Ja, lustig, die Popper, die Alternativen und die Punks! War schon eine bunte Zeit damals. Aber ihr habt ja recht, wahrscheinlich sieht man seine eigene Jugend und Jungerwachsenenzeit immer in anderem Licht. Früher war nicht alles besser! Da muss ich schon inzwischen aufpassen, dass ich nicht in solchen Kategorien denke, aber da ich ja Kinder und inzwischen auch Enkel habe, hoffe ich, dass ich auch die "neue" Zeit gut mitgehen kann!
Nein, wollte ich damit nicht sagen, dass früher alles besser war - im Gegenteil, ich kann mich sehr sehr gut an die Teenagerverzweiflung erinnern a la " Let's hope the Russians love their children , too " und den großen roten Knopf und die atomare Bedrohung und und und . Und der Niedergang der heimischen Textilindustrie half da auch nicht wirklich, aber als Jugendliche , die vom Vater eher wie ein Sohn behandelt wurde und ernst genommen wurde, vom Rest der männlichen Bevölkerung aber bildlich in die Küche geschickt wurde, nahm ich einen lebhaften Anteil an Emanzipation und Politik. Hab auch mal Plakate geklebt im Wahlkampf. Und saß gespannt vor dem Fernseher beim Mißtrauensvotum. Wir wollte alles anders. Politische Streitgespräche mit meinem Vater.
Nein, es war nicht besser in der Vergangenheit. Keine Blümchen und Herzchen um meine Erinnerungen, eher dunkle Wolken. Wie oft dachte ich drüber nach, wie das wohl wäre, wenn ich den Atomangriff überleben würde - aftermath. Hiroshima, Nagasaki doch sehr im Gedächtnis, Soldaten- und Kriegsgefangenschaftsanekdoten - das Schlimme erzählte uns mein Vater ja nicht. Nur später - ein bißchen. Er sprach ziemlich fließend Russisch, vergrub er aber tief.
Vielleicht war ich deshalb geschockt als ich bei meinen Kindern auch kein politisches Bewußtsein erwecken konnte. Diese Generation, wie meine Kinder auch heute selber sehen, war politisch ziemlich uninteressiert. Machte mich fassungslos. Erst jetzt sind ist die Jugend wieder aktiver. Ob sie was erreichen? Weiß ich nicht, ich werd nicht mehr da sein.Ich hoffe es. Bin da eher eine Friday for Future Oma. Mit Motorrad, gebe ich zu. Aber inzwischen E-Roller, PV und WP.
Die uniforme Kleidung bedaure ich , aber wird sich auch mal wieder ändern. Oder nicht - Thema Nachhaltigkeit.
@Fels Ich denke schon, dass du mitgehen kannst - du scheinst mir schon sehr aufgeschlossen zu sein.
Ich finde, dass Kinder heute viel kindgerechter erzogen werden und Kind sein dürfen, nicht so angepasst und unterdrückt, wie ich zum Beispiel. Ih habe sehr lange gebarucht, um selbstbewusst zu werden.
"Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer wolltest. Tu sie jetzt."
Hab nicht gesagt, dass das immer gut war oder erfolgreich. Aber politisches Engagement war in. Bei unseren heutigen Wahlbeteiligungen graust mir.
Bei uns an der Uni wurden bei Studiparlaments-Wahlen schon Demokratie-Untergangsgesänge angestimmt bei Wahlbeteiligung von ca. 36% - 45%, je nach Fachbereich .... die älteren Studis grausten sich sehr.
Als ich mal nach schlug, war es lang unter 10% ... da fragt man sich dann schon, WEN die DamHerren da so vertreten.
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Zitat von Hillie im Beitrag #9453Ich finde, dass Kinder heute viel kindgerechter erzogen werden und Kind sein dürfen, nicht so angepasst und unterdrückt, wie ich zum Beispiel. Ih habe sehr lange gebarucht, um selbstbewusst zu werden.
Von welchem Jahrzehnt redest du? Meine Kindheit war in den 60gern, Teenager dann in den 70gern. Abi 79
Und ich wurde indoktriniert von meinen Eltern, die Zeiten erlebt hatten, da gabs auf Wahlzetteln nur ein Kästchen zum Kreuzchen machen. Weshalb ich vom ersten volljährigen Moment an immer hören mußte : " Wahlrecht ist Wahlpflicht " - mit entsprechenden Erklärungen, dass ich gerne eine gegenteilige Meinung wie Papa haben dürfte, aber ich müßte auch dafür einstehen und was dafür tun. Fand ich blöd, folgte dem murrend und bin ihm heute sehr dankbar dafür. Und bin heute der Meinung: Wer nicht wählt hat auch nicht das Recht zur Kritik. Ja, meine Kinder hassen mich dafür !! In dem Fall ist das mir egal. Nichtwahl bedeutet immer einen Vorteil für die radikalen Strömungen, weil deren Wähler haben eine Mission. Oder sind gegen alles.
Wie das Kind heute im DM. Hach, so frei und nicht unterdrückt wie es schreiend durch die Gänge rannte, die Duschgele munter durcheinander warf und die junge Frau am Fotoautomaten lautstark drangsalierte. Die dazu dezent lächelnde Mutti applaudierte noch. 🤮
Du hasst mich, ich mag das, ich lebe durch dich. (Böhse Onkelz)
Zitat von Takamine im Beitrag #9456Wie das Kind heute im DM. Hach, so frei und nicht unterdrückt wie es schreiend durch die Gänge rannte, die Duschgele munter durcheinander warf und die junge Frau am Fotoautomaten lautstark drangsalierte. Die dazu dezent lächelnde Mutti applaudierte noch. 🤮
Da erlaube ich mir inzwischen auch mal ein paar gesetzte Worte an Mutter und Kind. ich kann, das Personal ja eher nicht.
Solche Kinder und Eltern habe ich hier noch nie erlebt. Zu uns kommen viele Familien mit kleinen Kindern und das die mal wütend werden und rumschreien klar. Aber zum einen schreiten immer die Eltern ein und rumgeworfen wurde bisher von keinem Wutzwerg etwas. Was ich manchmal komisch finde, dass die kleinen Kinder ewig mit am Tisch sitzen sollen und nicht allein die 20 m weiter auf den Spielplatz dürfen. Direkt an der Außenterasse unserer Hofcafes schließt ein großer Spielplatz an, man hat sein Kind also immer im Blick und trotzdem haben die Eltern Angst ihr Kind alleine spielen zu lassen.
Mich wundert das auch, dass manche solche Erlebnisse so geballt und regelmäßig haben. Wir wundern/ ärgern uns auch öfter, dass andere Eltern ihre Kinder deutlich weniger/ später einbremsen als wir und manchmal kommt es auch vor, dass Eltern zu wenig mitbekommen, weil sie selbst abgelenkt sind. Aber dass es nicht nur geduldet, sondern angeblich auch noch gutgeheißen wird, wenn ein Kind beim Einkaufen Regale ausräumt und Kunden belästigt, habe ich so noch nie erlebt - und ich habe 10 Jahre lang in einem Laden gearbeitet, der Eltern und kleine Kinder als Zielgruppe hat. Da ärgert man sich durchaus manchmal, wenn auch Eltern nicht verstehen, dass man nicht mit allem einfach spielen kann und oft kommt es vor, dass Eltern sich verquatschen oder so vertieft ims Stöbern sind, dass sie nicht so ganz mitbekommen, was die Kleinen grad nebenher treiben - dss kann auch jedem passieren, kein Thema. Genny, wieso findest Du, dass das Personal da nichts sagen darf? Das sehe ich komplett anders und sehe da sogar mehr Rechte als bei einer unbeteiligten (!) Kundin.
Zitat von Takamine im Beitrag #9456 Die dazu dezent lächelnde Mutti applaudierte noch.
Weil ich mir nichts darunter vorstellen kann - in welcher Form hat sie denn den Applaus geäußert?
Solche extremen Beispiele, wie von Dir geschildert, kenne ich erst seit der Bri ... im realen Leben begegnen mir solche Auswüchse nicht.
Zitat von Martissa im Beitrag #9460 Was ich manchmal komisch finde, dass die kleinen Kinder ewig mit am Tisch sitzen sollen und nicht allein die 20 m weiter auf den Spielplatz dürfen. Direkt an der Außenterasse unserer Hofcafes schließt ein großer Spielplatz an, man hat sein Kind also immer im Blick und trotzdem haben die Eltern Angst ihr Kind alleine spielen zu lassen.
Das ist ja eine nette Idee mit dem Spielplatz in Sichtweite!
Ein wenig Vertrauen in ihre kleinen Kinder sollten Eltern schon haben. Vielleicht befürchten sie ganz einfach, dass es alle zwei Minuten *Maaama, schau mal* tönt ;).
Auch ich kenne es so, daß es von Bedienungen/Angestellten zähneknirschend ertragen wird - Weil die Firmenansicht ist „Wenn wir was sagen, verlieren wir Kunden!“ (Die das lautstark und genauso unerzogen wie ihre Kinder ankündigen. Und wenigstens DIE Szene möchte man dann nicht auch noch.)
Daß sie andere Kunden verlieren, weil die sich vergrault fühlen, fällt nicht so offensichtlich auf.
Wie „oft“ das jemand passiert, hängt auch von der persönlichen Toleranzschwelle ab - Was der einen „fröhlich spielende Kinder“ sind schon für eine andere „rumkreischende Blagen“. Und da könnten beide richtig liegen - denn auch die „positiv sehenden“ könnten einen Sehfehler haben - analog dem der Eltern…
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Ich weiß nicht - ich habe es fast immer geschafft, Eltern (oder deren Kinder) anzusprechen und sie trotzdem nicht zu vergraulen. Man kann das ja auf eine nette Art machen.
Martissa, das klingt sehr gut. Meine Kinder durften bei sowas ab dem Alter, wo sie den Spielplatz gefahrlos benutzen können, immer allein hin. Passieren kann immer was, auch wenn man direkt daneben steht. Genau solche Locations finde ich perfekt.
Zitat von Martissa im Beitrag #9460Was ich manchmal komisch finde, dass die kleinen Kinder ewig mit am Tisch sitzen sollen und nicht allein die 20 m weiter auf den Spielplatz dürfen. Direkt an der Außenterasse unserer Hofcafes schließt ein großer Spielplatz an, man hat sein Kind also immer im Blick und trotzdem haben die Eltern Angst ihr Kind alleine spielen zu lassen.
Das ist ja eine nette Idee mit dem Spielplatz in Sichtweite!
Ein wenig Vertrauen in ihre kleinen Kinder sollten Eltern schon haben. Vielleicht befürchten sie ganz einfach, dass es alle zwei Minuten *Maaama, schau mal* tönt ;).
Erstens das. Und es gibt tatsächlich auch Familien, in denen die Erziehungsberechtigten es als „Unsitte“ ansehen, daß die Kinder fluchtartig nach dem Reinschieben des letzten Bissens den Tisch verlassen.
Vor dem Essen würde ich meine Kinder auch nicht auf dem Spielplatz lassen - ein gerade begeistert spielendes Kind zum Essen zu rufen ist jetzt auch eher unspassig… und dann erst noch auf die Toilette, Händewaschen - bis das durch ist, ist das Tellergericht kalt!
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Genny im Beitrag #9455 Von welchem Jahrzehnt redest du? Meine Kindheit war in den 60gern, Teenager dann in den 70gern. Abi 79
Kindheit 50er Jahre, Abi 67, das ist also schon eine ganze Zeit früher!
Ja, da war alles noch ein bißchen anders als 10 Jahre später. Meine Mutter hatte auch so ein Buch auf dem Nachtisch " Wie bin ich eine gute Ehefrau" oder so ähnlich , wofür sie meine Schwester und ich prompt auslachten. Wäre in den 50gern eher undenkbar gewesen.
Zitat von Stina im Beitrag #9461 Genny, wieso findest Du, dass das Personal da nichts sagen darf? Das sehe ich komplett anders und sehe da sogar mehr Rechte als bei einer unbeteiligten (!) Kundin.
Rechte? Da geht es nicht um Rechte, sondern um Authorität. Die 25jährige Angestellte tut sich da mit Sicherheit normalerweise recht schwer, da energisch aufzutreten. Als Ü60 habe ich gelernt, entsprechend nett aber doch ernst aufzutreten. Hatte eigentlich noch nie Probleme, da den richtigen Ton und Worte zu finden. Ist auch eine Frage der Übung. Und weniger geschäftsschädigend als wenn es eine Angestellte sagt. " Die mögen mein Kind nicht, da gehe ich nicht mehr hin!" gegenüber " Was ist das für eine alte Kuh, soll doch die Klappe halten." Hab schon den einen und anderen dankbaren Blick des Personals bekommen, wenn ich die Kids auch schon mal einbremste, wenn sie mir ans Schienbein fuhren mit dem kleinen Einkaufswagen. Aber ich weiß, wenn ich sowas sage, bist du eh gleich auf der Palme.
Im Dienstleistungsgewerbe ist es das erste was man lernt. Egal wie scheiße sich der Kunde benimmt, er hat immer Recht und ist stets zu hofieren. Als Angestellter einer Kette ist es noch viel strenger.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Zitat von Genny im Beitrag #9468 Die 25jährige Angestellte tut sich da mit Sicherheit normalerweise recht schwer, da energisch aufzutreten. Als Ü60 habe ich gelernt, entsprechend nett aber doch ernst aufzutreten. Hatte eigentlich noch nie Probleme, da den richtigen Ton und Worte zu finden. Ist auch eine Frage der Übung. Und weniger geschäftsschädigend als wenn es eine Angestellte sagt. " Die mögen mein Kind nicht, da gehe ich nicht mehr hin!" gegenüber " Was ist das für eine alte Kuh, soll doch die Klappe halten." Hab schon den einen und anderen dankbaren Blick des Personals bekommen, wenn ich die Kids auch schon mal einbremste, wenn sie mir ans Schienbein fuhren mit dem kleinen Einkaufswagen. Aber ich weiß, wenn ich sowas sage, bist du eh gleich auf der Palme.
Nee, wieso sollte ich auf der Plame sein? Ich habe es anders erlebt - ich habe meine Berufslaufbahn im Buchhandel begonnen und bin dann nach anderen Stationen nach den Kindern wieder eine ganzer Zeit lang im Einzelhandel unterwegs gewesen und so, wie Du auch schreibst, ich hatte nie größere Probleme, Kunden freundlich anzusprechen, wenn ihr Verhalten nicht ok war. Natürlich ist es nicht die Lieblingssituation, aber auch nichts, was man mit Anfang 20 auf keinen Fall kann. Und anders als Ihr schreibt, wurden wir da immer auch von den Chefs dazu aufgefordret und darin bestärkt. Es kommt eben auf das "wie" an. Es gibt immer ein paar unbelehrbare Kunden - das sind in aller regel die, auf die man tatsächlich verzichten kann. Die allermeisten reagieren aber auf eine höfliche Ansprache gut, manchmal mit einem ersten Beißreflex, aber viele durchaus besonnen.
Das "Recht" muss man nicht auf die Goldwaage legen. Als Mutter wäre ich aber bei ungefragter Einmischung einer unbeteiligten Kundin eher angefressen, als wenn mich Personal freudlich drauf aufmerksam macht, dass mein Kind grad etwas tut, was es nicht darf, oder als wenn mein Kind jemand belästigt und die Person selbst drauf reagiert - da würde ich mich immer umgehend entschuldigen.
Zitat von Stina im Beitrag #9470 Als Mutter wäre ich aber bei ungefragter Einmischung einer unbeteiligten Kundin eher angefressen, als wenn mich Personal freudlich drauf aufmerksam macht, dass mein Kind grad etwas tut, was es nicht darf,
Das verstehe ich jetzt nicht. Was macht das für einen Unterschied wer das Verhalten anspricht?
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Zitat von Genny im Beitrag #9467 Meine Mutter hatte auch so ein Buch auf dem Nachtisch ...
Hoffentlich in Folie eingebunden ...?
Zitat von Genny im Beitrag #9468 Hab schon den einen und anderen dankbaren Blick des Personals bekommen, wenn ich die Kids auch schon mal einbremste, wenn sie mir ans Schienbein fuhren mit dem kleinen Einkaufswagen.
Das kommt hin und wieder, aber wirklich ganz selten, vor, dass mich ein kleines Kind auf diese Weise *kontaktiert*. Ist ja keine Absicht.
Dann sage ich reflexhaft sowas wie *Hey, bitte pass auf, das tut weh!*. Kind begreift, Fall erledigt.
Wenn da Mitarbeiter daneben stehen, ist das reiner Zufall. Aber wenn ... wofür sollten die mir dankbar sein?? Ist ja nicht ihr (Schien)Bein ;).
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #9469Im Dienstleistungsgewerbe ist es das erste was man lernt. Egal wie scheiße sich der Kunde benimmt, er hat immer Recht und ist stets zu hofieren.
Ich glaube, diese Attitüde kommt langsam - GsD - aus der Mode.
Zitat von Stina im Beitrag #9470 Als Mutter wäre ich aber bei ungefragter Einmischung einer unbeteiligten Kundin eher angefressen ...
Kommt darauf an, was das liebe Kleine gerade macht. Würde es, von mir unbemerkt, Regale ausräumen, dann würde ich mich für einen (nicht belehrenden!!) Hinweis bedanken.
Ja, ist vielleicht zu pauschal - es kommt immer so sehr auf die einzelne Situation an. Wenn ich grad so beschäftigt bin mit Shampoo auswählen, dass ich nicht mitbekomme, dass mein Kleinkind grad irgendetwas ausräumt, wäre ich auch bei unbeteiligten Kunden dankbar, wenn sie mich - freundlich - drauf hinweisen.
Wenn mein Kind aber versehentlich jemanden belästigt, derjenige nicht selbst reagiert und dann jemand Unbeteiligtes mich deshalb zurecht weisen würde, da würde ich eher angefressen reagieren.
Ich habe sie beim ADAC gekauft. Das weiß ich sicher. Nur: Wo ist sie? Wo habe ich diese blöde Vignette hin? Das macht mich grade fassungslos. Ich will morgen früh los!