lissy deine kinder koennen sich auch als volljaehrige ueber die moeglichkeiten der einforderung des unterhalts beim jugendamt beraten lassen und dort erfragen wie sie das angehen koennen wichtig waere, das sie die unterlagen der vergangenheit haben und von dir einen nachweis, wie du unterhalt leistest, denn ab dem 18. lebensjahr sind die eltern grundsaetzlich barunterhaltspflichtig, und zwar beide elternteile
hilf deinen kindern das gegen den vater durchzusetzen, sie koennen hierfuer auch verfahrenskostenhilfe beantragen
umgebe dich nur mit Menschen, die dir guttun kleinschreiberin
Lissy, nichts für ungut, aber eine Ursache Deines Problems ist ein Informationsmangel.
Erst informieren, dann Entscheidungen treffen! Du scheinst ein bisschen dazu zu neigen, zu entscheiden Marke „es wird schon passen“. Das tut es aber nicht!
Deshalb - vor dem Gespräch mit den Kindern, erst einmal schlau machen, was die Ansprüche sind. Welche Wege es gibt, sie zu erlangen.
Wie lief das eigentlich mit dem Bafög für Dein Studi-Kind - hat er da seine Unterlagen brav beigesteuert?
Oder gibt es gar kein Bafög, weil keine Unterlagen kamen (hielte ich jetzt nicht für unmöglich)! Nun, das war dann auch dieses Informations-Defizit-Problem - denn es gibt einen Prozess, bei dem das BaFög-Amt erst mal zahlt, und dann als Amt den Nicht-Informanten verklagt. „ Antrag auf Vorausleistungen – Formblatt 8“ startet das.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Was die Anwaltskosten für die Vertretung vor dem Familiengericht angeht:
Kann es sein, dass da von Deinem Anwalt auch außergerichtlich Sachen geklärt wurden? Dafür gibt es keine Prozesskosten- oder Verfahrenskostenhilfe, sondern nur für das Verfahren, welches vor dem Familiengericht anhängig ist. Normalerweise werden dann auch die bereits tätigen Anwälte beigeordnet und können dann mit der Staatskasse abrechnen. Ich nehme an, Dein Anwalt hat Dir außergerichtlich entstandene Gebühren abgerechnet, die nicht von der Prozesskostenhilfe umfasst sind.
Die von Dir benannte Pflichtverteidigung betrifft Strafsachen und die müssen dann schon einiges an Gewicht haben (Mord und Totschlag sowieso, muss aber auch nicht ganz so drastisch sein), damit man einen Pflichtverteidiger beigeordnet bekommt. Sonst kann man einen Wahlverteidiger beauftragen auf eigene Kosten oder sich selbst verteidigen.
Ich glaube, du hast völlig das Gefühl für dich und deine Leistungen verloren, während du bei anderen, Kindern und offenbar auch dem Ex, viel zu viel Rücksicht nimmst.
Ich würde mich schämen, mir Kosmetik zu kaufen, während meine Mutter (in deinem Fall alleinerziehend mit 4 Kindern) 4 (VIER!!!) Jobs hat. Das sind einfach viel zu viele vieren.
Es ist auch schon ein stückweit eine Entscheidung, was du da treibst. Du könntest statt eines neuen Jobs auch eine neue Bleibe suchen, denn in den nächsten Jahren werdet ihr nicht mehr zu viert wohnen. Du kannst für dich eintreten. Natürlich kannst du dir auch einen neuen Job suchen. Und dich da grade machen und dich auf Stellen bewerben, für die du dich in Studien qualifiziert hast. Du kannst zu deinem Hausarzt gehen und dir eine Überweisung zum Psychologen holen um aufzuarbeiten, weshalb du dich so klein machst. Oder eine Krankschreibung mal 2-4 Wochen. Oder eine Reha beantragen. Du kannst dafür sorgen, dass dein Ex (Nach-)Zahlungen leisten muss.
Du hast einiges an Möglichkeiten. Aber es ist eben eine Entscheidung, ob du dir soviel wert sein willst.
Zitat von Jubidu im Beitrag #54Ich glaube, du hast völlig das Gefühl für dich und deine Leistungen verloren, während du bei anderen, Kindern und offenbar auch dem Ex, viel zu viel Rücksicht nimmst.
...
Du hast einiges an Möglichkeiten. Aber es ist eben eine Entscheidung, ob du dir soviel wert sein willst.
Und so blöd es klingt, dass ist aber auch nicht so einfach, weil man dafür gewohnte Wege und Denkweisen verlassen muss. Weiß ich aus eigener Erfahrung. Jubidu, wie käme Lissy denn an eine Kur, wenn sie nicht akut erkrankt ist?
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Kommt drauf an. Wenn es irgendwelche Vorerkrankungen gibt kann man damit argumentieren. Man kann ja alles mögliche auf den Antrag schreiben. Klar, ist dann natürlich die Frage ob er abgelehnt wird. Umso wichtiger ist es in solchen Situationen auch Arztbesuche nachzuweisen und das dokumentieren zu lassen, wenn man schon kurz vorm Burnout ist.
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Leider lehnt die Deutsche Rentenversicherung den Großteil der Reha-Anträge erstmal ab, aber davon nicht entmutigen lassen und dann Widerspruch einlegen (Achtung: Frist von 4 Wochen beachten). Der Widerspruch kann auch erstmal nur fristwahrend ohne weitere Begründung eingelegt werden, die dann aber nachgereicht werden muss.
ich weiß, dass ich in der Vergangenheit Fehler gemacht habe. Dass einiges hätte anders laufen müssen, aber man ist auch irgendwann müde bezüglich des immerwährenden Kampfes, ich hatte ja auch eine persönliche "Geschichte" mit diesem Mann zu verarbeiten (was aber therapeutisch betreut wurde). Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis ich mich unbefangen und ohne Angst aus dem sicheren Kokon unserer neuen Wohnung bewegen konnte - manchmal war es nur ein funktionieren. Aber das ist jetzt lange her, und auch nicht mehr das Thema. Ich möchte nicht dass meine Kinder hier nochmals Klagewege gehen, sie haben auch alles soweit verarbeitet, ich möchte nicht dass alte Wunden aufgerissen werden.
Ich kenne auch meine Fehler. Mich selbst oftmals zu vergessen, wobei ich hier weniger meine Kinder meine, das Verhältnis sehe ich als sehr ausgeglichen an. Sie kümmern sich sehr gut, sind sofort da wenn ich sie brauche, und unterstützen mich wo es geht. Okay, finanziell habe ich abgelehnt, werde ich drüber nachdenken, es nochmal anzusprechen und meinen "Stolz" (?) zu überwinden.
Gestern erst bei einem Treffen mit der Familie (nicht Kinder) habe ich wieder gemerkt, dass mir das Wohl anderer wichtiger ist als meins. Im Job lege ich meinen Urlaub so, dass alle anderen zuerst ihre Pläne durchbekommen. Ich habe Probleme damit zu kündigen, weil ich dann meine Chefin "alleine lassen" müsste. Eine Reha würde ich jetzt nicht beantragen, weil meine Vertretungs-Kollegin jetzt schon immer jammert, wenn ich nur meinen normalen Urlaub nehme...
Ja, ich sehe mein Problem, und das auch schon länger, und dennoch schaffe ich es nicht wirklich dies zu ändern. Ich komme aus diesem Muster leider nicht raus... Ich hatte auch hier schon Therapiestunden, und ja, auch er (so wie ihr jetzt auch) hat mir meine "Schwachstellen" gezeigt - aber auch er konnte mich nicht zu einem anderen Menschen machen.
Es ist nicht so, dass ich kein Selbstbewusstsein habe (ich weiß schon was ich alles im Leben geschafft habe!), ich kann nur nicht aus meiner Haut, dieser Wunsch, dass es "meinen Menschen" gut geht, und ich mich darüber vergesse... Wenn jemand dafür einen Trick kennt, wäre ich sehr dankbar. Ich, meine Freunde, mein damaliger Therapeut - wir haben ihn noch nicht gefunden...
DU möchtest nicht, daß Deine Kinder Klagewege gehen????
Willst Du Ihnen dasselbe Problem anzüchten, das Du hast? Du konntest nicht für Dich einstehen. Wieso gehst Du automatisch davon aus, daß Deine Kinder das auch nicht können?
Ja, als Kinder war das für sie eine Tragödie, was da passierte.
Jetzt sind sie Erwachsene. Bestärke sie darin, auf ihrem guten Recht - nämlich der verdammten finanziellen Unterstützung durch ihren Erzeuger - zu bestehen, Statt um des lieben Friedens und nix-Aufwühlen.wegens unterm Stein sitzen zu bleiben - und DICH total auf den Hund kommen zu lassen.
Wenn sie es tatsächlich verarbeitet haben, kommen sie damit klar. Wenn nicht, haben sie es nicht verarbeitet - dann sollten sie da nochmal ran.
Wäre ich Deine Freundin, würde ich Dir solange ins den Hintern treten, bis Du ihn hochbekommst für Dich. Auch das ist ein Freundesdienst.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Lissy, stell dir mal vor, eines deiner erwachsenen Kinder - oder mehrere - ist sich bewusst, dass sein biologischer Vater ihm Unterhalt schuldet und dass es, also das Kind, die Möglichkeit hätte, diesen einzuklagen (zumindest den für den Zeitraum nach der Privatinsolvenz). Vielleicht hat es, das Kind, sich längst erkundigt. Und eigentlich möchte es den Unterhalt auch einklagen. Aber es tut es nicht, weil es dich schützen möchte. Weil es der Meinung ist, dass du das nicht willst.
Wie würdest du dich in diesem Fall fühlen?
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Zitat von Lissy im Beitrag #59 Gestern erst bei einem Treffen mit der Familie (nicht Kinder) habe ich wieder gemerkt, dass mir das Wohl anderer wichtiger ist als meins. Im Job lege ich meinen Urlaub so, dass alle anderen zuerst ihre Pläne durchbekommen.
Mit vier Kindern? Da kenne ich es so, dass erst einmal die Kolleg*innen Vorrang haben, die schulpflichtige Kinder haben - nicht durchgehend, aber da wird (in meiner Welt) i.d.R. Rücksicht genommen.
Warum nimmst Du Dich derart zurück? Scheust Du Konflikte?
Zitat von Lissy im Beitrag #59 Ich habe Probleme damit zu kündigen, weil ich dann meine Chefin "alleine lassen" müsste.
Das ist zwar sehr ehrenvoll, aber viele Arbeitnehmer haben schon zu spüren bekommen, wie sehr das auf Gegenseitigkeit beruht, nämlich gar nicht. Was meinst Du, wie schnell man die Kündigung auf dem Tisch haben kann ...
Zitat von Lissy im Beitrag #59 Eine Reha würde ich jetzt nicht beantragen, weil meine Vertretungs-Kollegin jetzt schon immer jammert, wenn ich nur meinen normalen Urlaub nehme...
Das Jammern kann man lernen zu ignorieren. Manche Leute jammern immer. Jammerst Du ihr auch die Ohren voll, wenn sie ihren Urlaub nimmt und Du sie vertreten musst? Ich vermute mal: nein.
Lissy, lass Dir doch bitte nicht so viel bieten, lerne für Deine Interessen einzustehen - das kann man mit kleinen Themen beginnen und nach und nach ausbauen. Ja, dann bist Du für manchen in Deinem Umfeld nicht mehr die liebe Lissy, die so bequem für andere war. Du wirst aber nicht nur (aushaltbaren) Unmut ernten, sondern auch Respekt, weil die Leute sehen, das Du Rückgrat hast!
Lass Deine Kinder ihren Weg gehen - wenn sie Unterhalt bei ihrem Vater einfordern wollen, dann ermutige sie. Ich sonst, sie lernen sonst, dass sie auch immer klein bei geben sollen.
@Lissy, ich kann dich sehr gut verstehen, aber frag dich wirklich mal in einer ruhigen Minute, warum du immer wieder zurücksteckst, dich immer wieder unterordnest. Ich habe damals in der Bri im Trennungsforum mal den Spruch geprägt, wer immer mit gebeugtem Rücken läuft, wird auch immer einen finden, der drauf springt. Mir geht es zu 95% wie dir und ich weiß warum, ich bin konfliktscheu. Ich such immer zuerst die Schuld bei mir und es braucht viele Anläufe, bis ich jemandem sage, dass mir das Ganze gegen den Strich geht. Nur, wenn du nicht für dich sorgst, für dich eintrittst, wer soll es dann machen? Geht doch immer. Du machst doch unter Schmerzen weiter. Ich habe vor 15 Jahren einen schweren Unfall gehabt, anfangs standen alle Kopf, wie es ohne mich auf Arbeit weitergehen sollte... Anfangs ging es rumpelig und dann gings doch weiter. Ich war sehr lange krank. ich war kaum 4 Wochen wieder im Betrieb, kam die Kündigung. Man(n) hatte mich ersetzt. Jeder ist ersetzbar, wenn auch nicht eins zu eins. Sei nicht zu bescheiden, steh mal zu dir und deinen Wünschen, (schreib sie dir auf und klemm sie an den Spiegel). Ich weiß, das ist gar nicht so leicht.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Zitat von Lissy im Beitrag #59 Ja, ich sehe mein Problem, und das auch schon länger, und dennoch schaffe ich es nicht wirklich dies zu ändern. Ich komme aus diesem Muster leider nicht raus... Ich hatte auch hier schon Therapiestunden, und ja, auch er (so wie ihr jetzt auch) hat mir meine "Schwachstellen" gezeigt - aber auch er konnte mich nicht zu einem anderen Menschen machen.
Es ist nicht so, dass ich kein Selbstbewusstsein habe (ich weiß schon was ich alles im Leben geschafft habe!), ich kann nur nicht aus meiner Haut, dieser Wunsch, dass es "meinen Menschen" gut geht, und ich mich darüber vergesse... Wenn jemand dafür einen Trick kennt, wäre ich sehr dankbar. Ich, meine Freunde, mein damaliger Therapeut - wir haben ihn noch nicht gefunden...
Aus meiner Sicht ist das kein Therapie- sondern ein Coaching-Thema. Die Methode dafür wäre das Konzept „catch sooner“, dh früher selbst merken, dass man wieder in dem Muster hängt, und dann aktiv nachsteuern . Du könntest zB deine Kinder anrufen und mit ihnen über die theoretische Möglichkeit reden, den Unterhalt einzuklagen. Weil: du hast ja weiter oben geschrieben, dass du das eigentlich nicht möchtest (=das Harmonie-Problem), hast aber weiter unten von den anderen Usern zu hören bekommen, dass das eigentlich nicht deine Entscheidung, sondern die deiner Kinder ist. Das bedingt aber, dass du sie in Kenntnis setzt. Also ruf sie am besten noch heute Abend an, dann hast du es hinter dir.
Die Idee von „catch sooner“ besteht darin, die ungünstige Verhaltensweise immer früher zu entdecken und immer früher nachzusteuern - bis zu dem Punkt, wo nachsteuern nicht mehr nötig ist.
Ansonsten kann es sich lohnen, an den Glaubenssätzen zu arbeiten. Deiner lautet im Moment sinngemäß: „nur wenn ich zurückstecke, geht es meinen Lieben gut“. Richtig ist aber doch: „damit es meinen Lieben gut geht, ist es auch wichtig, dass es mir gutgeht“.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason ist that you're stupid."
Zitat von Lissy im Beitrag #59Es ist nicht so, dass ich kein Selbstbewusstsein habe (ich weiß schon was ich alles im Leben geschafft habe!), ich kann nur nicht aus meiner Haut, dieser Wunsch, dass es "meinen Menschen" gut geht, und ich mich darüber vergesse... Wenn jemand dafür einen Trick kennt, wäre ich sehr dankbar. Ich, meine Freunde, mein damaliger Therapeut - wir haben ihn noch nicht gefunden...
Beides hängt doch zusammen. Wie kann es deinen Lieben denn gut gehen, wenn es dir schlechtgeht?
L’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. S’il se vante, je l’abaisse; s’il s’abaisse, je le vante; et le contredis toujours, jusqu’à ce qu’il comprenne qu’il est un monstre incompréhensible. (Blaise Pascal)
Zitat von Lissy im Beitrag #32... Und dann prompt der Gedanke: ja, aber dann kann ich nicht jetzt auch noch über einen Jobwechsel nachdenken, gerade jetzt, wo die Stimmung hochkocht... Hmpf... :-(
Darf ich mal diesen Satz hier exemplarisch aufgreifen für das Bild, das ich von Dir in den letzten Beiträgen irgendwie bekommen habe - nicht böse gemeint! Für mich klingt es nach Du machst und tust und kümmerst Dich, dass alles läuft (sogar die Stimmung in einem offensichtlich nicht so grandios laufenden Unternehmen, sonst wären ja alle happy und niemand würde kündigen und die Stimmung wäre grandios).
Kann es sein, dass Du zu sehr durch die Brille " die anderen" schaust und deshalb die "Lizzy" Brille nicht aufhast?
Ich hätte noch eine prinzipielle Frage zu den 4 Nebenjobs: sind die freiberuflich? Falls nein, würde ich mich mal kurz dahinter fuchsen, ob das nicht Sinn machen und vor allem unterm Strich mehr Netto ausmachen würde. Sollte es so sein, dass das Konstrukt so wie es jetzt ist leider nicht anders geht, aber zeitlich befristet ist, wäre die Frage, wie du die 2 Jahre hinbekommst mit einem neuen Job und wenn das auch partout nicht geht (gibt es, stecke selber in so einer Situation aktuell) dann hilft leider nur durchhalten, und die 2 Jahre dafür nutzen, an dem Thema " traue mich nicht, mich auf teure Stellen zu bewerben" zu arbeiten. Also 2 Jahre darben, aber dann Phoenix aus der Asche...
Also erst die einfache Frage: es sind 3 Nebenjobs, einer auf 450 Euro-Basis, und 2 sind freiberuflich, also hier schreibe ich als Kleinunternehmerin Rechnungen. Und da ich diese beiden auch quasi als Homeoffice (wenn auch 24/7) ausüben kann, empfinde ich im Großen und Ganzen meine Nebenjobs nicht als stressig. Obwohl ich mich natürlich überhaupt nicht beschweren würde, wenn diese wegfallen und ich mich nach meinem Hauptjob nur noch auf mein Privatleben konzentrieren könnte...
Und ja, das stimmt. Das war schon immer bei mir so, dass mir das Wohl der anderen sehr wichtig ist. Und manchmal leider auch wichtiger als meins, allerdings "nur" in kleineren Dingen (außerfamiliär meine ich jetzt). Eben z.B. bei dem Beispiel was du auch angesprochen hast. Dass es mir sehr, sehr schwer fallen würde zu kündigen, weil meine Chefin auf mich zählt und sie eben gerade (wobei die Wogen sich wieder ein wenig geglättet haben, unterschwellig...) eine schwere Zeit durchmacht. Sie ist zu mir auch einfach großartig, was es mir auch nicht leichter machen würde. Aber - das wäre kein Grund für mich nicht zu kündigen (also, ich würde schon für mein Leben entscheiden...), es würde mir nur unglaublich schwer fallen. Eben weil ich weiß, dass für sie (im ersten Moment, und im zweiten bin ich genauso ersetzbar wie jeder andere auch) "eine Welt zusammenbrechen" (sehr überspitzt) würde. Jetzt steht aber auch erst einmal mein Urlaub vor der Tür, d.h. ich werde danach erst wieder richtig aktiv werden. Wobei es jetzt gerade tatsächlich einen Job gibt, der mich sehr, sehr reizt, wo ich mich aber nun wieder nicht traue. Wobei ich von den Qualifikationen (Studium und vergangene Tätigkeiten) tatsächlich gut passen würde, aber irgendwie...
Ich denke jetzt im Urlaub noch einmal intensiv nach. Meine Angst ist halt nur, wenn ich die 2 Jahre warte, habe ich dann überhaupt noch eine Chance? Denn dann sind es weitere 2 Jahre in einem Job, der nur begrenzt mit dem etwas zu tun hat, was ich eigentlich machen möchte. Noch dazu bin ich dann Mitte 50... Das ist halt mein Problem - jetzt hätte ich vielleicht noch die Chance auf etwas anderes (was dann aber evtl. schlechter bezahlt wäre), und in 2 Jahren vielleicht nicht. Das hieße dann evtl. bis zur Rente an diesem Arbeitsplatz verharren, der mich nicht unbedingt unglücklich macht, aber das ist halt ein Job "Warten aufs Wochenende..." ...
Zitat von Lissy im Beitrag #67Eben z.B. bei dem Beispiel was du auch angesprochen hast. Dass es mir sehr, sehr schwer fallen würde zu kündigen, weil meine Chefin auf mich zählt und sie eben gerade (wobei die Wogen sich wieder ein wenig geglättet haben, unterschwellig...) eine schwere Zeit durchmacht. Sie ist zu mir auch einfach großartig, was es mir auch nicht leichter machen würde.
Wenn sie wirklich so großartig ist, wird sie dir ja nicht übel nehmen, wenn du eine für dich wichtige Chance nutzt.
ZitatAber - das wäre kein Grund für mich nicht zu kündigen (also, ich würde schon für mein Leben entscheiden...), es würde mir nur unglaublich schwer fallen. Eben weil ich weiß, dass für sie (im ersten Moment, und im zweiten bin ich genauso ersetzbar wie jeder andere auch) "eine Welt zusammenbrechen" (sehr überspitzt) würde.
Da kann man sich auch sehr täuschen. Aber selbst wenn: jemand, für den eine Welt zusammenbricht, wenn ein*e Arbeitnehmer*in etwas ganz Normales tut, wie etwa zu kündigen, ist nicht professionell.
ZitatMeine Angst ist halt nur, wenn ich die 2 Jahre warte, habe ich dann überhaupt noch eine Chance? Denn dann sind es weitere 2 Jahre in einem Job, der nur begrenzt mit dem etwas zu tun hat, was ich eigentlich machen möchte.
Hast du denn außer dem Studienabschluss auch Berufserfahrung in diesem Gebiet, in das du eigentlich willst?
ZitatNoch dazu bin ich dann Mitte 50... Das ist halt mein Problem - jetzt hätte ich vielleicht noch die Chance auf etwas anderes (was dann aber evtl. schlechter bezahlt wäre), und in 2 Jahren vielleicht nicht.
Das Alter ist nicht das Problem, wenn die Erfahrung passt.
ZitatDas hieße dann evtl. bis zur Rente an diesem Arbeitsplatz verharren, der mich nicht unbedingt unglücklich macht, aber das ist halt ein Job "Warten aufs Wochenende..." ...
Oder es gibt weitere, andere Möglichkeiten.
L’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. S’il se vante, je l’abaisse; s’il s’abaisse, je le vante; et le contredis toujours, jusqu’à ce qu’il comprenne qu’il est un monstre incompréhensible. (Blaise Pascal)
Da kann man sich auch sehr täuschen. Aber selbst wenn: jemand, für den eine Welt zusammenbricht, wenn ein*e Arbeitnehmer*in etwas ganz Normales tut, wie etwa zu kündigen, ist nicht professionell.
-> Das stimmt, das ist sie in einigen Dingen nicht. Sie nimmt sehr viel persönlich, fühlt sich sehr schnell angegriffen und nicht gemocht.
Meine Angst ist halt nur, wenn ich die 2 Jahre warte, habe ich dann überhaupt noch eine Chance? Denn dann sind es weitere 2 Jahre in einem Job, der nur begrenzt mit dem etwas zu tun hat, was ich eigentlich machen möchte. Hast du denn außer dem Studienabschluss auch Berufserfahrung in diesem Gebiet, in das du eigentlich willst?
-> Ja, habe ich. Etwa 10 Jahre. Liegen jetzt nur etwa 6 Jahre zwischen auf einem anderen Gebiet.
Zitat von Lissy im Beitrag #67 Ich denke jetzt im Urlaub noch einmal intensiv nach. Meine Angst ist halt nur, wenn ich die 2 Jahre warte, habe ich dann überhaupt noch eine Chance? Denn dann sind es weitere 2 Jahre in einem Job, der nur begrenzt mit dem etwas zu tun hat, was ich eigentlich machen möchte. Noch dazu bin ich dann Mitte 50... Das ist halt mein Problem - jetzt hätte ich vielleicht noch die Chance auf etwas anderes (was dann aber evtl. schlechter bezahlt wäre), und in 2 Jahren vielleicht nicht. Das hieße dann evtl. bis zur Rente an diesem Arbeitsplatz verharren, der mich nicht unbedingt unglücklich macht, aber das ist halt ein Job "Warten aufs Wochenende..." ...
Ich würde das eher als eine „Reise“ sehen. Bei mir hat es von dem Zeitpunkt, wo ich das erste mal dachte „jetzt brauch ich mal was anderes“ bis zu dem Zeitpunkt, wo ich dort angefangen habe, immer so 6-9 Monate gedauert. Will heißen: es macht für dich sowieso keinen Sinn, jetzt zwei Jahre zu warten, denn wenn du „in zwei Jahren“ was Neues haben willst, musst du sowieso früher anfangen mit dem Bewerbungsprozess.
„Running is a mental sport, and we are all insane.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason ist that you're stupid."
mir hat vor mehr als 2 Jahren meine beste Mitarbeiterin gekündigt. Wir haben uns gut verstanden. Ich war einen Tag geschockt, das habe ich ihr auch so gesagt. Mag sein, das ist unprofessionell, es war eben so. Auf der anderen Seite habe ich schnell erkannt, der neuen Job ist für sie eine Chance, die ich ihr weder finanziell noch sonst bieten konnte.
Ganz im Gegenteil, ich habe sie gut verstanden, und keine (falsche) Rücksichtsnahme bezüglich meiner Person erwartet. Ein Mitarbeiterin ist kein Sklave.
Und siehe da, diese Kündigung war auch für mich eine Chance. Ich habe eine örtliche - und letztendlich auch inhaltliche - Änderung meiner beruflichen Ausrichtung vorgenommen. Es hat sich mir eine unerwartete Gelegenheit geboten. Und das nur, da ich mich selber durch die Kündigung verändern musste. Das alles war Anfang 2020, die Pandemie hat mich dann in meiner Entscheidung noch bestärkt. Ich kann jetzt mit dem Fahrrad in mein Büro fahren, die Miete ist günstiger usw.
Also nehme keine - insbesondere keine falsche - Rücksicht auf Deine Chefin.
Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. Meister Eckhart
Vorauseilende Selbstzensur im Sinne von: "ich schick die Bewerbung gar nicht ab, weil ich gar nicht weiss, ob ich wirklich wechseln will" macht tatsächlich keinen Sinn. Eine Bewerbung ist eine Bewerbung ist eine Bewerbung - also weder eine Einladung zum Gespräch noch und schon gar nicht eine Zusage. Erst, wenn man aufgrund einer Bewerbung zu einem Gespräch eingeladen wird, sollte man sich ernstlich Gedanken machen, wie dringend man den Job will, wie man auftritt, mit welchen Argumente und Forderungen man in die Verhandlung einsteigt.
Und erst im Moment, in dem man eine Zusage erhält, muss man sich entscheiden, ob man den neuen Job wirklich will, oder doch lieber im alten bleibt.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Zitat von Horus im Beitrag #74Vorauseilende Selbstzensur im Sinne von: "ich schick die Bewerbung gar nicht ab, weil ich gar nicht weiss, ob ich wirklich wechseln will" macht tatsächlich keinen Sinn. Eine Bewerbung ist eine Bewerbung ist eine Bewerbung - also weder eine Einladung zum Gespräch noch und schon gar nicht eine Zusage. Erst, wenn man aufgrund einer Bewerbung zu einem Gespräch eingeladen wird, sollte man sich ernstlich Gedanken machen, wie dringend man den Job will, wie man auftritt, mit welchen Argumente und Forderungen man in die Verhandlung einsteigt.
Das sehe ich wie Horus. Und möchte noch ergänzen, dass so etwas auch sehr gute Testballons sind, um die Resonanz auf die Bewerbung(en) zu testen.