Zitat von noBarbie im Beitrag #2371Für dich. Aber auch für das Opfer?
? Das Opfer ist tot. Wenn ein totes Opfer keine Gerichtigkeit mehr braucht, braucht es auch keine Bestrafung mehr. Nur hat ein Opfer...egal welches...Mutter, Vater usw., die brauchen dann auch keine Gerechtigkeit?
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #2370 Darüber denke ich aber anders!
Alleine, wenn ich mir vorstelle, dass die beiden Mädchen nach einer gewissen Zeit vermutlich aus ihrem Umfeld wegziehen, möglicherweise eine neue Identität bekommen und eine neue Schule besuchen werden. Ich möchte nicht, dass meine Enkel mit Kindern, die einen Mord auf dem Gewissen haben, die Schulbank teilen und niemand etwas davon weiß.
Die Täterinnen beginnen quasi ein neues Leben. Das von Luise ist ausgelöscht, das ihrer Familie ebenso. Diese Eltern werden nicht mehr froh werden.
Das Leben der Eltern der Täterinnen ist ebenfalls am Arsch.
Ich empfehle mal den Film "Boy A" mit Andrew Garfield anzusehen, da geht es darum, wie ein als Minderjähriger verurteilter Mörder (ich vermute, dass die Basis des Films der Fall um James Bulger ist) wieder "in Freiheit" kommt.
Zitat von noBarbie im Beitrag #2371Für dich. Aber auch für das Opfer?
? Das Opfer ist tot. Wenn ein totes Opfer keine Gerichtigkeit mehr braucht, braucht es auch keine Bestrafung mehr. Nur hat ein Opfer...egal welches...Mutter, Vater usw., die brauchen dann auch keine Gerechtigkeit?
Kleini, ich versteh dich so gut! Aber Gerechtigkeit darf nicht mit Rache verwechselt werden. Es gibt nicht "die eine, verbindliche, für alles gültige Gerechtigkeit". Es ist eins der schwierigsten Themen überhaupt.
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #2370Darüber denke ich aber anders!
Alleine, wenn ich mir vorstelle, dass die beiden Mädchen nach einer gewissen Zeit vermutlich aus ihrem Umfeld wegziehen, möglicherweise eine neue Identität bekommen und eine neue Schule besuchen werden. Ich möchte nicht, dass meine Enkel mit Kindern, die einen Mord auf dem Gewissen haben, die Schulbank teilen und niemand etwas davon weiß.
Wie willst du das denn erfahren?
Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern eine Veranstaltung zum Mitmachen. Wennn wir uns nicht beteiligen, hört sie auf, eine Demokratie zu sein. Michael Moore
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #2370Alleine, wenn ich mir vorstelle, dass die beiden Mädchen nach einer gewissen Zeit vermutlich aus ihrem Umfeld wegziehen, möglicherweise eine neue Identität bekommen und eine neue Schule besuchen werden. Ich möchte nicht, dass meine Enkel mit Kindern, die einen Mord auf dem Gewissen haben, die Schulbank teilen und niemand etwas davon weiß.
Ich wohne in der Nähe eines Mädchenheims, da gibt es auch geschlossene Teile, dort sind auch Mädchen untergebracht, die getötet haben (ich war da mal zu einer Besichtigung, bei der Einrichtung ging es um Themen wie Straßenkriminalität, Obdachlosigkeit/Herumtreiben, Töten eines Täters). Etliche davon begegnen mir hier unterwegs, entweder in Begleitung oder auch allein, und bei vielen sieht man doch direkt, dass sie nicht mal plötzlich beschlossen haben auszuprobieren, wie das so ist, sondern dass da ein ordentliches Schicksal dahinterhängt. Gerade wenn die noch so jung sind... da sind langjährige Drogenkarrieren dabei, Selbstverletzende... und wenn man ihnen beim Lidl begegnet, sieht man einerseits die sehr toughe Fassade, und dann belauscht man ein Gespräch und muss schlucken. Viele kennen es gar nicht anders als mit Gewalt durchs Leben zu gehen. (Gehört neulich: ich habe Kontakt mit meiner Mutter, aber ich bleibe auf jeden Fall hier in den Ferien, ich will da nicht hin, das ist mir zu viel, ich halte es nicht aus). Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die Täterinnen einfach so wieder heimgeschickt werden. Das ist ein alter Artikel über das Heim hier. https://www.merkur.de/lokales/starnberg/...ce-2372010.html
Ich habe auch meine pers. Gedanken zu Themen, die der Rechtsstaat in dem ich lebe, auch anders interpretiert und durchführt, als ich es empfinde oder täte. Das halte ich für normal in einem Rechtsstaat und Demokratie.
Dass Kinder die ohnehin nicht strafmündig sind, aber auch andere Täter, ein neues Leben beginnen können und SOLLEN (!) ist Kern des gesamten Strafrechts. Entweder nach Ablauf der Strafe oder eben nach Intervention der Jugendhilfe.
Wie diese aussieht ist immer vom individuellen Fall abhängig.
Ich finde bemerkenswert, dass die Kinder aussagten. Ich weiß aus Erfahrung, dass ein guter Anwalt mit Erfahrung in solchen Fällen das wohl verhindert hätte. Und dann wäre: gar nichts.
Das sollte man nicht vergessen. Die Kinder und deren Familien kooperieren offenbar sehr stark. Das lässt hoffen, dass den Kindern adäquat geholfen werden kann.
Zitat von noBarbie im Beitrag #2371Für dich. Aber auch für das Opfer?
? Das Opfer ist tot. Wenn ein totes Opfer keine Gerichtigkeit mehr braucht, braucht es auch keine Bestrafung mehr. Nur hat ein Opfer...egal welches...Mutter, Vater usw., die brauchen dann auch keine Gerechtigkeit?
Ich weiß genauso wenig wie du, wie sie das empfinden, und ob sie deine persönliche Meinung teilen, dass Strafe ihnen Gerechtigkeit bringt.
Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern eine Veranstaltung zum Mitmachen. Wennn wir uns nicht beteiligen, hört sie auf, eine Demokratie zu sein. Michael Moore
Zitat von noBarbie im Beitrag #2379Ich weiß genauso wenig wie du, wie sie das empfinden, und ob sie deine persönliche Meinung teilen, dass Strafe ihnen Gerechtigkeit bringt.
Du hast Recht. Wahrscheinlich ist es ihnen egal.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Gerechtigkeit kann es in einem Tötungsfall wohl nie geben, aber Konsequenzen sollte es geben. Das die Familien von Tätern und Opfer häufig gleichermaßen leiden, wobei die "Täterfamilie" oft sozusagen in Sippenhaft genommen wird, ist leider auch so.
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"Mein PC schreibt nur noch Großbuchstaben..." "Haben Sie die Feststelltaste gedrückt?""Nein, das hab ich ganz allein gemerkt.... !"
Zitat von noBarbie im Beitrag #2379Ich weiß genauso wenig wie du, wie sie das empfinden, und ob sie deine persönliche Meinung teilen, dass Strafe ihnen Gerechtigkeit bringt.
Du hast Recht. Wahrscheinlich ist es ihnen egal.
Zwischen egal und Genugtuung durch eine Auge-um-Auge-Strafe gibt es ja noch sehr viele Nuancen. Wie man selbst genau fuehlen wuerde, laesst sich vermutlich kaum einschaetzen.
Ich kenne die Eltern und Schwester eines jungen Mannes, der von einem Schul'freund' ermordet worden ist (kannte den jungen Mann). In einem Land mit Todesstrafe. Diese Familie ist zutiefst verzweifelt und trauert auch nach Jahren noch tief - und sie haben sich trotzdem dafuer eingesetzt, dass der Moerder nicht hingerichtet wird. Sie haben einfach keinen Sinn darin gesehen, noch ein Leben auszuloeschen, und irgendwie fanden sie es auch gerechter, dass der Mann seine Strafe absitzen muss, ueber viele Jahre hinweg, und sich mit dem, was er tun muss, auseinandersetzen muss. Ich weiss nicht, und hoffentlich muss ich es auch nie erfahren, wie ich selbst da fuehlen wuerde.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #177unser Prinzip im Strafrecht ist Resozialisierung und nicht Bestrafung.Und hier sind die beiden Kinder nicht strafmündig. Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Natürlich gibt es dazu sehr viel mehr zu sagen, denn selbst Juristen sind sich da nicht einig bzw. sind sich bewusst, dass es sehr wohl auch um Strafe geht. Das ist ein komplexes philosophisches Problem, das man nicht mit ein paar Worten vom Tisch wischen kann.
Zitat von Morticia im Beitrag #174Vor 100 Jahren dürfte ein Grossteil der 12jährigen schon gearbeitet haben und sehr viel näher am realen Leben gewesen sein als die heutigen 12jährigen
Das stimmt. Also in der Tat nicht vergleichbar. Ich habe nicht gesagt, dass die heutigen 12jährigen näher am realen Leben seien. Eher im Gegenteil. Computer hier, Handy da, TikTok, Instagram und Co. Also völlig anders.
doch, bei dem konkreten Fall mit nicht strafmündigen Kindern gibt es nicht mehr zu sagen. Sagt der Staatsanwalt, sagt der Vorstand dt. Kriminalbeamter.
Die Eltern und die Kinder sind nicht mehr in Freudenberg, die Tatwaffe ist unauffindbar. Über Motive hat sich der Staatsanwalt meiner Ansicht nach mehr als deutlich aus dem Fenster gelehnt.
Für die BILD ist das natürlich. (im Grund kann der Satz so beendet sein) - natürlich ein gefundenes Fressen.
Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #197Ich sprach auch nicht vom konkreten Fall, sondern vom Verhältnis Strafe und Erziehung. Und da gibt es immer noch sehr viel zu sagen.
das stimmt. Ich bin ja bekanntermaßen eine Befürworterin, dass Strafen für sex. Verbrechen an Kindern massiv erhöht würden.
Nicht so, dass ich Justizreformen negativ gegenüber stünde.
Für den seltenen Fall, dass es sich hier um zwei Psychopathinnen handelt, ist Aug um Aug und der Wunsch nach einer hohen Strafe vielleicht gerechtfertigt.
Ich für meine Teil gehe davon aus, dass es sich um zwei traumatisierte Kinder handelt, das erklärt auch die schnelle Kooperation.
Die Frage wieso dieser Mord passiert ist, was das ausgelöst hat, was ggf.auch Luise im Vorfeld getan haben könnte, nicht im Sinne von Victimblaiming, aber im Rahmen von Verstehenwollen was passiert ist, finde ich bei zwei Kindern in dem Alter mehr als indiziert und angebracht. Hier wird Aufarbeitung viel mehr bringen als Bestrafung, auch und grade zum Schutz des zukünftigen Umfelds der beiden.
Ganz unabhängig davon muss es alles an Unterstützung und Hilfe für die Familie des Opfers geben, die notwendig ist und von ihnen in Anspruch genommen werden möchte!