Zitat von Frau_Beere im Beitrag #48 Als Nichtbetroffene hatte ich dies bisher nur theoretisch und baurechtlich auf dem Schirm. Da werde ich zukünftig wesentlich mehr Augenmerk drauf legen und es praktischer gestalten.
Ja, das ist wie so oft, erst wenn man selbst betroffen ist, versteht man es. Mambi, schade, dass du das so ins Lächerliche ziehst.
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Zitat von Monkele im Beitrag #52 Ja, das ist wie so oft, erst wenn man selbst betroffen ist, versteht man es.
Ja, das stimmt (leider). Einen gewissen Eindruck bekommen die meisten Eltern, wenn sie erstmals mit einem Kinderwagen unterwegs sind. (Den sie aber notfalls immer noch eine Etage zum Bahnsteig hoch schleppen könnten, was jemand im Rollstuhl nicht kann. Oder es packt mal rasch ein Mitreisender mit an, was beim Kinderwagen ruck-zuck mit einer zweiten Person geht.)
Den Euroschlüssel bekommt man auch bei nicht sichtbaren Behinderungen z. B. wenn man ein Stoma hat (künstlicher Darmausgang bzw. künstliche Harnableitung).
Ich wünsche mir einfach mehr Rücksichtnahme, dass man eben nicht aus (ehrlicherweise) Bequemlichkeitsgründenden 'mal schnell' die Behindertentoiletten benützt, weil sie vielleicht näher liegt oder man keine Lust auf eine Warteschlange vor den anderen Toiletten hat. Ich bin sicher, dass niemand was sagen würde, wenn es Ausnahmen wären, aber allein hier in diesem Strang, mit geringer Beteiligungszahl, sind es doch schon einige User, die meinen Wunsch nicht nachvollziehen können (oder möchten). Wenn man das dann mal hochrechnet, sind es eben nicht mehr nur ein paar Wenige. Ich würde wirklich gern mehr Bewusstsein für das Thema erreichen. Übrigens tragen zwei meiner nächsten Angehörigen ein Stoma. Ihnen sieht man das nicht von außen an. Deshalb würde ich keinen Menschen direkt darauf ansprechen, wenn er aus so einer Toilette kommt.
Die gemischte Belegung mit Wickelplatz empfinde ich auch als schwierig, gibt es hier bei uns im Zoo, wo selbstverständlich viele Kleinkinder sind und der Andrang dementsprechend. 😕
Stadtkrone, ja, wenn der Eurotoilettenschlüssel weiter verbreitet wäre, gäbe es diese Probleme nicht.
Der Reichtum eines Menschen sind die Gedanken seines Herzens. aus "Das Herzenhören" von Jan- Philipp Sendker
Es impliziert halt irgendwie, dass gesunde Menschen jede Menge Möglichkeiten zur Auswahl haben und dann aus reiner Boshaftigkeit oder Gedankenlosigkeit beinträchtigten Menschen auch noch ihre Toilette wegnehmen. Es gibt aber insgesamt in vielen Bereichen zu wenig Toiletten, daher sehe ich tatsächlich nicht ein, warum ich nicht schnell auf eine Behindertentoilette gehen soll, wenn da niemand ist. Ich kann es gerne mal stoppen, aber ich denke nicht, dass ich länger als zwei Minuten brauche.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #29 Wo D auch total hinter her ist: Hauptnachrichten mit Gebärdensprache. Also einfach so. Als Standard. Nicht hinter Al Jazeera oder Pumuckl TV mühevoll extra dazuzuwählen, sondern einfach so mit dabei. Vielleicht sogar OHNE das abwählen zu können mal ...
Könnte der Verbreitung und dem Miteinander gut tun, finde ich.
Mir würde das nicht gut tun. Ich würde die Gebärdensprache abschalten wollen, sonst könnte ich auf Dauer keine Nachrichten mehr schauen. Ich bin auf eine reizarme Umgebung angewiesen. Wenn sich neben dem Nachrichtensprecher noch der Gebärdenmensch bewegt, ist das für mich anstrengend/tut mir nicht gut. Wie wenn im Internet neben der eigentlichen Seite noch Werbung zappelt.
Die Gesellschaft berücksichtigt Gehbehinderungen und stellt Behindertentoiletten bereit (auch wenn das noch ausbaufähig ist). Online werden auf Behördenseiten Sehbehinderte und Analphabeten berücksichtigt. Andere Einschränkungen sind nicht relevant. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die barrierefreien Gebäude und Webpages gesunde Menschen nicht beeinträchtigen, es schränkt sie nicht ein.
Das ist aber anders bei z. B. mich krankmachenden Umweltreizen, da möchte meiner Erfahrung nach kaum jemand Rücksicht nehmen, z.B. die Lautstärke der Musik im Restaurant herunterdrehen. Das ist auch an der Diskussion um Behindertentoiletten zu sehen: Wenn Behinderte mal "Vorteile" haben, wie eine eigene Toilette, für die man nicht anstehen muss, wollen Gesunde das auch.
Rücksicht und Teilhabe werden nur da akzeptiert, wo es a) keine Nachteile für Gesunde und b) keine Vorteile für Behinderte gibt.
Benutzt du auch Behindertenparkplätze, weil das mit Kind bequemer ist oder du dann nicht so weit laufen musst? Das wären in etwa die gleichen Gedanken wie bei den Toiletten.
Mit Verlaub, was für ein dummer Vergleich.
Werde es auch weiter so handhaben wie ich es handhabe. Ich lebe kein grundsätzliches ich gehe aufs Behinderten-WC und es ist auch nicht meine Absicht Wartezeiten abzukürzen. Ich muss aber auch nicht irgendeine Diagnose haben um zB. mal dringend k*cken zu müssen. Wir reden hier im übrigen von öffentlichen Toiletten, die sucht keiner ohne Bedürfnis auf.
Zitat von Stadtkrone im Beitrag #56Es impliziert halt irgendwie, dass gesunde Menschen jede Menge Möglichkeiten zur Auswahl haben und dann aus reiner Boshaftigkeit oder Gedankenlosigkeit beinträchtigten Menschen auch noch ihre Toilette wegnehmen. Es gibt aber insgesamt in vielen Bereichen zu wenig Toiletten, daher sehe ich tatsächlich nicht ein, warum ich nicht schnell auf eine Behindertentoilette gehen soll, wenn da niemand ist. Ich kann es gerne mal stoppen, aber ich denke nicht, dass ich länger als zwei Minuten brauche.
Betrachte es doch mal aus der Perspektive des Behinderten. Du schreibst, es gibt zu wenig Toiletten - rechne das doch einmal hoch. Wenn irgendwo 20 WCs für Nichtbehinderte sind, gibt es meist gerade einmal eine Behindertentoilette. Ebenso Parkplätze. Ein riesiger Parkplatz vor einem Einkaufszentrum, voller Plätze für Nichtbehinderte. Vor dem Eingang dann 5 Behindertenplätze. Und wer parkt darauf? Menschen, die so denken wie Du, weil sie ja "nur mal schnell"... und kein Behinderter in Sicht ist.
Es gibt diese Sondereinrichtungen, um Menschen mit besonderen Bedürfnissen Möglichkeiten zu eröffnen. Nichtbehinderte missbrauchen diese Möglichkeiten.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #29 Wo D auch total hinter her ist: Hauptnachrichten mit Gebärdensprache. Also einfach so. Als Standard. Nicht hinter Al Jazeera oder Pumuckl TV mühevoll extra dazuzuwählen, sondern einfach so mit dabei. Vielleicht sogar OHNE das abwählen zu können mal ...
Könnte der Verbreitung und dem Miteinander gut tun, finde ich.
Mir würde das nicht gut tun. Ich würde die Gebärdensprache abschalten wollen, sonst könnte ich auf Dauer keine Nachrichten mehr schauen.
verstehe ich! Mein Mann ist da auch so. Beim ORF ist es so, dass die Hauptnachrichten auf einem Sender mit sind, auf dem anderen parallel dazu ohne.
Ich fände gut, wenn man z. B. die Gebärdensprache dann aktiv abwählen müsste/könnte, wenn einem das störte. Also umgekehrt. Nicht dazuwählen, sondern ab. Damit wäre allen gedient, aber die Selbstverständlichkeit wäre eben sichtbarer - im Wortsinn sogar.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #61 verstehe ich! Mein Mann ist da auch so. Beim ORF ist es so, dass die Hauptnachrichten auf einem Sender mit sind, auf dem anderen parallel dazu ohne.
Ich fände gut, wenn man z. B. die Gebärdensprache dann aktiv abwählen müsste/könnte, wenn einem das störte. Also umgekehrt. Nicht dazuwählen, sondern ab. Damit wäre allen gedient, aber die Selbstverständlichkeit wäre eben sichtbarer - im Wortsinn sogar.
Ich verstehe deine Sichtweise, wäre aber trotzdem dagegen. Weil die Variante mit der Gebärdensprache/Reizüberflutung das neue Normal wäre und damit ein weiterer Punkt auf meiner Liste dazukommen würde, mit dem ich Schwierigkeiten hätte, wenn ich unter Leute wäre. Ich müsste wieder in Gesellschaft um Rücksicht bitten, bzw. darum den Kanal zu wechseln. Mir würde es das Leben mit anderen zusätzlich erschweren.
Ich denke, weiter kommt man nur, wenn man sich gegenseitig (be)achtet.
Lösung wären einfach mehr Toiletten für alle.
Ich bin grad tief in mich gegangen, aber ich habe tatsächlich noch nie erlebt, dass eine barrierefreie Toilette besetzt gewesen wäre, wenn ich die Toilettenanlage aufsuche. Vielleicht täusche ich mich, aber immer frei. Ich meine jetzt solche, die einfach zugänglich sind. Keine, wo man Spezialschlüssel mit sich führen müsste oder eben an der Theke etc. holen.
Ich finde schön, dass es immer mehr Toiletten gibt, die für alle Bedürfnisse konzipiert wurden, also barrierefrei als Standard. Dass man mal warten muss, halte ich für fast unvermeidlich. Wenn man mit kleinen Kindern oder Hochbetagten unterwegs ist, sind deren Bedürfnisse auch oft unverzüglich und dringend.
Zitat von Distanzia im Beitrag #63 Ich verstehe deine Sichtweise, .
ich verstehe dich auch, aber ich fürchte, das ist einfach ein Beispiel, das davon zeugt, dass man es leider nie allen zugleich recht oder angenehm machen können wird.
Tagesschau ist in der ARD ohne und auf Phönix mit Gebärdensprache zu sehen.
Zu den Bordsteinabsenkungen: das sit schwierig, denn es hilft mobilitätseingeschränkten Menschen und Menschen mit Kinderwagen, ist aber notwendig für Menschen mit Sehbehinderungen. In Berlin baut man so nach und rifflige Platten ein, damit man beide unterstützen kann.
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS
Zitat von Distanzia im Beitrag #63 Ich verstehe deine Sichtweise, .
ich verstehe dich auch, aber ich fürchte, das ist einfach ein Beispiel, das davon zeugt, dass man es leider nie allen zugleich recht oder angenehm machen können wird.
S. die Toilettendiskussion.
Doch könnte man: indem man eine Gebärdensprache dazuwählen kann. Dass das auf allen Kanälen angeboten wird. Du möchtest aber zusätzlich den Rest der Bevölkerung "erziehen" und das Bewusstsein wecken. Das ist aber der falsche Weg.
Mit der Toilettendiskussion hat das nichts zu tun.
Ich habe mit Kind auch schon häufiger die (immer unbesetzte, es wurde auch nie dran geklopft oder ähnliches) Behindertentoilette aufgesucht. Nämlich dann, wenn ich allein mit Kind im KiWa unterwegs war. Wenn ich dann nämlich dringend muss, möchte ich mein Baby nicht allein im KiWa vorm Klo abstellen. In die große Toilette konnte ich den Kiwa mitsamt Baby mitnehmen. Eine andere Lösung gab es nicht. Vielleicht brauchen wir etwas mehr Verständnis für alle?
Hingegen würde ich niemals auf einem Behindertenparkplatz parken, das ist pure Faulheit meiner Ansicht nach. Die paar Meter mehr kann ich sehr gut laufen. Eltern-Kind-Parkplätze sind übrigens auch sehr beliebt bei Leuten, die nur mal eben xyz erledigen wollen, da hab ich schon häufiger jemanden angesprochen.
Antwort gerne "aber es ist doch morgens, da sind Kinder doch in der Krippe". Äh? Babies meistens nicht, und hauptsächlich um die geht es doch bei den Parkplätzen (mehr Platzbedarf wegen Rangieren von Babyschale und Co)
Ohne jetzt Rokeby zu meinen: Das Argument: man kann es nie allen rechtmachten, heißt auf deutsch: da hast du halt einfach Pech, finde dich ab. Das ist genau das Gegenteil von Teilhabe. (Habe ich schon so oft gehört, deshalb möchte ich es ansprechen.)
Dass Lösungen für versch. Bedürfnisse möglich sind, zeigt das Beispiel von Charlie mit den geriffelten Platten.
ich möchte niemanden erziehen, ich fände nur die Umkehrung des Wählens besser. Dass man das auf allen Kanälen abwählen kann. Und ja, das hätte einen Paradigmenwechsel zur Folge, den ich eben gut fände. Was ist denn so tragisch, ob man das als Nichtbetroffener abwählt? Für die Betroffenen wäre es ein Zeichen von Selbstverständlichkeit, das meiner Ansicht nach oft fehlt.
Wir müssen das nicht vertiefen, mir taugt auch dein Ton gerade nicht so.
Es ist einfach meine Ansicht. Ich verstehe deine Belange, durchaus. Teile sie aber hier nicht.
Zitat von Distanzia im Beitrag #67Doch könnte man: indem man eine Gebärdensprache dazuwählen kann. Dass das auf allen Kanälen angeboten wird. Du möchtest aber zusätzlich den Rest der Bevölkerung "erziehen" und das Bewusstsein wecken. Das ist aber der falsche Weg.
Das siehst Du so, ich könnte mir schon vorstellen, dass es wiederum Gehörlose gibt, die das als Normalisierung begrüßen würden. Mich persönlich würde das Gebärden auch eher ablenken, ich hätte aber kein Problem damit, wenn ich einen Knopf drücken müsste, um es auszublenden.
Es ist eben nicht mit jeder Form von Inklusion allen Typen von Beeinträchtigungen gerecht getan, wie auch das Beispiel von Charlie mit den Bordsteinen zeigt.
Zitat von Distanzia im Beitrag #69Ohne jetzt Rokeby zu meinen: Das Argument: man kann es nie allen rechtmachten, heißt auf deutsch: da hast du halt einfach Pech, finde dich ab. Das ist genau das Gegenteil von Teilhabe. (Habe ich schon so oft gehört, deshalb möchte ich es ansprechen.)
Dass Lösungen für versch. Bedürfnisse möglich sind, zeigt das Beispiel von Charlie mit den geriffelten Platten.
Selbstverständliche Teilhabe am Exempel Gebärdensprache wäre in meinen Augen: die Nichtbetroffenen wählen das "Gefuchtel" ab.
Zitat von Convallaria im Beitrag #68Ich habe mit Kind auch schon häufiger die (immer unbesetzte, es wurde auch nie dran geklopft oder ähnliches) Behindertentoilette aufgesucht. Nämlich dann, wenn ich allein mit Kind im KiWa unterwegs war. Wenn ich dann nämlich dringend muss, möchte ich mein Baby nicht allein im KiWa vorm Klo abstellen. In die große Toilette konnte ich den Kiwa mitsamt Baby mitnehmen. Eine andere Lösung gab es nicht. Vielleicht brauchen wir etwas mehr Verständnis für alle?
Zitat von Convallaria im Beitrag #68Ich habe mit Kind auch schon häufiger die (immer unbesetzte, es wurde auch nie dran geklopft oder ähnliches) Behindertentoilette aufgesucht. Nämlich dann, wenn ich allein mit Kind im KiWa unterwegs war. Wenn ich dann nämlich dringend muss, möchte ich mein Baby nicht allein im KiWa vorm Klo abstellen. In die große Toilette konnte ich den Kiwa mitsamt Baby mitnehmen.
Hingegen würde ich niemals auf einem Behindertenparkplatz parken, das ist pure Faulheit meiner Ansicht nach. Die paar Meter mehr kann ich sehr gut laufen. Eltern-Kind-Parkplätze sind übrigens auch sehr beliebt bei Leuten, die nur mal eben xyz erledigen wollen, da hab ich schon häufiger jemanden angesprochen.
Ich bin derzeit gehandicapt, kann weder weit gehen noch Standard-Toiletten benutzen. Selbstverständlich kann ich das nicht mit einem Ausweis belegen, die Behinderung ist ja nur vorübergehend. Beim Parken führt das dazu, dass ich oft unverrichteter Dinge wieder wegfahre - ganz einfach, weil kein "normaler" Parkplatz in meiner Gehweite zum Ziel frei ist. Das ist ärgerlich, aber hinnehmbar. Bei barrierefreien Toiletten ist das anders - ich benutze sie. Alternative wäre nämlich, in die Hose zu machen.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #70ich möchte niemanden erziehen, ich fände nur die Umkehrung des wählens besser. Dass man das auf allen Kanälen abwählen kann. Und ja, das hätte einen Paradigmenwechsel zur Folgen, den ich eben gut fände. Was ist denn so tragisch ob man das als Nichtbetroffener abwählt? Für die Betroffenen wäre es ein Zeichen von Selbstverständlichkeit, das meiner Ansicht nach oft fehlt.
Wir müssen das nicht vertiefen, mir taugt auch dein Ton gerade nicht so.
Es ist einfach meine Ansicht. Ich verstehe deine Belange, durchaus. Teile sie aber hier nicht.
Zu Hause ist das kein Thema. Zu Hause kann ich mir viel einrichtigen.
In der Gesellschaft muss darum bitten und bin darauf angewiesen, dass andere darauf eingehen. Teilhabe ist dann nicht selbstverständlich. Den Punkt hatte ich bereits erklärt. Zum Tonfall: "Was ist daran so tragisch...?" kommt bei mir auch nicht gut an, wenn ich versuche zu erklären und Bewusstsein für meine Einschränkungen zu wecken.