Ich lebe seit knapp 20 Jahren im Ausland. Im wechselnden Ausland, das brachte der Beruf mit sich. Und jetzt ergab sich - sehr unerwartet - plötzlich ein Jobangebot in Deutschland, nah dran an meiner Heimatstadt.
Aus mehreren Gründen fand ich das gut: erst mal schmeichelt es mir, mit ü50 noch ein Angebot für den ÖD zu kriegen, aus privaten Gründen wäre jetzt Rückkehr auch ganz hübsch. Der Job ist spannend - ein Tick anders als bisher aber nah genug dran und schon spannend. Sozusagen mehr angewandte Wissenschaft als Grundlagenforschung!
Gehalt wäre im Grundsatz kein Abstrich, dann aber doch, wegen der höheren Abgabenlast in D.
Am meisten besorgt mich die politische Situation: die AfD Werte und die Bilder von pro-palästinensischen Demonstrationen. Plus, die Wohnungsnot. Nun bn ich deutsch und blond - und schon dass ich das so denke/denken muss besorgt mich weiter.
Wie “schlimm” ist Deutschland? Und gibt es hier Leute die nach langer Abwesenheit zurück gekehrt sind?
Du „musst“ überhaupt nicht denken, dass du ja blond und blauäugig bist. Das finde ich schräg wie nur irgendwas. Hast du keinen Kontakt nach D, der dir diese Flausen aus dem Kopf treibt?
Leben deine Eltern noch und wohnen sie in der Nähe des neuen Arbeitsortes?
Für mich persönliches ist es mit zunehmendem Alter wichtiger geworden, in deren Nähe zu wohnen, um mich um sie kümmern zu können. Vielleicht könnte dieser Punkt bei deinen Überlegungen ebenfalls mitspielen?
Zitat von ThirdThought im Beitrag #2Hast du keinen Kontakt nach D, der dir diese Flausen aus dem Kopf treibt?
Ich halte diese Vorstellung auch für völlig krude.
Falls es in dem Land, in dem Du jetzt lebst, keinerlei besorgniserregende Tendenzen gibt, würde ich gern wissen, welches das ist. Vielleicht will ich dann da hin.
Zitat von Green im Beitrag #1Ich lebe seit knapp 20 Jahren im Ausland. Im wechselnden Ausland, das brachte der Beruf mit sich. Und jetzt ergab sich - sehr unerwartet - plötzlich ein Jobangebot in Deutschland, nah dran an meiner Heimatstadt. [...] Wie “schlimm” ist Deutschland?
Warst Du denn in den letzten Jahren nie besuchsweise hier? Konntest Du Dir jetzt über viele Jahre selbst kein Bild machen?
Zitat von Green im Beitrag #1 Nun bn ich deutsch und blond - und schon dass ich das so denke/denken muss besorgt mich weiter.
Ich würde den Beitrag auch schräg finden, wenn ich nicht im Ausland genau in dem Tenor auf Schland angesprochen worden wäre. Die Medien vermitteln anscheinend dieses Bild. Traurig und enttäuschend für die jeweiligen Gesprächspartner, weil ich lange mitteilen mußte, dass sich in meinem gesamten Umfeld meines Wissens weder Neoassis noch AfD- Anhänger finden. Stimmt aber auch nicht mehr und gefällt mir nicht. Aber irgendwas ist ja immer.
Green, meiner Erfahrung nach gibt es in jeder Stadt Gegenden, in denen man sich mehr oder weniger gerne aufhält und das ist so in Schland wie überall. hab auch viel im Ausland gelebt. Wichtiger ist die Frage nach deinem Budget für die Wohnung, dann hast du natürlich bei der Auswahl deines Umfelds mehr Freiheitsgrade. Vielleicht ist es die erste Bleibe für dich noch nicht, dann Wechsel halt nochmals. Mit dem entsprechenden Budget sind Wohnungen verfügbar. Manche Arbeitgeber zahlen bei Ortswechseln oft auch erst mal für einige Monate eine Ferienwohnung oder ein Hotelzimmer am Arbeitsort.
Ich würde mich vor einer Rückkehr nach D für eine Weile in der Gegend aufhalten, in der du dann leben würdest. Mir einen persönlichen Eindruck verschaffen, also einen aktuellen.. Ich finde, das geht durchaus auch in wenigen Wochen.
Anscheinend hast du dort, wo du im Ausland gelebt hast, wenig/keine Wurzeln geschlagen, was logisch ist, wenn Ort und Land häufig wechselten.
Welche Parameter sind dir wichtig und wie möchtest du zukünftig gerne leben? Wie schwer wiegen die privaten Gründe, die du als (ein) Argument für eine Rückkehr anführst? Welcher Ort/welches Land wäre ansonsten deine dauerhafte Alternative? Du würdest ja sicherlich nicht weiterhin von Land zu Land ziehen (wollen).
Keine leichte Entscheidung – die ich persönlich nicht abhängig machen würde von „schlimmen“ Hörensagen—Berichten. Ok, wenn der Ort für deine Tätigkeit im ÖD in einem kleinen Kaff wäre, welches eine AFD Hochburg ist, das würde mich auch abschrecken.
Was hast du an den anderen Ländern liebgewonnen? Was ist dir wichtig, im Umfeld, bei der Perspektive auf kommendes Alter?
Obwohl ich schon immer das südliche Europa bevorzugt habe und wir locker dorthin auswandern könnten – wobei ich das innereuropäisch eher als Umzug, denn als Auswanderung empfinde – werden wir es wohl nicht tun. Das hat verschiedene Gründe.
Nur aufgrund der Schmeichelei und das es „ ganz hübsch“ wäre, zurückzukehren, das wäre mir für eine solche Entscheidung zu wenig. Mach dir vor Ort ein Bild, ob du (wieder) dort leben möchtest und informiere dich möglichst differenziert über das „schlimme“ D. Mir gefällt hier. – wie wohl sonstwo auch – auch nicht alles, aber das „schlimm“ ist mir zu platt. Und da sollte deine Entscheidung nicht von irgendwelchen Stimmen in einem anonymen Forum abhängen, sondern einzig und alleine von deinen persönlichen Eindrücken.
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
Zitat von spreefee im Beitrag #6Ich würde den Beitrag auch schräg finden, wenn ich nicht im Ausland genau in dem Tenor auf Schland angesprochen worden wäre. Die Medien vermitteln anscheinend dieses Bild.
Zuspitzung und einseitige Berichterstattung über andere Länder findet man sicherlich häufig. Es macht deutlich, dass man solche Berichte immer kritisch lesen sollte, nicht nur hinsichtlich Deutschland, sondern auch, wenn wir über andere Länder lesen ...
Zitat von spreefee im Beitrag #6Ich würde den Beitrag auch schräg finden, wenn ich nicht im Ausland genau in dem Tenor auf Schland angesprochen worden wäre. Die Medien vermitteln anscheinend dieses Bild.
Na, ja das sind ja nicht nur die Medien, oder? Das man sich in manchen Ecken besser nicht als PoC sehen lässt, dass es Hetzjagden in Ostdeutschland gab, dass die Synagoge in Halle angegriffen wurde, und dass die Samidoun in Berlin Süßigkeiten verteilte um den Angriff auf Israel zu feiern, dass die AfD bundesweit laut Spiegel bei der letzten Sonntagsfrage 23% erreicht - das sind doch Fakten und nicht ein fieses Medienframing?
Zitat Green, meiner Erfahrung nach gibt es in jeder Stadt Gegenden, in denen man sich mehr oder weniger gerne aufhält und das ist so in Schland wie überall. hab auch viel im Ausland gelebt. .
Das ist natürlich wahr. Wohnung wird zunächst, wenn es denn dazu kommt, sicher erst mal möbliert sein.
Zitat von ThirdThought im Beitrag #2Du „musst“ überhaupt nicht denken, dass du ja blond und blauäugig bist. Das finde ich schräg wie nur irgendwas. Hast du keinen Kontakt nach D, der dir diese Flausen aus dem Kopf treibt?
Ich schrieb “Blond und deutsch”, dass “blauäugig” hast du dazu gesetzt. Und dass es einfacher ist, als sogenannte Biodeutsche zum Beispiel eine Wohnung zu finden als als arabische Großfamilie ist ja nun auch nicht so ganz neu.
Zitat von Lollla im Beitrag #3Leben deine Eltern noch und wohnen sie in der Nähe des neuen Arbeitsortes?
Für mich persönliches ist es mit zunehmendem Alter wichtiger geworden, in deren Nähe zu wohnen, um mich um sie kümmern zu können. Vielleicht könnte dieser Punkt bei deinen Überlegungen ebenfalls mitspielen?
Das ist in der Tat ein Punkt auf der Plusseite der Liste!
Ich war viele Jahre in vielen Ländern und bin dann zurück.
"Schlimm" fand ich es nirgends. Weder in D noch anderswo.
Ich bin nicht blond und habe braune Augen. Und Migrationshintergrund. Ich bin 2. Generation halbseitig.
Was mir an deinem Post auffiel, sind Formulierungen...."schmeicheln" "hübsch" ... Wer bzw. warum hat man dir den Job angeboten? Hast du dich nicht darum beworben?
D ist eines der sichersten und stabilsten Länder der Welt. Ich kenne jetzt außer anderen mitteleuropäischen Ländern mit vgl. baren Problemen wie D, kein Land, das so gut dastünde. Sozial, wirtschaftlich, medizinisch...
Wir haben drei Jahre im außereuropäischen Ausland gelebt.
Wir gingen zu Kohls Zeiten und kamen als Schröder Bundeskanzler war.
Vieles mussten wir erst neu Kennenlernen: Telefon- und Stromgesellschaften konnte man sich aussuchen.
Der Freundeskreis war z.T. verzogen bzw. hatte andere Interessen.
Bei dir ist es eine sehr lange Zeit. Da ist es so, wie wenn du in ein "neues" die unbekanntes Land kommst.
Nicht nur du hast dich entwickelt, auch das Land und man kann nicht am alten Punkt anknüpfen.
Es ist ein Schritt!
Die Frage ist, wo du im Rentenalter leben möchtest. Lebst du aktuell in Expat-Kreisen? Sie gehen ...
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS
Zitat von Syriana im Beitrag #7Ich würde mich vor einer Rückkehr nach D für eine Weile in der Gegend aufhalten, in der du dann leben würdest. Mir einen persönlichen Eindruck verschaffen, also einen aktuellen.. Ich finde, das geht durchaus auch in wenigen Wochen.
Das wäre natürlich ideal, ist aber recht schwer zu organisieren. Ich bin mit Urlaub an bestimmte Zeiten gebunden und kann jetzt nicht einfach so weg. Und ich bin über zehn Stunden Flugzeit entfernt, das ginge also nicht mal so am Wochenende. Alles blöd.
Zitat Welche Parameter sind dir wichtig und wie möchtest du zukünftig gerne leben? Wie schwer wiegen die privaten Gründe, die du als (ein) Argument für eine Rückkehr anführst? Welcher Ort/welches Land wäre ansonsten deine dauerhafte Alternative? Du würdest ja sicherlich nicht weiterhin von Land zu Land ziehen (wollen).
Das sind großartige Fragen. Danke!
Zitat Nur aufgrund der Schmeichelei und das es „ ganz hübsch“ wäre, zurückzukehren, das wäre mir für eine solche Entscheidung zu wenig.
Mir auch, und das mit der Schmeichelei war etwas zu flapsig formuliert. Der neue Job wäre schon ein Schritt auf der Karriereleiter, und ich hab eine ungefähre Vorstellung wo mich das letztlich hinbringen kann.
Das seh ich beim derzeitigen Job nicht so klar, sehr viel höher gehts nicht mehr.
Was schafft in die Medien? Das Schlimmste und das Drama. Schafft es der Alltag? Liest du über Alltag oder ist das langweilig? Womit macht man Auflage? Damit sage ich nicht, dass die Dinge nicht passieren. Nur nicht immer, überall, täglich.
Wie ist es um Deine Gesundheit bestellt? Unser Gesundheitssystem hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, andererseits ist es immer noch besser wie in Ländern, in denen es keine Krankenversicherung gibt. Desweiteren ist die Altenpflege problematisch und unzureichend, für die Boomer Generation wird es ein echtes Problem werden, wenn man nicht privat vorgesorgt hat. Wohnen ist sehr teuer geworden, im ÖD kriegt man zwar Zulagen, aber üppig ist das nicht.
Look for the bear necessities, the simple bear necessities. Forget about your worry and your strife.
Zitat von Mendo im Beitrag #14Wie ist es um Deine Gesundheit bestellt? Unser Gesundheitssystem hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, andererseits ist es immer noch besser wie in Ländern, in denen es keine Krankenversicherung gibt. Desweiteren ist die Altenpflege problematisch und unzureichend, für die Boomer Generation wird es ein echtes Problem werden, wenn man nicht privat vorgesorgt hat. Wohnen ist sehr teuer geworden, im ÖD kriegt man zwar Zulagen, aber üppig ist das nicht.
stimmt. Aber ob all das in einem Land, 10h Flugstunden entfernt, also Nordamerika, Karibik oder Asien so viel besser sein wird?
Ich würde so eine Entscheidung allein davon abhängig machen, ob DU Lust hast, wieder in D zu leben. Egal wo: politische, soziale, ökonomische Umstände können sich schnell ändern. Überall. Wichtig wäre mir, dass ich mich wohlfühlen kann. Also wirklich wieder ankomme. Zurückzugehen und dann lange oder gar für immer in einer Art "Oh wie schön war Panama" (oder Kanada oder ...) zu verharren wäre mir schrecklich.
Wenn zurück, richtig ankommen. Auch ankommen "wollen". Sonst ist man schnell in der Liga "Oma erzählt zwar nicht vom Krieg" aber eben von "Fernen Landen", die 1000x schöner waren als hier. Und das schadet einem selber am meisten.
Also, wie groß ist dein Bock auf D? Auf einer Skala von 1 bis 10.
Man müsste wirklich das Land wissen, um etwas zu raten.
Ich persönlich würde zB in USA und Kanada, auch Australien/Neuseeland bleiben. Südamerika glaube ich nicht, da gibt es doch auch soviele politische Unruhen.
Look for the bear necessities, the simple bear necessities. Forget about your worry and your strife.
Zitat von Mendo im Beitrag #16Dubai? VAE? Da ist es besser.
puh. Nee. Lieber hinge ich in Vaterstetten tot über dem Baum oder so.
Wäre auch nicht meins. Steht aber eh nicht zur Debatte - dorthin kommt man schon in 6 Flugstunden.
Aber wenn ich in Dubai oder den VAE in einem Forum fragen würde, ob es da wirklich so "schlimm" sei, dann würde ich wohl auch auf teilweises Unverständnis stoßen ...
Für mich wäre übrigens ÖD nichts. Zuwenig Gestaltungsmöglichkeiten, Kollegen, die unmotiviert auf dem Job sitzen, weil er so sicher ist, Arbeitsbedingungen sehr festgefahren und verkrustet. Man muss Dinge machen, weil man die schon immer so gemacht hat und darf nicht hinterfragen. Also meine Welt ist das überhaupt nicht und ich habe es 2x versucht.
Look for the bear necessities, the simple bear necessities. Forget about your worry and your strife.
ZitatNa, ja das sind ja nicht nur die Medien, oder? Das man sich in manchen Ecken besser nicht als PoC sehen lässt, dass es Hetzjagden in Ostdeutschland gab, dass die Synagoge in Halle angegriffen wurde, und dass die Samidoun in Berlin Süßigkeiten verteilte um den Angriff auf Israel zu feiern, dass die AfD bundesweit laut Spiegel bei der letzten Sonntagsfrage 23% erreicht - das sind doch Fakten und nicht ein fieses Medienframing?
Was willst du jetzt von mir? Was hat das denn mit meinem Beitrag zu tun?
Verglichen mit diversen Ländern in 10 stündiger Flugentfernung steht Deutschland sehr gut da. In den USA z.b würde ich nicht sein oder bleiben wollen. Südamerika? Kann ich mir nicht vorstellen, dass es dort, was die nationale Sicherheit und das Gesundheitswesen betrifft, besser wäre. Eventuell Kanada – da gilt es vielleicht wirklich abzuwägen.
Alle anderen Länder stehen schlechter da als Deutschland.
Zitat von Green im Beitrag #1aus privaten Gründen wäre jetzt Rückkehr auch ganz hübsch.
Hättest du aus privaten Gründen auch "einfach so" über einen Umzug nach Deutschland nachgedacht? Oder überwiegt (noch) das Schmeichelgefühl? Könntest du zurück an deinen jetzigen Wohnort, wenn es in Deutschland doch nicht klappt? Bist du momentan gut integriert? Wenn ja, in eine Expat-Gemeinschaft oder in die lokale? Hast du noch Freundschaften aus deiner Zeit in Deutschland, mit denen du regelmäßig Kontakt hast? Dir fehlen 20 Jahre (Er-)Leben in Deutschland, und damit gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen, die andere Gleichaltrige haben. Kommst du damit klar, dass sie wahrscheinlich einiges ganz anders sehen werden als du, weil ihr ganz unterschiedliche Wege gegangen seid? Glaubst du, dass du dich da irgendwo wieder gut integrieren kannst?
Das wären so Fragen, die ich mir stellen würde.
fettundlila ...irgendwann ist irgenwie ein andres Wort für nie... energy flows, where attention goes
Borghild, die Fragen sind tatsächlich interessant. Gelten die aber nicht auch, wenn man innerhalb Europas oder Deutschlands umzieht?
Nach meiner Erfahrung ändert sich der Bekanntenkreis sogar relativ oft. Freunde bleiben, und Freunde bleiben Freunde, auch bei großer Entfernung.
Meine Überlegung wäre noch zu schauen, wie man in dem anderen Land integriert ist, also nicht unbedingt, was Freundschaften angeht, sondern was die Lebensweise angeht: findet man die richtig toll? Unterscheidet sie sich so sehr von der deutschen Lebensweise? Liebt man es z.b, um Mitternacht noch durch riesengroße helle Supermärkte zu streifen liebt man die Riesenpackungen in den USA? Wenn man mit großen Autos fahren?
In Deutschland ist vieles relativ klein und winzig, allein schon durch sehr alte und gewachsene Städte. In vielen Gegenden wird autoverkehr aus Innenstädten geleitet, so dass Innenstädte hauptsächlich für Fuß- und Radverkehr freigegeben sind. In Deutschland ist vieles sehr geregelt, da in vielen Gegenden sehr viele Menschen auf engem Raum miteinander leben. Manches wird aber auch inzwischen dereguliert: Kreisverkehre Stadt Ampeln, nächtens keine straßenbeleuchtung und so weiter und so fort. Das sind für jemanden, der die Änderung mitbekommen hat, Kleinigkeiten. Für "Fremde" vielleicht fremdartig.
Jedenfalls sind AFD und Fremdenfeindlichkeit aus meiner Sicht nicht die großen Punkte. Die großen Punkte sind eher die Kleinigkeiten, die sich in den letzten 20 Jahren verändert haben.
Zitat von Mendo im Beitrag #19Für mich wäre übrigens ÖD nichts. Zuwenig Gestaltungsmöglichkeiten, Kollegen, die unmotiviert auf dem Job sitzen, weil er so sicher ist, Arbeitsbedingungen sehr festgefahren und verkrustet. Man muss Dinge machen, weil man die schon immer so gemacht hat und darf nicht hinterfragen. Also meine Welt ist das überhaupt nicht und ich habe es 2x versucht.
Ich kenne deine Welt nicht, aber ich kann dir versichern, dass der ÖD ein weites Feld ist. Eventuell war/ist Green im deutschen Kulturbetrieb weltweit tätig, Goethe Institut oder Lehrerin an einer deutschen Schule oder als Wissenschaftlerin in der Forschung. Auch Archäologen werden von deutschen Unis bezahlt und haben Aufträge in aller Welt. Das alles kann ÖD sein und nicht nur verknöcherte Verwaltung.
Seitdem ich mich längere Zeit im Jahr im Ausland ( und das keine 10 Std entfernt) aufhalte, weiß ich die deutschen Sozialversicherungen, ob Kranken- Arbeitslosen,Pflege oder Rentenversicherung, sehr zu schätzen. Trotz aller Probleme in diesen Bereichen. Und auch den ÖD ( gut, ich arbeite selbst im ÖD. Und ich kann sehr wohl in einem gewissen Rahmen meinen eigenen "Arbeitsstil" reinbringen, nix mit "Haben wir schon immer so gemacht ". Das variiert vermutlich nicht nur von Behörde zu Behörde, sondern sogar innerhalb von Dienststelle zu Dienststelle und hängt wohl sehr vom Vorgesetzten ab. Wenn mir der Job keinen Spaß machen würde, wäre ich nicht mehr da. ) mit seinen strikten Vorgaben. Denn: Hier muss ich nicht, je nach Situation, entweder toben oder unglaubliche Tränen vergießen bzw im Extremfall eine kleine Aufmerksamkeit hinterlassen, damit zb überhaupt jemand mal Anstalten macht, sich um eine beantragte Genehmigung überhaupt mal zu kümmern. Ich stelle einfach nur einen Antrag.