ich hoffe jetzt einfach auf ein paar Denkanstöße, da ich nicht so richtig weiter weiß... Ich bin nicht glücklich im Job, das hat jetzt verschiedene Gründe, kein einziger davon dramatisch, aber heute morgen habe ich es wieder gemerkt, dass mein Magengrummeln von Bahn-Station zu Bahn-Station mehr wurde (was mit Sicherheit auch ein bissl daran liegt dass Montag ist... ;-) ).
Ich muss dazu sagen, dass ich in den vergangenen Jahren öfters den Job gewechselt habe, mit Mitte 40 komplett die Branche, weil ich dachte, ich müsste noch einmal was neues ausprobieren (bis dahin war ich lange Zeit im vorherigen Unternehmen). Nach diesem Jobwechsel bin ich 2 Jahre in dem neuen Unternehmen geblieben (ich war nicht wirklich glücklich, fühlte mich unterfordert), wurde dann von einem anderen Unternehmen (onkologisch) abgeworben. Hier wurde es aber ganz schlimm für mich, nicht bezüglich Kollegen (im Gegenteil, die waren toll!) oder Arbeit, sondern weil ich sehr häufig mit dem Tod konfrontiert war, womit ich so gar nicht umgehen kann/konnte. Gerade hatte ich wieder einen Todesfall zu verarbeiten, als mich mein vorheriger Arbeitgeber ansprach, ob ich nicht bitte zurückkommen könnte, mit besseren Konditionen als vorher. Eigentlich sträubte sich alles in mir, ich ignorierte aber das Bauchgefühl, weil ich einfach in dem Moment so fertig war nach dem Tod dieser Patientin.
Ich habe also zurück gewechselt. Das ist jetzt auch wieder fast 2 Jahre her, und ich bin, wie erwartet, wieder nicht glücklich. Die Konditionen und die Arbeitszeiten sind nicht schlecht, bzw. gut, Möglichkeit zu Homeoffice (was ich gerne an 1 - 3 Tagen hätte) gibt es leider nicht.
Ich habe mich jetzt also mehrfach beworben, hatte auch verschiedene Vorstellungsgespräche, aber letztendlich fehlte mir dann oft der Mut zuzusagen, bzw. es passt auch einfach nicht (in einem Fall auch seitens des Arbeitgebers). Einer Stelle trauere ich aber sehr hinterher, sie hätte mir wirklich Spaß gemacht, aber sie hätte auch bedeutet 10.000 Euro weniger im Jahr. Deshalb habe ich sie dann sehr schweren Herzens auch abgesagt.
Und da kommen wir mit an dem Punkt wo ich nicht sicher bin, bin ich nicht vielleicht auch im nächsten Job (sofern sich einer ergibt) nicht glücklich, weil es gar nicht an der Tätigkeit liegt, sondern einfach, weil ich "ausgelaugt" bin, oder eben auf ein gewisses Grundeinkommen angewiesen? Ich muss dazu sagen, ich bin seit 15 Jahren allein erziehend, ohne bzw. wenig Unterhalt (Privatinsolvenz des Kindsvaters), muss dazu noch Schulden aus der Ehe abbezahlen (ich wäre auch besser in Insolvenz, hinterher ist man schlauer...), habe deshalb noch 3 Nebenjobs, und bin also nicht frei in meiner Entscheidung. Wären diese Schulden nicht, dann wäre ich freier in meiner beruflichen Entscheidung. 3 meiner 4 Kinder wohnen auch noch bei mir, sind noch in Ausbildung/Studium.
Ich weiß, es kann jetzt natürlich auch niemand anders außer mir wirklich beurteilen, woran es bei mir liegt - ob ein Jobwechsel meine innere Stimmung verbessern könnte oder ob es das auch nicht besser macht, und ich einfach die 2 Jahre noch durchhalten muss, bis ich die Schulden endlich abbezahlt habe. Allerdings bin ich dann Mitte 50, was dann einen Jobwechsel sicher nicht einfach macht. Jetzt habe ich halt noch Angebote - mehr als gedacht...
War jemand schon einmal in einer solchen Situation? Wie ging es bei euch aus? Was würdet ihr raten? Ich habe das Gefühl es drückt etwas ganz feste von oben auf meine Schultern...
Das würde ich gerne tun, aber ich glaube, ich bin schon (altersbedingt) an der Gehaltsgrenze (also mehr verdienen eher schwierig). Oder sagen wir so: es ist keine spezialisierte Tätigkeit (Bürojob), d.h. jüngere Bewerber sind günstiger zu bekommen. Und für Angebote, bei denen ich vielleicht mehr verdienen würde, fehlt mir irgendwie der Mut - trotz zweier nebenberuflich abgeschlossener Studien und ganz guter Referenzen... :-(
Zitat von Lissy im Beitrag #3. Und für Angebote, bei denen ich vielleicht mehr verdienen würde, fehlt mir irgendwie der Mut - trotz zweier nebenberuflich abgeschlossener Studien und ganz guter Referenzen... :-(
Dann würde ich da mal ansetzen. Schau mal bei Flipped Job Market, die bieten Seminare in diese Richtung.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason ist that you're stupid."
Zitat von Neustart im Beitrag #5... Hast du denn schon ausprobiert, wie Arbeitgeber auf deine Bewerbung in einem der Studienfächer reagieren? Ich kann mir vorstellen, dass auch sie beeindruckt sind, wenn sie deinen Lebenslauf lesen ....
Das wäre auch mein Ansatz und meine Vermutung.
Was Deine Verfassung angeht, so denke ich, dass Du ausgelaugt ohne Anführungszeichen bist. Das ist auch vollkommen normal bei all dem, was Du bewundernswerterweise bewältigst. Ich bezweifle, dass ein besserer Job Dir weiterhilft, wenn er nicht soviel mehr Geld einbringt, dass Du einen (oder zwei?) Deiner Nebenjobs aufgeben kannst. Denn nur das würde Dich wirklich entlasten.
Also: Schreibe jetzt Bewerbungen auf Jobs, die Deine Studienqualifikationen erfordern. Schau dort, welche Jobs von den Arbeitsbedingungen passen und vermeide absehbare Mehrbelastungen wie die in der Onkologie. Entscheide letztlich danach, ob/wo Du soviel mehr verdienen kannst, dass mindestens ein Nebenjob wegfallen darf.
Zitat von Lissy im Beitrag #1 War jemand schon einmal in einer solchen Situation? Wie ging es bei euch aus? Was würdet ihr raten? Ich habe das Gefühl es drückt etwas ganz feste von oben auf meine Schultern...
Tausend Dank!!!
Wenn der Job keinen Spaß macht, bzw. er das ist, was dir auf den Schultern oder der Seele lastet, such dir was anderes. Kannst du die Nebenjobs reduzieren? Es klingt so nach Minimaleinsatz und Minimalentlohnung. Wie können deine Kinder in Ausbilldung und Studium, die noch bei dir wohnen, ihren Anteil leisten, auch finanziell? Derzeit sucht der Arbeitsmarkt gut ausgebildete Leute und du hast sicherlich noch ne kleine Weile bis zur Rente, ich würde was suchen, was dir zusagen, Spaß machen könnte. Viele sagen, Spaß muss auf Arbeit nicht sein, ich persönlich finde ja der muss sein, sonst geht man mit Bauchschmerzen hin und reisst seine 8 Stunden ab und wird des Lebens nicht froh. Ich habe vor vielen Jahren eine ähnliche berufliche Situation gehabt, irgendwie keine Freude mehr gehabt, aber sehr gut verdient. Tja, das Leben hat dann für mich entschieden, Motorradunfall mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Nach langer Krankheit folgte die Entlassung, ich hätte selber wohl ewig nicht gekündigt. War damals aber ne ganz ungünstige wirtschaftliche Zeit, bin nie wieder auf das gute Gehalt gekommen, dennoch die minderbezahlten Jobs haben oft Spaß gemacht. Das war's wert.
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Ja, vielleicht sollte ich bei der Mut-Sache ansetzen, und mich trauen mich auf noch besser bezahlte Jobs zu bewerben. Dann könnte ich vielleicht die Nebenjobs lassen (wobei ich derzeit sehr dankbar für diese bin, so wie die Lebenshaltungskosten momentan steigen...), aber ist natürlich keine Garantie für mehr Spaß an der Arbeit. Das hieße nämlich der nächste Schritt in die höhere Leitungsebene, und ich weiß tatsächlich nicht, ob mir dies mehr Freude machen würde. Ich leite jetzt auch schon ein kleines Team von 6 Leuten, macht nicht immer Spaß... ;-)) Aber ich wäre dann natürlich mehr gefordert, hätte vielfältigere Aufgaben und ich könnte ja versuchen in eine Branche reinzukommen, mit der ich mich irgendwie identifizieren könnte.
Minimalentlohnung bekomme ich jetzt nicht. Wenn die Schulden nicht wären, käme ich sehr gut zurecht. Das ist halt einfach mein persönliches Schicksal (damaliger Blödheit geschuldet...). Im Gehaltsvergleich gehöre ich, denke ich, zur normalen Mittelschicht.
Meine Kinder müssen mir nichts von ihrem Verdienst abgegeben, sie zahlen aber alle ihre persönlichen Ausgaben selbst. Klar, Wohnung + Nebenkosten, Lebensmittel trage ich alleine, aber das halte ich für normal. Ich bin schon sehr, sehr dankbar, dass sie eigentlich schon seit Jahren (also auch während ihrer Schulzeit) kleinere Nebenjobs hatten, und somit das meiste an Kleidung, Kosmetika, Handy, Fitnessstudio, etc. selbst bezahlen.
Und die finanzielle Situation ist ja für mich auch nur dahingehend ein Problem, weil sie mich halt in meinen Entscheidungen einschränkt. Es gibt halt Stellenangebote, auf die ich mich sehr gerne bewerben würde, aber sie mir einfach nicht leisten kann. Wie dieses eine Angebot, welches ich so gerne angenommen hätte, aber dann ablehnen musste, weil ich die 10.000 Euro p.a. nicht hätte anderweitig auffangen können.
Und ich glaube, das ist meine derzeitig größte seelische (?) Belastung - das Wissen, dass ich nicht frei in meiner Entscheidung bin. Dass ich mein (zumindest berufliches) Leben nicht so leben kann, wie ich gerne möchte.
Aber insoweit habt ihr mir sehr geholfen, dass ich denke, meine Lösung ist einfach, weiter schauen nach Jobs die beides in Einklang bringen - Spaß/Herausforderung und finanzielle Sicherheit. Dann dauert die Suche vielleicht länger, aber macht sicher mehr Sinn, als von einer unbefriedigenden Anstellung in die nächste zu stolpern...
Darf ich dich fragen, ob du deine Schuldensitiation verändern kannst? Schuldnerberatung hast du sicherlich in den letzten Jahren erneut besucht. Da hat sich das Insolvenzrecht geändert. Vielleicht gibt dir das Entlastung?
Deine drei bei dir lebenden Kinder sind noch in Schule, Ausbildung oder Studium, nicht wahr?
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Zitat von Charlie03 im Beitrag #9Darf ich dich fragen, ob du deine Schuldensitiation verändern kannst? Schuldnerberatung hast du sicherlich in den letzten Jahren erneut besucht. Da hat sich das Insolvenzrecht geändert. Vielleicht gibt dir das Entlastung?
Deine drei bei dir lebenden Kinder sind noch in Schule, Ausbildung oder Studium, nicht wahr?
Meine Schuldensituation kann ich nicht ändern. Ich könnte natürlich umschulden, was die monatliche Schuldenlast reduzieren würde, aber dann hätte ich auch wieder ein längere Laufzeit. Jetzt ist es halt absehbar - es werden noch schwere 2 Jahre, aber dann bin ich auch (voraussichtlich) soweit schuldenfrei.
Natürlich habe ich aktuell bei dem gezeichneten kommenden Horror-Szenario der Nebenkostenbelastungen an eine Privatinsolvenz gedacht, aber es für mich einfach ausgeschlossen. Ich hoffe, es geht auch so. Ich kann für die meisten Schulden nichts (abgesehen davon dass ich treudoof alles unterschrieben habe, was mir mein lieber Ex-Gatte vorgelegt hat, bzw. mich und meine Kinder von ihm bestehlen hab lassen - aber das war mein Lernprozess, den jeder auf die eine oder andere Weise durchmacht), aber die Gläubiger (auch wenn es durchweg Banken/Kreditinstitute sind) können dafür ja auch nichts. Das möchte ich einfach jetzt "durchziehen"...
Genau. Ein Kind berufstätig und ausgezogen, 2 in Ausbildung, einer in Studium.
OK. Also noch zwei Jahre, die du gut überbrücken musst.
Ich muss ein wenig nachdenken.
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Zitat von Lissy im Beitrag #10 Meine Schuldensituation kann ich nicht ändern. Ich könnte natürlich umschulden, was die monatliche Schuldenlast reduzieren würde, aber dann hätte ich auch wieder ein längere Laufzeit. Jetzt ist es halt absehbar - es werden noch schwere 2 Jahre, aber dann bin ich auch (voraussichtlich) soweit schuldenfrei. .
Ein erster Schritt könnte sein, Dir eine Roadmap für die zwei Jahre zu machen - was kannst du in den zwei Jahren alles bewegen, um dann - wenn du frei bist in deiner Entscheidung - richtig durchstarten zu können?
Wobei „Freiheit“ immer ein großes Wort ist. Ich habe mich zB bei beruflichen Entscheidungen nie richtig frei gefühlt, denn irgendwelche Umstände gibt‘s immer - innere, äußere, vorhersehbare und nicht vorhersehbare. Und Gevatter Zufall bzw „zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein“ spielt auch immer eine große Rolle. Und speziell bei Letzterem gibt es Glückskinder und Pech-Mariechen.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
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wieviel Geld hast Du übrig, wenn Du die Lebenshaltungskosten und die Schulden abziehst?
Was haben Deine beiden Kinder in Ausbildung übrig? Ich denke, da ist eine Diskrepanz. Die beiden können sich sicherlich mehr leisten, als ihre Mutter. Warum sollten Kinder nicht etwas zur Miete und zu den anderen Lebenskosten etwas dazu geben? Warum nicht Familienrat halten, Kostenteilung festlegen, Ideensammlung zum Sparen und dann ev. einen Minijob weglassen oder den geringer dotierten Traumjob annehmen?
____________________________________________________________________________ wer den Kopf nicht hebt, kann die Sterne nicht sehen
@Lizzy schau mal- eben zufällig bei einer Buchrezension gelesen und gleich an Dich gedacht:
"Sie selbst musste vor diesem Schritt schmerzhaft erfahren: Wenn wir den eigenen Rhythmus verlieren und nur nach der Pfeife der anderen tanzen, dann verlieren wir unsere Selbstwirksamkeit, unsere Freiheit und sind weit davon entfernt, glücklich unseren Weg zu gehen und unser Ding in dieser Welt zu machen. Tanja Peters"
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen." Jon Kabat-Zinn
Ich habe seinerzeit von meinen Söhnen einen Anteil an den Kosten für den Lebensunterhalt bekommen. Habe die Karten auf den Tisch gelegt, was nehme ich monatlich ein und wieviel kostet unser gemeinsames Leben.
Lissy, ich plädiere auch dafür, die finanzielle Situation mit deinen Kindern zu besprechen und Beiträge zum gemeinsamen Leben - natürlich abhängig vom Einkommen - einzufordern. So werde ich das mit meiner erwachsenen Tochter auch machen. Sie fängt im Herbst mit dem Studium an und wird je nach Höhe des Stipendiums auch einen Beitrag leisten müssen. Anders geht's eben nicht. Wenn dir das deine Lebenssituation entspannen könnte, go for it!
Zitat von Lissy im Beitrag #3Das würde ich gerne tun, aber ich glaube, ich bin schon (altersbedingt) an der Gehaltsgrenze (also mehr verdienen eher schwierig). Oder sagen wir so: es ist keine spezialisierte Tätigkeit (Bürojob), d.h. jüngere Bewerber sind günstiger zu bekommen. Und für Angebote, bei denen ich vielleicht mehr verdienen würde, fehlt mir irgendwie der Mut - trotz zweier nebenberuflich abgeschlossener Studien und ganz guter Referenzen... :-(
Sind die zwei nebenberuflich abgeschlossene Studien denn jobrelevant für den Job, in dem du ganze Erfahrung hast oder ist das was separates?
Zitat von Lissy im Beitrag #8Erst einmal lieben Dank!
Ja, vielleicht sollte ich bei der Mut-Sache ansetzen, und mich trauen mich auf noch besser bezahlte Jobs zu bewerben. Dann könnte ich vielleicht die Nebenjobs lassen (wobei ich derzeit sehr dankbar für diese bin, so wie die Lebenshaltungskosten momentan steigen...), aber ist natürlich keine Garantie für mehr Spaß an der Arbeit. Das hieße nämlich der nächste Schritt in die höhere Leitungsebene, und ich weiß tatsächlich nicht, ob mir dies mehr Freude machen würde. Ich leite jetzt auch schon ein kleines Team von 6 Leuten, macht nicht immer Spaß... ;-)) Aber ich wäre dann natürlich mehr gefordert, hätte vielfältigere Aufgaben und ich könnte ja versuchen in eine Branche reinzukommen, mit der ich mich irgendwie identifizieren könnte.
Ein Führungsjob in einer Branche, die man noch nicht kennt, ist natürlich schwerer zu bekommen als einer in der Branche, die man gut kennt.
Zitat Und die finanzielle Situation ist ja für mich auch nur dahingehend ein Problem, weil sie mich halt in meinen Entscheidungen einschränkt. Es gibt halt Stellenangebote, auf die ich mich sehr gerne bewerben würde, aber sie mir einfach nicht leisten kann. Wie dieses eine Angebot, welches ich so gerne angenommen hätte, aber dann ablehnen musste, weil ich die 10.000 Euro p.a. nicht hätte anderweitig auffangen können.
Ich würde mir das trotzdem gut überlegen, ob du langfristig in einem Job glücklich wirst, in dem du so viel weniger verdienst als jetzt. Meistens holt einen das ein, wenn Umstände auftauchen, die einen plötzlich nicht mehr so hundertprozentig glücklich machen - außerdem gewöhnt man sich auch leicht an einen guten Job - und dann fragt man sich automatisch, warum es einen solchen Job nicht auch für mehr Geld gibt.
ZitatAber insoweit habt ihr mir sehr geholfen, dass ich denke, meine Lösung ist einfach, weiter schauen nach Jobs die beides in Einklang bringen - Spaß/Herausforderung und finanzielle Sicherheit. Dann dauert die Suche vielleicht länger, aber macht sicher mehr Sinn, als von einer unbefriedigenden Anstellung in die nächste zu stolpern...
Auf mich machst du auch einfach einen ausgebrannten Eindruck. Kein Wunder bei deiner Belastung. Ich würde wahrscheinlich erst wieder Entscheidungen treffen, wenn die Schulden weg sind. Einfach, weil du dich dann unbelastet entscheiden kannst und viel klarer sehen wirst.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Zitat von Lissy im Beitrag #1 Und da kommen wir mit an dem Punkt wo ich nicht sicher bin, bin ich nicht vielleicht auch im nächsten Job (sofern sich einer ergibt) nicht glücklich, weil es gar nicht an der Tätigkeit liegt, sondern einfach, weil ich "ausgelaugt" bin...
Hervorhebung von mir
Lissy, ich greife, dass hier mal raus. Wenn du dich so fühlst, was ja kein Wunder wäre, dann ist es schwer, Entscheidungen zu treffen.
Hast du schon einmal eine Reha gemacht? Oder Bildungsurlaub genommen?
So ein bewusstes Rausgehen aus der Alltagssituation und Zeit für sich, verbunden mit einem angeleiteten Austausch über die derzeitige Situation, die möglichen Perspektiven jenseits des eigenen Vorstellungsvermögens, freies Nachdenken über mögliche Entwicklungen und im besten Fall am Ende verbunden mit einem Fahrplan für die nächsten Schritte, kann viel bewirken.
Ich selbst habe schon mehrmals Bildungsurlaubsangebote wahrgenommen zu Themenbereichen wie beruflicher Entwicklung jenseits der gerade ausgeübten oder schon bekannten Tätigkeiten und Berufsfelder. Und mir hat das immer viel gebracht, auch dann, wenn schlussendlich teilweise herauskam, dass ich eigentlich am richtigen Platz bin, und vielleicht nur ganz kleine Stellschrauben gedreht werden können oder müssen. Das hat mich dann zumindest mit meiner Situation ausgesöhnt und ich habe erstmal eine Zeitlang nicht weiter darüber nachgedacht, ob anders vielleicht besser sein könnte. Hatte sozusagen meinen Frieden. Und wenn die Trainerinnen, Coaches oder Therapeutinnen auch manchmal meiner Meinung nach nicht so ganz supertoll für mich waren, dann war es immer noch der Austausch mit den anderen Teilnehmer/innen, der mir viel gebracht hat.
Hm, ich habe eure Beiträge über Nacht sacken lassen...
Als erstes: ja, ich fühle mich tatsächlich ausgelaugt, das ist einfach so, aber das hängt natürlich auch ein Stück weit daran, dass mein letzter Urlaub Anfang des Jahres war, und ich seither nur ein paar Tage immer mal zwischendurch hatte, um dann wichtige Sachen zu erledigen (oder eben Vorstellungsgespräche). Im September habe ich dann mal 2 Wochen Urlaub, dann sieht das mit dem "Schwung" danach wieder anders aus, glaube ich.
Eine Reha oder Kur habe ich nie gemacht, Bildungsurlaub ist hier nicht erwünscht (ich weiß, es steht mir grundsätzlich zu). Auf der anderen Seite sagen meine Freunde auch oft, dass ich ohne einen gewissen Stress gar nicht könnte (wobei ich den auf der Arbeit definitiv nicht habe, da wo ich ihn lieber hätte ;-) ). Ich glaube, mein privates Arbeitspensum bekomme ich soweit hin, aber für mich ist die langjährige alleinige Verantwortung für unser/mein Leben ehrlicherweise schon belastend (wobei die Kinder jetzt ja soweit "in trockenen Tüchern" sind, wodurch sich hier ja etwas entspannt), hinzu eben der finanzielle Druck...
Mein Erststudium ist ein betriebswirtschaftliches (das ist mein Hauptberuf), das zweite habe ich im Bereich Tourismus-Management abgeschlossen, weil mich dieser Bereich interessiert. Hier bin ich aber nicht tätig, bzw. nur nebenberuflich (nicht ausbaufähig).
Am meisten beschäftigt von euren Anregungen hat mich jetzt die Sache mit meine Kindern... Ihr habt da sicherlich recht, aber ich muss ja auch fairerweise dazu sagen, dass ich ja deren Kindergeld bekomme, was ihnen ja eigentlich zustehen würde. Insofern beteiligen sie sich ja. Und es war auch immer so, dass sie das immer verstanden haben und auch nie einen Aufstand geprobt haben, wenn sie nicht das neueste Handy hatten, kein Freizeitpark, nicht jeder einen eigenen Fernseher, dass es nur sehr geringes Taschengeld gab, oder sie auch ihren Führerschein selbst finanzieren mussten/müssen, etc.. Ich muss dazu sagen: wir wohnen in einem relativ vermögenden Stadtteil, wo so etwas in der Nachbarschaft halt Gang und Gäbe ist, inklusive dem "neuen" Auto zum 18. Geburtstag, etc. Wie gesagt, ich hatte NIE Probleme, nicht ein einziges Mal wurde gemeckert, dass wir eben da nicht mithalten konnten. Ich habe da immer mit offenen Karten gespielt, mein Einkommen dargelegt, und unsere Kosten dagegen gerechnet. 2 von ihnen (die mit dem höchsten Ausbildungs-Gehalt) hatten auch schon angeboten, mir etwas dazuzugeben, was ich aber abgelehnt habe.
Und da muss ich dann sagen/erklären, dass ich mir mal geschworen habe, dass meine Kinder nie etwas zuhause abgeben müssen. Hintergrund ist der, dass ich damals zuhause fast mein komplettes Ausbildungsgehalt abgeben musste. Meine Schwester (die studieren durfte, ich durfte das nicht (deshalb 2. Bildungsweg und nebenberufliches Studium), weil meine Eltern nicht 2 Studierende finanzieren konnten/wollten) musste neben ihrem Studium nicht arbeiten, und demzufolge auch keinen Betrag zuhause abgeben. Das ist gefühlt 100 Jahre her, und auch verarbeitet, aber diese Gefühl von damals kann ich nicht "vergessen". Ich war jeden Tag arbeiten (was mir aber großen Spaß gemacht hat!!), und von den 600,00 DM Ausbildungsgehalt blieben mir dann 100,00 DM. Meine Schwester ging manchmal in die Uni, meistens aber nicht (hat ihr Studium auch irgendwann abgebrochen), und bekam dann noch ein "Taschengeld". Auch wenn ich meine Kinder hier nie ungleich behandeln würde, und wenn, dann alle oder keiner, aber irgendwie hängt das noch in mir drin. Aber ich weiß, das muss ich abstellen. Das waren andere Zeiten, meine frühere Geschichte, und hat mit heute überhaupt nichts mehr zu tun. Aber Kinderschuhe auszuziehen ist manchmal nicht so einfach... ;-)
Und ja, mit dem 2 Jahre abwarten, das war ja auch die ganze Zeit mein Gedanke, aber momentan habe ich einfach das Gefühl, dass es so einfach nicht mehr geht. Ich quäle mich so unglaublich morgens mit dem aufstehen... Wenn mein Hund mich nicht immer freudig begrüßen würde, ich glaube, ich würde es nicht aus dem Bett schaffen... Aber es jetzt "übers' Knie brechen" ist, da habt ihr auch Recht, der falsche Weg...
ich musste zu hause auch nie was abgeben, wurde eher von meinen Eltern großzügig beim Studieren und als ich AE wurde unterstützt. ich kann also deine Hemmung sehr gut verstehen.
Aber nun bin ich mit meiner Tochter (die keinen Cent Unterhalt vom Vater erhält) einfach in der Situation, dass es nicht anders geht. Wenn meine Tochter ausziehen würde, müsste sie ja auch ihren Lebensunterhalt finanzieren und könnte von dem, was sie von mir bekommt und dem Stipendium nicht überleben. ich sehe als WG, in der jede einen Beitrag leistet.
Deine Kinder werden dir das auch angeboten haben, WEIL sie merken, dass du aus dem letzten Loch pfeift. Du kannst es ihnen in einer Zeit in der sie es später mal brauchen, zurückgeben. Vielleicht fällt es dir dann leichter?
Hast du noch ein Kind unter 18 oder 21 Jahren? Es gibt auch Mütterkuren. Diese gehen drei Wochen und dienen NICHT dem Erhalt der Erwerbstätigkeit, sondern dem Auftanken.
Das Müttergenesungswerk unterstützt mittels Beratungsstellen die Antragsstellung.
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Es ist doch prima, dass deine Kinder in der Ausbildung dir angeboten haben, etwas abzugeben.
Ich habe ab einem bestimmten Alter und mit dem ersten selbst verdienten Geld auch gerne etwas an meine Eltern weitergegeben, das war m.E. nur fair - ich hätte ja auch ausziehen können, da hätte ich aber noch mehr zahlen müssen. Meine Eltern haben mich hierzu auf Augenhöhe gefragt (!), ob das okay ist, und klar war das okay :) Und meine Eltern mussten tatsächlich nicht knapsen mit dem Geld. Bei dir ist das ja noch ein großes Stück ärger mit drei Nebenjobs ... Wenn deine Kinder dich insoweit unterstützen können, dass du dich nicht so aufreibst, dann würden sie es mit Freuden tun. Dass du so schlimme Erfahrungen gemacht hast in der Vergangenheit, ist natürlich nicht schön, aber du hast schon richtig erkannt, dass das eben deine Baustelle ist und deine Kinder das nicht zwingend genauso sehen. Vielleicht wäre ein runder Tisch mit allen Beteiligten sinnvoll? Einfach mal Gedanken und Sorgen austauschen, und gemeinsam eine Lösung finden, sollte doch machbar sein.
Jeden Tag mit Bauchschmerzen zur Arbeit fahren, das laugt noch einmal zusätzlich aus. Es ist gut, dass du dir einen anderen Job suchst, der muss allerdings 100% passen, und mindestens genauso viel einbringen wie der alte.
man muss es sich leisten können, den Kindern kein Geld anzuknöpfen. Abgesehen davon finde ich es pädagogisch sinnvoll, ihnen Geld abzunehmen.
Ein Freund von mir knöpft seiner Tochter (sie macht ein duales Studium) auch nichts ab. Da seine Firma nicht so gut läuft, hat er weniger Taschengeld als sein Tochter . . sie schwelgt im Luxus (Tattos, teure Lebensmittel, die Papa kauft etc), derweil er sich nicht mal ein paar neue Laufschuhe kaufen ann. Ich finde, da hört die Elternliebe auf.
Jeden Tag mit Bauchschmerzen zur Arbeit fahren, das laugt noch einmal zusätzlich aus. Es ist gut, dass du dir einen anderen Job suchst, der muss allerdings 100% passen, und mindestens genauso viel einbringen wie der alte.
und so einen anderen neuen Job zu finden, das kann dauern.....
ich befinde mich gerade in ähnlicher Situation: Jobs wie Sand am Meer, aber Bezahlung sehr viel weniger....
solange es sich für mich nicht wirklich "richtig" anfühlt, werde ich (noch) ausharren in dem anderen Job und/oder mir noch mehr Strategien erarbeiten, das Unsägliche dort dennoch unbeschadeter zu ertragen....
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen." Jon Kabat-Zinn
Zitat von Lissy im Beitrag #19Ihr habt da sicherlich recht, aber ich muss ja auch fairerweise dazu sagen, dass ich ja deren Kindergeld bekomme, was ihnen ja eigentlich zustehen würde.
Aber die 220€ werden wohl nicht die anfallenden Kosten decken.