quer über den Weg. Das ist nun nichts völlig ungewöhnliches, aber auch nicht ganz alltäglich und immer wieder nett, mein Mann bleibt also stehen und guckt dem Hasen zu. Da sagt der Spaziergänger neben ihm zu ihm: "Achtung, da kommt gleich noch mein Hund hinterher, der jagt den!"
„Wären sie so gut, mir ihren Jagdschein zu zeigen? Außerdem weise ich sie darauf hin, daß es sich hiebei um nicht waidgerechtes Vorgehen handelt, Die Hetzjagd ist in Deutschland untersagt.“
Pfeifen sie also ihren Hund zurück, oder ich rufe die Polizei an.“ Handy-zück…
Aber ja, manche Menschen machen Dich fassungslos.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.