die Frage nach dem Leben im Alter finde ich auch wichtig. Die TE ist Ü50, das kann von 51 bis 59 alles sein . . da macht man sich meistens über das Leben im Alter eigentlich noch keine Gedanken. Sollte man aber, wenn so ein gravierender Wechsel ansteht.
Bekannte Ü60 von mir haben letztes Jahr ihr schönes Reihenhaus verkauft und sind 500 km weit weg gezogen. Dort haben sie sich in einer ihnen völlig unbekannten Gegend eine barrierefreie ETW im oberen 2. Stock gekauft. Der Frau fehlen die Freundinnen zum Shoppen und der Mann ist auch nicht gerade glücklich. Dazu kommt noch das Pech, dass die Wohnung im 2. Stock liegt und die ETW-Gesellschaft in Mehrheit beschlossen hat, den Aufzug stillzulegen. De anderen Eigentümer nutzen ihre Wohnungen nur als FeWo und wohnne höchstens im 1. Stock. Damit konnte keiner rechnen . . Das ist echt Mist.
Sie haben es, wie sie selbst sagen, auch unterschätzt, ganz neu soziale Kontakte aufzubauen. Als jüngerer Mensch tut man sich da einfach leicht, als Student ist es herrlich, mal wegzukommen.
Liebe TE, die Frage nach der Wohnungssuche würde ich ganz hinten anstellen. Der Hinweis auf einen relocation service kam ja schon.
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Zitat von Charlie03 im Beitrag #75Meine Erfahrung im Ausland war, dass die Ruheständler zurück gingen. Die Expat-Kreise hatten die alten Themen (Arbeit, Schule für die Kinder, Einkaufen), aber nicht die nun angesagten.
Das scheint mir aber eine andere Situation gewesen zu sein als die, in der Green sich befindet. Die typischen Expats eurer Auslandszeit waren in Entwicklungs- oder Schwellenländern, lebten ihr ziemlich abgeschottetes Expatleben auf einem deutlich höheren Lebensstandard als die lokale Bevölkerung und auch höher, als sie es zuvor in ihren Heimatländern taten.
fettundlila ...irgendwann ist irgenwie ein andres Wort für nie... energy flows, where attention goes. .ʇɐq pǝʞooɔɹǝpun uɐ ǝʇɐ ɹǝʌǝu ʽpๅɹoʍ ǝɥʇ ǝᵷuɐɥɔ ʇ,uɐɔ uosɹǝd ǝuo pᴉɐs ɹǝʌǝoɥM
Zitat von luciernago im Beitrag #76 die Frage nach dem Leben im Alter finde ich auch wichtig. Die TE ist Ü50, das kann von 51 bis 59 alles sein . . da macht man sich meistens über das Leben im Alter eigentlich noch keine Gedanken. Sollte man aber, wenn so ein gravierender Wechsel ansteht.
Bekannte Ü60 von mir haben letztes Jahr ihr schönes Reihenhaus verkauft und sind 500 km weit weg gezogen. (...) Der Frau fehlen die Freundinnen zum Shoppen und der Mann ist auch nicht gerade glücklich.
Die TE ist 53. Das habe ich in einem anderen Strang gelesen und denke nicht, dass das negatives Crossposten ist.
So früh beschäftigen sich die wenigsten Menschen im Detail mit dem Leben im Alter. Weil es auch unmöglich ist, einzuschätzen, wie es einem in zB rund 15 Jahren gehen wird. Und @Green hat ja auch angedeutet, dass sie es sich (jetzt) zB vorstellen kann, den Jahreszeiten entsprechend die Aufenthalte zwischen D und dem Süden aufzuteilen.
Deine Bekannten haben sich sicher auch Gedanken gemacht, aber die Realität ist halt nicht immer deckungsgleich mit den Vorstellungen, die man hatte.
Zitat von schafwolle im Beitrag #78Die TE ist 53. Das habe ich in einem anderen Strang gelesen und denke nicht, dass das negatives Crossposten ist.
So früh beschäftigen sich die wenigsten Menschen im Detail mit dem Leben im Alter. Weil es auch unmöglich ist, einzuschätzen, wie es einem in zB rund 15 Jahren gehen wird. Und @Green hat ja auch angedeutet, dass sie es sich (jetzt) zB vorstellen kann, den Jahreszeiten entsprechend die Aufenthalte zwischen D und dem Süden aufzuteilen.
Deine Bekannten haben sich sicher auch Gedanken gemacht, aber die Realität ist halt nicht immer deckungsgleich mit den Vorstellungen, die man hatte.
stimmt, 53 ist kein Alter, um sich über das Leben im Alter Gedanken zu machen . .
ich würde an Stelle der TE wirklich eine Woche "probeleben", um zu sehen, wie sich das ansatzweise (!) anfühlt. Auch wenn Aufwand dahintersteckt, sollte das machbar sein. Sicher kann man da nicht alles abchecken, aber gerade bei eine Entfenung von 10 Flugstunden wäre mir das doch wichtig, nicht zuletzt wegen dem Wetter . . vemutlich ist es bei de TE etwas wärmer als in Deutschland.
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Wurde schon beantwortet:
Zitat von Green im Beitrag #72Es gibt einfach Jobs, da kann man nur zu bestimmten Zeiten Urlaub nehmen. Lehrer würde mir da einfallen (bin ich aber nicht), da kannst du während der Schulzeit nicht weg. Mein nächstes, kommendes Zeitfenster für Urlaub ist erst im Januar, das ist wesentlich zu spät. Und hier irgendwas behaupten, weswegen ich ganz dringend nach Deutschland muss, möchte ich wirklich nicht - ebensowenig möchte ich meinen Boss hier um eine Freistellung bitten, um auszuprobieren ob woanders das Gras grüner ist. Letztlich kann es ja schon noch sein, dass ich sage, ich bliebe lieber hier.
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Ich lese dich eher als dort bleibend, wo du jetzt bist.
Bauchgefühl. Würde ich auch machen. Lieber dort, wo du jetzt bist, versuchen noch mehr zu bekommen vom Leben, vom Glück, für ein gutes Alter.
Ich hab lange überlegt, nee, ich kenne jetzt nicht nur Expats, die zurückgingen. Viele ja, auch aufgrund veränderter Jobsituationen - oft beim Partner! Oder weil sie für die Kinder dann doch lieber good old Germany wollten.
Aber viele bleiben auch. Ich wäre wohl entweder in Frankreich oder in Israel gebliebenn, wenn ich mich nicht auf einer Aufhilfsmission daheim verliebt hätte. Ich war aber nie so weit weg und ich hatte mir immer eine Bude in meiner Heimat behalten. Vermietet bzw. geteilt.
Wohnung und Weltpolitik würde ich nicht so hochbewerten... Wobei ich das Argument bzw. Gefühl "möglichst weit weg von den Chaosentwicklungen" schon verstehe. Da ist Europa rein geographisch anders als Australien oder USA.
Aber wo es künftig brennt und wie und warum, kann man nicht wissen!
Nochmal zum Bauchgefühl, okay? Wie ging es dir während Covid, dort wo du jetzt bist? hast du dich in Lockdwons nach Hause zurück gefühlt? Kommt das "Zuhause" Gefühl überhaupt noch in Bezug auf D? Ich frage, weil ICH während der Lockdowns massivstes Heimweh bekam. Bis dato unvorstellbar. War mir gar nicht klar, dass ich solche Gefühle haben kann bis dahin...
Und, träumst du manchmal von D? Was?
Neben rein rationalen und organisatorischen Überlegungen finde ich das auch wichtig, zu betrachten und beachten. Der Bauch weiß, was du willst. Das Hirn kann dir jede Entscheidung schön denken oder schlecht denken. Der Bauch kann das nicht.
danke. Das habe ich wohl tatsächlich überlesen. Dann ist es wirklich schwierig, eine Entscheidung aus dem Ausland heraus zu treffen. Habe ich etwa auch überlesen, wie oft die TE in den letzten 20 Jahren überhaupt in Deutschland weilte?
Liebe Green, die Fragen, die du dir stellst, höre ich derzeit in meinem Umfeld viel.
Ich lebe seit 23 Jahren in Australien und denke nicht ans Zurückgehen, aber ich erlebe es im Freundeskreis. Gerade nach Corona und dem Lockdown sind Einige zurückgegangen, nicht nur nach D, sonder auch in andere europäische Länder. In erster Linie wegen alter Eltern, weil sie durch die Massnahmen gemerkt haben, wie schnell man abgeschnitten sein kann und im Notfall nicht rüber kann. Die Erfahrungen dann waren gemischt - ein paar sind happy, andere fühlen sich nicht wohl. Das Gleiche erlebe ich in einer grossen FB Gruppe von deutschsprachigen Frauen weltweit, in der das Thema Rückzug regelmässig aufkommt. Da gibt es welche, die sehr viele Schwierigkeiten hatten, sich wieder einzufügen und die, die ruckzuck Fuss fassen konnten. Ich kenne hier Leute, die sind 4x hin und her gezogen, jedesmal mit viel Heimweh nach dem Land, an dem sie gerade nicht waren.
Es gibt ja nicht umsonst den Begriff des Reverse Culture Shocks (und auch Coaches, die sich darauf spezialisiert haben)
Ich finde, es ist Typsache. Wie flexibel bist du, kannst du dich gut anpassen, welche Vorstellungen hast du, hast du noch einen alten Freundeskreis in D, was lässt du im Ausland zurück, wie gerne warst du da, wo du jetzt bist, liegt dir die Gegend, in die du in D gehen würdest? Kämst du mit anderer Arbeitsmentalität klar oder wäre die gar nicht so anders wie dort, wo du grad bist? Dass du mit einem Job zurückgehst, ist schonmal gut, du hast den Vorteil, dass du noch keine 55 bist, denn ab da wird es problematisch mit der KV, sofern man keinen festen Job hat oder eine Anwartschaft behalten hat.
Die politische Situation in Europa und in D - ok, damit muss man sich beschäftigen und für sich einordnen. Aber wo ist es derzeit noch völlig rosig? Selbst hier downunder gibt es gerade grosse pro-palästinensische Demos. Was aber eigentlich auch nicht verwunderlich ist, in einem multikulturellen Land. Die Stimmung in D, inklusive Anstieg der AfD, den steigenden antisemitischen Straftaten und dem zunehmend offenen Antisemitismus (den ich hier im Ausland schon mitbekomme, durch Kontakte zu jüdischen Deutschen in Deutschland) - musst du für dich rausfinden, ob du damit leben magst. Aber wie gesagt - das und andere Unruhen gibt es immer mehr und überall, die Fragen, wie man damit lebt und umgehen will, sind ja nicht nur auf D beschränkt.
Edit: ich sehe gerade, dass du ein paar der Fragen schon weitestgehend beantwortet hast, ich lass den Post aber trotzdem mal so stehen. :)
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Hongkong, Singapore und Taiwan sind keine Entwicklungs- oder Schwellenländer.
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS
Zitat von luciernago im Beitrag #82 Habe ich etwa auch überlesen, wie oft die TE in den letzten 20 Jahren überhaupt in Deutschland weilte?
Ich hatte die Frage in #5 auch schon sinngemäß gestellt, habe aber bisher dazu auch noch nichts gefunden. @Green, vielleicht kannst Du dazu noch etwas schreiben? (Musst Du natürlich nicht, hier muss man ja grundsätzlich nichts ... außer die Forenregeln beachten. )
Ich habe eine gute Freundin, die auch am anderen Ende der Welt lebt und dort irgendwie einerseits gut etabliert ist - aber andererseits doch nicht so verwachsen ist, wie sie sich das wohl gewünscht hat. Nennen wir die Gründe mal kulturelle Unterschiede.
Da kommt durchaus auch ab und an die Frage auf, ob sie wieder zurück kommt nach Deutschland, vielleicht wenn sie in Rente geht. Kinder erwachsen usw.
Ich persönlich glaube zum Beispiel, daß das in ihrem Fall nicht so gut ausgehen würde - denn sie ist kurz vor der Jahrtausendwende ausgewandert. Und war nur wenige Male wieder in Deutschland in der Zwischenzeit. Ich glaube, das Deutschland, nach dem sie Heimweh hat oder das sie vermißt existiert nicht mehr. Sie hat halt die Änderung in ihrem neuen Land erlebt und wir in unserem Land. Aber das Sehnsuchtsland ist das von vor 25 Jahren, mit dem verbindet sie was.
Bei einer anderen Freundin sieht es anders aus - die möchte nach Ende der aktiven Arbeitsphase ihre Zeit zwischen ihrem neuen Heimatland und Deutschland teilen - nicht unbedingt halb-halb. Aber die hat ganz viele enge Bindungen an Deutschland, war fast jedes Jahr in Deutschland, lebt dann mit Freunden und hat das auch manchmal über ein paar Monate gemacht (und remote für ihren Arbeitgeber gearbeitet - halt mit Zeitverschiebung). Die steckt irgendwie immer im deutschen Alltag drin. Das fängt damit an, daß sie eine deutsche Telefonsimkarte hat, wieder ein deutsches Konto, noch nen deutschen Optiker und ihre Friseurin. Sie ist mit Kind letztes Jahr per 9 € Ticket im Land herumgereist usw.
Sie ist aktiv immer noch im JETZT-Deutschland verankert - natürlich würden ihr bei einer komplette Umsiedelung Menschen aus der Auswanderungs-Heimat fehlen. Aber sie wäre hier nicht entwurzelt.
Ich glaube, wenn man zurück kommt, darf das nicht sein, weil man nahtlos an das Deutschland anknüpfen will, aus dem man gegangen ist. Deutschland ist heute anders. Manches schlechter, manches besser - aber vor allem anders.
Zitat von clara im Beitrag #88... Kannst Du es nicht einfach als ein Leben für bestimmte Zeit in einem anderen Land ansehen? ...
War auch mein erster Gedanke - Green müsste ja nicht für ewig in D bleiben, wenn es ihr hier im realen Erleben so gar nicht behagt.
Was die Liste der Furchtbarkeiten angeht, die in D aktuell so geschehen: Es gibt wohl nur sehr wenige Länder auf der Welt, für die sich nicht mindestens eine vergleichbar lange, oft sogar noch viel längere Liste erstellen ließe.
Genau, Antje. Solche Menschen wie deine zuerst beschriebene Freundin kenne ich auch. Das ist das Heimweh nach dem Land und der Zeit, in der man es verlassen hatte. Das kann nicht gut gehen. Man sollte sich bewusst sein, dass man neu in einem neuen Land anfängt (ausser man macht es so, wie deine zweite Freundin).
Es gibt da doch dieses treffende Sprichwort 'man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen'.
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Zitat von Nicolo im Beitrag #90War auch mein erster Gedanke - Green müsste ja nicht für ewig in D bleiben, wenn es ihr hier im realen Erleben so gar nicht behagt.
Stimmt. Aber je nachdem um was für einen Job es sich handelt, kann es zumindest moralisch geboten sein, ihn nicht bloß probehalber oder für zwei Jahre machen zu wollen. Um mal bei Greens Lehrervergleich zu bleiben: bei einer Sportlehrerin, die nach zwei Jahren wieder geht, weil es doch nicht so für sie taugt, ist das schade für Kinder und die Kolleginnen. Wenn die Rektorin der Schule das tut, die gerade dabei ist das ganze Schulkonzept zu verändern, dann sieht es anders aus.
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In meinem Umfeld ist ein Pärchen, das viele, viele Jahre im Ausland verbracht hat (mehr als 40 Jahre). Sie waren rund um die Welt unterwegs, waren überall um die 5-10 Jahre, hatten überall einen eigenen Freundeskreis. Nun sind sie zurückgekehrt, vor ein paar Jahren. Und sie sind sehr glücklich, sogar obwohl sie sich wohnlich verkleinert haben. Sie hatten es zwischenzeitlich mal für ein paar Monate ausprobiert, wieder hier zu leben, und jetzt sind sie halt für immer zurück.
Zwischen zwei oder auch vier Jahren und "für die Ewigkeit" liegt m.E. sehr viel. Ich gehe darüber hinaus davon aus, dass niemand über 50 "mal eben so probehalber" nach 20 Jahren aus einem 10.000 km weit entfernten, also wohl sehr anderen Land nach D zurückmigriert. Die daraus idealerweise resultierende Ernsthaftigkeit, sich in einem neuen Land (und das wäre D m.E. nach 20 Jahren für Green) ein Leben einzurichten, dürfte einen erheblichen Einfluss auf den tatsächlichen wie auch gefühlten Erfolg des Einlebens und Grad des Wohlfühlens haben.
Ich glaube, das ist auch eine Typfrage. Es gibt Kosmopoliten, die sich überall wohlfühlen (können). Ich gehöre da nicht dazu. Ich gestehe, ich bewundere diese Leute, da bin ich echt eine Provinzratte. Dann ist das aber so. Mir reicht es, im Winter bei Sauwetter in Andalusien zu weilen.
Freunde von mir sind samt beiden Kindern (8 und 12) seit August für 3 Jahre in Detroit. Andere - gemeinsame Freunde von uns - würden nie im Leben usneren Landkreis freiwillig verlassen wollen . .
Zitat von TrishaTT im Beitrag #93In meinem Umfeld ist ein Pärchen, das viele, viele Jahre im Ausland verbracht hat (mehr als 40 Jahre). ..... Nun sind sie zurückgekehrt, vor ein paar Jahren. Und sie sind sehr glücklich, sogar obwohl sie sich wohnlich verkleinert haben.
Hat auch viel mit dem Stellenwert der gefühlten Verwurzelung zu tun. Ist nicht bei jedem gleich stark ausgeprägt, manchen Menschen sogar fremd.
Ich möchte noch etwas zur Wohnungsfrage sagen! Es gibt überall möblierte kleine Wohnungen, die man für eine bestimmte Zeit mieten kann. Das wird kaum ein Problem sein.
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Zitat von Nicolo im Beitrag #94Zwischen zwei oder auch vier Jahren und "für die Ewigkeit" liegt m.E. sehr viel.
Jein. Denn ob sich mit Ende 50 oder Anfang 60 dann wieder eine Arbeitsstelle im Ausland findet, ist ja auch nicht klar. In manchen Ländern ist ja auch das Renteneintrittsalter niedriger als in Deutschland.
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@Borghild Ich steige an dieser Stelle aus, da es sich um ein von der TE nicht eröffnetes Nebengleis handelt. Ich schätze mal, nach 20 Jahren im Ausland und mehreren Länderwechseln wird Green die relevanten Aspekte und Risken solcher Ortswechsel hinreichend gut kennen und bedenken.
Die primäre Frage der TE war:
Zitat von Green im Beitrag #1... Wie “schlimm” ist Deutschland? ...
und die Bitte um etwaige Erfahrungen mit solchen Rückmigrationen.
"Schlimm" ist fast immer eine Frage des Vergleichs und der persönlichen Präferenzen. Zu Ersterem können wir nichts sagen, weil wir nicht wissen, wo Green aktuell lebt (oder schon mal zufrieden gelebt hat). Und zu Letzterem können wir sowieso nichts sagen.
Zitat von schafwolle im Beitrag #78 Die TE ist 53. Das habe ich in einem anderen Strang gelesen und denke nicht, dass das negatives Crossposten ist.
Bin ich, und nein, ist es sicher nicht.
Die Frage des Lebens im Alter ist tatsächlich so eine, die mir schwer fällt -das liegt aber daran, dass ich keine wirkliche Vorstellung vom "Alter" habe. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, nicht zu arbeiten. Das ist jetzt nicht tragisch, denn große Teile dessen was ich tue können immer unabhängig von einem Arbeitgeber stattfinden, das wird also auch mit 60 und + noch gehen.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #81Ich lese dich eher als dort bleibend, wo du jetzt bist.
Bauchgefühl.
Nichts für ungut, aber ich halte nicht viel vom Bauchgefühl generell - und schon gar nichts vom Bauchgefühl von jemandem, der mich aller Wahrscheinlichkeit nach noch nie gesehen hat.
danke. Das habe ich wohl tatsächlich überlesen. Dann ist es wirklich schwierig, eine Entscheidung aus dem Ausland heraus zu treffen. Habe ich etwa auch überlesen, wie oft die TE in den letzten 20 Jahren überhaupt in Deutschland weilte?
Nein, hast du nicht, das ist mir durchgerutscht. Sorry! Regelmässig in Deutschland war ich sicherlich die letzten 17 - 20 Jahre nicht. Das letzte mal da war ich aber im Sommer, zur Hochzeit einer Freundin. Nur, das war eben Hochzeit, soviel kriegt man da ja nicht mit. Was ich bemerkt habe war, dass mich die Preise im Supermarkt fast umhauen - nicht, weil ich sie nicht bezahlen kann, sondern weil sie sehr viel teurer sind als 'hier' einerseits, aber auch als was ich aus Deutschland erinnere, andererseits.
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Ich hab einige Videos von der Oper - in Sydney (?) Melbourne (?) ich hab vergessen wo genau - gesehen, ja da lief's mir auch kalt den Rücken runter. Ansonsten: ich glaube ich erwähnte es etwas früher, erstaunlicherweise ziehen gerade einige Freunde, manche auch zum ersten Mal, nach Deutschland und zumindest zwei sehr gute Freunde gibt es weiter in der Ecke wo ich jetzt hingehen würde. Und: es ist ja nicht so, dass ich Neuanfänge nicht kenne - die Flexibilität und Bereitschaft sich auf Neues einzulassen ist da ebenso da, wie das Wissen, dass D "neu" wäre, Pass, Sprache und Vergangenheit hin oder her.
Zitat von clara im Beitrag #88Grenn, ist es denn ein Rückzug oder muss es einer sein?
Kannst Du es nicht einfach als ein Leben für bestimmte Zeit in einem anderen Land ansehen?
Das nur als Gedankengang.
Das ist ein wunderbarer Anstoß, den ich jetzt lange habe nachwirken lassen - Danke! Nein, es muss natürlich nicht "für immer" sein, ich gehe ja nicht ins Gefängnis. Und mit diesem Gedanken nimmst du mir wirklich ein grosses Gewicht von den Schultern.
Zitat von Antje im Beitrag #89 Ich glaube, wenn man zurück kommt, darf das nicht sein, weil man nahtlos an das Deutschland anknüpfen will, aus dem man gegangen ist. Deutschland ist heute anders. Manches schlechter, manches besser - aber vor allem anders.
Danke Antje! Ich glaube da liegt viel Wahres drin, und ich sehe die Gefahr bei mir nicht. Sehnsuchtsort ist Deutschland nicht, auch nie gewesen, wie gesagt, dass kommt jetzt etwas überraschend mit dem Jobangebot.
Zitat von Nicolo im Beitrag #90 War auch mein erster Gedanke - Green müsste ja nicht für ewig in D bleiben, wenn es ihr hier im realen Erleben so gar nicht behagt.
👍🏻
Zitat von Borghild im Beitrag #92 Stimmt. Aber je nachdem um was für einen Job es sich handelt, kann es zumindest moralisch geboten sein, ihn nicht bloß probehalber oder für zwei Jahre machen zu wollen. Um mal bei Greens Lehrervergleich zu bleiben: bei einer Sportlehrerin, die nach zwei Jahren wieder geht, weil es doch nicht so für sie taugt, ist das schade für Kinder und die Kolleginnen. Wenn die Rektorin der Schule das tut, die gerade dabei ist das ganze Schulkonzept zu verändern, dann sieht es anders aus.
Mein Ideal wäre gleich wieder verschwinden auch nicht. Aber es zu können, wenn die Stricke reissen sollten, gibt schon ein besseres Gefühl!
Zitat von luciernago im Beitrag #95Ich glaube, das ist auch eine Typfrage. Es gibt Kosmopoliten, die sich überall wohlfühlen (können). Ich gehöre da nicht dazu.
Ich gestehe: ich schon. es ist ja kein Zufall oder böser Wille, dass ich die letzten Jahre häufig(er) Koffer gepackt habe. Das ist tatsächlich eine Typfrage ...
Zitat von Wendy im Beitrag #97Ich möchte noch etwas zur Wohnungsfrage sagen! Es gibt überall möblierte kleine Wohnungen, die man für eine bestimmte Zeit mieten kann. Das wird kaum ein Problem sein.
Danke! Das beruhigt...!
Zitat von Nicolo im Beitrag #99@Borghild Ich steige an dieser Stelle aus, da es sich um ein von der TE nicht eröffnetes Nebengleis handelt.
Aber das Nebengleis und die geflogene Kurve sind schon auch spannend - und es ist absolut hilfreich zu lesen, wie andere Menschen Dinge sehen und erleben und was sie bedenken (würden). Da mal hinzuhören und dabei auch zu bemerken, wo mein spezifisches Brett vorm Kopf ist, ist doch auch der Sinn dieses Austauschs....
@alle: Vielen Dank an alle, die Einträge, die Anstöße! Ich zieh mich jetzt auch noch mal in Klausur zurück und denke mal so nach... Danke!