Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #2345Nee, sage ich ja auch nicht. Man kann den Menschen nur versuchen einzuhegen, und damit muss man schon möglichst früh anfangen. Leider.
Ja,aber auch das man für sein Handeln einstehen muss und das es Konsequenzen hat, wenn man falsche Entscheidungen trifft.
Das hieße konkret in diesem Fall? Womit sollen sie einstehen? Auf welche Weise? Wie lange? Was versprichst du dir davon für wen?
Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #2345Nee, sage ich ja auch nicht. Man kann den Menschen nur versuchen einzuhegen, und damit muss man schon möglichst früh anfangen. Leider.
Ja,aber auch das man für sein Handeln einstehen muss und das es Konsequenzen hat, wenn man falsche Entscheidungen trifft.
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #2346 Ja,aber auch das man für sein Handeln einstehen muss und das es Konsequenzen hat, wenn man falsche Entscheidungen trifft.
Das hieße konkret in diesem Fall? Womit sollen sie einstehen? Auf welche Weise? Wie lange? Was versprichst du dir davon für wen?
Die Frage ist zwar nicht an mich gerichtet - aber das lässt sich zum gegebenen Zeitpunkt, ein paar Tage nach einer Tat, deren Hintergründe vermutlich längst nicht komplett analysiert sind, wahrscheinlich weder von Psychologen noch von der Justiz einschätzen.
Hier scheinen ja manche zu denken, das Jugendstrafrecht und der Vollzug sei genauso wie bei Erwachsenen und es ginge hauptsächlich um die Strafe.
Das ist ja nicht so. Man geht ja im Jugendstrafrecht davon aus, dass es zu Straftaten kommt, wenn vorher schon was schief gelaufen ist. Das wird bei den meisten Straftaten von Kindern und Jugendlichen schon auch so sein, ob das hier der Fall war, wissen wir nicht und können wir ja auch mal außen vor lassen. Aber generell wird im Jugendstrafrecht auf Erziehung anstatt Strafe gesetzt, deswegen gibts ja auch beispielsweise im gesamten Strafverfahren die Jugendgerichtshilfe als Unterstützung. Und dass es während des Verfahrens und auch später nur Juristen gäbe anstatt Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeitern, stimmt ja so nicht. Schade, dass es einfach so behauptet wird.
Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #2342Stimmt. Und genau so lange hält sich ein sehr großer Teil der Menschen nicht daran. Daran wird sich auch nichts ändern, weder durch Strafen, noch durch Therapien
Ja, es gibt Tötungsdelikte und jedes ist eines zuviel. Aber dass sich "ein sehr großer Teil der Menschen" nicht an das Gebot "du sollst nicht töten" hält, stimmt ja nun auch nicht, außerdem ist die Zahl seit Jahren rückläufig und liegt bei 0,7 pro 100.000 Einwohner (Deutschland). Selbst wenn es doppelt so viele wären (gibt ja unentdeckte) dann ist das nicht ein sehr großer Teil.
Damals, bevor es das Internet gab, dachten wir, der Grund für die menschliche Dummheit sei der Mangel an Informationsmöglichkeiten.
Zitat von Mambi im Beitrag #2350Es ist doch eine Illusion zu glauben, dass es, wie auch immer, möglich ist, jedes Unglück und jedes Verbrechen zu verhindern.
So ist es. Dennoch bin ich auch für mehr Konsequenzen. Die heutigen 12jährigen sind nicht vergleichbar mit denen von vor 100 jahren. Und mir wäre lieb, wenn sie erstmal weg kämen bevor sie beim nächsten mal ausprobieren, was wohl 35 Messerstiche anrichten. Von mir bekommt die Petition auch eine Unterschrift. Es sind keine Kinder mehr, schon in dem Moment, wo sie einen solchen Mord begehen.
Zitat von vultura im Beitrag #2329 Was wäre eine angemessene Bestrafung? Wegsperren, und zwar für immer?
Soweit ich weiß, gibt es im Jugendstrafrecht keine lebenslangen Haftstrafen.
es gibt in D auch sonst keine real lebenslangen Strafen. Auch bei Feststellung bes. Schuld wird das immer wieder überprüft.
bei so jungen Kindern ist das Ziel (und zwar das einzige), ihnen künftig alles zur Hand zu geben, dass sie künftig anders leben können. Mit anderen Aktionen und Reaktionen.
Strafe ist kein Konzept. Denn: die sind nicht strafmündig.
Ob es einem passt oder nicht. Und zwar deutlich nicht strafmündig. Keine ist 2 Tage vor dem 14. Geburtstag.
Es geht nur um (Re)Sozialisierung. Das kann bei entspr. Prognose in dem Familien mit den Familien geschehen.
Mich hat verwundert, dass die beide so aussagten. Sie hätten jegliche Einlassungen verweigern können und dann sähe das wohl eh anders aus, da ja wohl noch keine Tatwaffe gefunden wurde. Sie kooperieren also.
Die Vermutungen und Spekulationen über diese beiden Kinder finde ich abstoßend.
es wurde ja auch von off. Seite wohl schon formuliert, dass auch das einen Straftatsbestand darstellen kann.
Bei der Tat gibt es nur Opfer - und Erwachsene, und die würde ich mehr in den Fokus rücken, anstatt mich an Persönlichkeitsrechten von Kindern zu vergreifen.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #2352Ja, es gibt Tötungsdelikte und jedes ist eines zuviel. Aber dass sich "ein sehr großer Teil der Menschen" nicht an das Gebot "du sollst nicht töten" hält, stimmt ja nun auch nicht, außerdem ist die Zahl seit Jahren rückläufig und liegt bei 0,7 pro 100.000 Einwohner (Deutschland). Selbst wenn es doppelt so viele wären (gibt ja unentdeckte) dann ist das nicht ein sehr großer Teil.
Ja, bei solchen Einzeltaten hast du sicher recht, aber ich sehe die Menschen "als Ganzes". Soviel Kriege wie zurzeit hat es noch nie gleichzeitig gegeben (habe ich neulich irgendwo gelesen) und sie werden immer brutalter. Der Mensch an sich ist halt gewalttätig.
Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #2342Stimmt. Und genau so lange hält sich ein sehr großer Teil der Menschen nicht daran. Daran wird sich auch nichts ändern, weder durch Strafen, noch durch Therapien
Nur deswegen kann man beides doch nicht aussetzen?
Nein, aber sich für die bestmöglichen Maßnahmen entscheiden. Und das sind m. E. nicht die, bei denen schon im Vorhinein feststeht, dass die Chance nicht rückfällig zu werden, bei 50 Prozent und darunter liegt.
Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern eine Veranstaltung zum Mitmachen. Wennn wir uns nicht beteiligen, hört sie auf, eine Demokratie zu sein. Michael Moore
Zitat von Nischenprodukt im Beitrag #2342Stimmt. Und genau so lange hält sich ein sehr großer Teil der Menschen nicht daran. Daran wird sich auch nichts ändern, weder durch Strafen, noch durch Therapien
Der aller-, allergrößte Teil der Menschheit hält sich natürlich an das Gebot, nicht zu töten! Oder sprichst du von nicht-vegetarischer Ernährung?
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #2352Hier scheinen ja manche zu denken, das Jugendstrafrecht und der Vollzug sei genauso wie bei Erwachsenen und es ginge hauptsächlich um die Strafe. Das ist ja nicht so. Man geht ja im Jugendstrafrecht davon aus, dass es zu Straftaten kommt, wenn vorher schon was schief gelaufen ist. Das wird bei den meisten Straftaten von Kindern und Jugendlichen schon auch so sein, ob das hier der Fall war, wissen wir nicht und können wir ja auch mal außen vor lassen. Aber generell wird im Jugendstrafrecht auf Erziehung anstatt Strafe gesetzt, deswegen gibts ja auch beispielsweise im gesamten Strafverfahren die Jugendgerichtshilfe als Unterstützung. Und dass es während des Verfahrens und auch später nur Juristen gäbe anstatt Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeitern, stimmt ja so nicht. Schade, dass es einfach so behauptet wird
Wer behauptet das denn? Jedenfalls kommt die Unterstützung vermutlich viel zu spät, bei Kindern als Tätern läuft ja nicht erst ganz plötzlich etwas schief. Die Jugendfürsorge ist aber auch erbärmlich ausgestattet, wie sich während Corona gezeigt hat. Ob das jetzt nach so einer Tat besser läuft als vorher?
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #2356 Die Vermutungen und Spekulationen über diese beiden Kinder finde ich abstoßend. (...) Bei der Tat gibt es nur Opfer - und Erwachsene, und die würde ich mehr in den Fokus rücken, anstatt mich an Persönlichkeitsrechten von Kindern zu vergreifen.
Du sprichst wohl konkret von den Eltern der Täterinnen? Bei denen Du den Hintergrund vermutest?
Das gehört für mich ebenso ins Reich der Vermutungen und Spekulationen.
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #2353Zuallererst Gerechtigkeit für das Opfer.
Ernsthafte Frage, weil ich keine Vorstellung habe: Welche Gerechtigkeit gibt es den für einen toten Menschen?
Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern eine Veranstaltung zum Mitmachen. Wennn wir uns nicht beteiligen, hört sie auf, eine Demokratie zu sein. Michael Moore
Zitat von Mambi im Beitrag #2350Es ist doch eine Illusion zu glauben, dass es, wie auch immer, möglich ist, jedes Unglück und jedes Verbrechen zu verhindern.
So ist es. Dennoch bin ich auch für mehr Konsequenzen. Die heutigen 12jährigen sind nicht vergleichbar mit denen von vor 100 jahren. Und mir wäre lieb, wenn sie erstmal weg kämen bevor sie beim nächsten mal ausprobieren, was wohl 35 Messerstiche anrichten. Von mir bekommt die Petition auch eine Unterschrift. Es sind keine Kinder mehr, schon in dem Moment, wo sie einen solchen Mord begehen.
Vor 100 Jahren dürfte ein Grossteil der 12jährigen schon gearbeitet haben und sehr viel näher am realen Leben gewesen sein als die heutigen 12jährigen
Zitat von Morticia im Beitrag #2366 Vor 100 Jahren dürfte ein Grossteil der 12jährigen schon gearbeitet haben und sehr viel näher am realen Leben gewesen sein als die heutigen 12jährigen
Du drückst gerade ziemlich genau aus, was mir vorher irgendwie so durch den Kopf ging, ich dafür aber keine Worte gefunden habe.
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #2367 Für mich ist es die gerechte Bestrafung des Täters. Für jede Tat, nicht auf diesen Fall nur bezogen.
unser Prinzip im Strafrecht ist Resozialisierung und nicht Bestrafung.
Und hier sind die beiden Kinder nicht strafmündig.
Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Darüber denke ich aber anders!
Alleine, wenn ich mir vorstelle, dass die beiden Mädchen nach einer gewissen Zeit vermutlich aus ihrem Umfeld wegziehen, möglicherweise eine neue Identität bekommen und eine neue Schule besuchen werden. Ich möchte nicht, dass meine Enkel mit Kindern, die einen Mord auf dem Gewissen haben, die Schulbank teilen und niemand etwas davon weiß.
Die Täterinnen beginnen quasi ein neues Leben. Das von Luise ist ausgelöscht, das ihrer Familie ebenso. Diese Eltern werden nicht mehr froh werden.
Zitat von noBarbie im Beitrag #2365Ernsthafte Frage, weil ich keine Vorstellung habe: Welche Gerechtigkeit gibt es den für einen toten Menschen?
Für mich ist es die gerechte Bestrafung des Täters. ...
Für dich. Aber auch für das Opfer?
Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern eine Veranstaltung zum Mitmachen. Wennn wir uns nicht beteiligen, hört sie auf, eine Demokratie zu sein. Michael Moore
Zitat von Mambi im Beitrag #2350Es ist doch eine Illusion zu glauben, dass es, wie auch immer, möglich ist, jedes Unglück und jedes Verbrechen zu verhindern.
So ist es. Dennoch bin ich auch für mehr Konsequenzen. Die heutigen 12jährigen sind nicht vergleichbar mit denen von vor 100 jahren. Und mir wäre lieb, wenn sie erstmal weg kämen bevor sie beim nächsten mal ausprobieren, was wohl 35 Messerstiche anrichten. Von mir bekommt die Petition auch eine Unterschrift. Es sind keine Kinder mehr, schon in dem Moment, wo sie einen solchen Mord begehen.
Vor 100 Jahren dürfte ein Grossteil der 12jährigen schon gearbeitet haben und sehr viel näher am realen Leben gewesen sein als die heutigen 12jährigen
Ähnliches ging mir gestern schon durch den Kopf, Morti. Was du beschreibst, gilt für noch länger zurück liegende Zeiten sicher noch viel mehr, aber es ist sicher so, dass "Kindheit" mit allem, was man heute darunter versteht, für einen jungen Teenager im Jahr 1923 zum größten Teil nicht galt. Und wenn teilweise doch, dann für eine kleine Minderheit, die sehr behütet und in für die damalige Zeit luxuriöse Verhältnisse aufwuchs.
Für den größeren Teil galt: Klarkommen mit wenig komfortablen Zuständen, unter Umständen Erwerbsarbeit plus Schule, auf dem Land schwere Arbeit plus Schule. Gerade die Notwendigkeit, zum Lebensunterhalt der Familie mit beizutragen, hat ein Erwachsenwerden mit dem dazugehörigen Wissen um knallharte Lebensrealitäten ganz bestimmt gefördert.