Zitat von Convallaria im Beitrag #68 Hingegen würde ich niemals auf einem Behindertenparkplatz parken, das ist pure Faulheit meiner Ansicht nach.
... und schlichtweg verboten. Das lernt jeder definitiv in der Fahrschule. Ich habe daher noch nie auf einem Behindertenparkplatz geparkt.
Im Übrigen dürfen dort auch nur "Menschen mit außergewöhnlicher Gehbehinderung" und gesondertem Ausweis parken.
Ich habe kürzlich ein Youtube-Video gesehen, in dem es um Schwerbehinderung, Grad der Behinderung und Merkzeichen ging. Nicht einmal die dort interviewte Frau mit einer Unterschenkelamputation und dauerhafter Benutzung von zwei Gehhilfen hat das Merkzeichen aG und darf deshalb NICHT auf einem Behindertenparkplatz parken!
Bei der von dir beschriebenen Frau, Puls, finde ich es aber gern, wirklich herb.
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS
Mal noch etwas Positives und möglicherweise nachahmenswertes zum Thema Toiletten:
Ein Teil der Parkinsonselbsthilfegruppe meiner Eltern traf sich regelmäßig in einem Restaurant. Nachdem Menschen mit Parkinson oft Schwierigkeiten beim aufstehen haben, wurde dort in allen Toilettenkabinen ein Haltegriff installiert.
In diesem Zusammenhang würde ich auch gern mal die Möblierung in Arztpraxen ansprechen. Als ich noch ohne Rollator unterwegs war, hätte ich unbedingt einen Stuhl in der Nähe der Anmeldung gebraucht. In genau 2 Praxen habe ich einen gefunden, nämlich bei unserem Zahnarzt und beim Radiologen. In Wartezimmern wären ein paar Stühle mit Armlehnen gut, insbesondere bei Neurologen. Da ist doch ein größerer Personenkreis, der sich beim aufstehen schwer tut.
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
In der orthopädischen Notaufnahme einer großen Münchner Klinik war die einzige Sitzgelegenheit eine Bank mit ca. 42 cm Sitzhöhe. Unmöglich, mit Rückenproblemen von dort wieder hochzukommen. In den beiden Physiotherapie-Praxen, die ich kenne, haben die WC-Sitze ebenfalls ca. 42 cm Höhe. Klar, es kommen ja keine Patienten mit eingeschränkter Beweglichkeit.
Dass auch Bauträger oder -herren vielmals sehr unbedarft sind, erlebe ich auch so. Ich sehe oft Beschreibungen von als "barrierefrei" oder "behinderten/Senioren gerecht" beworbenen Immobilien und dann haben die gleich mal drei Stufen am Hauseingang... Ich glaub auch die Userin @WhiteTara hat hier schon mal viel dazu geschrieben.
@Frau_Beere ist da wohl ein löbliches Beispiel für eine andere Bewusstseinsbildung.
Auch auf die Bedürfnisse von Älteren oder Kindern wird zu wenig geachtet, doch da könnten ja gerade Schnittmengen sein, die es vielen erleichtern. Standard ist irgendwie der "fitte Erwachsene" insbesondere, der fitte männliche Erwachsene. Also von den Größenverhältnissen z. b.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #81Auch auf die Bedürfnisse von Älteren oder Kindern wird zu wenig geachtet, doch da könnten ja gerade Schnittmengen sein, die es vielen erleichtern. Standard ist irgendwie der "fitte Erwachsene" insbesondere, der fitte männliche Erwachsene. Also von den Größenverhältnissen z. b.
Ich könnte trotz Humpelhaxe schwimmen gehen, wenn ich aus den Becken wieder rauskäme. Aber die Münchner (Frei-)Bäder haben in den letzten Jahren eifrig umgebaut und dabei die lästigen Treppenanlagen in die Schwimmbecken abgeschafft. Und über die Leiter komm' ich nicht raus aus dem Wasser.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #29Ich erlebe sehr oft, dass Toiletten, wenn sie renoviert oder neu installiert werden, diese ohne hin barrierefrei sind. Also eine für alle zuzusagen.
Das finde ich auch immer sehr angenehm. Z. B. IKEA hat ja auch immer die "Familien-WCs". Da hat man dann auch das Problem nicht, wenn man einen Kinderwagen oder kleine Kinder dabei hat. Wobei ich es trotzdem auch angebracht fände, wenigstens ein "reines" Behinderten-WC zu behalten (Stichwort: Zeit und Hygiene).
Zitat von Kierwerleck im Beitrag #46Benutzt du auch Behindertenparkplätze, weil das mit Kind bequemer ist oder du dann nicht so weit laufen musst?
Da gibt es ja mittlerweile zum Glück immer mehr "Familienparkplätze", die ja auch für Menschen mit Rollator o. ä. sind. Laut StVO sind das zwar keine verpflichtenden Vorgaben (außer auf Privatparkplätzen, wo keine StVO gilt), aber da hoffe ich immer noch auf gegenseitige Rücksichtnahme.
Zitat von Monkele im Beitrag #55Ich wünsche mir einfach mehr Rücksichtnahme
Genau das! Und ich bin immer wieder traurig, wie selten sie da ist. Vor einer Weile habe ich hier im Strang zum Gendern geschrieben und erklärt, dass viele der Formen (in erster Linie die Zusammengezogenen) für viele Menschen sehr schwer zu verstehen bzw. zu lesen sind: Menschen mit LRS, Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache gelernt haben, Menschen, mit Lern- und Sehbehinderungen etc. Und auf Rückfrage habe ich noch einmal genau erklärt, warum es mir solche Probleme bereitet und welche Varianten für mich einfacher sind und welche am schwersten. Ein User antwortete darauf sinngemäß: "Das tut mir Leid für dich, aber ich nutze trotzdem weiter die Form, von der du gerade geschrieben hast, dass sie für dich am schwersten zu ist." Da war noch nicht einmal der Wille da, eine Variante zu nehmen, die für Menschen wie mich vielleicht nicht optimal, aber immerhin einfacher ist.
Zitat von Stadtkrone im Beitrag #56Es gibt aber insgesamt in vielen Bereichen zu wenig Toiletten, daher sehe ich tatsächlich nicht ein, warum ich nicht schnell auf eine Behindertentoilette gehen soll, wenn da niemand ist.
Wenn jeder das so sieht, dann hat man die langen Schlangen vor dem Behinderten-WC. Und dann hat man da die gleiche Sauerei wie auf den normalen WCs. Ich kann mich einfach über die Brille hocken, Leute mit Gehbehinderung müssen sich setzen. Hier ist eine kurze Kolumne darüber.
Zitat von Distanzia im Beitrag #57Online werden auf Behördenseiten Sehbehinderte und Analphabeten berücksichtigt
Leider nur auf Behördenseiten. Viel zu wenig andere Seiten machen das. Ich war früher bei Urbia aktiv. Dann haben sie das Design umgestellt, sodass ich nur noch sehr wenig und nur mit großer Anstrengung lesen konnte. Ich habe etliche Male das Team angeschrieben. Nachdem sie mich über Monate mit einem "wir kümmern uns drum" vertröstet haben, haben sie mir schließlich gesagt, dass die Barrierefreiheit bei ihnen einfach keine Priorität hat. Das fand ich einfach nur dreist.
Zitat von Distanzia im Beitrag #57Andere Einschränkungen sind nicht relevant.
Ja, leider.
Zitat von Distanzia im Beitrag #57Das ist auch an der Diskussion um Behindertentoiletten zu sehen: Wenn Behinderte mal "Vorteile" haben, wie eine eigene Toilette, für die man nicht anstehen muss, wollen Gesunde das auch. Rücksicht und Teilhabe werden nur da akzeptiert, wo es a) keine Nachteile für Gesunde und b) keine Vorteile für Behinderte gibt.
Leider, leider ist das sehr wahr.
Zitat von klaar kiming im Beitrag #60Vor dem Eingang dann 5 Behindertenplätze.
Wenn überhaupt, meistens sind es nur zwei.
Zitat von Charlie03 im Beitrag #66In Berlin baut man so nach und rifflige Platten ein, damit man beide unterstützen kann.
Nicht nur in Berlin, auch anderorts. Das sind allerdings auch genau die neuen Fußgängerüberwege, bei denen die Fahrradseite komplett abgesenkt ist und die für Fußgänger mit Kante. Das hätte man doch durch die Riffelung umgehen können, oder?
Zitat von Convallaria im Beitrag #68Eltern-Kind-Parkplätze sind übrigens auch sehr beliebt bei Leuten, die nur mal eben xyz erledigen wollen, da hab ich schon häufiger jemanden angesprochen.
Entweder das, oder mein Mann wird von einer Frau angepöbelt, weil die ja nur für Mütter und nicht für Väter wären ...🤦🏼♀️ Diese Parkplätze sind übrigens für nicht nur für Babys gedacht, sondern auch für Schwangere, Eltern mit Kleinkindern und ältere Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind (zum Beispiel mit Rollator). Und es ist auch wirklich sinnvoll. Wir haben keine Babys mehr, aber wir müssen unsere Kinder trotzdem anschnallen, und in normalen Parklücken ist das eine Herausforderung, weil es einfach so eng ist.
Wir sind aber auch immer ein wenig im Zwiespalt. Noch haben wir einen Parkausweis wegen unseres Sohnes (der wird aber dieses Jahr sicherlich nicht erneuert, immerhin kann er jetzt mit Orthesen laufen). Da fragen wir uns immer, ob wir den Familienparkplatz nehmen sollen, um den Behindertenparkplatz für Rollstuhlfahrer und Blinde freizuhalten, oder ob wir lieber den Familienparkplatz freihalten sollen, denn die Leute, die den brauchen, können ja nicht einfach den Behindertenparkplatz nutzen.
Sollte aufgrund des Denkmalschutzes "betreppt" sein.... Links und rechts neben dem Brunnen. Ist aber halt Hallenbad.
In Wien wurde an der Alten Donau auch teuerst auf Steg umgebaut. Grund: Uferbewuchs soll besser werden. Bin auch skeptisch. Steg mit Leiter erfordert Kletterfähigkeit, die bei Kleinen, Alten und eben Gehandicapten nicht so ausgeprägt sein kann.
Zitat von Distanzia im Beitrag #75 Zu Hause ist das kein Thema. Zu Hause kann ich mir viel einrichtigen.
In der Gesellschaft muss darum bitten und bin darauf angewiesen, dass andere darauf eingehen.
Verstehe ich jetzt nicht.... Wir sprachen von Gebärdensprache bei z. B. Nachrichtensendungen.
Siehst du die so oft in der Öffentlichkeit? Missverstehen wir uns vielleicht gerade total?
Es ist auch nicht so einfach zu verstehen.
Ich habe eine chronische Erkrankung, die sich durch zu viele Reize von außen sehr verstärkt. Deshalb schrieb ich: Zu viele Außenreize machen mich "krank". Was meine ich damit: Mit "zu viel" kann die Gebärdensprache neben dem Nachrichtensprecher sein, die zappelnde Werbung am Bildschirmrand, die (für mich zu laute) Musik im Restaurant, ... oft ist es eine Mischung aus verschiedenen Reizen. Mit "krank" meine ich wirklich krank. Ich meine nicht "genervt", wie du das auf deinen Mann bezogen hast. Wirklich krank, ich liege dann mehrere Tage im Bett. Vielleicht vergleichbar mit Migräne oder ähnliches.
Wie wirkt sich das auf mein Leben aus? Ich versuche das am Beispiel Lärm/Musik zu erklären: Ich bin in der Gesellschaft darauf angewiesen, mir Orte und Plätze zu suchen, die ich aushalte: ein Tisch im Restaurant in einer Ecke, meist nicht drinnen (Musik...), eher draußen. Ich bin darauf angewiesen, dass bei Meetings aller Art in Räumen die Bedingungen aushaltbar sind. Auch im Auto (z. B. längerer Hoteltransfer mit anderen Reisenden,...) kann es schwierig werden, weil das Radio an ist.
Ich präpariere mich entsprechend (z. B angepasste Ohrenstöpsel), muss aber oft andere fragen, ob es möglich wäre die Bedingungen anzupassen, z. B. die Musik leiser zu stellen. Die Reaktion ist in vielen Fällen negativ (Musik gehört zum Restaurant, Gäste erwarten das, ...). Die Leute verstehen nicht, wie es mir geht und selbst wenn ich meine Erkrankung versuche zu erklären, hat das keinen Erfolg. Die Leute assoziieren das wie du meist mit "genervt sein" und können sich nicht vorstellen, dass gewisse Bedingungen mich gesundheitlich in die Knie zwingen.
Wenn ich etwas in Gesellschaft plane oder irgendwo eingeladen bin, muss ich erst mal abklären, ob das für mich möglich ist. Wenn nein, dann kann ich darum bitten, bei a) oder b) Rücksicht zu nehmen, muss aber damit rechnen, dass das meist abgelehnt wird. Ich bin immer wieder darauf angewiesen mich zu erklären, meine Einschränkungen und Krankheit zu offenbaren mit der Aussicht auf wenig Erfolg. Das ist frustrierend, tut weh und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist so kaum möglich.
Für mich bedeutet das, dass ich meistens zu Hause bin. Ich bin oft über Wochen nicht unter Leuten. Wie in der Pandemie. Ich gehe nicht arbeiten, habe keine Freunde mehr, wenige Bekannte, ansonsten nur das soziale Umfeld meines Mannes. Ich bin quasi aus der Gesellschaft rausgefallen.
Oft wird chronisch Kranken der Rat gegeben, ihre Erkrankung öffentlich zu machen oder zu erklären, um so Verständnis, Rücksicht und Hilfe zu bekommen. Das mag für bekannte und/oder offensichtliche Erkrankungen stimmen. Ich habe bei meiner Erkrankung leider andere Erfahrungen gemacht.
Vielleicht ist es jetzt verständlicher, warum ich gegen den theoretischen Gedanken die Gebärdensprache als Standard einzuführen bin. Wie ich schon schrieb: Es würde die Liste länger machen, ein Punkt mehr hinzufügen, bei dem ich in Gesellschaft bitten müsste etwas für mich umzustellen.
Zitat von nikki im Beitrag #83 Da gibt es ja mittlerweile zum Glück immer mehr "Familienparkplätze", die ja auch für Menschen mit Rollator o. ä. sind. Laut StVO sind das zwar keine verpflichtenden Vorgaben (außer auf Privatparkplätzen, wo keine StVO gilt), aber da hoffe ich immer noch auf gegenseitige Rücksichtnahme.
Kann man das irgendwo nachlesen? Also das mit den Rollatorennutzern? Meiner Ansicht nach ist das nämlich gerade auf Privatplätzen nicht erlaubt.
Manchmal würde ich mir wünschen, die, die hier teilweise so vollmundig urteilen und ihre "Kleinigkeiten" relativieren, müssten mal zwei Wochen als Behinderte leben. Das könnte so manche Sichtweise erheblich wandeln und den Aspekt, dass man mal an WCs anstehen muss, ein wenig in Relation zu echten Härten bringen. Es geht ja dabei nicht nur ums "frei sein", sondern eben auch um die Bauweise einer solchen Toilette. Und beispielsweise eben genau darum, dass man die nicht vollgekackt und mit Urin bespritzt vorfinden möchte, wenn man GEZWUNGEN ist, sich darauf zu setzen.
Aber hey - dazu müsste man ja den eigenen Lebens-Tellerrand mal erweitern und nach_denken. Wie unbequem.
Sorry, dass ich keine netteren Worte finde, aber nach mehr als einem Jahrzehnt mit einer vergleichsweise moderaten Behinderung habe ich da einfach inzwischen wenig Geduld.
Zitat von nikki im Beitrag #83 Vor einer Weile habe ich hier im Strang zum Gendern geschrieben und erklärt, dass viele der Formen (in erster Linie die Zusammengezogenen) für viele Menschen sehr schwer zu verstehen bzw. zu lesen sind: Menschen mit LRS, Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache gelernt haben, Menschen, mit Lern- und Sehbehinderungen etc. Und auf Rückfrage habe ich noch einmal genau erklärt, warum es mir solche Probleme bereitet und welche Varianten für mich einfacher sind und welche am schwersten. Ein User antwortete darauf sinngemäß: "Das tut mir Leid für dich, aber ich nutze trotzdem weiter die Form, von der du gerade geschrieben hast, dass sie für dich am schwersten zu ist." Da war noch nicht einmal der Wille da, eine Variante zu nehmen, die für Menschen wie mich vielleicht nicht optimal, aber immerhin einfacher ist.
Ja, solche Reaktionen kenne ich zuhauf. Die Leute kennen das nicht, können es sich nicht vorstellen und sind auch nach einer Erklärung nicht bereit, darauf einzugehen. Ob andere dann ausgeschlossen sind, ist ihnen egal. Hat man halt Pech gehabt.
Wenn die gerade mal funktionieren. Und wenn das erforderliche Personal Zeit hat. Es gibt bekanntermaßen zu wenig Bademeister. Und die, die da sind, sind gut beschäftigt. Dazu kommt, dass ich nicht gewöhnt bin, Hilfe einzufordern.
Mich ärgert, dass ich nicht selbständig raus komme, obwohl diese Opton schon einmal da war und aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgeschafft wurde.
Zitat von Distanzia im Beitrag #85. Ich bin oft über Wochen nicht unter Leuten. Wie in der Pandemie. Ich gehe nicht arbeiten, habe keine Freunde mehr, wenige Bekannte, ansonsten nur das soziale Umfeld meines Mannes. Ich bin quasi aus der Gesellschaft rausgefallen.
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das tut mir sehr leid für dich!
Du hast da viel zu tragen und es ist sicher oft schwer und frustrierend.
Ich hab keine Ahnung, wie es in meiner Stadt in den Schwimmbädern ist. Was könnte denn ein Grund sein, die Treppen abzubauen? Wartungsintensiv? Verletzungsgefahr? Platz sparen?
Das ist ja auch wieder ein Punkt, der keinesfalls nur gehbehinderte Personen betrifft.
Zitat von Distanzia im Beitrag #85. Ich bin oft über Wochen nicht unter Leuten. Wie in der Pandemie. Ich gehe nicht arbeiten, habe keine Freunde mehr, wenige Bekannte, ansonsten nur das soziale Umfeld meines Mannes. Ich bin quasi aus der Gesellschaft rausgefallen.
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das tut mir sehr leid für dich!
Du hast da viel zu tragen und es ist sicher oft schwer und frustrierend.
Danke für dein Post zur Erklärung
Du hast es sicher sehr lieb und mit den besten Absichten gemeint. Ich kann das auch anerkennen, danke!
Trotzdem regt sich in mir der Widerstand: Ich brauche kein Mitleid. Ich habe das geschrieben, um zu aufzuklären, dass es nicht nur die allgemein anerkannten Schwierigkeiten wie Treppen für Rollstuhlfahrern gibt, sondern dass schon kleine Alltäglichkeiten zum Ausschluss mancher Betroffenen führen können. Dass der Widerwille anderer das anzuerkennen und darauf einzugehen für den Betroffenen weitreichende Folgen hat. Diese Folgen sind in der Pandemie als unzumutbar und gegen die Grund- und Freiheitsrechte eingestuft worden. Gilt anscheinend nicht für alle Menschen.
Also langsam sollten wir es gut sein lassen, meinst nicht?
Ich hab das nicht aus Mitleid geschrieben, sondern um dir zu signalisieren, dass ich deine, jetzt deutlich geschilderte Lebenssituation jetzt verstehe, sie auch für dich bedauere und mich jetzt mehr in sie einfühlen kann als vorher.
Da ich mir den langen Satz erst sparen wollte, dachte ich, ich greife zu einem Emoji, der das illustrieren könnte.
Rokeby, was jeder hier schreibt und wann er es gut sein lässt, bleibt jedem selbst überlassen.
In diesem Strang geht es um Tipps und was einem auffällt, wenn man betroffen ist, siehe Eingangspost. Es geht um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben trotz Einschränkungen. Zur Teilhabe gehört auch das Forum und dieser Thread...
Zitat von Distanzia im Beitrag #96Rokeby, was jeder hier schreibt und wann er es gut sein lässt, bleibt jedem selbst überlassen.
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freilich. Ich meinte unseren Dialog untereinander. Dass wir es gut sein lassen oder halt PN.
In meiner Familie sind/waren Menschen von Einschränkungen betroffen und ich selber bin es auch. Daher beteilige ich mich engagiert an der Entwicklung des öffentlichen Raums Richtung "selbstverständliche Teilhabe" statt "Sonderlocke auf Bittstellung".
Grad, was z. B. das öffentliche Bauen oder ÖPNV angeht. Da finde ich einen Riesenbedarf. Auch weil durch die demographische Entwicklung im Grunde fast jeder früher oder später entweder einfach von barrierelosen Zugängen profitiert im Sinne von bequemer, ungefährlicher oder eben absolut darauf angewiesen sein könnte aufgrund von z. b. degenerativen Erkrankungen.
Ich finde oft, es ist nicht so im Bewusstsein, dass physische Beschränkungen jeden treffen können - egal ob temporär als Unfallfolge z. b. oder dauerhaft. Da wird auch von Kommunen oder anderen Leistungsträgern oft weggesehen.
Rokeby, ich schreibe das hier nicht für dich, das ist auch kein Dialog unter uns. Ich beschreibe meine Situation in dem Bewusstsein, dass hier viele User mitlesen und das Forum öffentlich im Internet ist.
Meine Hoffnung ist, dass sich Behinderung und Einschränkungen im öffentlichen Bewusstsein und der Gesetzgebung nicht nur v.a. auf die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit und die Notwendigkeit einer schnell/gut zugänglichen Toilette beziehen. Sondern, dass der Bevölkerung bewusst wird, dass es da draußen noch sehr viel mehr Probleme gibt, mit denen immer mehr Menschen zu kämpfen haben. Vielleicht ändert sich das jetzt mit LongCovid, diese Patienten leiden mitunter auch unter Reizunverträglichkeit.
Ich finde nicht verkehrt, wenn jeder das Thema beschreibt oder sich darauf konzentriert, das er/sie besonders am Herzen liegen hat.
Das können ja verschiedene Bereiche oder Aspekte sein. Irgendwo muss man anfangen. Vielleicht bin ich inzwischen zu desillusioniert, kann sein. Ich hab die Erfahrung, dass man nie alle Anforderungen oder Bedürfnissen erfüllen kann. Auch, weil sich manche widersprechen.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #81Auch auf die Bedürfnisse von Älteren oder Kindern wird zu wenig geachtet, doch da könnten ja gerade Schnittmengen sein, die es vielen erleichtern. Standard ist irgendwie der "fitte Erwachsene" insbesondere, der fitte männliche Erwachsene. Also von den Größenverhältnissen z. b.
Ich könnte trotz Humpelhaxe schwimmen gehen, wenn ich aus den Becken wieder rauskäme. Aber die Münchner (Frei-)Bäder haben in den letzten Jahren eifrig umgebaut und dabei die lästigen Treppenanlagen in die Schwimmbecken abgeschafft. Und über die Leiter komm' ich nicht raus aus dem Wasser.