Zitat von Nora im Beitrag #700Hat die dumme Nuss sich wenigstens peinlich berührt gezeigt unf entschuldigt?
Nein, war mir aber auch egal. Ich habe kurz klargemacht, dass die Belastung meines Mannes darin liegt, den Rollstuhl ständig ins und wieder aus dem Auto zu packen. Wenn das zuviel für eine Ehe ist, bitte sehr. Wir haben dann das Thema gewechselt.
Sollte sich da jemals jemand zu einer ignoranten Bemerkung à la: "Sie sehen aber gar nicht behindert aus..." versteigen, darf die- oder derjenige sich warm anziehen. Bislang war's nicht nötig.
ich sage da ganz trocken: ach, möchten Sie vielleicht mit mir tauschen?
DAS habe ich tatsächlich schon mal so angedeutet in einer entsprechenden Situation.
Da war ich wieder mal froh, dass ich als junge Frau Schlagfertigkeit richtig trainiert habe. Zahlt sich schon lange aus.
In Frankreich steht das auf den Parkkennzeichen. Sinngemäß "Wenn Sie hier ungerechtfertigt parken, nehmen Sie auch mein Handicap." (Si tu prends ma place, prends aussi mon handicap.) Finde ich sehr nachdenkenswert.
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Das mit dem Bedauern des Ehepartner finde ich auch sehr heftig. Keiner von uns weiß, was einmal alles passieren kann. Gerade langjährige Beziehungen werden wohl kaum auseinander gehn, weil einer eine Behinderung hat. Bei meinen Patienten sehe ich oft, dass sich der Partner besonders liebevoll kümmert. Es gibt natürlich auch das andere Extrem, hatte mal eine Patientin, noch recht jung, da wurden innerhalb eines Jahres beide Brüste wegen Krebs amputiert, der liebende Ehemann verfrachtete die Arme in ein Pflegeheim, er sah sich außerstande, sich um sie zu kümmern, leider metastasierte der Krebs, daher war sie mehr und mehr auf Hilfe angewiesen. Das ist mir damals sehr nach gegangen.
Natürlich ist eine Behinderung auch immer für den Partner eine Belastung, keine Frage. Aber Liebe bemisst sich doch nicht an der Unversehrtheit eines Menschen, sollte sie jedenfalls nicht. So eine Bemerkung, dass man froh sein könne, dass der Partner noch da sei, finde ich mehr als unterirdisch. Das würdigt ja auch den "versehrten" Menschen herab, er hat keinen Wert mehr in der Gesellschaft, jedenfalls in den Augen dessen, der so etwas von sich gibt!